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Zugausfall bei der S-Bahn wg. Personalmangel
geschrieben von citaro 
Also 'tschuldigung, aber noch reisserischer ging die Überschrift wohl nicht, wa???
Klar versteh ich, dass die dieses 14-Stunden Schichtsystem an die Konstitution geht, aber krank machen mich zur Zeit alleine diese "Bahninfo-Hintergrundbericht"-Überschriften *augenroll*
Lg Chris-Logan...

P.S: Zum Thema, ich finde es richtig, dass sie kollektiv krank waren, denn nur so kann man zeigen, wie heruntergefahren die Belegschaft worden ist. Meine Meinung, stürzt euch drauf...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2007 07:52 von Chris-Logan.
Warten auf die S-Bahn
=============
Der Streit um den Dienstplan eskaliert: 1 000 Züge fallen aus, weil sich Fahrer krank melden
Ulrich Paul

Für die S-Bahn-Fahrgäste könnte diese Woche unangenehm beginnen: mit längeren Wartezeiten auf den Bahnhöfen und mit vollen Zügen. Grund dafür ist ein Streit zwischen den Fahrern der S-Bahnen und der S-Bahn-Geschäftsführung über einen neuen Dienstplan, der Ende Mai in Kraft getreten ist. Dieser Streit ist am Wochenende eskaliert. Nachdem sich rund 60 Fahrer kurzfristig krank gemeldet hatten, fielen nach Angaben von S-Bahn-Sprecher Gisbert Gahler rund 1 000 Züge am Sonnabend und Sonntag aus. Statt im Zehn-Minuten-Takt rollten die Bahnen auf den Linien S 46, S 25, S 5 und S 75 morgens und am Nachmittag im City-Bereich nur alle 20 Minuten. Die Linie S 85 zwischen Schöneweide und Waidmannslust fuhr überhaupt nicht.

mehr dazu: [www.berlinonline.de]
Gleisdreieck schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hauptbahnhof schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Liebes citaro,
> > Ich weiß nicht was der VI ist...
>
> Weiß ich auch nicht, kann mir aber denken, daß das
> citaro einfach S- &U-Bahn verwechselt hat.
> Alle S-Bahnlinien kenne ich auch nicht, und wo die
> S6 fährt, habe ich erfolglos versucht
> herauszubekommen. Aber eine U6 mit Ausfällen jeden
> 2.Zuges gibt es!

D'oh!

Der Verfasser des Ursprungs-Posts hat da überhaupt nix verwechselt, er schrieb von der Zuggruppe Vampir (abgekürzt: VI) - vulgo: S25 "Verstärker" Gesundbrunnen - Lichterfelde Süd. Soviel nur mal, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen...
Je oller, je doller, kann man da nur sagen - oder je jünger, je schlimmer.....

Der neue Vorstand der S-Bahn scheint sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, in kürzester Zeit Personal und Fahrgäste gleichermaßen zu vergraulen. Sparzwänge hin, Sparzwänge her, dieses auf dem Rücken von Personal und Fahrgästen auszutragen reicht ein für alle Mal, um diesem Vorstand die rote Karte zu zeigen. Doch wird dies nicht geschehen, denn dieses hat ganz einfache Gründe und ist jedem bekannt, der schon einmal "Opfer" solcher Rationalisierungsmaßnahmen wurde:

a) Personalabbau

1. Schritt: Man versucht, die Leute per Abfindung oder Kündigung loszuwerden.
2. Schritt: Spielt die Gewerkschaft nicht mit, werden sog. Sozialpläne erarbeitet, die sich meist als faules Ei entpuppen. Die Mitarbeiter haben Kröten zu schlucken, wie bsp. "Mehr Arbeit für weniger Geld", Kürzung bzw. Streichung von bisherigen Sozialleistungen usw.
3. Schritt: Wer nun hartnäckig ist und unbedingt an seinem Arbeitsplatz klebt, bekommt soviel psychischen Druck aufgebrummt, bis er irgendwann freiwillig geht - das ganze nennt sich dann "natürliche Fluktuation".
4. Schritt: Wer alledem widersteht, den zieht irgendwann die schwindene Gesundheit aus dem Verkehr - 14 Stundne Dienst von 4 Stunden Pause unterbrochen, der Körper bedankt sich rasch.

