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(Zu)treffende bzw. (un)passende Bahnhofsnamen...
geschrieben von plums 
histor schrieb:
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>
> Ob dann "Zinnowitzer Str." (sehr kleine Straße)
> wirklich besser ist als "Nordbahnhof" (200m
> entfernt und schon Name der S-Bahn-Station)

Die Umbenennung am 3. 10. 91 geschah nur, um zum ersten Jahrestag der Wiedervereinigung den aus der DDR-Zeit stammenden Namen "Nordbahnhof" zu beseitigen, ohne dass man den Mut zu einer richtigen Rückbenennung hatte. Im gleichen Aufwasch verschwand "Otto-Grotewohl-Straße" (Straße noch nicht rückbenannt, also neu "Mohrenstraße"), "Dimitroffstraße" (Straße ebenfalls noch nicht umbenannt, also wich man auf die Eberswalder aus), "Frankfurter Tor" (das richtige Argument, dass das historische Tor dort nicht gestanden hat, ging in der Kommunikation verloren, stattdessen argumentierte man mit einer Verwechslungsgefahr mit "Frankfurter Allee").
Sogar die Rückbennenung von "Rosa-Luxemburg-Platz" in "Schönhauser Tor" wurde vom Verkehrssenator versucht.

Die verworrenen Begründungen führten zu einer Protesthaltung im Osten und in der Folge zu einer Kompensationsaktion ("jetzt triffts auch die Westler"), der etwa die Namen "Kottbusser Damm" ("Verwechslungsgefahr") und "Putlitzstraße" ("kein Anschluss zur gleichnamigen Straße vom U9-Bahnsteig") zum Opfer fielen.

Vernünftige Erwägungen, wie sie hier zu lesen sind, haben nach meiner Erinenrung gar keine Rolle gespielt.
Martin Kley schrieb:

> Die Umbenennung am 3. 10. 91 geschah nur, um zum
> ersten Jahrestag der Wiedervereinigung den aus der
> DDR-Zeit stammenden Namen "Nordbahnhof" zu
> beseitigen, ohne dass man den Mut zu einer
> richtigen Rückbenennung hatte.

M.E. gab es damals auch die offizielle Begründung, dass S- und
U-Bahnhof ja deutlich getrennt sind. Das kann ich nachvollziehen,
der heutige Nordbahnhof ist ja längst kein so bedeutendes Ziel mehr
wie es der Stettiner vor dem Krieg war.

> "Frankfurter Tor" (das
> richtige Argument, dass das historische Tor dort
> nicht gestanden hat, ging in der Kommunikation
> verloren, stattdessen argumentierte man mit einer
> Verwechslungsgefahr mit "Frankfurter Allee").
> Sogar die Rückbennenung von "Rosa-Luxemburg-Platz"
> in "Schönhauser Tor" wurde vom Verkehrssenator
> versucht.

Mit der Absurdität, dass ja genau das, was man beim
Frankfurter Tor vorschob (die Verwechselung mit der Allee)
hier dann entstanden wäre.

> Vernünftige Erwägungen, wie sie hier zu lesen
> sind, haben nach meiner Erinenrung gar keine Rolle
> gespielt.

Sieht meine Erinnerung ganz genauso.

Aus gegebenem Anlass recycle ich mal diesen etwas älteren Thread.

Die Berliner Zeitung meldet in ihrer Ausgabe vom 17.12.07:
Zitat

Der U-Bahnhof Zinnowitzer Straße in Mitte wird vielleicht in Naturkundemuseum umbenannt. BVG-Sprecherin Petra Reetz bestätigte gestern, dass es einen entsprechenden Antrag des Naturkundemuseums gibt.

Den vollständigen (kurzen) Artikel gibt es hier.
Naja, für Geld bekommt man heute alles auch Bahnhofsnamen (siehe Allianzarena= Bayern München).

KH
Karten-Harten schrieb:
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> Naja, für Geld bekommt man heute alles auch
> Bahnhofsnamen (siehe Allianzarena= Bayern
> München).



Und man kann sich auch die Fingern dabei verbrennen...

