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Stadtbahn und dann?
geschrieben von Boris 
Anonymer Benutzer
Re: Die Stadtbahn ist nicht realisierbar.
21.11.2002 21:59
Lieber CARSTEN PULS !

Wenn hier einer von uns beiden stur ist, dann ist das bestimmt nicht meine Wenigkeit. Nach IHRER Antwort auf meinen Beitrag kann ich SIE leider nur für einen totalen Dummschwätzer halten. Tut mir leid, aber was sie da schreiben ist dermaßen subjektiv, dass es ja echt weh tut. Bringen sie doch mal ein einleuchtendes GEGENARGUMENT oder antworten sie auf meine Fragen (Stichwort Freiflächen bzw. Platz für den Gleiskörper) ! Es kommt ja nicht von ungefähr, dass es schon so viele Beiträge zu diesem Thema gegeben hat. Wenn Leute wie SIE, anderer Leute fachliche Argumente derart zerreden, nur weil ihnen die Meinung des anderen nicht gefällt, kann man ja zu keiner Lösung kommen.

Bis zum nächsten Mal

Philipp Klausmann
Anonymer Benutzer
Nicht realisierbar, so schade es auch ist
21.11.2002 22:25
Hallo Lars & Interessierte im Forum !

Du hast ja Recht, dass Straßenbahnen im Vergleich zu U-Bahnen und Bussen echte Vorteile bieten und ich erkenne auch gerne an, dass in der Welt massig Straßenbahnnetze erweitert werden. Aber hier ist der Punkt: Hamburg müßte beim Netz bei Null anfangen, alles wieder neu bauen und dazu fehlt einfach der Platz. Viele ehemalige abgtrennt vom Straßenbett liegende Tram-Gleiskörper sind inzwischen für andere Dinge genutzt worden, vornehmlich für Straßen. Das kann man, gerade in einer Stadt wie Hamburg, die stark bevölkert ist und in der der Individualverkehr sehr hoch ist und bis heute zunimmt, nicht einfach zurückbauen. Ich kenne auch keine größere Stadt in Westeuropa, die in der heutigen Zeit ein neues Straßenbahnnetz aus dem Boden stampft, das geht nirgendwo. Seit den 60ern ist der Autoverkehr dermaßen angestiegen, dass es sich nirgendwo leisten konnte, einfach Straßen zurückzubauen. In Städten, die bereits ein funktionierenden Netz haben ist das anders, da wird immernur stückweise erweitert, meist weiter nach außen in die Stadtrandbezirke und wenn mal Straßen betroffen sind, fällt das nur in einem ganz geringen Ausmaß an. Aber ein wirklich funktionierndes Netz in Hamburg auf die Beine zu stellen, das ist Wahnsinn, wirklich.
Falls es dich interessiert, ich habe bis vor einigen Jahren im Raum Rhein-Ruhr gewohnt (10 Jahre lang) und da so einigen mitbekommen, was Straßenbahnen anbelangt. Dazu gehört auch, dass ich persönlich ein großer Befürworter und Freund von Straßenbahnen bin. Ich schau auch lieber aus dem Fenster auf die Straße, anstatt durch 'nen schwarzen Tunnel zu fahren. Aber Hamburg hat nunmal den Fehler gemacht, sein gesamtes Straßenbahnnetz abzubauen (und das war ja wirklich nicht von schlechten Eltern) und nur auf die U-Bahn zu setzen. Jetzt kann man das nicht einfach wieder rückgängig machen, so schade es auch ist.
Stimmt ihr mir da nicht doch alle irgendwie ein bißchen zu ?

MfG

Philipp Klausmann
bc1
Re: Stadtbahn und dann?
21.11.2002 23:19
Hallo Lars!

Lars F. Richter schrieb:
>
> na also wirklich, nun mal Spaß beiseite:
>
> 1. folgendes (mit ">" gekennzeichnetes) habe ich NICHT
> geschrieben, das wollen wir doch einmal festhalten -
> TROTZDEM: warum bauen die denn in Paris und London (und in
> anderen Städten der Welt Stadtbahnen und KEINE neuen
> U-Bahnen? WEIL es billiger ist!)

