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Alstertalbahnerweiterungsplanung
geschrieben von christian schmidt 
Zitat
Sonnabend
Seit den 1950er Jahren haben eigentlich weder Hamburg im Bereich Alstertal - Duvenstedt noch Schleswig-Holstein/Stormarn im Bereich Großhansdorf die Planungen fortgeführt.
Eben bis auf eine ungefähre Absicht Anfang der 1950-er, die S-Bahn bis Bergstedt zu verlängern. Muss mal in den Keller gehen, um die Quelle zu finden.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Moin,

weil - auch im Zuge der "Alstertalbahnnorderweiterung" (was für ein Wort!) - die Frage nach historischem Kartenmaterial aufkam, hier mal der Link auf das privat betriebene Landkartenarchiv.
Zitat
histor
Zitat
Sonnabend
Seit den 1950er Jahren haben eigentlich weder Hamburg im Bereich Alstertal - Duvenstedt noch Schleswig-Holstein/Stormarn im Bereich Großhansdorf die Planungen fortgeführt.
Eben bis auf eine ungefähre Absicht Anfang der 1950-er, die S-Bahn bis Bergstedt zu verlängern. Muss mal in den Keller gehen, um die Quelle zu finden.

Diese S-Bahn-Planung ging allerdings auch von einer (glücklicherweise nicht umgesetzten) Umwandlung Bergstedts in eine Hochhaussiedlung mit 16.000 neuen Einwohnern aus.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Mir fiel gerade eben auf, dass die am Anfang dieses Threads gestellte Frage "aber warum gibt es dann die Flächenfreihaltung" nicht wirklich beantwortet wurde.

Dazu ein Zitat aus Erich Staisch: Die elektrische S-Bahn in Hamburg, Hamburg 1964, Seiten 85:


"Der spätere Kompromiß zwischen Hamburg, Preußen und der Gesellschaft sah so aus, daß vorerst die Alstertalbahngesellschaft auf eine Linienführung über Poppenbüttel hinaus verzichtet. Jede Erweiterung der Strecke wurde von einer hamburgischen Genehmigung abhängig gemacht (25. Juni 1911)."

Wichtig ist hier das Wort "vorerst".
Moin,

beim Blättern durch das Geoportal bin ich auf den B-Plan Sasel 3 vom 21.10.1963 gestoßen - dort ist die freizuhaltende Trasse tatsächlich als "Bahnanlage" eingezeichnet.

Tipp: Wer für irgendwelche Recherche irgendwann den Plan nochmal benötigt, sollte ihn sich lieber abspeichern, da "Überplanung droht" und der alte B-Plan dann über das Geoportal manchmal weiter recherchierbar ist und manchmal eben nicht mehr.
Zitat
Sonnabend
Moin,

beim Blättern durch das Geoportal bin ich auf den B-Plan Sasel 3 vom 21.10.1963 gestoßen - dort ist die freizuhaltende Trasse tatsächlich als "Bahnanlage" eingezeichnet.

Tipp: Wer für irgendwelche Recherche irgendwann den Plan nochmal benötigt, sollte ihn sich lieber abspeichern, da "Überplanung droht" und der alte B-Plan dann über das Geoportal manchmal weiter recherchierbar ist und manchmal eben nicht mehr.


Danke für den wertvollen Tipp! Die haben sich ja echt Mühe beim Einscannen der alten Unterlagen gemacht ...
Moin,


Zitat
Sonnabend
..
beim Blättern durch das Geoportal bin ich auf den B-Plan Sasel 3 vom 21.10.1963 gestoßen - dort ist die freizuhaltende Trasse tatsächlich als "Bahnanlage" eingezeichnet.
...

Edit ist der Meinung, dass man sich das, was jetzt kommt, auch einfacher erschließen kann...

So, jetzt geht's Schlag auf Schlag weiter:
Nördlich an Sasel3 schließt sich Sasel2 vom 3.2.1966 an.
Sehr schön sichtbar ist die - auch so bezeichnete - Bahntrasse.

