Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 09:28 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 10:58 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 13:35 |
Zitat
Herbert
Anders als Berlin besitzt Hamburg ein hervorragend ausgebautes U- und S-Bahnnetz, ergänzt durch mehrere hundert beliebte und erfolgreiche Buslinien.
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 16:01 |
Zitat
aus "Expertenbeitrag: Klaus-Dietrich Matschke"
Die Straßenbahn ist für ein bestimmtes Einsatzspektrum das ideale Verkehrsmittel und in diesem Bereich deutlich günstiger als Bus- oder U-Bahnsysteme. Durch die variablen Einsatzmöglichkeiten kann sich ein Straßenbahnsystem der jeweiligen Stadtstruktur und den regionalen und topografischen Verhältnissen hervorragend anpassen, was Beispiele aus dem gesamten deutschen und europäischen Raum zeigen.
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 17:27 |
Zitat
Herbert
Ich denke nicht, dass die Weltstadt Hamburg Nachhilfe aus benachbarten Orten in der Mark Brandenburg zum Thema Straßenbahn braucht.
In Berlin sind mindestens alle Straßen deutlich breiter als in Hamburg, da die Stadt vom Zweiten Weltkrieg betroffen war und nach der weitgehenden Zerstörung durch katastrophale Bombenangriffe u.a. der Engländer breite Schneisen durch einstige Altbauviertel reißen konnte.
Anders als Berlin besitzt Hamburg ein hervorragend ausgebautes U- und S-Bahnnetz, ergänzt durch mehrere hundert beliebte und erfolgreiche Buslinien.
Der weitere Ausbau des Schnellbahnnetzes ist auch deshalb erste Wahl, weil die Bevölkerungsdichte in Hamburg viel größer ist und damit auch die zu erwartende Nachfrage. Dreigeschosser sind in Berlin selbst mitten im Zentrum keine Seltenheit, in Hamburg dagegen sind selbst in Steilshoop 11-geschossige, dicht gedrängte Wohnblöcke nötig.
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 17:44 |
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FelixOs
Dieser Beitrag fasst ziemlich gut zusammen, was mich an dieser ganzen Straßenbahndebatte stört. Immer bleibt es im Allgemeinen, es werden die Vorteile des Systems hervorgehoben, die kaum jemand bestreiten kann, aber es wird nie auf örtliche Gegebenheiten eingegangen. Nie werden daraus entstehende Probleme diskutiert. Überhaupt wird nie ein Vorschlag zur Umsetzung gemacht.
Zitat
Ein einziges mal, mit dem Schwarz-Grünen Senat gab es eine konkrete Strecke und es tauchten konkrete Probleme auf (insbesondere am Winterhuder Marktplatz und in der Ohlsdorfer Straße).
Re: Berliner Anischten zur Straßenbahn 11.02.2015 18:43 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 19:13 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 19:24 |
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Glinder
Ironisch oder nicht die Hamburger Straßen sind nun mal viel schmäler. In Berlin können die Nebenstraßen für Autos als Umleitung genutzt werden wo in Hamburg sind viele Nebenstraßen durch 30 Zonen abgeriegelt. Das U+S-Netz in Westberlin ist besser ausgebaut und man muss sich nur mal ansehen welche Strecken unter der reißerischen Überschrift "Jetzt sollen Straßenbahnen ganz Berlin erobern" vorgeschlagen werden. Nur die Projekte über die seit Jahren ergebnislos geredet wird! Querverbindungen die in der großen Stadt auch Sinn machen.
Die Berliner CDU zu Senator Geisels Ankündigungen: "Seine Wunschträume nach neuen Straßenbahnen scheinen ihm den Blick für die Realitäten zu verschleiern." Vielleicht sollte sich Wersich mal Berliner Nachhilfe holen.