Gegenfrage: Warum hat Kopenhagen ein völlig neues U-Bahnnetz?

> =ja? also die bereits vorhandenen Waggons auf vorhandenen
> Gleisen in vorhandenen Abstellanlagen/Werkstätten? Nein, muß
> auch (fast) alles neu und zusätzlich gekauft/gebaut werden,
> da heute schon kein Platz mehr ist.

Das stimmt nicht. Es gibt jetzt in Hamburg mehr freie Stellplätze, als jemals zuvor. Das kommt durch die Reduzierung an Reservezügen!


> =das eine (Umbau Berliner Tor) muß das andere (Stadtbahn) ja
> nicht ausschließen, aber eine völlig neue Linie kostet mehr
> als nur der Umbau einer Ausfädelung bzw. eines Kreuzungsbaus
> im Tunnel Berliner Tor

Doch! Das eine Schließt das andere aus. Der Umbau Berliner Tor wird im rahmen der U4 geschehen. Da kann Hamburg noch einen Zuschuss vom Bund bekommen. Falls sich Hamburg aber für eine Stadtbahn entscheiden sollte, wäre dies nicht der Fall.

> =ja, hast Du denn die Pläne der SPD/Grünen damals nicht
> verfolgt? es gab z.B. folgende Linienplanungen Hbf -
> Steilshoop (über Mundsburg / Stadtpark), dann Altona - Lurup,
> die alte 2 von Dammtor bis Niedorf, Altona - Rübenkamp und
> weiter nach Rahlstedt. Das ist doch nicht aus der Luft
> gegriffen, man hat sich halt zu lange Zeit damit gelassen
> (einige Linien würden heute schon fahren, wenn die SPD nicht
> erst in den letzten 2 Jahren vor der verlorenen Wahl so
> intensiv daran gearbeitet hätte sondern schon vor 20 Jahren
> damit angefangen hätte).

Ich verstehe jetzt! Entschuldige bitte, ich dachte wir reden hier über eine Stadtbahn, und nicht über eine gewöhnliche Tram. Nein, das kann keine Alternative zur Schnellbahn werden! Nie im Leben! Wenn der M6 schon solche Probleme hat, sich durch die Lange Reihe zu zwingen, dann frag ich mich was für ein desaster wir erst mit einer Tram kriegen würden. Es dauert wirklich mehr als eine halbe Stunde, um sich dort durchzudrücken!
Von einer Ampelvorrangschaltung kann dort echt nicht die Rede sein.

Das ist keine Alternative zur Schnellbahn!
Das war auch das Hauptargument zur Beseitigung der Tram durch genau die selbe Partei.

___
BC |
Hallo Phillipp!

Solche Beiträge von Carsten musst du einfach ignorieren. Er ist hier schon Berühmt für seine Äußerungen.

Gruß
___
BC |
Lars F. Richter schrieb:


> Was könnte der Jungfernstieg oder Ballindamm für eine tolle
> Flaniermeile sein, wenn da nicht die vielen LKWS/Autos und
> Busse wären! Findet ihr die Mönckebergstraße schön, wo man
> (trotz Einschränkung des individualverkehrs) kaum über die
> Straße kommt, weil sich hier die Busse und Lieferwagen sowie
> etliche Privat-PKW Wettrennen liefern?

Wie sollen denn die Läden sonst beliefert werden?

>In eine Stadtbahn
> gehen viel mehr Leute, da braucht man auch weniger Fahrzeuge
> (im Vergleich zum Bus).

Wenn aber einem eine Tram den Weg schneidet, dann dauert es deutlich länger um die Straße zu überqueren! Das kenne ich von Bremen her.
Hamburg ist halb so schlimm.

> Und zum Parralelverkehr Bus ./.
> U-Bahn dort sagt auch keiner was, theoretisch müßten die
> Busse doch über Ballindamm fahren (weil es dort keine U-Bahn
> gibt).

Dort möchte aber auch kaum jemand hin. Außerdem sind die Fahrgastzahlen dort hoch genug, um die Busse zu rechtfertigen.

