Hallo,

Zitat
Ingo Lange
Fährt man eigentlich schwarz, wenn man nicht (mehr) in Any eingecheckt ist, aber den Preis einer Tageskarte bereits erreicht hat? Oder wenn man auf einer Fahrt von Bergedorf nach Pinneberg beim Umstieg in Elbgaustraße unbemerkt ausgecheckt wird, aber die Fahrkarte bis dorthin ja auch bis Pinneberg gilt?

Nicht direkt zur Frage, aber:
Ich finde, so ein System sollte solche Fragen gar nicht erst aufkommen lassen.

Grüße
Boris

Zitat
Ingo Lange
Fährt man eigentlich schwarz, wenn man nicht (mehr) in Any eingecheckt ist, aber den Preis einer Tageskarte bereits erreicht hat? Oder wenn man auf einer Fahrt von Bergedorf nach Pinneberg beim Umstieg in Elbgaustraße unbemerkt ausgecheckt wird, aber die Fahrkarte bis dorthin ja auch bis Pinneberg gilt?

Ich würde davon ausgehen, dass man erkennt, ob "manuell" oder "automatisch" ausgechecked wurde. Sofern "automatisch" ausgechecked wurde, trifft den Fahrgast sicher keine Schuld

Auschecken geht immer automatisch.

Zitat
Computerfreak
Auschecken geht immer automatisch.

Das ist nicht richtig, man kann auch manuell auschecken.

Ich denke Florians Hinweis zielt darauf ab, dass man im Zweifel nachweisen kann, dass das System einen automatisch ausgecheckt hat.

Wenn man am Jungfernstieg kontrolliert wird und bemerkt dass man in der Emilienstraße automatisch ausgecheckt wurde, kann aber nachweisen, dass man sich Hagenbecks Tierpark eingecheckt hat, dann ist es plausibel von einem Fehler im System auszugehen. Das natürlich nicht wenn man manuell ausgecheckt hat.

Auf dem ITS-Weltkongress 2021 konnte ich im HVV-Bereich zufällig mit zwei Entwicklern reden und habe denen gesagt, dass ich eine Bestpreisfunktion vermisse. Daraufhin haben sie durchblicken lassen, dass so etwas in Planung sei und haben dabei ständig von Check-in/Check-out geredet und wie schwierig das zu realisieren sei.

Ich habe denen ein paar Mal gesagt, dass ein Bestpreissystem m. E. überhaupt nichts mit Check-in/Check-out zu tun hat, und es völlig ausreichen würde, wenn man sich einfach weiterhin Einzeltickets kauft und die App, sobald der Preis der Tageskarte erreicht oder überschritten ist, dem Benutzer statt der Einzelkarte dann eine Tageskarte einblendet und diesen Preis berechnet. Das wäre total einfach und robust gegen Fehler und zumindest als einfacher erster Schritt geeignet. Ich dachte damals die hätten verstanden was ich meine.

Zufälle gibt's... Wenn das tatsächlich die Entwickler von HVV any waren, hat wohl die Betriebsblindheit oder die Weltfremdheit des Konzerns gesiegt. Manche Leute sind in ihre eigenen mega-komplizierten Ideen vernarrt und kaum zu überzeugen, wenn etwas um Lichtjahre einfacher geht. Und wohl schon gar nicht von einem hergelaufenen Fahrgast/ITS-Besucher. Aber ich habe es immerhin versucht 🤣

Natürlich wäre es mit Check-in/Check-out noch komfortabler, aber wie man wohl nun sieht, funktioniert es kaum und lockt niemanden hinter dem Ofen hervor.

______

metrobits.org

Zitat
Mike
Wenn das tatsächlich die Entwickler von HVV any waren, hat wohl die Betriebsblindheit oder die Weltfremdheit des Konzerns gesiegt. Manche Leute sind in ihre eigenen mega-komplizierten Ideen vernarrt und kaum zu überzeugen, wenn etwas um Lichtjahre einfacher geht. Und wohl schon gar nicht von einem hergelaufenen Fahrgast/ITS-Besucher. Aber ich habe es immerhin versucht 🤣

Vielleicht selbst nie den HVV genutzt.

Zitat
Mike
Auf dem ITS-Weltkongress 2021 konnte ich im HVV-Bereich zufällig mit zwei Entwicklern reden und habe denen gesagt, dass ich eine Bestpreisfunktion vermisse.

...


Zufälle gibt's... Wenn das tatsächlich die Entwickler von HVV any waren,

Du verfolgst hier aber den Irrglaube das die Software Entwickler irgendwas nach gut dünken einbauen oder bestimmen was gebaut wird.
Das wäre in etwa so, als würdest du Bauarbeiten die eine Straße gebaut haben vorschlagen würdest sie sollen über das Feld noch eine weitere Straße bauen. Und dann hoffen daß das passiert.