Merke: Solange kein Druck seitens der Öffentlichkeit auf die entsprechenden Firmen ausgeübt wird, kann jeder Unternehmer in Deutschland ungehemmt Personal abbauen und wenn es über die genannten Schritte geschieht!

b) Fahrgastverluste

Auch wenn sich die wenigsten meiner Meinung nach anschließen werden, so bin ich der felsenfesten Überzeugung, das der ÖPNV mit aller Gewalt kaputtgespielt werden muß, um die Leute zum Autofahren zu zwingen. Sind Taktausdünnungen bei der Bevölkerung nicht durchsetzbar, so greift man eben zu dem Mittel, daß man die entsprechenden Verstärkerzüge halt in unregelmäßigen Abständen ausfallen läßt. Die Folge ist, daß die Fahrgäste dann zunächste auf die "sicheren" 20 Minuten - Züge ausweichen, zumindest die, die dann noch nicht auf den Pkw umsteigen. Dann kann man leicht die gewünschte Streichung der Verstärkerzüge durchsetzen, sie werden ja eh nur "geringfügig" genutzt. Und schon hat man wieder ein paar Hundert Zug - km pro Jahr weniger.

So schön können Taktausdünnungen sein!

Und man hat auch noch einen Schuldigen, nämlich die bösen Tf, die sich wagen, krank zu melden! Die Herren, die bei der S-Bahn für die neuen Dienstpläne verantwortlich sind, gehören zwangsweise für mind 5 Jahre in solche Dienste eingeteilt, damit sie mal sehen, wie es einem dann so geht. Bei Krankmeldungen ihrerseits ist sofort derselbe Druck auf sie auszuüben, der auf die Tf´s ausgeübt wird!

Was ich an diesem Wochenende an Chaos bei der S-Bahn erlebt habe, sucht bis jetzt seinesgleichen - es lief nichts normal. Die S-Bahn macht es sich zu einfach, wenn sie immer nur auf Sparzwänge hinweist und der Regierung den schwarzen Peter zuschiebt. Ich meine gelesen zu haben, daß es alleine 4. Vorstände bei der S-Bahn gibt mit einem Gehalt, wovon man 20 Zugaufsichten bezahlen könnte. Da sollte mal der Wasserkopf abgebaut werden, wenn dem so ist, dann reicht es auch wieder für anständige Dienstzeiten und anständige Fahrpläne und Zuglängen. Im Übrigen: der einzige wirksame Schutz gegen solche Horrordienste wäre ein gestzliches Verbot mit Strafandrohung und deren sofortige Umsetzung bei Zuwiderhandlung.

Und letzten Endes sind wir als Fahrgäste gefordert endlich aufzustehen und mit einer Stimme zu sprechen: wir lassen uns das nicht mehr gefallen. Aber wir lassen uns auch nicht ins Auto zwingen! Das sowas funktioniert, hat man ja 1984 in West - Berlin gesehen, als es mit der S-Bahn kurz vor dem Exitus stand

Strassenbahn statt Strassenwahn schrieb:
-------------------------------------------------------
Im Übrigen: der einzige
> wirksame Schutz gegen solche Horrordienste wäre
> ein gestzliches Verbot mit Strafandrohung und
> deren sofortige Umsetzung bei Zuwiderhandlung.
>
> Und letzten Endes sind wir als Fahrgäste gefordert
> endlich aufzustehen und mit einer Stimme zu
> sprechen: wir lassen uns das nicht mehr gefallen.
>
>
Der letzte Satz des Zitats erinnert mich sehr stark an den Film "Network". Ein abgehalfterter Nachrichtensprecher mobilisierte damit erfolgreich die Massen. Wer den Film kennt, der weiß auch, wie er erst umgekrempelt und zum Schluß erschossen wurde.
[www.critic.de]

Das funktioniert nicht mehr. Das Kapital regiert und nicht irgendeine Partei oder ein beliebiger Staat. Betriebsräte sind korrumpierbar (Peter Hartz). Wer die Welt ändern will, der tötet sich selbst.

Jeder hat nur Angst um seinen Sch....job, und das zurecht, denn auch die Arbeitgeber lernen dazu und legen die Daumenschrauben an. Die Zeit, als der noch ausgesorgt hatte der im öffentlichen Dienst war, ist vorbei. Es gibt keine kriesensicheren Jobs mehr. Das ist leider so.