Die SWM/MVG in München hat 1998 die Trambahn Haltestelle "Olympia Radstadion" nach einem Sportscenter in "Olympic Spirit" umbenennen lassen. Zwei Jahre später war das Center weg und ein neuer Name musste her..

Es ist manchmal besser wenn man vorsichtiger an so etwas heran geht..

IsarSteve
Wir haben in Berlin aber einen Senat der auch den Banken (LBB), wenn sie sich mal verspekulieren, mit Millionen aus der Patsche hilft.
Da wird es doch auch für so eine doofe U Bahnstation reichen können.
KH
Statt sich endlich von dem "Rathaus"-Kram zu trennen ... *koppschüddel*
Naja - das Naturkundemuseum ist ja wohl etwas anderes als ein privates Sportcenter. Ich persönlich finde die Idee zwar nach wie vor gut - aber vor einigen Monaten waren viele hier im Forum davon nur wenig angetan.

Freundliche Grüße
Horst Bu. - histor
Heute in der Berliner Zeitung: "Bald beginnt das Museum schon im U-Bahnhof":
[www.berlinonline.de]

Sagen wir's mal so: Wenn der Bahnhof nicht schon einen (bekannten) Namen hätte, wäre der Name Naturkundemuseum nett. ;-) Und es gibt weitaus schlechtere Umbenennungen...

Gruß
A.
Von den üblichen Bedenken, daß die Benennung von Stationen nach Institutionen unter Umständen zu einem weiteren Umbenennungsbedarf führt, wenn sich die Institutionen selbst umbenennen, mal abgesehen, finde ich die Idee gut.

Vielleicht wäre aus dieser Sicht U Naturkundemuseum eine gute Lösung, da sie sich ohnehin schon vom sperrigen offiziellen Namen "Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin" unterscheidet. Dadurch, daß man den offiziellen hinteren Teil weglässt und den vorderen umdreht, bleibt es verständlich, muss aber nicht mitziehen, wenn irgendwann jemand z.B. auf die Idee kommt, zu Ehren des Kultursenators zur Zeit der Wiedereröffnung eine Umbenennung in "Klaus-Wowereit-Museum für Naturkunde" vorzunehmen. ;-)

Der Name Zinnowitzer Straße ist ja auch nicht so etabliert wie andere, er ist noch nicht einmal "volljährige". Nach rund 30 Jahren als Stettiner Bahnhof und rund 10 (Betriebs-)Jahren als Nordbahnhof heißt er nun erst rund 16 Jahre so. Dazu hat die namensgebende Straße hat auch keine allzu große Bedeutung.

Soll heißen: es ist nicht wirklich wichtig, diese Umbenennung vorzunehmen, aber schlimm wäre es auch nicht.
Hier laufen jetzt zwei Foren paralell.

Im "(Zu)treffende bzw. (un)passende Bahnhofsnamen..." gehts auch um diese Umbenennung.

Kann der Admin die zusammenschmeißen?

KH
Lopi2000 schrieb:
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> Von den üblichen Bedenken, daß die Benennung von
> Stationen nach Institutionen unter Umständen zu
> einem weiteren Umbenennungsbedarf führt, wenn sich
> die Institutionen selbst umbenennen, mal
> abgesehen, finde ich die Idee gut.

Nachdem das Märkische Museum schon 1935 einen Präzenenzfall schuf, würde ein Nachgeben hier bestimmt schnell zu weiteren Benennungswünschen führen:
Den Bahnhof Gleisdreieck würde man in "Deutsches Technikmuseum" umbenennen wollen, Hallesches Tor in "Jüdisches Museum", Stadtmitte in "Postmuseum" ...

> Soll heißen: es ist nicht wirklich wichtig, diese
> Umbenennung vorzunehmen, aber schlimm wäre es auch nicht.

