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Was denkt man sich eigentlich bei der S-Bahn noch alles aus...
geschrieben von Harald Tschirner 
Mathias Hiller schrieb:
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> Harald Tschirner schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > ...um die Fahrgäste zu vergraulen? Siehe hier:
> >
> >
>
> Jetzt reizt es mich, Dir an den Kopf zu werfen:
> Was fällt Dir eigentlich ein, mit dieser Frage den
> Fred zu starten?

Auch wenn die Reaktion etwas spät ist, sei es mir noch erlaubt, meine Meinung kund zu tun:
wenn man anfängt, die sowieso schon knappen Sitzplätze für Fahrgäste nun auch noch weiter zu reduzieren, um den Platz für Fahrräder zu erweitern, dann empfinde ich das als bodenlose Unverschämtheit, auch bereits den Versuch!

In Blickpunkt Straßenbahn 4/95 habe ich einmal folgenden Text geschrieben:

Ein Aspekt neuer S-Bahnzüge sei hier einmal in den Raum gestellt: für die Züge der BR 481/482 wer-
den pro Viertelzug 94 Sitzplätze genannt, bei der BR 480 waren es noch 96. Die BR 485 weist immer-
hin noch 104 Sitzplätze im Vz auf und die Altbauzüge der BR 475/875 - 477/877 bieten, je nach Aus-
stattung, 108 bis 117 Fahrgästen einen Sitzplatz. Im Extremfall liegt in Zukunft die Zahl der angebote-
nen Sitzpläte bei einem Neubau-Vollzug um 52 niedriger als bei einem Altbauzug! Ist dies wirklich eine
Komfortsteigerung durch Neubaufahrzeuge?


Da mir bisher nicht widersprochen wurde, nehme ich mal an, die Zahlen stimmen. Nun also sollen weitere Sitzplätze verschwinden und die obige Bilanz noch weiter verschlechtern?


>Außerdem werden die
> Fahrgäste ausdrücklich nach ihrer Meinung gefragt.

Ach ja? Wie mit der Meinung der Fahrgäste bei der Bahn Bahn so umgegangen wird, hat ja die Umfrage zum Lehrter Bahnhof gezeigt!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Die meisten Fahrgäste fahren doch nur ein paar Stationen und die können die meisten auch stehen!
Es kann nicht sein, daß man Sitzplätze vorschiebt und andere Fahrgäste ausgrenzt, schließlich zahlen Fahrgäste mit Fahrrädern dafür.
Wenn sich ein Trend zum Rad abzeichnet und Bedarf besteht, wäre es törricht da nicht drauf einzugehen.
Es ist egal ob ein Viertelzug nun 7 Sitzplätze weniger hat, wenn alle belegt sind, dann haben die Zusteiger an der nächsten Station eben Pech. Sollte die Gesamtkapazität nicht mehr ausreichen, so ist der Senat als Besteller über den VBB gefragt für Abhilfe zu sorgen.

Zum ehemaligen Lehrter Bahnhof hat mich niemand gefragt, 1956/57 war ich noch nicht in dieser Welt. Verstehe Deine Frage nicht.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Harald Tschirner schrieb:
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> Auch wenn die Reaktion etwas spät ist, sei es mir
> noch erlaubt, meine Meinung kund zu tun:
> wenn man anfängt, die sowieso schon knappen
> Sitzplätze für Fahrgäste nun auch noch weiter zu
> reduzieren, um den Platz für Fahrräder zu
> erweitern, dann empfinde ich das als bodenlose
> Unverschämtheit, auch bereits den Versuch!

Zwar weiß ich nicht, ob Du ab und an mal mit dem Fahrrad in der S-Bahn unterwegs bist. Jedoch kann ich Deine aufgebrachte Haltung nicht nachvollziehen. Erst die Umrüstung der Mehrzweckabteile gibt der S-Bahn ein Werkzeug in die Hand, die Fahrrad-an-der-Tür-Absteller dort wegzuholen. Bislang geht es einfach nicht anders, wenn man mit dem Rad unterwegs ist und die Sitzplätze des Mehrzweckabteils belegt sind. Bei den Altbauzügen war die Funktion des Traglastenabteils viel klarer dargestellt. Das ist heute nicht so.

> In Blickpunkt Straßenbahn 4/95 habe ich einmal
> folgenden Text geschrieben:
> ...
> Da mir bisher nicht widersprochen wurde, nehme ich
> mal an, die Zahlen stimmen. Nun also sollen
> weitere Sitzplätze verschwinden und die obige
> Bilanz noch weiter verschlechtern?

Bei den meist geringen Stationsabständen kann man das m.E. verschmerzen. Wichtiger wäre die Disziplin der Leute, die Sitzabteile nicht mit Gepäck zu verstellen und insgesamt zusammenzurücken.