>
> Wenn U-Bahnen eine so tolle Lösung wären, würde man in der
> Welt mehr davon bauen, da könnt ihr reden was ihr wollt.

Hat man schon, nur in Hamburg irgendwie nicht.

> Ich habe nichts gegen die U4, würde auch damit mit fahren:
> ABER warum haben wir sie denn nicht schon längst? so klar
> scheinen die Vorteile nicht zu sein.

Sie steht ja erst jetzt zur Diskussion! Die alte Regierung wollte einfach nichts am ÖPNV tun.
Kommt mir jetzt aber nicht mit der Stadtbahn! Die hatten nämlich Zeit genug sie zu bauen!

Mfg

___
BC |
> wenn man will ist vieles realisierbar, man sollte nur nicht immer so stur von
> einer "alten" straßenbahn ausgehen, zum hundertsten und
> zweitausenundsechshundertachtundneunzigsten mal: es gibt eigene
> trassen und ampelvorrangschaltungen. so etwas IST auch IN HAMBURG
> zu realisieren.

Was mich schon seit längerem wundert: wo ist der Vortiel von Stadtbahnen gegenüber Bussen? Wenn der Platz für eine extra Bahntrasse ist, ist er auch für eine Busspur da, und die Ampelvorranschaltung kann man doch wohl auch in einen Bus einbauen. Höchstgeschwindigkeit? AFAIK fahren die jetztigen Busse schon mehr als 50 km/h auf der Autobahn.
Man spart mit sinnvoll angelegten Busssytemen also die nicht unerheblichen Kosten für eine Bahn.
Wo ist der Vorteil der Stadtbahn?
> In eine Stadtbahn gehen viel mehr Leute, da braucht man auch weniger
> Fahrzeuge (im Vergleich zum Bus).

Wieso gehen so viel mehr Leute in eine Bahn? Sie ist doch nicht breiter als ein Bus und nicht wesentlich länger als ein Gelenkbus, oder?

Jan
Anonymer Benutzer
Re: Stadtbahn und dann?
22.11.2002 01:09
Lars F. Richter schrieb:
> TROTZDEM: warum bauen die denn in Paris und London (und in
> anderen Städten der Welt Stadtbahnen und KEINE neuen
> U-Bahnen? WEIL es billiger ist!)

Vielleicht schaust du dir einmal [www.metropla.net] an, denn es gehen alle paar Tage irgendwo auf der Welt neue U-Bahnstrecken in Betrieb. Auch in Paris wurde vor wenigen Jahren die völlig neue Méteor-Linie in Betrieb genommen, und in London die Jubilee-Line-Extension.

Weil es eindrucksvoll ist, habe ich mir die Mühe gemacht, die Informationen auf der Seite mal kurz durchzuzählen (Metroplanet verzeichnet auch Stadtbahnen und gelegentlich S-Bahnerweiterungen, aber nach Gefühl würde ich sagen, dass weit über die Hälfte der folgenden Zahlen echte U-Bahnen betrifft):

28 Erweiterungs-Strecken in Betrieb gegangen seit Januar 2002 bis November 2002.

12 weitere in Bau mit Eröffnung bis Frühjahr 2003.

107 weitere Erweiterungen sind in Bau, davon 43 in europäischen Städten und 22 in amerikanischen.

24 weitere Städten, die bisher keine U-Bahn hatten, haben völlig neue Systeme in Planung

Hamburg erscheint übrigens auf der ganzen Seite überhaupt nicht und ist damit eine krasse Ausnahmeerscheinung!