----
[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2007 10:07 von Mäuserich.
Auf der Seite der S-Bahn steht nichts von irgendwelchen Vorkomnissen. Heißt das heute fährt alles nach Plan?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Gar nichts heißt das:

Fahrgastinformation bei der S-Bahn? Bei diesem Untrenehmen doch nicht, schon gar nicht, wenn es um eine solche wenig rühmliche Angelegenheit geht. Wenn nicht die Presse berichten würde, dann würden die Züge geräuschlos ausfallen. Bestenfalls wäre von irgendwelchen ominösen "technischen Schwierigkeiten" die Rede.

Und wollen wir wetten, ob da später noch einmal eine sinnvolle Stellungnahme kommmt? Das Haus- und Hofblatt "Punkt3" druckt doch mit einer die Objektivität der "Pjönjanger Volkszeitung" mühelos in den Schatten stellenden Objektivität sowieso nur Lobhudelein, Wandertips, Homestories und geschönte Erfolgsmeldungen über angeblich gewonnene Fahrgäste ab.


Nein, die sogenannte Gmbh hat sich in den wenigen Jahren Existenz peinlicher gemacht, als die BVG in vielen Jahrzehnten. Schafft sie ab! Was immer an Ihrer Stelle käme, es könnte nicht schlimmer sein.


Noch jemand ist für mich aber verdächtig stille: Was sagen eigentlich der mal wieder durch die Weltgeschichte gondelnde Unfähigkeitsbürgermeister und sein größtenteils inkompetenter Linkssenat dazu: Entweder sie sind für diesen finanziellen Druck auf die S-Bahn mitverantwortlich (dann wär's oberpeinlich), oder sie solltem als gewerkschaftsnahe Politiker und Besteller der S-Bahn-Leistungen
mal ein Wort zub Arbeitnehmerechten verlieren.

Oder freuen sie sich nur, daß sie aufgrund der ausfallenden Züge ein paar Kröten sparen?

Ich sehe wirklich die Gefahr (ähnlich wie bei dem dimensionsmäßig aber nicht vergleichbaren H-Zug Ausfall bei der U-Bahn) die Gefahr, daß wenn sich der Qualm irgenwann einmal legt, irgendein betriebswirtschaftlicher und autofahrender Schlaumeier sagen wird: "Seht mal Leute, es geht doch auch so!"

Und dann - Attraktiver Nahverkehr, Ade. Endgültig.

Alle, und ich betone alle, die politisch Verantwortlichen, die Spitze der S-Bahn Gmbh, aber auch die faktisch in einen illegalen Warnstreik getretenen S-Bahner (und nichts anderes ist es) spielen mit dem Feuer und tragen ihre Differenzen wie immer auf dem Rücken des unschuldigen Fahrgasts aus.






Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
(...)
> Das Haus- und
> Hofblatt "Punkt3" druckt doch mit einer die
> Objektivität der "Pjönjanger Volkszeitung" mühelos
> in den Schatten stellenden Objektivität sowieso
> nur Lobhudelein, Wandertips, Homestories und
> geschönte Erfolgsmeldungen über angeblich
> gewonnene Fahrgäste ab.
>
(...)
>
> Noch jemand ist für mich aber verdächtig stille:
> Was sagen eigentlich der mal wieder durch die
> Weltgeschichte gondelnde Unfähigkeitsbürgermeister
> und sein größtenteils inkompetenter Linkssenat
> dazu:
>
(...)

Ich lach´ mich kringelig....geiler Post!!!
Jungs, ich mach das Popcorn auf
Gut, dass ich in Hamburch wohne...

Vielleicht etwas drastisch formuliert, aber dazu stehe ich.

Allerdings würde mich interessieren, warum die Forumssoftware nicht nur die Namen unliebsamer Politiker, sondern auch ein völlig harmloses Wort wie S-c-h-l-a-u-meier mit"@#$%&"übersetzt. Ist das jetzt nicht mal mehr erlaubt?