Die Diskussion in Hamburg krankt daran dass die Fans viele Fakten nicht zur Kenntnis nehmen wollen obwohl Straßenquerschnitte könnte man nachmessen. Man will eine Straßenbahn egal wo und egal wie und wenn man als Bürger dagegen ist dann man wird beschimpft als rückständig. Da wird ständig irgendwo anders als Beispiel genannt wie toll die Straßenbahn dort ist. Die Gegner werden einfach ausgeblendet: Heute mal googlen und in Augsburg ist dicke Luft weil die Anwohner die neue Linie 5 nicht wollen. Die kritischen Berliner Beiträge über eine Tram in der Leipziger Straße will niemand lesen. Der Berliner S-Bahnchef hat sich kürzlich geäußert und Straßenbahnen mehr oder weniger für Quatsch gehalten. In Bremen will die CDU die Querspange nicht und die Strecke in Huchting auch nicht. Nirgendwo schreien Leute Hurra wenn vor ihrer Tür eine Straßenbahn gebaut werden soll! Je enger die Straße desto mehr umgebaut werden muss.
Hinweis! 11.02.2015 19:43 |
Admin |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 21:12 |
Zitat
Ironisch oder nicht die Hamburger Straßen sind nun mal viel schmäler.
Zitat
In Berlin können die Nebenstraßen für Autos als Umleitung genutzt werden wo in Hamburg sind viele Nebenstraßen durch 30 Zonen abgeriegelt.
Zitat
Das U+S-Netz in Westberlin ist besser ausgebaut und man muss sich nur mal ansehen welche Strecken unter der reißerischen Überschrift "Jetzt sollen Straßenbahnen ganz Berlin erobern" vorgeschlagen werden. Nur die Projekte über die seit Jahren ergebnislos geredet wird! Querverbindungen die in der großen Stadt auch Sinn machen.
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 11.02.2015 22:30 |
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Mathias
Zitat
FelixOs
Dieser Beitrag fasst ziemlich gut zusammen, was mich an dieser ganzen Straßenbahndebatte stört. Immer bleibt es im Allgemeinen, es werden die Vorteile des Systems hervorgehoben, die kaum jemand bestreiten kann, aber es wird nie auf örtliche Gegebenheiten eingegangen. Nie werden daraus entstehende Probleme diskutiert. Überhaupt wird nie ein Vorschlag zur Umsetzung gemacht.
Diese Aussage kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Immerhin liegen doch zwei detailliert ausgearbeitete Vorschläge vor - [www.pro-stadtbahn-hamburg.de] listet z.B. alle Strecken und alle Linien auf, mit allem, was dazugehört. Das ist alles andere als Allgemein, das ist sogar extrem konkret. Natürlich ist das nicht zwingend der Weisheit letzter Schluß, und wir hatten auch schon die eine oder andere Diskussion darum, aber das ist ja auch nicht schädlich. Aber zu behaupten, es gäbe nicht konkretes ist schlicht falsch.
Auch die Grünen haben schon ein ziemlich konkretes Netz vorgestellt - in vielen Strecken deckungsgleich mit dem von Pro Stadtbahn, aber nicht überall. An Vorschlägen mangelt es also nicht.
Und ob es so zielführend ist, sich jetzt schon in Detailfragen wie z.B. der Gestaltung einer bestimmten Kreuzung zu verbeißen, halte ich mal für dahingestellt...
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Mathias
Zitat
Ein einziges mal, mit dem Schwarz-Grünen Senat gab es eine konkrete Strecke und es tauchten konkrete Probleme auf (insbesondere am Winterhuder Marktplatz und in der Ohlsdorfer Straße).
Die ach so wichtige und problematische Ohlsdorfer Straße ist übrigens seit über einem halben Jahr wegen Bauarbeiten (nicht an der Straße, sondern an einem neuen Wohnblock) Einbahnstraße. Dagegen hat sich keine Bürgerinitiative gebildet, und komischerweise ist der Verkehr rundrum auch noch nicht zusammengebrochen. Da zeigt sich wieder mal, was diese ganzen Horrorszenarien wegen Verkehrsbehinderung wert sind - nichts nämlich.
