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Stadtbahn doch nicht tot? SPD uneinig
geschrieben von Norderstedt 
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M2204
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Glinder
P&R ist eine gute Sache wenn dadurch mehr Leute das U-Bahnnetz mal auslasten. Echte Kapazitätsprobleme sehen wirklich anders aus.

P&R ist in erster Linie eine riesen Platzverschwendung und Zersiedlungsförderung. Der ÖPNV muss die Leute da abholen, wo sie wohnen und arbeiten. Stadtplanung muss dafür sorgen, dass in bereits infrastrukturell gut erschlossenen Stadtbereichen nachverdichtet wird, nicht irgendwo in der Fläche.

Viele verkehrswissenschaftliche Untersuchungen zeigen die Nutzlosigkeit teilweise sogar die Schädlichkeit von P&R-Angeboten. Ist ja auch vom gesunden Menschenverstand her nachvollziehbar: Mit wenigen und dann nur 1x pro Tag und jeweils 1,1 Personen benutzten Parkplätzen lässt sich die Welt nicht verbessern. Ein lupenreiner Tropfen auf den heißen Stein, deshalb kann der ADAC auch beruhigt mitmachen.

Zum Thema P+R: Ja und nein.

Erstens: Autos kann man auch übereinander stapeln -- industrielle Hochregallager beweisen das täglich aufs Neue. Und die kann man statt mit einer Fläche von etwa 1qm auch mit 15qm-Paletten ausrüsten... Man kann auch Parkdecks mit versetzten Ebenen (wie z.B. Bahrenfeld) mit mehr Etagen ausrüsten. Ich habe nie verstanden, warum man beim Bau des Parkhauses Klein Flottbek die Einfahrt nicht am tiefstmöglichen Punkt gelegt hat und somit gegenüber dem heutigen Stand mindestens eine Etage mehr hätte bauen können -- bei Ausnutzung der gesamten Fläche bis zur Baron-Vogt-Strasse hätte man locker die doppelte oder dreifache Kapazität erreichen können. Aber der P+R-Platz in Klein Flottbek ist fast schon zu weit in der Stadt -- eigentlich müsste, bezogen auf die S1-West, spätestens in Iserbrook ein 500-Platz-Parkhaus stehen. Hier hätte man bereits bei der Hochlegung der Strecke anstelle eines Bahndammes Pfähle rammen und rechts und links des Bahnhofes quasi in den Hang hinein Parkplätze schaffen müssen. Viele Autofahrer aus der Haseldorfer Marsch würden gerne schon in Wedel oder Rissen in die S-Bahn umsteigen, können dies jedoch mangels Parkplatz nicht. Einige von denen müssen mit dem Auto mangels Abstellplatz teils bis nach Bahrenfeld fahren und nehmen dort den Autobahnpendlern die Plätze weg. Oder es werden in Rissen die Wohnstrassen zugeparkt...

Zweitens: Solange im Umland zu bestimmten Zeiten kein Busanschluss garantiert wird (obwohl planmässig vorgesehen), werde ich auch weiterhin mit dem Auto zu einer Schnellbahnstation fahren. Da Wedel nahezu regelmässig schon um 07.30h voll ist und ich mein Auto entweder vor oder nach der Bahnfahrt oftmals im Hamburger Westen brauche, muss ich meist nach Bahrenfeld fahren (da sind oft sogar mittags noch Plätze frei). Auch in Hochkamp sind regelmässig noch Plätze frei, jedoch sollte man dann eine lichtstarke Leuchte mitnehmen, um stolperfallenfrei vom oder zum Auto kommen zu können.