> Ach ja? Wie mit der Meinung der Fahrgäste bei der
> Bahn Bahn so umgegangen wird, hat ja die Umfrage
> zum Lehrter Bahnhof gezeigt!

Das hatten Strieder und Mehdorn offenbar schon unter sich ausgemacht. Bei der jetzigen Aktion sehe ich Chancen für eine faire Behandlung. Und nochmal: Ich begrüße die jetzige Aktion. Und wie sich hier im Fred herausgestellt hat, bin ich mit dieser Ansicht ganz und gar nicht allein.
Mathias Hiller schrieb:
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> ... Erst die Umrüstung der
> Mehrzweckabteile gibt der S-Bahn ein Werkzeug in
> die Hand, die Fahrrad-an-der-Tür-Absteller dort
> wegzuholen. Bislang geht es einfach nicht anders,
> wenn man mit dem Rad unterwegs ist und die
> Sitzplätze des Mehrzweckabteils belegt sind. Bei
> den Altbauzügen war die Funktion des
> Traglastenabteils viel klarer dargestellt. Das ist
> heute nicht so.

Was war bei den Altbauzügen klarer? Klarheit hatten die Bahnsteigaufsichten geschaffen, die häufig den Fahrgastwechsel von Radfahrern schon vor Eintreffen des Zuges ordnend organisierten ("stellen se sich mal dahin.."). Fahrrad-an-der-Tür-Absteller sind auch nichts wirklich Neues. Platz in Traglastenabteilen war bei den Altbaufahrzeugen weniger vorhanden als heute in den Mehrzweckabteilen. Und wenn kein Platz mehr war, mussten Radfahrer halt auch einmal warten. Nur wer soll das heute durchsetzen.

Bei personalfreien Stationen heute kann man vermutlich noch so große Symbole auf die fahrradtauglichen Wagenbereiche anbringen - solange sich die Leute nicht damit beschäftigen, was sie eigentlich vorhaben (das Fahrrad in die S-Bahn mitnehmen), ist Hopfen und Malz verloren. Der Zug rollt ein, steht, und dann wird kopf- und hirnlos wie in Panik irgendwo eingestiegen - und das Rad mit reingezwängt. Das es bestimmte, gekennzeichnete Abteile gibt, auf die Idee kommen viele erst gar nicht... wie auch?

Naheliegend wäre eigentlich, bereits an den Bahnsteigen entsprechende Hinweistafeln zu verteilen - damit Radfahrer vielleicht schon vor Eintreffen des Zuges eine Orientierung (auf die gekennzeichneten Mehrzweckabteile) "entwickeln", wo der Drahtesel hingehört.

Richtig ist allerdings auch, das auf Kosten von Sitzplätzen die Mehrzweckbereiche in der Vergangenheit bereits vergrößert wurden. Irgendwann machen das die anderen Fahrgäste auch nicht mehr mit...

> ... Und wie
> sich hier im Fred herausgestellt hat, bin ich mit
> dieser Ansicht ganz und gar nicht allein.

Genau, ich bin mit dieser Ansicht ganz und gar nicht allein ;-)

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Prinz Eisenherz schrieb:
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> Was war bei den Altbauzügen klarer?

Ja, durch die Trennwände der Dienstabteile. Die sind zwar später entfernt worden, haben aber eine jahrelange Übung geschaffen.

> Klarheit
> hatten die Bahnsteigaufsichten geschaffen, die
> häufig den Fahrgastwechsel von Radfahrern schon
> vor Eintreffen des Zuges ordnend organisierten
> ("stellen se sich mal dahin..").

Habe ich nie erlebt.

> Fahrrad-an-der-Tür-Absteller sind auch nichts
> wirklich Neues. Platz in Traglastenabteilen war
> bei den Altbaufahrzeugen weniger vorhanden als
> heute in den Mehrzweckabteilen. Und wenn kein
> Platz mehr war, mussten Radfahrer halt auch einmal
> warten. Nur wer soll das heute durchsetzen.

Im Zweifel die Fahrgäste untereinander.

> Der Zug rollt ein, steht, und dann wird kopf- und
> hirnlos wie in Panik irgendwo eingestiegen - und
> das Rad mit reingezwängt. Das es bestimmte,
> gekennzeichnete Abteile gibt, auf die Idee kommen
> viele erst gar nicht... wie auch?

Man muß die Leute informieren. Das geht als Kampagne am besten, wenn man den Leuten sagen kann, daß es Abteile gibt, in denen garantiert Platz gibt, weil keiner die Fläche zum Sitzen blockiert.

> Naheliegend wäre eigentlich, bereits an den
> Bahnsteigen entsprechende Hinweistafeln zu
> verteilen - damit Radfahrer vielleicht schon vor
> Eintreffen des Zuges eine Orientierung (auf die
> gekennzeichneten Mehrzweckabteile) "entwickeln",
> wo der Drahtesel hingehört.