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 12.02.2015 00:12 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 12.02.2015 01:04 |
Zitat
Ein Blick auf Luftbilder genügt um zu sehen dass in Berlin sehr viele mehrspurige Straßen sind und dass die größeren Nebenstraßen oft so breit sind dass es vier Spuren nebeneinander sind wie z.B. in der Rathenower Straße.
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Außerdem gibt es Stadtautobahn.
Zitat
Nimm Tarpenbekstraße zwei Spuren weg und alle Bäume und alle Parkplätze und frag mal die Anwohner!
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 12.02.2015 09:52 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 12.02.2015 11:58 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 12.02.2015 14:12 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 13.02.2015 09:49 |
Re: Berliner Ansichten zur Straßenbahn 14.02.2015 02:39 |
Sicher ist der jetzige Zustand für die Anlieger nicht erhaltenswert. Es kann jedoch auch noch schlimmer werden. Im mittleren Abschnitt der Tarpenbekstraße wäre wohl nur Mischverkehr möglich, was aber Mittellage der Stadtbahn erfordert. Will man dann im weiteren Verlauf einen eigenen Bahnkörper schaffen, kommt es dort zum Problem für die Anlieger. Die hochbelasteten Autospuren müssen an die Gebäude herangeschoben werden.Zitat
M2204
In den letzten Beiträgen habe ich mich besonders über die Tarpenbekstraße gefreut: Dieser abscheuliche, vom Autoverkehr verseuchte Stadtraum ist das erhaltenswerteste, was mir in Hamburg einfällt. Eine menschenverachtendere Planung gibt es kaum, außer vielleicht die Stresemannstraße. Und dass die Anwohner dies erhalten wollen, naja, wer's glaubt.
Bevor man den Ring mit der Stadtbahn versehen hat, hat man in Paris eine Stadtautobahnring mit bis zu 5 Spuren pro Richtung ca. 300m entfernt gebaut.Zitat
M2204
Bestes Beispiel sind die Ringstraßen in Paris, die vor der Rezivilisation im Zuge der Einführung der Straßenbahn eine Asphaltwüste mit zig Spuren waren. Voll bis zum Rand und jetzt: Radverkehr, Straßenbahn auf Rasengleis und die Fußgänger dominieren.
Hier handelt es sich auch nicht um Straßen die für die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes wesentlich sind. Die Fahrradstraße westlich der Alster eher eine Katastrophe für die Radfahrer. Statt eines anständigen Radwegs müssen sie jetzt Slalom um geparkte Autos fahren, und haben dabei auch noch Autos im Gegenverkehr.Zitat
M2204
Auch in HH gibt es protesbegleitete Änderungen, die funktionieren: Ich sage nur "Radstraße an der Alster". Sogar jetzt im Winter fühlt man sich da wie auf einer Radautobahn. Die neu geschaffene Infrastruktur zieht die Radler magisch an und der Autoverkehr kommt nicht zum Erliegen.
Zitat
M2204
Da hätte er jetzt kurz vor der Wahl im Dezember 14 ein Band an der Kellinghusenstraße durchschneiden können.
Aber sicher würde er Sonntag verlieren, weil die neue Strab ein nie dagewesenes Verkehrschaos verursacht hätte und BILD, MOPO, Abendblatt etc. ein schönes Feuerwerk entfacht hätten ;-).
P.S.: Und der Treppenwitz ist aktuell, dass die berühmte Ohlsdorfer Straße jetzt seit Monaten nur eingeschränkt befahrbar ist. Wen kümmert's? Wo ist das Chaos? Bei Einführung der Straßenbahn hätte man wenigstens eine runderneuerte Straße zurückbekommen, jetzt hat man nur den Ärger ohne Verbesserung.