Anonymer Benutzer
Re: Stadtbahn und dann?
22.11.2002 01:18
Man muss sich diese Zahlen nur mal richtig auf der Zunge zergehen lassen. Rezession hin oder her, da auf der ganzen Welt, auch in Deutschland und in der Dritten Welt, gebuddelt wird was das Zeug hält, gibt es für mich nur eine Schlussfolgerung: Irgendwas läuft in Hamburg schief, denn als vollständig kann man das Netz hier ja wohl nicht bezeichnen.

ach nee, schon mal Stadtbahn gefahren in Saarbrücken oder Karlsruhe? Eine moderne Stadtbahn ist kein Sambawagen (V6/V7) und heute mindest doppelt so lang wie ein Gelenkbus.
Lars
na dann warte mal ab, Du Fachmann :-)
Lars
Hauptargumente gab es viele (alles Ausreden, andere Städte haben das ja auch hinbekommen), gefreut hat sich nur Mercedes.

Lars
>>>Gegenfrage: Warum hat Kopenhagen ein völlig neues U-Bahnnetz?

Wir haben ja schon eins, daher mußten wir nach der Abschaffung der Tram (genauso dort geschehen) nicht von Null anfangen.


>>>Das stimmt nicht. Es gibt jetzt in Hamburg mehr freie Stellplätze, als jemals zuvor. Das kommt durch die Reduzierung an Reservezügen!

Klar, die werden die neu anzuschaffenden Züge alle in Billstedt oder Niendorf abstellen und dann immer leer erst zur U4 fahren.

>>>Das würde aber an den von Dir genannten Punkten wenig bringen, da dort, mit Stadtbahn-
Alsterring oder ohne noch genügend Busse vorbei fahren würden, also die Situation sich
nicht groß ändern würde.

Alle neuen Schienenverkehrsmittel (ob nun Tram=Stadtbahn oder U-Bahn) bringen Veränderungen in den bestehenden Buslinien mit sich um Parallelverkehre auszuschalten

>>>Sie steht ja erst jetzt zur Diskussion! Die alte Regierung wollte einfach nichts am ÖPNV tun.
Kommt mir jetzt aber nicht mit der Stadtbahn! Die hatten nämlich Zeit genug sie zu bauen!

Das wäre ja schön, leider wird aber zumindest über den Nordast (und nur der wird wirklich gebraucht) schon seit Jahrzehnten nachgedacht (seit man dort die ersten Wohnsilos gebaut hat) und immer wieder verworfen, weil nicht bezahlbar



Vielleicht kommt die U4 ja wirklich irgendwann, der U-Bahnbau wird wohl nie ganz eingestellt (zum Glück) - m.E. ist es in der heutigen Zeit angesichts der leeren Kasse aber leider überhaupt nicht opportun und eine Stadtbahn wäre einfach billiger und auch nicht schlecht. Damit beende ich mein Input zu diesem Thema (wird mir einfach zu albern), ich will hier nimanden zum Straßenbahnfreund erziehen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten...
Lars
WOW!!! Welch' eine Lawine... *GRINS!!!*
Dann wollen wir doch mal meinen ersten Beitrag etwas relativieren:
Also, ersteinmal bin ich nicht grundsätzlich gegen einen U-Bahnbau. Aber zum jetzigen Zeitpunkt soviel Geld (wir sprechen immerhin von 500 mio Euro) für nur zwei neue Streckenäste zu verblasen, halte ich, angesichts der Probleme in der Fläche, für unangemessen. Eine Stadtbahn kann die Fläche wesentlich besser erschließen. Wenn man die bisherige Planung für ein Grundnetz verfolgt hat, weiß man auch daß fast überall genügen Platz für einen eigenen Bahnkörper ist, ohne den Individualverkehr (abgesehen von Parkflächen) großartig einzuschränken. Auch die Kostenrechnung für die Erstellung einer Stadtbahn fällt deutlich günstiger aus, als für eine U-Bahn. Dagegenläufige Bemerkungen kann ich nicht nachvollziehen, da mir Zahlen für die Hamburger Projekte vorliegen, und die eine ganz andere Sprache sprechen. Macht Euch von dem Gedanken frei, daß es sich um die "Wiedereinführung der Straßenbahn" handelt. Genau das ist es eben nicht, sondern schon eher eine Oberleitungs-U-Bahn, die fallweise auch mal die Straße mitbenutzt. Zum Thema "Behandlungsstelle": Da braucht man sich keine Illusionen machen, daß es plötzlich eine neue Hauptwerkstatt gibt. Die modernen Wagen sind so konstruiert, daß einzelne Module, die defekt sind, per LKW zum Hersteller verfrachtet werden, während das Fahrzeug nur 24 Stunden später schon wieder im Einsatz steht. Die Fahrzeuge selbst (U-Bahn wie Stadtbahn) gehören übrigens nicht zu den Bau- und Errichtungskosten, sondern zu den Betriebskosten, da sie in der heutigen Zeit geleast werden.
Über eine U-Bahn in bestimmten Relationen sollte man auf jeden Fall nachdenken, aber bitte erst dann, wenn das Problem Flächenerschließung vom Tisch ist.
Anonymer Teilnehmer
Re: Stadtbahn und dann?
22.11.2002 11:53
Hallo Erik,

