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Neue S-Bahnstation für Fuhlsbüttel?
geschrieben von rocco83 
Auf der Homepage der Mopo ist heute zu lesen, dass man im Zuges des Projektes „Fuhlsbüttel 2040“ über die Möglichkeit einer neuen S-Bahnstation zwischen Ohlsdorf und Flughafen (Höhe Ratsmühlendamm/ Alsterkrugchaussee) nachdenkt.

[www.mopo.de]

Als ehemaliger Fuhlsbüttler habe ich mich oft gefragt, warum man nicht gleich den Bau der Trasse und die damit verbundenen, jahrelangen Baumaßnahmen in Fuhlsbüttel (bspw. der Notausstieg an der Kreuzung Heschredder/Etzestraße) genutzt hat, direkt eine S-Bahn-Station als „sinnvollen Notausstieg“ für den Stadtteil zu installieren (z.B. am Markt, Höhe Ratsmühlendamm/Fuhlsbütteler Damm).
Damals war das Argument ja oft, dass Fuhlsbüttel schon gut genug durch die U1 angebunden sei. Der Süd-Westen des Stadtteils scheint nun aber doch Bedarf zu haben.

Allerdings erscheint mir die nachträgliche Installation einer Haltestelle im Tunnel ein wenig aufwendig und sicherlich auch sehr kostspielig und dem reibungslosen S-Bahnbetrieb auf dieser Strecke nicht ganz förderlich oder liege ich da falsch?

Was sind hier so die Meinungen zu diesem eventuellen Vorhaben?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.2023 10:45 von rocco83.
Ohne die Gegebenheiten zu kennen dürfte dies nur in offener Bauweise mit jahrelanger Sperrung möglich sein. Ich glaube nicht, dass man derartige Strapazen auf sich nehmen wird.
Sommerloch (bzw. der Jahreszeit entsprechend Winterloch). Irgendwelche ProvinzBezirkspolitiker wollen sich da profilieren.
Die Verzweigung der S1-Strecke war von Anfang an ein Fehler. Denn er führt nur zu suboptimalen Betriebskonzepten. Entweder es wird geflügelt, wobei dann ein Ast immer der hintere (untergeordnete) Ast ist, oder es gibt (wie für die Zukunft) nur einen 10-Minuten-Takt auf den beiden Ästen. Beide Außenäste im 5-Minuten-Takt zu bedienen, würde einen 2/3-Minuten-Takt südlich von Ohlsdorf bedeuten. Die Strecke nach Rahlstedt muss ja schon ihren 5-Nuten-Takt kämpfen, weil die Harburger die dritte Linie an sich reißen wollen. Da passen dann nicht noch zwei zusätzliche Fahrten von Ohlsdorf rein. Natürlich könnte auch ein Pendelzug zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel dann den 10-Minuten-Takt ergänzen, aber das müsste strenge genommen dann auch nach Airport gemacht werden. Um zusätzlich noch diese Pendelzüge zu fahren zu können, dürfte die Kapazität in Ohlsdorf nicht ausreichen. Es geht wohl maximal einer. Und genau hier kommts auf das eigentliche Thema: So lange der eine Ast nur den Airport bedient und sonst nichts weiter, kann man diesen Ast ein bisschen vernachlässigen (nur alle 10 Minuten bedienen, früher Schluss machen usw.). Sobald aber eine zusätzliche Station an- oder eingefügt wird, wird aus diesem Ast ein "vollwertiger" Ast, der genauso gut behandelt werden muss, wie der nach Poppenbüttel.

Besser wäre es, einen der Äste der U-Bahn zu übertragen. Hier lässt sich das Netz besser Anpassen als bei der S-Bahn. Dann kann man über zusätzliche Stationen zum Flughafen diskutieren.
Braucht der Flughafen denn einen 5-Minuten-Takt? Generell ist die Nachfrage an Flughäfen weniger auf die HVZ konzentriert…
Zitat
christian schmidt
Braucht der Flughafen denn einen 5-Minuten-Takt? Generell ist die Nachfrage an Flughäfen weniger auf die HVZ konzentriert…

Du denkst mal wieder in alten Kategorien: nachfrageorientiert. Wegen der Mobilitätswende hat man ja auf Angebotsorientierung umgestellt. Und um ein dem privaten Automobil einigermaßen gleichwertiges ÖPNV-Angebot zur Verfügung zu stellen, bedarf es eben eines 5-Minuten-Taktes (Hamburg-Takt), damit die Verfügbarkeit einigermaßen gegeben ist. Das ist beim 10-Minuten-Takt nicht der Fall, weil kürzere Strecken in der Zeit schon mit dem Kfz absolviert werden können, während der ÖPNV-Fahrgast immer noch wartet.

