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Niederelbefahrt der HADAG noch unattraktiver
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Die Niederelbefahrt der HADAG, einer der großen Klassiker auf der Elbe, hat seit Jahren gegen sinkende Fahrgastzahlen zu kämpfen und soll mit dem neuen Namen "Elb-Hüpfer" vielleicht etwas aufgepeppt werden, aber was hilft die Verpackung, wenn der Inhalt eher einer Mogel-Packung gleicht? Nachdem man den Anleger Wittenbergen bereits früher aus dem Programm der Niederelbe-Fahrt gestrichen hatte, wurde nun auch das eigentliche Ziel - der Anleger Lühe im Alten Land - aus dem Fahrtverlauf eliminiert. Und die verbliebenen Zwischenhalte zwischen St. Pauli und Wedel/Schulau (das sind die Anleger Neumühlen/Övelgönne, Teufelsbrück und Blankenese) werden auch nur noch elbabwärts bedient. In der Gegenrichtung wird von Wedel/Schulau bis St. Pauli ohne Halt gefahren. Im Gegenzug wurde die Fahrt am anderen Ende bis zur Elbphilharmonie gedehnt.

Wer sich trotzdem noch auf eine der zwei Törns verirrt, die an Wochenenden und Feiertagen bis zum 5. Oktober angeboten werden, muss hierfür 30 Euro zahlen. Teilstrecken sind für 4 Euro je Anleger zu haben, nicht gültig jedoch elbaufwärts für die Fahrt von Wedel/Schulau nach St. Pauli. Kinder zwischen 4 und 15 zahlen die Hälfte. Man darf gespannt sein, ob 2014 die letzte Saison der Niederelbefahrt sein wird.

Artikel geschrieben von Alexander Lehmann
Zitat
BahnInfo-Redaktion
Die Niederelbefahrt der HADAG, einer der großen Klassiker auf der Elbe, hat seit Jahren gegen sinkende Fahrgastzahlen zu kämpfen und soll mit dem neuen Namen "Elb-Hüpfer" vielleicht etwas aufgepeppt werden, [...]

Da hat wohl irgendwer die Rechnung ohne die Firma Becker Marine Systems gemacht -- ja, genau die, die auch die schwimmenden LNG-Kraftwerke bauen wollen, um damit Hochseeschiffe im Hamburger Hafen elektrisch zu füttern. Die wollen neben einer Autofähre Schulau/Ölhafen <-> Altes Land auch die Fährverbindung entlang der Elbvororte übernehmen -- ob sie den Auftrag oder die Genehmigung kriegen, ist eine andere Frage...

Gruß Ingo
Es ist für mich auch nicht erklärlich, weshalb man auf der Rückfahrt nach Hamburg die Zwischenstationen auslässt und so einen Tagesausflug per Schiff nach Blankenese (oder Cranz) von vornherein unmöglich macht.

Man muss sich aber auch generell fragen, ob der Linienverkehr auf der Niederelbe (denn ein solcher ist es ja trotz der vollständig touristischen Ausrichtung weiterhin) bei den heutigen Ausflugsgewohnheiten noch eine Chance hat.

Die meisten Hamburger machen ihre Tagesausflüge am Wochenende nicht mehr nach Blankenese, Schulau oder Lühe, sondern eben mindestens an die Lübecker Bucht. Und wer dort aus finanziellen Erwägungen nicht mithalten kann, wird auch nicht die 30 € pro Person übrig haben - teurer als die Fahrkarte nach Travemünde oder Timmendorfer Strand und zurück. Dieser Teil der Hamburger Ausflügler landet dann auf einem Schiff, das mit der normalen, ohnehin schon vorhandenen oder zumindest für die Anfahrt zu den Landungsbrücken gekauften Karte zu benutzen ist - der Linie 62 nach Finkenwerder, der anschließenden 64 nach Teufelsbrück oder alternativ der Linie 72 in die Hafencity (was dann aber ein kurzer Ausflug wird).

Und die Touristen, die Hamburg für einige wenige Tage besuchen, wollen nicht einen halben oder gar ganzen Tag für einen Bootsausflug auf der Niederelbe verbringen. Hier soll es dann meist eine etwa einstündige Tour sein, also entweder eine Hafenrundfahrt oder - billiger - einmal die Runde mit der 62 nach Finkenwerder und zurück.

Gleichzeitig konnte man aber vor nicht allzu langer Zeit die Beschwerden Blankeneser Anwohner über zunehmenden Autoverkehr von Ausflüglern und das damit verbundene Parkchaos im Abendblatt lesen. Das Potential für Ausflüge nach Blankenese ist damit offenbar vorhanden, wird aber eben mit dem vorhandenen ÖPNV-Angebot nicht erreicht, weil entweder zu teuer und ohne direkte Rückfahrmöglichkeit (HADAG) oder mit Ankunft oben fernab des Treppenviertels (S-Bahn).

Mein Vorschlag wäre daher, die Linien 62 und 64 wieder - unter Beibehaltung der auf den jeweiligen Linienabschnitten geltenden Taktfolgen - durchzubinden und an den Wochenenden im Sommerhalbjahr nach Blankenese zu verlängern. Wenn man die Fahrtzeit des Elbhüpfers von 15 Minuten zugrunde legt, kommt man mit nur einem zusätzlichen Schiff - dem bisherigen Elbhüpfer? - auf einen attraktiven 30-Minuten-Takt.

