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PM des Brandenburgischen Verkehrsministers - via Lok-Report
Brandenburg: PlusBus-Ring soll die marode RB63 ersetzen
Der Landkreis Uckermark und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung haben gemeinsam ein Konzept für eine starke ÖPNV-Anbindung der Uckermark entwickelt. Dabei soll ein PlusBus-Ring die marode Schienenstrecke des RB63 ersetzen und gleichzeitig noch mehr Menschen aus der Region effizient an den Öffentlichen Personennahverkehr anbinden. Eine entsprechende Absichtserklärung haben Verkehrsminister Guido Beermann und Landrätin Karina Dörk in Potsdam unterzeichnet.
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Brandenburg: „Wir wollen für die Menschen in ganz Brandenburg attraktive Mobilitätsangebote im ÖPNV schaffen. Deshalb freue ich mich, dass es uns gemeinsam mit dem Landkreis gelungen ist, eine gute Lösung für eine noch bessere Anbindung der Menschen in der Uckermark zu finden. Der busgestützte Uckermark-Ring soll künftig Schwedt, Angermünde, Joachimsthal, Templin und Prenzlau miteinander verbinden. Dabei kommen den Menschen vor Ort alle Vorteile eines PlusBusses zugute: Kürzere Umsteigezeiten, eine stabiler Stundentakt und mehr Komfort machen den Uckermark-Ring zu einem attraktiven Angebot und verbessern deutlich die Erreichbarkeit in der ganzen Region. Das MIL übernimmt in den Jahren 2023 und 2024 eine Anschubfinanzierung für den PlusBus in Höhe von insgesamt 2,245 Millionen Euro.
Karina Dörk, Landrätin des Landkreises Uckermark: "Mit der jetzigen Lösung gelingt es, die vier größeren Städte des Landkreises im Stundentakt zu verbinden. Auch im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Deutschland-Ticket schafft der PlusBus damit noch bessere Anreize, Möglichkeiten und Anschlüsse für die Fahrgäste. Die Verkehrsleistung wird auf diese Weise deutlich ausgeweitet.“
Der geplante PlusBus-Ring soll voraussichtlich ab Sommer 2023 die Uckermark effizient und durchgetaktet auf einer Strecke von 190 km verbinden. Bis dahin soll übergangsweise ein Busverkehr auf der Strecke der bisherigen RB63 zwischen Joachimsthal bis Templin eingesetzt werden. Derzeit laufen die Gespräche mit dem Landkreis, um eine gemeinsame Finanzierung dieser Lösung zu gewährleisten.
Hintergrund
Seit 2018 wurde die RB63 zwischen Eberswalde-Joachimsthal und Templin Stadt über einen Probebetrieb gefahren. Auf Initiative des MIL hin wurde mit Rücksicht auf die Folgen der Corona Pandemie der vertraglich für drei Jahre vereinbarte Probebetrieb bis Ende 2022 verlängert. Er läuft planmäßig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 aus. Ein Weiterbetrieb ist nicht möglich, da sowohl die von allen Beteiligten vertraglich festgelegten Fahrgastzahlen nicht erreicht wurden, als auch die Schieneninfrastruktur so marode ist, dass darauf größtenteils nur mit langsamen Geschwindigkeiten gefahren und die künftige Verkehrssicherheit ohne Investitionen nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Ertüchtigung der Strecke würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Parallel zur Umsetzung des Uckermark-Rings wird die Schienenstrecke des RB63 einer Nutzen-Kosten-Untersuchung unterzogen, um zu bewerten, inwieweit diese dauerhaft reaktiviert werden kann. So sollen die Potenziale für ein langfristig tragbares Schienenkonzept ermittelt werden.
Pressemeldung Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 06:28 |
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 07:52 |
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 08:24 |
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Arnd
(...) begibt sich Brandenburg wieder einmal auf Zeitreise in die 1960er Jahre - man ersetzt Bahnen durch Busse...(...)
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 08:54 |
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def
Ich weiß nicht, sicher hat der Probebetrieb in den letzten Wochen nicht das ganze mögliche Potential ausgeschöpft, allein durch die langen Fahrzeiten und den Umsteigezwang in Eberswalde. Aber "zurück in die 60er" ist dann doch etwas platt, oder wurden Bahnstrecken in den 60ern durch Buslinien im Taktangebot ersetzt? Und wurden in den 60ern dann noch weitere vertaktete Buslinien abseits der eingestellten Bahnlinie eingerichtet?