Konkret zum Flughafen: Das ist doch genau das, was ich weiter oben schrieb: Vielleicht kann man für den Flughafen selbst noch eine Ausnahme machen, aber eben nicht, wenn da noch (eine) weitere Station(en) dran hängen.
Zitat
NWT47
Ohne die Gegebenheiten zu kennen dürfte dies nur in offener Bauweise mit jahrelanger Sperrung möglich sein. Ich glaube nicht, dass man derartige Strapazen auf sich nehmen wird.

Warum sollte man das nicht auf sich nehmen wollen? Die S-Bahn verläuft doch unter einer eher untergeordneten Straße, auf die man auch ein paar Jahre verzichten könnte, solange man die Anbindung der Gebäude irgendwie provisorisch gelöst bekommt. Wenn es die Investition in den Bahnhof Wert ist, ist es auch eine Sperrphase Wert. Wobei mir allerdings nicht klar ist, ob die bauliche Dichte ausreicht, um die Investition an sich zu rechtfertigen.

Methodisch ist das Ganze ohnehin "nur" ein informelles Planungskonzept des Bezirksamtes, das von diesem Anliegen angesichts der Zuständigkeiten erstmal den Senat und dann die DB überzeugen müsste. [www.hamburg.de] Der Plan mit den Haltestelleneinzugsradien wirkt zumindest mal überzeugend.
Zitat
Lopi2000
Zitat
NWT47
Ohne die Gegebenheiten zu kennen dürfte dies nur in offener Bauweise mit jahrelanger Sperrung möglich sein. Ich glaube nicht, dass man derartige Strapazen auf sich nehmen wird.

Warum sollte man das nicht auf sich nehmen wollen? Die S-Bahn verläuft doch unter einer eher untergeordneten Straße, auf die man auch ein paar Jahre verzichten könnte, solange man die Anbindung der Gebäude irgendwie provisorisch gelöst bekommt. Wenn es die Investition in den Bahnhof Wert ist, ist es auch eine Sperrphase Wert. Wobei mir allerdings nicht klar ist, ob die bauliche Dichte ausreicht, um die Investition an sich zu rechtfertigen.

Methodisch ist das Ganze ohnehin "nur" ein informelles Planungskonzept des Bezirksamtes, das von diesem Anliegen angesichts der Zuständigkeiten erstmal den Senat und dann die DB überzeugen müsste. [www.hamburg.de] Der Plan mit den Haltestelleneinzugsradien wirkt zumindest mal überzeugend.

Da wäre es wirklich besser, das Geld in die Verknüpfung der U5 mit der S1 am Rübenkamp zu investieren.
Zitat
Computerfreak
Entweder es wird geflügelt, wobei dann ein Ast immer der hintere (untergeordnete) Ast ist,

Das kann man auch anders lösen.

Z.B. Stadteinwärts kommt der Flughafenzug zuerst an und wartet, während der Poppenbütteler Durchfahrt hat. (Wer am Flughafen landet, bei dem kommts auf drei Minuten auf dem Weg in die Stadt nicht an)
Und in die Gegenrichtung fährt der Flughafenzug zuerst und die Poppenbütteler müssen zwei Minuten warten (die vermutlich eher von einem Termin kommen und nicht zu einem Termin fahren)


Oder man macht es noch Tageszeitabhängig. Bis 13 Uhr ist es so wie eben beschrieben und ab 13 Uhr andersherum (Stadteinwärts warten die Poppenbütteler und Stadtauswärts die Flughafis...)



Gibt mehr als Schwarz und weiß.
Zitat
Lopi2000
Zitat
NWT47
Ohne die Gegebenheiten zu kennen dürfte dies nur in offener Bauweise mit jahrelanger Sperrung möglich sein. Ich glaube nicht, dass man derartige Strapazen auf sich nehmen wird.