Drittens: Die S1-West fährt nun mal, weil historisch so gewachsen, an den dichtbebauten Siedlungsgebieten vorbei. So war ursprünglich, als die Hochhäuser hinterm Elbe-Einkaufszentrum errichtet wurden, von der damaligen Neuen Heimat geplant, einen Teil der Kleingärten mit mindestens einer zweiten Plattenbaureihe à la Julius-Brecht-Strasse 3-5 und 3-4 weiteren Hochhäusern à la JBS 7+11 zu bebauen. Dazu ist es dann nicht gekommen, weil im Born und entlang der Bahnstrecke in Lurup für den damaligen Bedarf mehr Wohnungen gebaut wurden als ursprünglich angedacht.
Ausserdem wurde meiner Meinung nach der Fehler gemacht, Schulen in die Fläche zu bauen anstatt dafür 4-6stöckige Gebäude zu errichten (viele Schulen im Hamburger Westen bestehen aus einem grösseren Hauptgebäude mit 2-3 Etagen und jeder Menge Pavillons drumherum). Natürlich brauchen Schulen Freiflächen, wo sich die Kinder in den Pausen austoben können. Zu bestehenden Schulen wurden bei Platzmangel einfach anliegende Grundstücke hinzugekauft (sofern sie nicht eh schon städtisch waren) und mit Pavillons dichtgestellt.

Zum Stichwort Nachverdichtung:
Beispiele für mögliche Wohnbaunachverdichtungen gibt es im Hamburger Westen reichlich -- aber da wurden oftmals statt Wohnblöcken Reihen- oder Doppelhäuser errichtet. So stand die Saga vor Jahren in Iserbrook vor der Entscheidung Sanieren der Reihenhäuser im Op´n Hainholt oder Abreissen und Blöcke hinstellen. Man hat sich fürs Sanieren und Verkaufen entschieden. Ein paar Strassen weiter hat der BVE abgerissen und neu gebaut -- aber statt mehr Wohnungen zu schaffen wurden die alten Mengen 1:1 wieder hergestellt, nun allerdings mit kleineren Gärten (also grösseren Wohnflächen). Und wenn die Bundeswehr die nicht benötigten Flächen ihrer 3 Kasernen in Dockehuden (Führungsakademie), Iserbrook (Reichspräsident-Ebert-K.) und Osdorf (Graf-v.-Baudissin-K.) freigeben oder zusammenlegen würde, wäre in Osdorf ein komplett neuer Stadtteil zwischen Blomkamp und Rugenbarg möglich. Denn in Osdorf sind nur noch ganze 4 Lehrgangsgruppen der FüAk untergebracht -- wohnen tun die Soldaten entweder privat im Umfeld (Offiziere) oder in Iserbrook, der Busshuttle fährt mehrmals täglich, teilweise im Stundentakt.
Aber mit dem Freigeben hat es die Bundeswehr ja nicht so... siehe Pinneberg und die ehemalige Eggerstedt-Kaserne, seit bald 10 Jahren streiten sich die Kommunalpolitiker mit dem Bundesvermögensamt um die Flächen. Die einen wollen die alten Gebäude teilweise erhalten und zu Wohnungen umbauen, die anderen wollen plattmachen und einen neuen Stadtteil mit hohem Blockanteil errichten -- und das Bundesamt will die grösstmögliche Rendite durch Verkauf erzielen (also Einzel- und Doppelhäuser).
Wie lange geht schon der Streit um die Erschliessung des ehemaligen Katastrophenschutz-Zentrallagers in Rissen? Hier sollten eigentlich schon seit etwa 10 Jahren 160-250 Reihen- und Doppelhäuser fertiggestellt sein. Aktuell soll die Bahn den Bau der erforderlichen Erschliessungsbrücke zwischen Canyon und dem Gebiet Richtung Marschweg blockieren -- denn ein neuer Bahnübergang sei nicht genehmigungsfähig (wegen der Stromschiene?) und der bestehende BÜ Sieversstücken kann aus Platzmangel nicht ausgebaut werden (die Schienen liegen dort zu dicht an der Sülldorfer Landstrasse, um zwischen Bahn und B431 ausreichend Stauraum zu schaffen).

Tante EDITh hat Punkt 3 und (4) hinzugefügt und 1+2 erweitert.

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2011 23:58 von INW.
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M2204
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Glinder
P&R ist eine gute Sache wenn dadurch mehr Leute das U-Bahnnetz mal auslasten. Echte Kapazitätsprobleme sehen wirklich anders aus.