Die Durchbindung ist m.E. notwendig, damit die Ausflügler bereits an den Landungsbrücken das Schiff mit Ziel Blankenese sehen und sich so über diese Fahrmöglichkeit bewusst werden. Außerdem schreckt jeder zusätzliche Umsteigevorgang gerade ÖPNV-unaffine Nutzer ab; auch dann, wenn die Schiffe wie in Finkenwerder direkt hintereinander anlegen.

Für den Abschnitt westlich von Blankenese sehe ich hingegen keine Zukunft als HADAG-Linie - weder als HVV-Angebot noch als eigenwirtschaftlichen Verkehr. Hier wäre es wohl sinnvoller, dass die Lühe-Schulau-Fähre ihre Wochenendfahrten bis Blankenese ausdehnt und dort an die Linie 62/64 anschließt. Gleiches könnte dann auch die HBEL unter Beibehaltung des bisherigen Fahrplanangebots (wenn auch aufgrund der Anschlüsse möglicherweise zeitlich verschoben) tun.
Ich finde es immer wieder äußerst amüsant, wenn sich irgend welche Schlaumeier anmaßen, im Namen "der meisten" Hamburger zu sprechen.

Von wegen, "die meisten" Hamburger fahren da und da hin... Woher willst DU das wissen? Hast Du eine statistisch einwandfreie Erhebung und wissenschaftlich korrekte Auswertung durchgeführt?

Oder "die Touristen" wollen dies und dies. Nur weil es in deiner Phantasie etwas zu hoch her geht, weißt du, was "die Touristen" wollen?

Es fällt mir in diesem Forum besonders stark auf, das einzelne genau zu wissen glauben, was andere wollen. Lächerlich. Wenn >Du< von dir selbst ausgehst, dann schreib das auch so und verallgemeiner deine persönliche Meinung nicht.

Und: Natürlich war diese Niederelbe-Fahrt schon immer touristisch und ist es auch jetzt noch. Glaube mal, dass die Hadag svhon weiß, was sie da tut.
Dass der Pkw.-Anteil im Blankeneser Treppenviertel an schönen Wochenenden zunimmt, ist sicher schon messbar, auch wenn das ohnehin recht auto-freundliche Abendblatt sicher nicht die erste Adresse ist, um solche Beobachtungen fundiert zu untermauern.

Ich erinnere mich gut, wie meine Mutter mit mir früher in den Sommerferien immer gern mit dem Dampfer von den Landungsbrücken bis nach Lühe "getuckert" ist und wir dort immer schöne Tage verbracht haben, natürlich einschließlich Kirschkernweitspucken den Deich hinunter. Ich finde es wirklich schade, dass das Angebot eingestellt wurde.

Oder auch Wittenbergen: Ganze Schulausflüge haben wir dorthin unternommen und sind - natürlich - mit der Niederelbefahrt angereist. Nun gut, das geht schon lange nicht mehr, weil der Dienst ja schon sehr viele Jahre nur noch am Wochenende angeboten wurde. Der Niederelbedienst war die einzige auto-freie Anbindung des Wittenbergener Strandes! Der Fußweg von der Bushaltestelle der 189 ist ganz schön weit, und wenn man sich mit Kühltasche, Picknick etc. dorthin aufmachen möchte, hat man darauf eben überhaupt keine Lust. Das Schiff war alternativlos, wenn man aufs Auto verzichten wollte!

Die Idee, die 64 nach Blankenese zu verlängern, begrüße ich sehr, gab's ja auch schon mal für eine kurze Zeit. Ich rechne nicht damit, dass das in absehbarer Zeit wieder kommt.

Viele Grüße
Alexander
Leider wird das wohl nicht kommen, daß die Linien 62 und 64 durchgebunden werden. Die HADAG ist doch im Grunde überhaupt nicht damit glücklich, daß die 62 sich zur absoluten Touristenattraktion entwickelt hat. Deshalb fährt die 62 ja auch nicht mehr zum Sandtorhöft, deshalb müssen jetzt alle an den Landungsbrücken aussteigen. Theoretisch und praktisch wäre eine große Linie 62 Elbphilharmonie - Teufelsbrück durchaus möglich (und würde wahrscheinlich sogar noch ein Schiff einsparen), aber dann fahren alle Touristen die gesamte Strecke und zurück, während sich heute die meisten doch auf den Abschnitt Landungsbrücken - Finkenwerder und zurück beschränken.

Ich glaube auch nicht, daß die Niederelbefahrt noch eine Zukunft hat, bei dem Preis ! Wenn ich wirklich mal bis nach Wedel fahren möchte mit dem Schiff, werde ich sicher folgendes machen: 62 und 64 bis Teufelsbrück, und dann 2 Anleger bis Wedel für 8 Euro. Zurück mit der S-Bahn.

Eine Alternative zum heutigen Konzept könnte (nach meiner Meinung) folgendermaßen aussehen: 2 oder 3 Schiffe der Linie 62 werden durchgebunden bis Wedel, bis Teufelsbrück zum HVV-Tarif und von dort bis Wedel zum Niederelbetarif, mit systematischer Fahrkartenkontrolle. Die Hin- und Rückfahrt würde also 16 Euro kosten, zusätzlich zur HVV-Karte. Ich glaube, solch ein Angebot könnte viele Leute reizen, und die HADAG käme doch auf Ihre Kosten. Also ich würde dieses Angebot regelmäßig ausnutzen.
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