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2007 12:44 von Deutsche_Oper.
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gar nichts heißt das:
>
> Fahrgastinformation bei der S-Bahn? Bei diesem
> Untrenehmen doch nicht, schon gar nicht, wenn es
> um eine solche wenig rühmliche Angelegenheit geht.
> Wenn nicht die Presse berichten würde, dann würden
> die Züge geräuschlos ausfallen. Bestenfalls wäre
> von irgendwelchen ominösen "technischen
> Schwierigkeiten" die Rede.
>
> Und wollen wir wetten, ob da später noch einmal
> eine sinnvolle Stellungnahme kommmt? Das Haus- und
> Hofblatt "Punkt3" druckt doch mit einer die
> Objektivität der "Pjönjanger Volkszeitung" mühelos
> in den Schatten stellenden Objektivität sowieso
> nur Lobhudelein, Wandertips, Homestories und
> geschönte Erfolgsmeldungen über angeblich
> gewonnene Fahrgäste ab.
>
>
> Nein, die sogenannte Gmbh hat sich in den wenigen
> Jahren Existenz peinlicher gemacht, als die BVG in
> vielen Jahrzehnten. Schafft sie ab! Was immer an
> Ihrer Stelle käme, es könnte nicht schlimmer
> sein.
>
>
> Noch jemand ist für mich aber verdächtig stille:
> Was sagen eigentlich der mal wieder durch die
> Weltgeschichte gondelnde Unfähigkeitsbürgermeister
> und sein größtenteils inkompetenter Linkssenat
> dazu: Entweder sie sind für diesen finanziellen
> Druck auf die S-Bahn mitverantwortlich (dann wär's
> oberpeinlich), oder sie solltem als
> gewerkschaftsnahe Politiker und Besteller der
> S-Bahn-Leistungen
> mal ein Wort zub Arbeitnehmerechten verlieren.
>
> Oder freuen sie sich nur, daß sie aufgrund der
> ausfallenden Züge ein paar Kröten sparen?
>
> Ich sehe wirklich die Gefahr (ähnlich wie bei dem
> dimensionsmäßig aber nicht vergleichbaren H-Zug
> Ausfall bei der U-Bahn) die Gefahr, daß wenn sich
> der Qualm irgenwann einmal legt, irgendein
> betriebswirtschaftlicher und autofahrender @#$%&
> sagen wird: "Seht mal Leute, es geht doch auch
> so!"
>
> Und dann - Attraktiver Nahverkehr, Ade.
> Endgültig.
>
> Alle, und ich betone alle, die politisch
> Verantwortlichen, die Spitze der S-Bahn Gmbh, aber
> auch die faktisch in einen illegalen Warnstreik
> getretenen S-Bahner (und nichts anderes ist es)
> spielen mit dem Feuer und tragen ihre Differenzen
> wie immer auf dem Rücken des unschuldigen
> Fahrgasts aus.
>
>

Ja, da hast du völlig recht. Die oben an der Spitze lachen sich nur ins Fäustchen - nur der Dumme ist wieder einmal der Fahrgast.

Kein Wunder, das mehr und mehr Leute das liebe Auto nutzen, aber damit werden die Straßen immer voller und die Luft wird noch mehr verpestet. Was hat der Senat dann für Einfälle? Ja, wir schaffen noch mehr Baustellen, damit der liebe Bürger schön im Stau stehen kann!!!!

Super Beitrag für den Umweltschutz, wenn man das Angebot des ÖPNV weiter kürzt!
Spiegel Online fragt: Mysteriöser Virus oder stiller Protest?
[www.spiegel.de]

Der 'Berliner Kurier' spricht unter der Überschrift 'Die S-Bahn-Sauerei!' von einer mysteriösen Spontan-Seuche.
[www.berlinonline.de]

Eines haben die kränkelnden S-Bahn Fahrer erreicht, die Öffentlichkeit ist auf den schwelenden Konflikt aufmerksam gemacht.

Ich als regelmäßiger Fahrgast der Berliner S-Bahn kann die Aktion natürlich auch nicht gutheißen. Aber nun die Fahrer allein für die Zuspitzung der Situation verantwortlich zu machen finde ich zu billig. Die Geschäftsführung steht auch in der Pflicht für ein gesundes Betriebsklima zu sorgen. Und da liegt doch wohl einiges im Argen. Wenn die Chefs der Berliner S-Bahn meinen ein fairer Umgang mit den fahrenden Kollegen könne man sich aufgrund der Konkurrenzsituation nicht mehr leisten, sollen sie abdanken und fähigere Führungskräfte ranlassen. Ich bin mir sicher, die gibt es.
In der Führungsebene müßte ausgedünnt werden und das auch in anderen Betrieben / Branchen. Manager oder sog. Führungskräfte kostet unnötig Geld. Die Leitung muss auf das Minimalste reduziert werden! So spart auch bei der S-Bahn Geld ein und nicht auf Kosten der Fahrer!
Klar, die da oben verdienen mehr, als die Arbeit wert ist. Aber wieviele Fahrer hat die S-Bahn? Wieviel Geld kann man oben einsparen? Wieviele Fahrer kann man durch die Einsparung bei den Managern einstellen? Entsteht durch die geringe Anzahl an zusätzlichen Fahrern wirklich ein Effekt?