In der Begründung heißt es unter III im dritten Abschnitt:

"Die Trasse der geplanten Verlängerung der S-Bahn von Poppenbüttel nach Lemsahl-Mellingstedt ist...gekennzeichnet..."

Die weitere nördliche Trassenplanung habe ich für das gesamte hamburgische Gebiet im Baustufenplan Lemsahl-Mellingstedt vom 14.01.1955 nachverfolgen können:
(Die Darstellung ist so schwach, dass man sie erst in einer "knackigen" Vergrößerung vernünftig verfolgen kann).

Man findet die Trasse am Besten, indem man die Größe auf volle Seitenbreite einstellt, ganz nach unten (Süden) scrollt und dann ziemlich mittig zwischen den beiden "Erklärkästen" etwas links und oberhalb der Bezeichnung "Bramkoppel" eine "hauchzarte" aber ziemlich breite Markierung sieht (kommt im sanften Bogen von unten links "aus Sasel" und geht Richtung Norden in sanfter Linkskurve grob zum Ödenweg und dann in Nord-Nord-Westlicher Richtung weiter nach Wittmoor / Tangstedt.

"Unterwegs" finden sich auch immer mal wieder Bezüge auch in jüngeren B-Plänen, so z.B. in der Begründung zum B-Plan Lemsahl-Mellingstedt17 vom 17.10.2003 (Grundstück südlich Eichelhäherkamp) heißt es unter 3.1.3.1:
"In Nord-Süd-Richtung ist eine S-Bahn-Trasse dargestellt, die etwas mittig durch das Flurstück 608...verläuft".

Viel Spaß beim Stöbern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.08.2022 15:19 von Sonnabend.
Danke für die spannenden Einblicke!
Moin,

gestern hatte ich ja beschrieben, wie man die geplante Trasse nördlich von Poppenbüttel und in Lemsahl-Mellingstedt nachverfolgen kann.

Etwas frickelig, aber es geht auch einfacher:

Wenn man den Baustufenplan Poppenbüttel von 1955 öffnet, kann man in Verlängerung der S-Bahn die Trasse nach Norden über die Alsterschleife hinaus bis weit nach Lemsahl-Mellingstedt leicht verfolgen (grau dargestellt).

Wenn man dann danach den Baustufenplan Lemsahl-Mellingstedt von 1955 öffnet, kann man die Trasse Richtung Norden weiterverfolgen

oder

man orientiert sich nördlich des Plangebiets (Mitte der Karte) an der gut sichtbar eingezeichneten Trasse in Schleswig-Holsten und scrollt nach Hamburg runter. Dann kann man sich bei dem farbigen Hintergrund die Vergrößerung so einstellen, dass sich die Trasse erkennbar vom Hintergrund abhebt.
Danke für den Blick zurück. Zurzeit wird die freigehaltene Fläche kräftig bebaut und lässt das Projekt wohl endgültig in die Geschichtsbücher versinken.
Moin,

Zitat
Kirk
Danke für den Blick zurück. Zurzeit wird die freigehaltene Fläche kräftig bebaut und lässt das Projekt wohl endgültig in die Geschichtsbücher versinken.

och, "da nich' für"

Ich war rein zufällig in einer Veröffentlichung des Bezirksamts Wandsbek zu Wohnflächenpotenzialen darauf gestoßen, dass eine Fläche planungsrechtlich für die Verlängerung der S-Bahn belastet ist.

Das war mir vorher gar nicht bewusst, was für eine "Schatztruhe" die ollen Baustufenpläne sein können und wie detailliert die Planungen teilweise schon waren (habe jetzt auch die ursprünglich vorgesehene Ein-/Ausfädelung der Wandsbeker U-Bahn kurz vor Farmsen gefunden).
Vielen Dank - bring echt Spaß da nachzuschauen!
Moin,

wer Zeit und Muße hat, kann sich ja im Staatsarchiv die Akte;

Signatur: 416-1/1_XVIII B a 19
Titel: Denkschrift über den Bau einer Bahn von Hamburg (Poppenbüttel) über Segeberg nach Eutin
Laufzeit: 1910


heraussuchen lassen (Bestelleinheit).
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