Scheiß U-Bahn-Kilometer soso... Ein offensichtlich billigeres Verkehrsmittel ist nun mal nicht dadurch automatisch besser. Es wird allgemein anerkannt, das wenn die Kapazität stimmt, das Verkehrsmittel mit den höheren Investitionen LANGFRISTIG besser ist, weil es mehr Kunden anlockt, Nachhaltigkeit ist hier das Stichwort, die fehlt momentan in der Politik. Diese Zitat stammt übrigens aus einer Initiative Stadtbahn pro - Spurbus contra lässt sich aber 1:1 auf Stadtbahn - U-Bahn übertragen.
Leute: Ihr kommt alle aus einer Stadt, wo es keine Tram gibt. Fragt doch mal in den Städten wie in Berlin (Nicht Bremen oder Karlsruhe oder Kuckucksdorf) die Leute was sie davon halten, herzlich wenig. Entweder fährt irgendein Idiot gegen die Oberleitung oder der Betrieb fählt zusammen weil es schneit (kommt m.W. auch in Hamburg vor).
Mensch Erik, ist Dir mal aufgefallen, das die ach so tolle SPD deswegen Straßenbahnprojekte in Hamburg tollfindet, weil man innerhalb von drei Jahren ein rotes Band durchschneiden kann. Beim U-Bahnbau weiß keiner ob er die Danksagung noch in seiner Amtszeit einheimsen kann, das ist doch die Wahrheit. Es ist billig und modern.
Außerdem, was heißt hier Geld versenken? Wenn das Projekt sinnlos ist, versenkt man bei der Tram zehnmal weniger Geld als bei der U-Bahn, na tolles Argument. Und nochmal, ich wiederhole das hier bis zum Abwinken, Hamburg kriegt keine Stadtbahn sondern eine Tram, wenn überhaupt.
Da ich selber Student bin, ist das Argument mit Studiengebührenerhöhung wegen U-Bahnbau wohl Oberschwachsinn.
Jeder geschissene Tramkilometer lässt sich in Hamburg auch mit Schnellbussen zum Normaltarif machen, wenn wir schon vom Sparen reden...
So, jetzt fahre ich mit der Tram zur Post, wahrscheinlich aber doch Bus, der ist hier nämlich zuverlässiger.
Sorry, mußte mal raus

Gruß Alex
Re: Stadtbahn und dann?
22.11.2002 13:10
Lars F. Richter schrieb:

> Klar, die werden die neu anzuschaffenden Züge alle in
> Billstedt oder Niendorf abstellen und dann immer leer erst
> zur U4 fahren.

Da die U4 die mit Abstand kürzeste Linie sein wird, könnte sie vielleicht fahrzeugtechnisch von der
Änderung des Linienwegs und der damit verbundenen anderen Taktung der U3 profitieren.
Bis allerdings die Strecke fertiggestellt wäre, würde eh die Neubeschaffung eines neuen
Fahrzeugtyps anstehen, da die DT3E am Ende ihrer Zeit angekommen wären.

Das mit den leer durch die Gegend fahrenden Zügen ist nicht mehr wirklich sachlich, würden
alle auf einer anderen Linie benötigten Stadtbahnen auch leer durch die Straßen fahren?
Wohl kaum und so ist es auch bei der U-Bahn, entweder man fährt wirklich leer von Farmsen
oder fährt Verstärker von Billstedt oder Hagenbecks Tierpark bis Berliner Tor.