Das eigentliche Problem ist doch, dass man hofft durch hohe Gehälter qualifiziertes Führungspersonal zu bekommen. Mit niedrigen Gehältern wird man das vermutlich nicht schaffen. Nun was schreibt man dem Führungspersonal in die Verträge, irgendwas das mit den Worten "Ertragssteigerung, Kostensenkenung, Steigerung der Effektivität" zu tun hat. Steigerung der Fahrgastzahlen, Verbesserung des Angebots, Verbesserung des Betriebsklimas usw. steht natürlich nicht in derartigen Verträgen. Wer macht diese Verträge? Letzendlich ist doch die Politik schuld, denn die Politik versucht ja nun schon seit Jahrzehnten den ÖPNV durch überteure Ausbauten, Erhöhung der Fahrpreise und Reduzierung des Angebots zu verbessern, mit dem Resultat, dass der Autoverkehr wächst. Den Managern werfe ich jedenfalls nichts vor, denn sie erfüllen ihre Verträge.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Natürlich trägt auch die Politik eine Mitverantwortung an der entstandenen Situation. Das ist wohl auch der Grund warum sie sich zu den aktuellen Geschehnissen nicht äußert.

Der hohe Krankenstand hält im Übrigen unverändert an, wie ddp zu berichten weiß.

[www.berlinonline.de]
Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------

> Den Managern werfe ich jedenfalls nichts vor, denn sie erfüllen ihre Verträge.

Nein. Die Geschäftsführung hat versagt. Das Bahnmanagement versucht, mittels gestraffter Dienstpläne, aus denen jegliche soziale Komponenten entfernt wurden, über 40 Tf-Stellen einzusparen. Die verweigerte Zustimmung des Betriebsrates wird durch die Einigungsstelle ersetzt. So kann man in Deutschland mit Arbeitnehmern nicht umgehen. Der Schaden durch ausgefallene Leistungen übersteigt die Einsparungen bei weitem. Die Vergütungen für die Betriebsleistungen der S-Bahn GmbH sind vertraglich langfristig festgelegt, Senat und Bahnkonzern haben das einvernehmlich vereinbart. Der Versuch, das Konzernergebnis für künftige Aktionäre auf Kosten der Mitarbeiter zu verbessern, geht nach hinten los.

Ende des Monats laufen die Tarifverträge der Lokführer aus. Mit Beginn der Hauptreisezeit wird der Konflikt eskalieren. Eine wichtige Aufgabe der Arbeitnehmervertreter wird sein, der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass sich der Kampf der Eisenbahner nicht gegen die Bahnkunden, sondern gegen Geschäftsführer und ihre unsozialen Rationalisierungsmaßnahmen und gegen die Konzernspitze richtet.


so long

Mario



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2007 15:40 von der weiße bim.
Mit welcher Berechtigung sollte sich der Senat denn in die Belange eines privaten Betriebes einmischen??? Wenn er das tun würde wäre das Geschrei mindestens genau so groß. Es war doch gewollt alle Staatsbetriebe zu privatisieren - das ist jetzt das logische Ergebnis - man kann halt nicht das eine wollen und das andere verdammen.

Im übrigen halte ich es mit 54E. Es gibt etliche Berufsgruppen im Dienstleistungsgewerbe die sich auch heute noch mit solchen - und schlimmeren - Arbeitszeiten und -bedingungen arrangieren müssen. Die Krokodilstränen der S-Bahner sind also absolut überzogen. Ich denke die sollen einfach das machen, wofür sie m.E. nicht schlecht bezahlt werden: DIE FRESSE HALTEN UND ARBEITEN!!!
Hallo,