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Barnimer
Der Bus (zBsp. Linie 515) ist witzigerweise schneller als die Bahn und hält wenigstens paar mal im Ort. Wahrscheinlich verbraucht ein Dieselbus auch etwas weniger als so RS1 oder Hai und die Fahrgastzahlen sind niedrig. So gesehen ist der Bus da tatsächlich effektiver.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 10:28 |
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VvJ-Ente
Taigatrommel
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 10:47 |
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VvJ-Ente
Wem gehört denn die Strecke? DB Netz oder jemand anderem? Das wäre doch was für den Wochenendverkehr von Ostern bis Oktober: Taigatrommel vorne, dahinter je ein Abteil- und Gepäckwagen im DR-Design. Und dann ab die wilde Fahrt von Eberswalde mit Anschluss vom/zum RE (Takt Schwedt) oder RB aus/nach Berlin. Fahrtkosten über Spenden finanzieren.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 12:41 |
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 12:45 |
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micha774
Aber hieß es nicht immer die Auslastung sei zu schwach?
Jetzt kommt das Argument maroder Zustand.
Und morgen dann Corona oder die finanziellen Mittel Brandenburgs…
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 13:07 |
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VvJ-Ente
Wem gehört denn die Strecke? DB Netz oder jemand anderem? Das wäre doch was für den Wochenendverkehr von Ostern bis Oktober: Taigatrommel vorne, dahinter je ein Abteil- und Gepäckwagen im DR-Design. Und dann ab die wilde Fahrt von Eberswalde mit Anschluss vom/zum RE (Takt Schwedt) oder RB aus/nach Berlin. Fahrtkosten über Spenden finanzieren.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 15:28 |
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Jay
Der Streckenabschnitt ist von DB Netz an die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft verpachtet und ab 11.12.22, 0 Uhr wegen technischer Mängel gesperrt, so dass auch keine Güterkunden mehr bedient werden können.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 15:42 |
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mitropam
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Jay
Der Streckenabschnitt ist von DB Netz an die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft verpachtet und ab 11.12.22, 0 Uhr wegen technischer Mängel gesperrt, so dass auch keine Güterkunden mehr bedient werden können.
Ist schon krass. Die Straßen rundherum werden regelmäßig gehegt und gepflegt, einfach so, da fragt keiner ob sich das lohnt. Aber die Infrastruktur der Bahn darf den Bach runter gehen, so dass dann irgendwann jemand sagt "das kostet jetzt aber ein paar Millionen" und schon hat man ein gutes Argument, die Strecke einzustellen. Oder kennt jemand eine Straße, die aufgelassen wurde, weil die Unterhaltung zu teuer ist?
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Jay
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VvJ-Ente
Wem gehört denn die Strecke? DB Netz oder jemand anderem? Das wäre doch was für den Wochenendverkehr von Ostern bis Oktober: Taigatrommel vorne, dahinter je ein Abteil- und Gepäckwagen im DR-Design. Und dann ab die wilde Fahrt von Eberswalde mit Anschluss vom/zum RE (Takt Schwedt) oder RB aus/nach Berlin. Fahrtkosten über Spenden finanzieren.
Der Streckenabschnitt ist von DB Netz an die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft verpachtet und ab 11.12.22, 0 Uhr wegen technischer Mängel gesperrt, so dass auch keine Güterkunden mehr bedient werden können.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 18:39 |
Gar nicht trifft es sogar eher. Was gab es im Sommer für ein Ärger, weil wegen einer Straßensperrung zuerst eine Umleitung von über 74 km eingerichtet wurde. Bestimmt nicht, weil es da Unmengen an Straßen gibt. Im Endeffekt hat man dann ein Radweg freigegeben, aber nur für Anwohner, Busse und Versorgungsdienste(Müllwagen und co.)Zitat
def
..., selbst die anderswo so beliebten Ortsumfahrungen scheint es kaum zu geben. Das spricht nun wirklich dafür, dass da wenig los ist.
Re: "Verkehrswende" auf brandenburgisch: Zurück in die 1960er... 24.11.2022 20:54 |
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def
Naja, Straßen muss man halt allein schon für Polizei, Notarzt & Feuerwehr (sprich: die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung) und die Erschließung von Orten abseits der Bahn eh vorhalten. Die Gegend ist nun auch nicht dadurch aufgefallen, dass da in den letzten 20, 30 Jahren massenhaft Schnellstraßen neu gebaut wurden, selbst die anderswo so beliebten Ortsumfahrungen scheint es kaum zu geben. Das spricht nun wirklich dafür, dass da wenig los ist.