Eine Software wird maßgeblich von Stakeholdern zusammen mit User Research und den Produkt Manager(n) konzipiert und dann nach den Spezifikationen umgesetzt. Von und zusammen mit den Software Entwicklern und anderen Disziplinen wie User Experience, design und ändern Teams

@Mike - interessanter Bericht

Da stellt sich mir die Frage wie das eigentlich mit der Bestpreisfunktion funktioniert in anderen offenen Systemen.

London und viele andere habe ja Sperren, da ist das ganz einfach.

Es gibt da eine schweizer Firma die hat eine App mit der man auf (fast?) allen schweizer Eisenbahnen fahren kann, aber da muss man sich immer einzel selbst ein- und auschecken. (Der Name fällt mir gerade nicht ein.)

Wer weiß wie es woanders in der Praxis funktioniert?

Zitat
christian schmidt
@Mike - interessanter Bericht

Da stellt sich mir die Frage wie das eigentlich mit der Bestpreisfunktion funktioniert in anderen offenen Systemen.

London und viele andere habe ja Sperren, da ist das ganz einfach.

Es gibt da eine schweizer Firma die hat eine App mit der man auf (fast?) allen schweizer Eisenbahnen fahren kann, aber da muss man sich immer einzel selbst ein- und auschecken. (Der Name fällt mir gerade nicht ein.)

Wer weiß wie es woanders in der Praxis funktioniert?

Ob da nun ein Bestpreissystem hinter hängt, ist mir nicht klar, aber in Dänemark gibt es mit der Rejsekort ein Check-In-Check-Out-System ohne Sperren. Dort stehen einfach recht viele Säulen mit blau leuchtenden Kreisen, an die man die Karte halten muss, in den Bahnhöfen. Wenn man eine Zeitkarte oder einen gedruckten Fahrschein hat, kann man aber auch einfach an diesen Säulen vorbeigehen - bzw. kann das natürlich auch ohne Ticket tun.

Zitat
flor!an
Eine Software wird maßgeblich von Stakeholdern zusammen mit User Research und den Produkt Manager(n) konzipiert und dann nach den Spezifikationen umgesetzt.

Da hast du natürlich Recht. Obwohl in diesem Fall wohl User Research ein wenig unterfinanziert oder gar unterbelichtet war. Aber Entwickler können selbstverständlich auch Ideen "nach oben" kommunizieren, wenn sie von etwas überzeugt sind. Halbwegs vernünftige Stakeholder wären sicher auch nicht abgeneigt, mit einer 60%-Lösung zu beginnen, die nur 2% Aufwand kostet. Und die einfache Bestpreisfunktion wie von mir oben beschrieben schließt ja nicht mal AUS, sie später mit Check-in/Check-out als Sahnehäubchen nachzurüsten.

______

metrobits.org

Zitat
christian schmidt
Es gibt da eine schweizer Firma die hat eine App mit der man auf (fast?) allen schweizer Eisenbahnen fahren kann, aber da muss man sich immer einzel selbst ein- und auschecken. (Der Name fällt mir gerade nicht ein.)

Wer weiß wie es woanders in der Praxis funktioniert?

Die Firma, die Du meinst, dürfte fairtiq (https://fairtiq.com/de/) sein, die seit einigen Jahren das bietet, was der hvv jetzt gerade mit hvv Any neu erfindet und mit einer extra Infrastruktur auf alle Fahrzeuge/Stationen ausgerollt hat. Über diese App sind alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz nutzbar, vom IC bis zur Seilbahn ... Aber so weit muss man gar nicht fahren: Im VBN (Bremen/Niedersachsen) ist fairtiq - so wie in vielen weiteren Regionen in D - auch seit einiger Zeit bereits nutzbar. Natürlich mit best-price-System und automatischem Checkout.

Die best-price-Berechnung ist im Bremer Raum oder auch in Lüneburg schon seit den 1990er-Jahren in ihrer ersten Form im Angebot. In Deutschland ist mir persönlich jedoch noch keine Lösung bekannt, die die Optimierung über den Tag hinaus anbietet. Da gibt es im deutschen Tarifdickicht wahrscheinlich zu viele denkbare Optionen ...

Lösungen wie "weekly cap" sind im britischen Raum im Angebot, z.B. in Cornwall oder London. Hier natürlich ohne App oder so, sondern einfach kontaktlos immer das gleiche Gerät, die gleiche Karte, an den Leser halten und gut ist. Ab einem bestimmten Punkt ist die Preisgrenze für den Tag oder die Woche erreicht und es wird nicht mehr teurer.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.2023 14:03 von M2204.