"Scheiß U-Bahn-Kilometer soso... Ein offensichtlich billigeres Verkehrsmittel ist nun mal nicht dadurch automatisch besser. Es wird allgemein anerkannt, das wenn die Kapazität stimmt, das Verkehrsmittel mit den höheren Investitionen LANGFRISTIG besser ist, weil es mehr Kunden anlockt, Nachhaltigkeit ist hier das Stichwort, die fehlt momentan in der Politik."

HALLLOOOOO! Es geht nicht darum, grundsätzlich Stadtbahnlinien statt U-Bahnlinien zu bauen, sondern die Mißstände in der Fläche abzustellen!!! Was nützt eine U4, wenn viele Stadtbezirke nach wie vor nur von ach so flexiblen Bussen erschlossen werden? Nur wenigen! Die Versäumnisse der letzten Jahre müssen ausgebügelt werden, und das ist mit der U-Bahn nicht finanzierbar. Um das nachzuholen, wäre eine Netzerweiterung der U-Bahn notwendig, und im erforderlichen Umfang mit rund 20 mrd Euro nicht finanzierbar. Und darum geht es. Finanzierbarkeit und Vorteile für möglichst viele Menschen.


"Mensch Erik, ist Dir mal aufgefallen, das die ach so tolle SPD deswegen Straßenbahnprojekte in Hamburg tollfindet, weil man innerhalb von drei Jahren ein rotes Band durchschneiden kann. Beim U-Bahnbau weiß keiner ob er die Danksagung noch in seiner Amtszeit einheimsen kann, das ist doch die Wahrheit. Es ist billig und modern."

Du wirst polemisch. Gerade für Mettbach war die U4 offensichtlich ebenfalls nur Mittel zum Zweck. Nämlich Wählerstimmen für die Bundestagswahl zu gewinnen. Seit der Wahl ist es nämlich verdächtig ruhig um die U4 geworden...!


"Da ich selber Student bin, ist das Argument mit Studiengebührenerhöhung wegen U-Bahnbau wohl Oberschwachsinn."

Logisch ist das Schwachsinn. Aber in den letzten U4-Diskussionen schrieb irgendein Schwachmat etwas wie: "Steuererhöhungen sind mir egal. Ich bin sowieso Student." Ich wollte damit deutlich machen, daß alle solche Projekte mitfinanzieren müssen. Geld fällt schließlich nicht vom Himmel...
... mal frieden zu halten, was "becell" ?

kaum hält dir einer ein horn hin, schon tutest du hinein.
dafür bist DU eben bekannt!


bc1 schrieb:
> Solche Beiträge von Carsten musst du einfach ignorieren. Er
> ist hier schon Berühmt für seine Äußerungen.
Re: Stadtbahn und dann?
22.11.2002 16:03
Erik Biedermann schrieb:

> Eine Stadtbahn kann die
> Fläche wesentlich besser erschließen.

Was mir auffällt, es wird immer von dem kompletten Ring gesprochen. Am Anfang wäre
aber nur eine Linie gebaut worden und mir hat noch keiner widerlegen können, daß
das lange auch die Einzige geblieben wäre. Wir wissen ja, wie sich die Laune der
Politiker ändern kann.


> Wenn man die bisherige
> Planung für ein Grundnetz verfolgt hat, weiß man auch daß
> fast überall genügen Platz für einen eigenen Bahnkörper ist,
> ohne den Individualverkehr (abgesehen von Parkflächen)
> großartig einzuschränken.

Vielleicht lieg' ich ja auch grundsätzlich verkehrt, aber nach meinen Informationen
sieht die "Referenzstrecke" folgender Maßen aus:

Von Bramfelder Dorfplatz, nach Abbruch eines Hauses, über eine Grünfläche ab
Leeschenblick der 118 folgend, bis Thymian Stieg (die "Kehre" am Eichenlohweg wird
die Bahn wohl nicht mitmachen sollen). Dann weiter Verlauf 118/26 bis City Nord,
dort entweder Durchfahren des Überseerings oder gleich der 179 folgend zum und
durch den Stadtpark. Ab Borgweg wie 6 bis Innenstadt/Hafencity.