P&R ist in erster Linie eine riesen Platzverschwendung und Zersiedlungsförderung. Der ÖPNV muss die Leute da abholen, wo sie wohnen und arbeiten. Stadtplanung muss dafür sorgen, dass in bereits infrastrukturell gut erschlossenen Stadtbereichen nachverdichtet wird, nicht irgendwo in der Fläche.

Viele verkehrswissenschaftliche Untersuchungen zeigen die Nutzlosigkeit teilweise sogar die Schädlichkeit von P&R-Angeboten. Ist ja auch vom gesunden Menschenverstand her nachvollziehbar: Mit wenigen und dann nur 1x pro Tag und jeweils 1,1 Personen benutzten Parkplätzen lässt sich die Welt nicht verbessern. Ein lupenreiner Tropfen auf den heißen Stein, deshalb kann der ADAC auch beruhigt mitmachen.

Zitat
Glinder
Bevor auf der M5 nicht wirklich ein Chaos tobt wie in Tokio oder London ist selbst ein Antrag zur Umwandlung der M5 chancenlos.

Ja, die Londoner sind auch jeden Tag begeistert von ihren ÖPNV-Verhältnissen, nicht wahr!? Dort wird auch gar nicht seit Jahren mit Milliardenaufwand der Ausbau der Tube, der Oberflächeneisenbahn, der DLR und die Busbeschleunigung vorangetrieben. Aber wir sollen uns an diesen Verhältnissen orientieren, von denen London sich lieber heute als morgen verabschieden möchte.

Wären nicht eher positive Beispiele für Umstellungen in mit Hamburg vergleichbaren Städten geeigneter?

Aber hier gilt wohl das Motto: Als "Welt"stadt braucht Hamburg ein Chaos, damit man sich richtig wichtig fühlt.

Zitat
Glinder
Lasst Gras über die Sache wachsen und über all die Fehler der GAL [..]

So, zum Abschluss nochmal das bekannte Weltbild und die Schuld-Deutung. Nagut, wenn's sein muss ...

Nun, wohl fühlen wird man sich mit dem Chaos wohl nicht aber ich sehe es als momentan die einzige Chance, in die Köpfe der Hamburger Vernuft und Einsicht zu bringen. Und da ja anscheinend der Großteil der Bevölkerung davon überzeugt ist, das es keine Stadtbahn braucht, kann man nur sagen, je mehr Sardinenbüchsenfeeling in den Bussen, die aufgrund des Verkehrs dann auch recht häufig im Stau stehen mögen, desto eher setzt vielleicht bei den Hamburgern der "Bing" - Effekt ein. Eigentlich unbegreiflich, ich bin davon ausgegangen, das die Mehrheit der Hamburger schon einmal zu Besuch in Bremen oder Schwerin war und dort mit einer modernen Straßenbahn konfrontiert wurde. Aber soweit scheint der Hamburger nicht zu reisen.

Dann bedarf es natürlich noch jeder Menge Lärm und Abgase, möglichst zusätzlich, das kann auch Wunder im Umdenken bewirken.

Für die Hamburger Politiker könnte eine Strafzahlung wegen erhöhter Stickoxidwerte hilfreich sein. Und die sollten so hoch sein, das es wirklich weh tut. Vielleicht hilft das.

Die Grünen haben es in der Tat vergeigt, denn sie haben sich zum nützlichen Idoten machen lassen. Nun kann man alles den Grünen in die Schuhe schieben. Dabei ist es doch wohl so, das seit 1989 die Straßenbahn nichts weiter ist als ein Wahlkampfbluff. Von KEINER Partei wurde die Strassenbahn je ernsthaft gewollt. Wäre das so gewesen, hätte man Fakten schaffen müssen, die Unumkehrbar waren. Hat man aber nicht. Ebenso wenig hat man auf die Pläne zurückgegriffen, die seit Mitte der 1990iger Jahre fertig in den Schubladen liegen, sondern immer wieder und wieder umgeplant. Und man hat rumgeeiert. Nur ist man diesmal soweit gegangen und hat der Wahlkampflüge noch 8 Millionen an verschwendeten Steuergeldern oben drauf gepackt, für ein Planungsfeststellungsverfahren, das man sich hätte sparen können.