Warum sollte man das nicht auf sich nehmen wollen? Die S-Bahn verläuft doch unter einer eher untergeordneten Straße, auf die man auch ein paar Jahre verzichten könnte, solange man die Anbindung der Gebäude irgendwie provisorisch gelöst bekommt. Wenn es die Investition in den Bahnhof Wert ist, ist es auch eine Sperrphase Wert. Wobei mir allerdings nicht klar ist, ob die bauliche Dichte ausreicht, um die Investition an sich zu rechtfertigen.

Methodisch ist das Ganze ohnehin "nur" ein informelles Planungskonzept des Bezirksamtes, das von diesem Anliegen angesichts der Zuständigkeiten erstmal den Senat und dann die DB überzeugen müsste. [www.hamburg.de] Der Plan mit den Haltestelleneinzugsradien wirkt zumindest mal überzeugend.

Weil man dann auf dem Ast jahrelangen SEV hätte und der Flughafen für die Zeit praktisch seine Anbindung verlieren würde. Im einer Zeit, in der Image wichtiger ist als der Nutzen wird keiner so eine Entscheidung treffen wollen. Dazu kommt dann noch der Bau an sich... Bereits an den Elbbrücken und in Ottensen hat die DB völlig versagt, das wäre dort nicht anders.
Zitat
rocco83

Als ehemaliger Fuhlsbüttler habe ich mich oft gefragt, warum man nicht im Zuge der jahrelangen Baumaßnahmen für die Flughafen-S-Bahn (bspw. der Notausstieg an der Kreuzung Heschredder/Etzestraße) auch direkt eine S-Bahn-Station in Fuhlsbüttel installiert hat (z.B. am Markt, Höhe Ratsmühlendamm/Fuhlsbütteler Damm).
Damals war das Argument ja oft, dass Fuhlsbüttel schon gut genug durch die U1 angebunden sei. Der Süd-Westen des Stadtteils scheint nun aber doch Bedarf zu haben.

Zur eventuellen Haltestelle statt des Notausstiegs an der Kreuzung Heschredder/Etzestraße: Mir wurde damals gesagt, dass sie dortigen Stakeholder gegen eine Haltestelle an dieser Stelle waren.
Also ich bin mir nicht sicher ob da wirklich eine jahrelange Unterbrechung benötigt wird. Wurde in Eidelstedt-Zentrum und anderen später eingefügten Stationen ja auch nicht.
Zitat
Fredrik
Zitat
rocco83

Als ehemaliger Fuhlsbüttler habe ich mich oft gefragt, warum man nicht im Zuge der jahrelangen Baumaßnahmen für die Flughafen-S-Bahn (bspw. der Notausstieg an der Kreuzung Heschredder/Etzestraße) auch direkt eine S-Bahn-Station in Fuhlsbüttel installiert hat (z.B. am Markt, Höhe Ratsmühlendamm/Fuhlsbütteler Damm).
Damals war das Argument ja oft, dass Fuhlsbüttel schon gut genug durch die U1 angebunden sei. Der Süd-Westen des Stadtteils scheint nun aber doch Bedarf zu haben.

Zur eventuellen Haltestelle statt des Notausstiegs an der Kreuzung Heschredder/Etzestraße: Mir wurde damals gesagt, dass sie dortigen Stakeholder gegen eine Haltestelle an dieser Stelle waren.


Das ist interessant.

Allerdings hätte ich diesen Standort auch als nicht ganz optimal für eine Haltestelle empfunden.
Für den Fall, dass man eine solche im Vorwege zwischen Ohlsdorf und Flughafen geplant hätte, hätte man die Trasse leicht nach Süden verschwenken müssen, um den Bereich Markt, Ratsmühlendamm sowie die Gegend rund um die Röntgenstraße (Philips) besser zu erschließen. Diese Ecke Fuhlsbüttels ist definitiv nicht gut durch die U1 erschlossen, daher fand ich das Argument „die U1 bindet Fuhlsbüttel schon gut genug an das Schnellbahnnetz an“ nie ganz zutreffend.
Zitat
christian schmidt
Also ich bin mir nicht sicher ob da wirklich eine jahrelange Unterbrechung benötigt wird. Wurde in Eidelstedt-Zentrum und anderen später eingefügten Stationen ja auch nicht.