Gut, Gründgensstr. kann man die zweite Spur und den Mittelstreifen nehmen
(wozu auch ein wenig Grün zur Auflockerung, wenn's auch ein Drahtverhau tut ;-) ).
Thymian Stieg auf der Straße als Tram, allerdings so gut, wie kein Verkehr.
Nordheimstr./Hebebrandstr. zweite Spur und Mittelstreifen.
Überseering/Jahnring als Tram oder man nimmt die zweite Spur (Mittelstreifen
geht wegen der Fußgängerbrücken nicht), was zum endgültigen Kollaps zum
Feierabend führen dürfte.
Hindenburgstr./Borgweg geht nur als Tram, die dort auch pünktlich zum
Feierabend im Stau stehen wird.
Barmbekerstr. hat massig Platz, Semperstr./Mühlenkamp/Hofweg/Papenhuder Str.,
z.T. sehr eng, nur als Tram.
Mundsburger Damm/Buchtstr./Barcastr. Tram oder zweite Spur.
Lange Reihe zwischen AK St. Georg, bis kurz hinter 1000 Töpfe, Mittelstreifen,
dann in den Stau-Flaschenhals als Tram.
Kirchenallee/Steintordamm/Mönckebergstr. genug Platz, Busspuren, etc.
Hinterm Rathaus wird's wieder eng und störanfällig.

Im Großen und Ganzen also immer an den heiklen Punkten mit dem Bus im Stau.


> Auch die Kostenrechnung für die
> Erstellung einer Stadtbahn fällt deutlich günstiger aus, als
> für eine U-Bahn. Dagegenläufige Bemerkungen kann ich nicht
> nachvollziehen, da mir Zahlen für die Hamburger Projekte
> vorliegen, und die eine ganz andere Sprache sprechen.

Das sind nur Schätzungen und keine Garantien.


> Macht
> Euch von dem Gedanken frei, daß es sich um die
> "Wiedereinführung der Straßenbahn" handelt. Genau das ist es
> eben nicht, sondern schon eher eine Oberleitungs-U-Bahn, die
> fallweise auch mal die Straße mitbenutzt.

Sofern die von mir oben geschilderte Strecke richtig ist, ist sie nicht
mehr als die alte Straßenbahn, die hier vor 24 Jahren abgeschafft wurde.
Strecken abseits der Straße wurden damals auch schon gebaut viel mehr
wird da auch nicht geschehen können.


> Zum Thema
> "Behandlungsstelle": Da braucht man sich keine Illusionen
> machen, daß es plötzlich eine neue Hauptwerkstatt gibt.

Aber ein Depot muß schon her oder sollen die Wagen nachts auf der Straße
stehen bleiben? ;-)


> Über eine U-Bahn in bestimmten Relationen sollte man auf
> jeden Fall nachdenken, aber bitte erst dann, wenn das Problem
> Flächenerschließung vom Tisch ist.

Der Satz geht mal in die Richtung, die mich eigentlich interessieren würde.
Was mir bis jetzt hier noch von keinem beantwortet worden ist, wie geht's
mit z.B. dem U-Bahn-Bau weiter?

Es ist doch abzusehen, daß bei der Einführung der Stadtbahn für die nächsten
zehn bis zwanzig Jahre kein Geld in Neu- oder größere Umbauten fließen wird.

Grundsätzlich bin ich nicht gegen eine Stadtbahn, nur ist der Einsatzzweck
vollkommen der falsche, sie wird nicht ergänzend, sondern ersetzend eingesetzt
und daraus entstehen Folgen, die mich kontra Stadtbahn stimmen lassen.

Machen wir uns nichts vor, wenn die SPD/GAL wieder an die Macht kommen würden,
können die Kassen gar nicht leer genug sein, daß der Bund nicht großzügig so ein
Autofahrer-Behinderungs-Programm bezahlen wird.


Boris
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