Nachdem sich die Wogen der Empörung wegen der Abkehr der Scholz-SPD von der Stadtbahn beruhigt haben, scheinen fast alle Hamburger mit dem Verzicht auf das 4. Verkehrssystem nach Bus, U-Bahn und S-Bahn gut leben zu können. Diese Systemvielfalt ist auch aus meiner Sicht eines der Hauptargumente contra Stadtbahn. Hinzu kommt, dass Hamburg als eine der Referenzstädte für flexible Bus-Mobilität es geschafft hat, große Verkehrsströme auch durch Busse zu transportieren. Die Doppelgelenker sind da sicher eine Art Stein der Weisen. Die wenig flexible Stadtbahn würde hingegen Verkehrsströme eher behindern und damit paradoxerweise den CO2-Ausstoß noch erhöhen sowie natürlich dringend benötigte Parkplätze killen. Alles in allem also smart gemacht von der Stadtpolitik, die mit dem vernünftigen Mix aus Individualverkehr, Bus, U-Bahn und S-Bahn Hamburg zur Vorreiterstadt für Öko-Mobilität machen könnte. Was denkt Ihr?

Zitat
Mengerich
Nachdem sich die Wogen der Empörung wegen der Abkehr der Scholz-SPD von der Stadtbahn beruhigt haben, scheinen fast alle Hamburger mit dem Verzicht auf das 4. Verkehrssystem nach Bus, U-Bahn und S-Bahn gut leben zu können. Diese Systemvielfalt ist auch aus meiner Sicht eines der Hauptargumente contra Stadtbahn. Hinzu kommt, dass Hamburg als eine der Referenzstädte für flexible Bus-Mobilität es geschafft hat, große Verkehrsströme auch durch Busse zu transportieren. Die Doppelgelenker sind da sicher eine Art Stein der Weisen. Die wenig flexible Stadtbahn würde hingegen Verkehrsströme eher behindern und damit paradoxerweise den CO2-Ausstoß noch erhöhen sowie natürlich dringend benötigte Parkplätze killen. Alles in allem also smart gemacht von der Stadtpolitik, die mit dem vernünftigen Mix aus Individualverkehr, Bus, U-Bahn und S-Bahn Hamburg zur Vorreiterstadt für Öko-Mobilität machen könnte. Was denkt Ihr?

Guten Abend,

die Formulierungen kommen doch sehr bekannt vor... ;)

Im Übrigen wäre es das 3. Verkehrssystem der Hochbahn! Und da sich Hamburg ja gerne mal als Weltstadt ansieht, wäre das nicht das wirkliche Problem, siehe Paris, Madrid, ja sogar München und Berlin. ;)

Also von daher werden wir sehen, was in den nächsten Jahren in Hamburg passiert.

Gruß

<*)))><

Die meisten Weltstädte haben sich konsequent von Straßenbahnen verabschiedet oder sie an die Peripherie verbannt. Die wenigen, die sie noch haben, siehe zB Berlin und Wien, wissen nichts Rechtes damit anzufangen und legen lieber still als dass sie die Netze ausbauen. Insofern sind Stadtbahnen im Zeitalter der Flexibilität eher eine Utopie als ein sinnovlles Verkehrsmittel. Es kommt vor allem darauf an, die Kapazität von Bussen und U-Bahnen zu erweitern, um auch dem Individualverkehr zu seinem wohlverdienten Recht zu verhelfen. Schließlich wollen wir alle auch fix mit unserem Auto ans Ziel kommen und nicht hinter einer langsamen Tram hinterherzuckeln...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2011 23:01 von Mengerich.

Zu Mengerichs Argumenten gegen die Stadtbahn habe ich folgende Antwort verfasst:

Das Thema wurde in diesem Forum jahrelang ausgiebigst behandelt. Dabei sind die Vorteile der Stadtbahn für mich überzeugend herausgearbeitet worden. Daher an dieser Stelle nur eine Kurzfassung: Vier öffentliche Verkehrssysteme (oder mehr!) sind für Städte der Größenordnung Hamburgs üblich. Dass man auch große Verkehrsströme mit Bussen bewältigen kann, wurde nie bestritten. Nur ist das weder ökonomisch zu rechtfertigen noch für die Fahrgäste attraktiv. Die Doppelgelenkbusse zeichnen sich durch überdurchschnittlich hohe Werkstatt-Aufenthalte aus - dazu hat Herr Elste (Vorstand Hamburger Hochbahn) vor einiger Zeit öffentlich Stellung bezogen. Ein Stein der Weisen sind diese im besonderen Maße unwirtschaftlichen Busse also definitv nicht. Die Stadtbahn behindert die Verkehrsströme weniger als ein vergleichbar ausgebautes Bus-System, das mehr Platz benötigt als die Stadtbahn. Bei der mir bekannten Stadtbahn-Planung in Hamburg wären auch nur wenige Parkplätze durch die Stadtbahn weggefallen.

Der Energieverbrauch vergleichbarer Bussysteme ist außerdem signifikant höher als bei der Stadtbahn. Nicht zuletzt deswegen: Öko-Mobilität wird es in Hamburg erst geben, wenn sich die Stadt wieder zum Bau der Stadtbahn bekennt. Das wird früher oder später der Fall sein. Herr Scholz wird nicht ewig in Hamburg regieren, und nach seiner Ablösung dürfte das Thema Stadtbahn schnell wieder auf die Tagesordnung kommen ... :-)

Ansonsten verweise ich auf die zahlreichen Postings zu diesem Thema.

.....

Mich wundert etwas, weshalb auf der einen Seite - völlig zu recht - auf den Forumsfrieden Wert gelegt wird, auf der anderen Seite aber mit den Postings von Mengerich diese Art der Stadtbahn-Diskussion wieder losgetreten wird. Wenn man es aber tut, finde ich, sollte man auch die Möglichkeit der Antwort haben. Oder man löscht den Thread ganz, das wäre vielleicht auch eine Lösung.

Es geht mir etwas auf die Nerven, die Argumente für die Stadtbahn immer und immer wieder durchzukauen, um dann wieder irgendwelche Beiträge von Leuten zu finden, die sich mit der Thematik offenkundig überhaupt noch nie richtig befasst haben. Man kann ja zur Stadtbahn wie zu vielen anderen Themen eine unterschiedliche Auffassung haben, aber immer wieder die "Basics" herunterbeten zu müssen, führt -denke ich - nicht weiter. Daher meine Bitte an den Forumsmaster, die Diskussion speziell zur Stadtbahn so einzugrenzen, dass zumindest ein Minimum an fachlichem Niveau gewahrt bleibt.

Damit beide Seiten zu Wort gekommen sind, hier noch abschließend eine Stellungnahme von Bovist66. Damit beenden wir wie vor einigen Tagen angekündigt das Thema.

Viele Grüße,

Euer Forummasterteam Hamburg