2015 könnte die Situation so sein, das man mittlerweile aufgewacht ist und dann aber wirklich kein Geld mehr da ist für die Stadtbahn, weil man alles in die U4 PRestige - U - Bahn gesteckt hat und weil - gerechterweise - nun erst einmal Städte Fördergelder bekommen, die nicht nur von Straßenbahnstrecken reden und dann alles wieder in die Tonne kloppen, sondern sie auch bauen.

Bremen und München sagen übrigens DANKE HAMBURG!
und Düsseldorf und Freiburg und Frankfurt und... und zwar schon seit Jahrzehnten. Mehr als 15 Millionen schafft Hamburg als Eigenmittel im Jahr nicht. Die Fördergelder gehen woanders hin. Hamburg will nicht mehr Geld für ÖPNV ausgeben. Das ändert auch kein Volksbegehren keine Strafzahlung und kein Megastau auf der M5. Die Arenen erhalten eher einen Anschluss als die M5 Schienen. Wird Zeit, dass man das mal kapiert und wenn 2015 nicht der absolute Klimanotstand ist wird es auch nicht anders sein. Glaubt bloß nicht dass die Staukampagnen etwas mit ÖPNV zu tun haben. Die wollen grüne Wellen und mehr Parkplätze aber nicht ÖPNV als Alternative.

@Polski vielleicht hast du das besser ausgedrückt als ich und M2204 versteht dass ich das genau so gemeint habe.

@M2204 Nachverdichtung und P&R haben in Hamburg nichts miteinander zu tun. Auch nach dem beispiellosen S-Bahnausbau bis 2020 wird es viele Pendler geben die garnicht anders können als mit dem Auto zu fahren. Die werden sich aber freuen wenn sie z.B. von Bendesdorf, Hollenstedt oder Uetersen aus in Kirchdorf bzw. Tornesch / Pinneberg einen P&R-Platz anfahren können. Das spart pro Tag rund 50 Kilometer CO2, wenn die nicht in die Stadt weiterfahren müssen. Auch Leute wie NWT47 werden oft das Auto benutzen wenn Verspätungen oder schlechter Anschluss die Fahrt mit ÖPNV um 20 Minuten länger machen als nötig. Dann ist man mit Auto schneller. Zeit wird immer knapper und deshalb wirst du viele Leute nie vom ÖPNV überzeugen können. Die Autoindustrie hat das längst erkannt und wird dafür viele neue Angebote machen. P&R wird dabei als Bestandteil der Vernetzung der Verkehrsmittel noch wichtiger werden. Aber hier geht es um die Stadtbahn bzw. darum dass sie in Hamburg keine Chance hat.

Uli
Zitat
M2204
P&R ist in erster Linie eine riesen Platzverschwendung und Zersiedlungsförderung

Und meistens auch eine Geldverschwendung. Die kosten Geld im Bau und Betrieb (insbesondere in der INW-Variante), die direkten Einnahmen sind null und die indirekten (d.h. extra Fahrgelt) gering.

Zum Nutzen von P+R-Anlagen gibt es Studien, ich habe selber mal vor Jahren mal eine in Manchester gemacht. Die hat gezeigt hat das wenn es die untersuchte P+R-Anlage nicht gäbe nur 29% der derzeitigen Nutzer die ganze Strecke mit dem Auto fahren würden, weitere 29% wären zu einer anderen, näher an ihrem Ursprungsort liegenden Haltestelle gefahren (d.h. weniger Autostrecke, mehr Bahnstrecke), 20% wären zu Fuß zu dieser Haltestelle gegangen, 8% hätten den Bus direkt zum Zielort benutzt, 7% zu Fuß zu einer anderen Haltestelle und 4% mit dem Bus zu dieser Haltestelle (und das trotz fehlender integrierter Fahrkarten).

P+R-Anlagen sind per Definition in bester Lage – direkt an der Schnellbahnhaltestelle. Da sollte man eigentlich was besseres Bauen. Egal ob Wohnungen, Geschäfte oder Büros, wenn das richtig gemacht wird bringt das locker mehr direkte Einnahmen (Mieten) und mehr Fahrgäste.
Hamburgs Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) hält eine Stadtbahn langfristig für nicht wirtschaftlich.