Nein, Eidelstedt Zentrum entstand im Zuge des 2 gleisigen Ausbau mit leichter Verschwenkung der Strecke.

Mfg

Sascha Behn
Zitat
christian schmidt
Also ich bin mir nicht sicher ob da wirklich eine jahrelange Unterbrechung benötigt wird. Wurde in Eidelstedt-Zentrum und anderen später eingefügten Stationen ja auch nicht.

Hier findet der Bau aber anders als in Ottensen und an den Elbbrücken aber im Tunnel statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei laufendem Betrieb möglich ist - war das nicht auch immer ein Argument gegen eine U1 Station zwischen Hallerstraße und Stephansplatz?

Und 2. reden wir hier von der DB. Die haben es an den Elbbrücken und in Ottensen gezeigt, was zu erwarten ist...
Der S-Bahntunnel hat im Bereich und zwischen den Notausgängen Brombeerweg und Etzestraße seine größte Tiefenlage von 30 m unter der Erdoberfläche. Eine totgeborene Diskussion aus einer Wunschvorstellung, meines Erachten. Niemand wird unter Betrachtung wirtschaftlicher und ingenieurstechnischer Gesichtspunkte hier etwas aufbuddeln.
Es ist schade, dass man in den Nuller-Jahren Projekte gebaut hat, wo das Ziel das wichtigste war. Mit einer kleinen Streckenkorrektur hätte man schön Fuhlsbüttel mit einer S-Bahn-Haltestelle anbinden können, ich erkenne da kein Überangebot. Das Thema hatten wir hier schonmal vor Jahren. Jetzt wieder alles aufreißen und neu bauen, bei der Tunnellage, halte ich für zu spät und zu aufwendig.
Ähnlich ist es doch auch mit der U4. Thoretisch hätte man doch beim Bau im Bereich Großneumarkt noch einen weiteren Haltepunkt installieren können. Das hatte für die damaligen Verantwortlichen aber zu wenig Prestige. Nun jagt man in einem großen Bogen unter der Neustadt ohne Halt. Hier hat man, meines Erachtens, ebenfalls eine Change vertan.
Zitat
Kirk
(....) Ähnlich ist es doch auch mit der U4. Thoretisch hätte man doch beim Bau im Bereich Großneumarkt noch einen weiteren Haltepunkt installieren können. (....) Nun jagt man in einem großen Bogen unter der Neustadt ohne Halt. Hier hat man, meines Erachtens, ebenfalls eine Change vertan.
Genau so!

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Der Zug ist abgefahren, die Möglichkeit hat damals bestanden, nun ist vorbei. Ein nachträglicher Bau jetzt hätte eine mehrjährige Sperrung der Strecke zum Flughafen zur Folge, was sich bestimmt kaum durchsetzen ließe. Alles was die Zeit der Sperrung potenziell verkürzt wäre wohl kaum im Kostenrahmen.
Zitat
LevHAM
Der Zug ist abgefahren, die Möglichkeit hat damals bestanden, nun ist vorbei. Ein nachträglicher Bau jetzt hätte eine mehrjährige Sperrung der Strecke zum Flughafen zur Folge, was sich bestimmt kaum durchsetzen ließe. Alles was die Zeit der Sperrung potenziell verkürzt wäre wohl kaum im Kostenrahmen.

Das glaube ich auch. Aber wirklich verstehen kann ich es nicht. Normalerweise müsste man doch an einer bestehenden Strecke an den Seiten die Bahnhofsvorrichtungen bauen und dann innerhalb weniger Wochen die Außenwände abreißen und den Bahnsteig ans Gleis heranbauen.
Und weil alles nicht so einfach ist, wie ich das denke, machen wir da dann ein paar Monate draus - aber es dürfen doch keine Jahre sein.
Natürlich, sieht man doch gerade am Beispiel Horner Rennbahn. Selbst der Bau von Ottensen, Oldenfelde und Elbbrücken hat Jahre gedauert und dort waren die Bedingungen viel einfacher.
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