Ich wäre dafür, die demnächst vor dem Museum entstehende Straßenbahnhaltestelle so zu benennen, da das Neue Tor zwar sprichwörtlich (in Verbindung mit rauhfutterverzehrenden Großvieheinheiten, auch Kuh genannt) ist, aber die genaue Lage beim gewöhnlichen Volk weitgehend unbekannt blieb.

so long

Mario
Zitat

Nachdem das Märkische Museum schon 1935 einen Präzenenzfall schuf, würde ein Nachgeben hier bestimmt schnell zu weiteren Benennungswünschen führen:
Den Bahnhof Gleisdreieck würde man in "Deutsches Technikmuseum" umbenennen wollen, Hallesches Tor in "Jüdisches Museum", Stadtmitte in "Postmuseum" ...

Da sehe ich keine Problem, wenn der Wunschkandidat dann auch sämtliche Kosten aller Beteiligten trägt und der Umbenennungswunsch sinnvoll ist. Aber da wird es dann wohl immer Gegenbefürworter geben, da das ja dann über die Zustimmung der politischen Kräfte im Senat geht. Die beschließen zwar schnell mal ne Diätenerhöhung, halten sich bei anderen Sachen aber Monate im Streit auf.
KH
Gleisdreieck wird nicht umbenannt!!!





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.2007 15:46 von Gleisdreieck.
Zitat

Gleisdreieck wird nicht umbenannt!!!

Gleisdreieck ist nicht mehr zutreffend. Das müsste wie vorgenannt in Technikmuseum oder in Gleisviereck umbenannt werden.
Karten-Harten schrieb:
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> Gleisdreieck wird nicht umbenannt!!!
>
> Gleisdreieck ist nicht mehr zutreffend. Das müsste
> wie vorgenannt in Technikmuseum oder in
> Gleisviereck umbenannt werden.
> [www.webssmilies.de]

Wenn schon, dann in "Gleisdreiweg". Siehe entsprechende Baumaßnahme vom Aug 2003.

viele Grüße
vom Brückenmeister
Und manchmal kommt es anders als es vorher geplant war:
BVG Liniennetz Mai 1929

BVG Liniennetz Oktober 1929

BVG Liniennetz März 1931

By isarsteve @ 2007-12-18

IsarSteve
Gleis drei weg
19.12.2007 12:33
Brückenmeister schrieb:
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> Wenn schon, dann in "Gleisdreiweg". Siehe entsprechende Baumaßnahme vom Aug 2003.

Eigentlich ist das Gleis 3 nicht weg, sondern nur für Schienenfahrzeuge unerreichbar. Der Ausbau der Weichen gehört zu der Sorte Sparmaßnahmen, mit der man sich ins eigene Fleisch schneidet.
Seitdem hätte die östliche Kehre bei zwei monatelangen (und einigen kleineren)Bauzuständen gute Dienste geleistet. Während der Erneuerung der U2-Brücke Bauwerk X musste 7 Monate lang ein Kehrdienst gestellt werden, damit die Sägefahrt der endenden U3 halbwegs in den Fahrplan der U1 passte. Die derzeitige Brückenbaumaßnahme wäre durch Kehren über Gleis 3 bestimmt kürzer und einfacher, folglich billiger gewesen, als mit Kehrbetrieb mitten auf der Baustelle.
Ein wenig Instandhaltung der drei Weichen gespart, Personal- und Projektkosten zusätzlich aufgewendet. Das Argument, dass Gleis 3 nur für 6 Wagen reicht, ist beim derzeitigen Zugeinsatz im Kleinprofilnetz (außer der U2) nicht überzeugend.

so long

Mario
Tja, auf uns hat ja damals keiner gehört - nu habt ihr den Salat.
Wegen der Verbindungskurve zur U2 wurde ja auch lange diskutiert.
Vielleicht kommt ja mal wieder ein Praktiker, dann wird einiges
wieder aufgebaut.

viele Grüße
vom Brückenmeister
Brückenmeister schrieb:
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> Vielleicht kommt ja mal wieder ein Praktiker, dann
> wird einiges
> wieder aufgebaut.

Praktiker sind nicht mehr gefragt, heute haben nur die Leute mit dem spitzen Bleistift das Sagen. Wir müssen sparen, koste es, was es wolle!

Beste Grüße
Harald Tschirner
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