Fairtiq, genau - danke

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Neu Wulmstorf

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Ingo Lange

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Neu Wulmstorf
Und heute die große Enttäuschung: die Fahrt wurde nicht zum Bestpreis abgerechnet! Es wurde ein durchgängiges Ticket abgerechnet, obgleich die Stückelung in zwei Einzelabschnitte billiger gewesen wäre. Ich werde eine Beschwerde schreiben.

Stückelung ist im HVV-Tarif nicht vorgesehen, da wird eine Beschwerde wohl wenig erfolgt haben. Für eine Fahrt gibt es immer eine Fahrkarte (und nicht zwei oder drei). Trotzdem ist die Nutzung des Stückelns natürlich legal, weil du jederzeit eine gültige Fahrkarte hast. Aber dass das je in eine Bestpreisberechnung mit eingehen wird, glaube ich nicht.
Vielleicht müsstest du in Buxtehude kurz auschecken und wieder einchecken. Das setzt aber natürlich voraus, dass der Nutzer schlauer ist als Any selbst.

Meine Beschwerde war erfolgreich, man hat mir zugsagt, den zu viel abgerechneten Betrag zurückzuüberweisen ("Du bekommst etwas zurück"). Bisher ist das Geld zwar noch nicht da, aber mal schauen.

In den AGBs heißt es unter E.4 Abrechnung: "... Nach dem Ende eines Betriebstages werden alle Einzelfahrten systemseitig betrachtet und über die Produkte des hvv-Gemeinschaftstarif der für dich günstigste Preis aus deinen Fahrtkombinationen ermittelt. ..."

Also eine deutliche Verpflichtung des Anbieters, auch Stückelung zu betrachten.

(Das Geld ist schon länger angekommen.)

Zitat
Neu Wulmstorf
...
Ein Freund von mir startete in Hagenbeck, Ziel war Hollenstedt mit Umstieg u.a. in Neu Wulmstorf. In Neu Wulmstorf schaute er auf die App und merkte, dass HVV any ihn bereits in Emilienstraße wieder ausgecheckt hatte. Er fuhr genaugenommen den Rest der Strecke ohne gültigen Fahrschein.

Für die Fahrt nach Hollenstedt hatte er sich wieder eingecheckt (trotz Bus der genau neben uns stand). Unterwegs checkte die App ihn wieder aus. Neu einchecken war im Bus nicht möglich.

Das Vertrauen in HVV any gat er damit verloren.

...

Abgerechnet wurden tatsächlich zwei kurze Fahrten, damit ist klar, dass die Fahrten erkannt, aber fälschlicherweise zu früh wieder für beendet befunden wurden.
Mein Freund hatte den Kundenservice kontaktiert. Allerdings gab es dort kein Interesse an weiteren Infos wie Gerätemodell, Hardware und Betriebssystemversion.

Das Vertrauen hat er nun doch wieder gewonnen, er benutzt HVV any gerne, sagt, dass ist genau die richtige Lösung für ihn als Gelegenheitsfahrer.

Es gibt demnach eine Kundengruppe für HVV any.

Ich habe HVV-any jetzt an zwei Tagen genutzt. An beiden Tagen war es so dass ich vorher wusste dass ich morgen und nachmittags je eine Fahrt Nahbereich machen würde (also 2x2,50), aber nicht ob ich danach abends noch weitere Fahrten machen würde - womit dann eine Tageskarte günstiger wäre.

Einmal bin ich dann noch abends gefahren, einmal nicht. HVV-any hat an beiden Tage alle Fahrten richtig erkannt (was zugegeben nicht so schwer war, alles einfache Busfahrten zwischen 6 und 18 Minuten) und richtig abgerechnet.

Und es wurde an dem Tag, an dem die Tageskarte die günstigere Alternative gewesen ist, auch so abgerechnet?

Hat er doch geschrieben, "richtig abgerechnet". Ich nehme an, daß für den Drei-Fahrten-Tag die Tageskarte gemeint war. Anders würde es keinen Sinn ergeben, denn das mit der zusätzlichen Fahrt war ja gerade der durchzuführende Test.

Gruß T.

Ja, Tageskarte als es billiger wurde

Moin,

der HVV vermeldet in den "News", dass hvv any am 11. Oktober in die hvv switch-App (was für ne bescheuerte Schreibweise...) umzieht.

Zitat
hvv.de dazu:
Eine Neu-Registrierung in der hvv switch App ist dabei nicht notwendig, die Anmeldedaten aus hvv Any können weiter benutzt werden.
Funktionell sind keine Änderungen vorgenommen worden; die Anwendung hvv Any ist in der hvv switch-App auf der Ticket-Kachel sofort auffindbar und kann mit einem Swipe gestartet werden.