Mathias Hiller schrieb:
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> Prinz Eisenherz schrieb:
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>
> > Was war bei den Altbauzügen klarer?
>
> Ja, durch die Trennwände der Dienstabteile. Die
> sind zwar später entfernt worden, haben aber eine
> jahrelange Übung geschaffen.
Wenn das hilft - dann Trennwände, vielleicht mit Schwenktür, wie in Regionalzügen. Beispielsweise könnte das Mehrzweckabteil einem bestimmten Einstiegsraum rechts und links zugeordnet werden. Außen lackiert man diesen Wagenbereich auch noch blau/rot (blau hat ja auch Tradition) statt gelb/rot - dann herrscht Klarheit - innen und außen. Der Rest ist Kommunikation am Bahnsteig - sinngemäß "Fahrräder ins Blaue!"
Vielleicht ist die Einsicht bei Fahrgästen dann größer, den Platz im "klar" abgetrennten und gekennzeichneten Mehrzweckabteil mal aufzugeben, wenn er für Fahrräder samt Fahrer benötigt wird. In den Alt-Baureihen brauchten die Sitze jedenfalls nicht rausgerissen werden. Nur - warum baut man in die heutigen Züge nicht Trennwände (möglicherweise) mit Tür ein oder markiert diesen Bereich nicht deutlicher ab? Wo ist die konsequente Kommunikation, Kampagne? Das ist dann doch alles zu teuer?
> > Klarheit
> > hatten die Bahnsteigaufsichten geschaffen, die
> > häufig den Fahrgastwechsel von Radfahrern schon
> > vor Eintreffen des Zuges ordnend organisierten
> > ("stellen se sich mal dahin..").
>
> Habe ich nie erlebt.
Im Westnetz habe ich solche wirklich freundlich gemeinten Tipps bei DR und BVG schon erlebt.
> > Naheliegend wäre eigentlich, bereits an den
> > Bahnsteigen entsprechende Hinweistafeln zu
> > verteilen ...
>
> So eine Erziehung dauert, ist aber möglich. Siehe
> die Türfensteraufkleber aus den 30er Jahren
> ("Schließ' selbst die Tür, wenn's draußen kalt.
> Das dankt Dir jeder, jung und alt." und weitere
> Sprüche; kann man in den Reichsbahnakten im
> Landes- und Bundesarchiv alles nachlesen. Im
> Traditionszug hängen solche Aufkleber als
> Repliken.).
Glaube ich Dir. Heute müsste man selbst Sprüche aus der Kaiserzeit wie "Nicht auf den Wagenboden spucken" wieder anbringen. Menschen wollen hin und wieder erzogen werden - und sind für praktische Hinweise auch mal dankbar.
> Das hat den ganzen Osten über
> gehalten, bevor nach der Wende die Rücksichts- und
> Ahnungslosigkeit der Leute dies zunichte machte.
In einem autoritären Staat war das keine Kunst.
> > Richtig ist allerdings auch, das auf Kosten von
> > Sitzplätzen die Mehrzweckbereiche in der
> > Vergangenheit bereits vergrößert wurden.
> > Irgendwann machen das die anderen Fahrgäste
> auch
> > nicht mehr mit...
>
> Glaubst Du, die gehen dann in der Invalidenstraße
> demonstrieren? Glaube ich nicht.
Nee, heutige Entscheider sind weitestgehend demonstrationsresistent. Da wechselt man dann einfacher das Verkehrsmittel, wenn der Leidensdruck zu groß ist.
> > Genau, ich bin mit dieser Ansicht ganz und gar
> > nicht allein ;-)
>
> Stell Dich neben Harald. :-)
Warum nicht? Das ist doch eine "bodenlose Unverschämtheit" ;-)
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Fahr lieber mit der Bundesbahn