In einem Interview mit der WELT sagte sie, die Stadtbahn sei "ökonomisch nicht nachhaltig". Sprich: Die Kosten sind - auch auf lange Sicht gesehen - höher als der Nutzen.

Mehr dazu hier:
[www.nahverkehrhamburg.de]

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
SPD ... das sind die wahren Experten!
Hat die Senatoren den noch nie mit den Experten gesprochen und sich die Straßenbahn in anderen Städten angsehen?
Wenn sie dies getan hat, darf sie gerne eine Aussge machen. Doch ob sie dies getan hat ist die Frage.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
LevHAM
SPD ... das sind die wahren Experten!

Ich würde das Problem jetzt nicht allgemein in der Partei sehen, aber ich will jetzt auch keine politische Diskussion lostreten...
Ich sage, wir geben der Frau eine Woche, um Fakten vorzulegen, die ihre These untermauern. Wenn sie das nicht kann, dann gilt sie zumindest in meinen Augen als inkompetent. Vielleicht fragt ja nahverkehrhamburg.de da nochmal nach ;)
Zitat
Adenosin
Ich würde das Problem jetzt nicht allgemein in der Partei sehen, aber ich will jetzt auch keine politische Diskussion lostreten...
Ich sage, wir geben der Frau eine Woche, um Fakten vorzulegen, die ihre These untermauern. Wenn sie das nicht kann, dann gilt sie zumindest in meinen Augen als inkompetent.

Die Frau ist nicht inkompetent, die Partei will die Stadtbahn in ihrer absoluten Mehrheit oder Koalition mit FDP oder der anderen großen Partei einfach nicht.
Zitat
Jan Gnoth
Die Frau ist nicht inkompetent, die Partei will die Stadtbahn in ihrer absoluten Mehrheit oder Koalition mit FDP oder der anderen großen Partei einfach nicht.

Dann lies dir mal den kompletten Beitrag durch. Wo sie ihre Kompetenz bewiesen hätte – die Stadtbahn wurde ja nur nebenbei behandelt – wüsste ich ganz gern. Ich habe nach Mehrmaligem durchlesen absolut nichts Kompetentes gefunden. Absolut erschreckend.

[Edit: Link hinzugefügt.]


Der Hamburger Weg: [youtu.be]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2011 22:20 von Rycon.
Mal weg von Blankau die nicht immer son glücklichen Eindruck macht.

Hätten die Grünen oder die CDU für alle Schienenprojekte eine Untersuchung durchführen lassen dann könnte man jetzt S4 und U4 und S21 und Stadtbahn nebeneinanderstellen. Man könnte auch noch untersuchen wieviel CO2 mit jedem Projekt eingespart wird und dann fordern dass die Projekte mit dem größten Nutzen gebaut werden. Aber sowas gibt es nicht.


Auch wenn es viele nicht einsehen wollen aber bis sich die eine Milliarde oder mehr für ein Grundnetz amortisiert hätten dauert bei einem Faktor von 1,18 viele Jahre. Man spart nicht vom ersten Tag sondern man spart erst an dem Tag an dem das vom ersten Tag an eingesparte Geld bei den Betriebskosten mehr ist als die gesamte Baukosten. Diesen Tag könnte man ausrechnen wenn die Kostenrechnung öffentlich wäre. Vor 2035 hätte sich die Stadtbahn sicher nicht amortisiert. Dazu kann man sagen langfristig ist das finanziell nicht nachhaltig. Das trifft doch auf fast alle Investitionen zu! Also hat Blankau nur eine allgemeine Feststellung gemacht und die ganze Aufregung ist mal wieder überflüssig.

Derzeit zählt sowieso nur noch dass der Haushalt wieder ausgeglichen wird. Die CDU hätte neben der S4 und der U4 auch kein Geld für eine Stadtbahn. Hesse hat die Planung der U4 bis Wilhelmsburg oder Harburg noch vor der Wahl 2011 in der Bürgerschaft beantragt und im Wahlkampf drehte er einen Spot gegen eine City-Maut. Polemik gegen Blankau oder Horch kann man sich also sparen.