herzlichen Glückwunsch!! Du und 54E befürwortet die weitere Verarmung der Arbeitnehmer!! Ihr solltet mal nachdenken: Es gibt sicherlich andere Berufsgruppen, die mit noch schlimmeren Arbeitszeiten und Löhnen klar kommen müssen. Das mag sein, aber welche Folgen hat das denn? Ich arbeite im Wachdienst und muss mit 700-800 Euro leben und damit evtl noch eine Familie ernähren!! Erkläre mir mal wie das gehen soll, ab davon, dass ich mit den Dienstplänen im Wachdienst meine Familie grade mal 1x die Woche für vielleicht 2 Stunden sehen würde, weil den Rest der freien Zeit bin ich mit Erholung, Schlaf und Dienstnach-und vorbereitung beschäftigt. Unabhängig davon, dass man mit sowenig Lohn wohl kaum sein Leben finanzieren kann, weil ja auf der anderen Seite alles teurer wird. Und zu guter letzt: Solche Dienstpläne und Arbeitsbedingungen sind schädlich für den Körper und die Gesundheit, und der Körper vergisst nix und rächt sich später und dann habe ich gar nix mehr von meinem Job, dem Lohn oder sonstwas!!
Denkt doch erstmal darüber nach, bevor ihr anderen Leuten vorwerft, dass sie sich unter zu Hilfenahme ihrer letzten Option ihren Protest äußern, weil alle anderen Mittel von den Oberen abgeschmettert wurden.
Aber wir können uns gerne nach euch richten, dann sind wird irgendwann wieder in der Steinzeit.


Elster56
Diese Aktion zeigt eigentlich nur, wie schlimm es inzwischen bei der S-Bahn geworden ist. Traurig finde ich die "bürgerliche" Berichterstattung des Kuriers, wo von "Blaumachern" geredet wird. Das geht ebenso am Kern der Sache vorbei, wie das baustellenbedingte Bild vom Alex. Traurig finde ich ebenso den Kommentar, den man unten über den Link erreicht. (http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/politik/173758.html) Das muss wie Hohn für die S-Bahner klingen, nachdem die Situation im Betriebsrat ja schon als eskaliert eingeordnet werden kann.
Erinnern wir uns daran, wie stolz Herr Sarranzin bei Abschluss des Verkehrsvertrages verkündete, dass er der S-Bahn gleich noch ein paar Millionen mehr abgespart hätte und von beiden Seiten wurde verkündet, dass dies keine Auswirkung auf die Qualität hätte. Doch just seitdem ging die bis dahin gute Qualität bei der S-Bahn kontinuierlich zurück. Das wird anscheinend von den Verantwortlichen aber wegen der steigenden Fahrgastzahl garnicht wahrgenommen.

Bei der angespannten Situation gehe ich inzwischen von Streiks bei den nächste Tarifverhandlungen aus. Ich hoffe, dass man dann so clever ist und die Fahrgäste nicht durch unangekündigte Totalausfälle (wie damals vor dem Verkehrsvertrag) verärgert, sondern besonnen vorgeht und den Fahrgästen Ausweichmöglichkeiten lässt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat Tagesspiegel:

Hinter den überdurchschnittlich vielen Krankmeldungen stehen vermutlich interne Auseinandersetzungen zwischen Bahnmitarbeitern und Konzernführung um eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und Rationalisierungen bei der S-Bahn. Denn ab 2008 sollen Teilbereiche des S-Bahn-Netzes privatisiert werden. Die Berliner S-Bahn ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn.

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Wenn 2008 wirklich eine privatisierung einiger Bereiche des Netzes stattfindet, dann denke ich wird den S-Bahnern noch ein härterer Wind entgegenwehen, als nur ein unsozialer Dienstplan...

Privatisierung ist nunmal knallharter Wettbewerb. Egal ob Post, Telekom, Bahn.
Die bequemen arbeitsplatzsicheren Zeiten sind nunmal vorbei, spätestens seit dem Mauerfall.
Die BVG wird in der Zukunft auch nicht ewig auf Papa Staat hoffen können.
Das ist nunmal unsere kapitalistische, amerikanisierte Globalgesellschaft.
Den letzten beißen die Hunde...
Es wurde allerhöchste Zeit zu zeigen wozu man in der Lage ist. Sollte nicht eingelenkt werden, sollte nicht gezeigt werden daß nur in Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter ein Unternehmen leistungsstark und vor allem Leistungsgerecht für den Kunden da sein kann, wird es wohl am 01.07. zum Supergau kommen.
Auf eines kann man sich jetzt schon verlassen. Wir, die Eisenbahner werden diesmal für unsere Rechte kämpfen. Wir leben nämlich nicht um zu arbeiten, sondern wollen arbeiten um zu leben.
Ihr könnt mir glauben wenn ich schreibe daß mir der Kunde leid tut. Aber nur durch diese Art des Kampfes kann noch etwas erreicht werden.
Wettbewerb hin oder her. Nur durch zufriedene und im speziellen Fall der S-Bahn ausgeruhte Mitarbeiter kann eine SICHERE Transportleistung erbracht werden.

MfG.
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