Uli
Zitat
Glinder
Mal weg von Blankau die nicht immer son glücklichen Eindruck macht.

Hätten die Grünen [...] Polemik gegen Blankau oder Horch kann man sich also sparen.

Das sagt der Richtige.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Danke. Das ist doch schön hier mal Bestätigung zu bekommen. ;-)

Uli
Mag sein, dass sich die Stadtbahn erst in 20 oder 30 Jahren amotisiert. Investitionen in Bildung, gegen Kriminalität, soziale Angelegenheiten machen sich aber auch erst in Dekaden bemerkbar. Würdest du diese jetzt als sinnlos bezeichnen? Das ist also kein Argument gegen die Stadtbahn.
Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Staat und einem Unternehmen: Ein Staat sollte in langfristigen Perioden denken! Dass die meisten Politiker nur bis zur nächsten Wahl denken, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dass Deutschland deswegen gegen die Wand fährt auch ;)
Puuuuh, ich habe mich bislang noch nie mit der Frau Umweltsenatorin beschäftigt.

Aber bei diesem Interview habe auch! ich (wie bereits oben gesagt) nach mehrmaligem durchlesen absolut nichts Kompetentes gefunden. Absolut erschreckend!!!
Zitat
Rycon
Dann lies dir mal den kompletten Beitrag durch. Wo sie ihre Kompetenz bewiesen hätte – die Stadtbahn wurde ja nur nebenbei behandelt – wüsste ich ganz gern. Ich habe nach Mehrmaligem durchlesen absolut nichts Kompetentes gefunden. Absolut erschreckend.

Ich brauch den Beitrag nicht komplett durch zu lesen, um irgendetwas kompetentes zu finden. Die Stadtbahn ist in der derzeitigen Regierungskonstellation (absolute Mehrheit) nicht gewollt und da bedarf es keiner Kompetenz von Frau Blankau, um die Fakten gegen die Stadtbahn zu drehen. Die Stadtbahn ist für die nächsten 4 Jahre durch und da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen und Frau Blankau Inkompetenz vorwerfen. Die Stadtbahn wird davon auch nicht kommen. Einzige Chance ist da noch eine Regierungsbeteiligung der GAL ab 2015, aber auch da werden die Chancen gering sein, dass bis 2019 etwas derartiges auf die Strecke gebracht wird.
Zitat
Jan Gnoth
Ich brauch den Beitrag nicht komplett durch zu lesen, um irgendetwas kompetentes zu finden. Die Stadtbahn ist in der derzeitigen Regierungskonstellation (absolute Mehrheit) nicht gewollt und da bedarf es keiner Kompetenz von Frau Blankau, um die Fakten gegen die Stadtbahn zu drehen. Die Stadtbahn ist für die nächsten 4 Jahre durch und da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen und Frau Blankau Inkompetenz vorwerfen. Die Stadtbahn wird davon auch nicht kommen. Einzige Chance ist da noch eine Regierungsbeteiligung der GAL ab 2015, aber auch da werden die Chancen gering sein, dass bis 2019 etwas derartiges auf die Strecke gebracht wird.

Sehe ich genauso wie Du.

Aber um die Kompetenz der Umweltsenatorin beurteilen zu können, wäre es wohl das mindeste, ihre Aussagen durchzulesen. Die Stadtbahn ist eh nicht in ihrem Zuständigkeitsressort, das gehört Ja nun – erstaunlicherweise – der Wirtschaft anheim.

Und wo die Kompetenz der Umweltsenatorin sein soll, wüsste ich immer noch ganz gern. In Umweltfragen jedenfalls nicht. Und der Nahverkehr hat systembedingt viel mit diesem Thema zutun.

Mein Vorschlag: Investierte fünf Minuten deiner Zeit und lese Dir die „kompetenten“ Aussagen durch. Es lohnt sich. Oder auch nicht.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
Rycon
... Ich habe nach Mehrmaligem durchlesen absolut nichts Kompetentes gefunden. Absolut erschreckend.

Ich brauch den Beitrag nicht komplett durch zu lesen, um irgendetwas kompetentes zu finden. Die Stadtbahn ist in der derzeitigen Regierungskonstellation (absolute Mehrheit) nicht gewollt und da bedarf es keiner Kompetenz von Frau Blankau, um die Fakten gegen die Stadtbahn zu drehen. Die Stadtbahn ist für die nächsten 4 Jahre durch und da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen und Frau Blankau Inkompetenz vorwerfen. Die Stadtbahn wird davon auch nicht kommen. Einzige Chance ist da noch eine Regierungsbeteiligung der GAL ab 2015, aber auch da werden die Chancen gering sein, dass bis 2019 etwas derartiges auf die Strecke gebracht wird.

Es geht doch gar nicht mehr darum ob ein ÖPNV-Projekt kommt oder nicht, sondern darum dass die in der Regierungsverantwortung stehenden PolitikerInnen (Scholz, Horch, Blamkau, usw.) entweder inkompetent sind oder die Bürger für dumm verkaufen. Beides macht mir ehrlich gesagt Angst!
@Adenosin
Das Denken bis zur nächsten Wahl ist seit Jahrzehnten eine Seuche. Aber das ist jetzt ein Problem von gestern weil die Schuldenlawine uns überrollt.

Wenn man in Bildung oder Soziales kürzt dann passiert auch mal schnell sowas wie in London. Da ist in Hamburg schon sehr viel gekürzt worden. Aber die Leute mucken noch nicht auf. Beim Verkehr wird seit 1960 vom Verkehrsinfarkt geredet und hätte die Welt schon hundert Mal unergehen müssen. Also kann es nicht so schlimm sein. Straßenschlachten wegen zu voller Busse hat es auch noch nicht gegeben... Schon wenn man Leute in der Schule hat nützt es was und zahlt es sich direkt aus.

Aber das ist nicht das Problem. Man hat nur eine bestimmte Summe zum ausgeben und die Politik setzt jetzt knallhart Prioritäten wie noch nie zuvor. Es ist eine Frage Bildung oder Nahverkehr. S4 oder Stadtbahn. Früher hieß dass immer und; jetzt ist es oder. Bildung kann man nicht weiter streichen in den Schulen warten riesige Sanierungsstaus und bei den Schlaglöchern ist es genauso. Beim Nahverkehr müssen die Leute im Bus jetzt enger zusammenrücken mehr nicht. Es wird da gekürzt wo der geringste Widerstand ist. Da sind wir wieder bei dem Hamburger Problem dass den Bürgern der Nahverkehr auch nicht wichtig ist. Wenn es anders wäre würden die Leute längst protestieren. Aber auch dann müssten sie sagen wo stattdessen gespart werden soll. Fordern kann man leicht. Aber von niemand hier kommt der Vorschlag wo man ganz konkret im Haushalt sparen soll und was man auch durchsetzen kann. Dann sieht man ganz schnell dass das Streichen beim Nahverkehr noch am populärsten ist. Liegt nicht an der Partei. Andere würden es genauso machen.

Nur weil die Politiker die Stadtbahn ablehnen ist noch kein Beweis dafür dass sie kein Konzept haben. Dass Blankau nachredet was ihre Behörde ihr sagt ist aber auch kein Beweis dafür dass sie kompetent ist! Für das Bevölkerungswachstum gibt es ein Konzept das ist nicht der große Wurf aber ohne Geld kann man kaum mehr machen. Umweltpolitik geht gerade den Bach runter das stimmt aber das würde jede andere Partei aber auch so machen! Ob SPD CDU oder GAL alle haben Angst den Wählern ehrlich zu sagen dass Dinge nicht gehen. Hajduk hätte ehrlich sagen können dass die Stadtbahn nicht drin ist. Ich bin überzeugt dass sie das ganz schon im April 2008 genau gewusst hat weil sie vorher ein gute Finanzpolitikerin war.

Uli



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.2011 00:09 von Glinder.
Moment Glinder, 1,18 gilt nur für die erste Teilstrecke!!! Stecken wie Steilshoop - Hbf und gerade die M5 erreichen einen weitaus höheren Kosten Nutzen Faktor.
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