So eine Erziehung dauert, ist aber möglich. Siehe die Türfensteraufkleber aus den 30er Jahren ("Schließ' selbst die Tür, wenn's draußen kalt. Das dankt Dir jeder, jung und alt." und weitere Sprüche; kann man in den Reichsbahnakten im Landes- und Bundesarchiv alles nachlesen. Im Traditionszug hängen solche Aufkleber als Repliken.). Das hat den ganzen Osten über gehalten, bevor nach der Wende die Rücksichts- und Ahnungslosigkeit der Leute dies zunichte machte.

Die Hinweise müssen natürlich deutlich sichtbar angebracht sein. Die alten Türschließhinweise waren eben mitten aufs Fenster geklebt, die heutigen sind hinter einer Griffstange versteckt.

> Richtig ist allerdings auch, das auf Kosten von
> Sitzplätzen die Mehrzweckbereiche in der
> Vergangenheit bereits vergrößert wurden.
> Irgendwann machen das die anderen Fahrgäste auch
> nicht mehr mit...

Glaubst Du, die gehen dann in der Invalidenstraße demonstrieren? Glaube ich nicht.

> Genau, ich bin mit dieser Ansicht ganz und gar
> nicht allein ;-)

Stell Dich neben Harald. :-)
Prinz Eisenherz schrieb:
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> Naheliegend wäre eigentlich, bereits an den
> Bahnsteigen entsprechende Hinweistafeln zu
> verteilen - damit Radfahrer vielleicht schon vor
> Eintreffen des Zuges eine Orientierung (auf die
> gekennzeichneten Mehrzweckabteile) "entwickeln",
> wo der Drahtesel hingehört.

Genau.
Wenn die Fahrgäste weniger routiniert, interessiert und aufmerksam sind, als in den zurückliegenden Jahrzehnten, sollte man sie informieren, bevor der Zug eingefahren und das Gedränge da ist.
Hinweistafeln werden jedoch ebenso wie Piktogramme auf den Zügen bereits jetzt weitgehend ignoriert.

Auf manchen Bahnhöfen des ICE oder der Pariser Metro hat man stattdessen die Einstiegsbereiche auf den Bahnsteigkanten gekennzeichnet.
Das dient v.a. der Platzierung der zusteigenden Fahrgäste neben statt vor den Türen(und wäre daher schon sinnvoll bei der S-Bahn).
Fahrradsymbole an den Markierungen für die Türen der entsprechenden Abteile dürften zu einer Vorsortierung in Fahrgäste mit und ohne Rad führen.

Bereits auf dem Bahnsteigboden gekennzeichnete Fahrradbereiche würden vermutlich von Fahrgästen ohne Rad stärker gemieden als bisher.
Das dürfte, neben der frühzeitigen Kennzeichnung, wo die S-Bahn gedenkt, Fahrräder zu platzieren, ein starkes Argument für Radfahrer sein, die Fahhradabteile zu nutzen.

Innerhalb der durch Bahnsteigmarkierungen vorgegebenen Bereiche zu halten, sollte machbar sein.
Das einzig wirkliche Problem dürfte die unterschiedliche Raumaufteilung der 3 verschiedenen Baureihen sein.
Die Fahrradabstellplätze befinden sich jeweils an einem anderen Ort im Wagen, von der unterschiedlichen Türanzahl einmal ganz zu schweigen.
Das dürfte bereits jetzt zu der chaotischen Situation beitragen - man muss schon wissen, von welchem Typ die S-Bahn sein wird, die man benutzen will, um mit seinem Fahrrad überhaupt richtig stehen zu können - ein Problem, das ohnehin entschärft werden sollte.
Andererseits werden große Teile des Netzes typenrein befahren und eine Baureihe dominiert die beiden anderen stark.
>
> Richtig ist allerdings auch, das auf Kosten von
> Sitzplätzen die Mehrzweckbereiche in der
> Vergangenheit bereits vergrößert wurden.
> Irgendwann machen das die anderen Fahrgäste auch
> nicht mehr mit...
>
Man sollte es nicht darauf ankommen lassen, dass sie in der Invalidenstr. demonstrieren oder einfach der S-Bahn fernbleiben.
Mit Komfort, Service und durchdachten Konzepten Kunden zu halten und zu gewinnen, sollte für die S-Bahn maßgeblich und selbstverständlich sein.
Mathias Hiller schrieb:
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> Prinz Eisenherz schrieb:
> --------------------------------------------------
>
> > Was war bei den Altbauzügen klarer?
>
> Ja, durch die Trennwände der Dienstabteile. Die
> sind zwar später entfernt worden, haben aber eine
> jahrelange Übung geschaffen.

Wenn das hilft - dann Trennwände, vielleicht mit Schwenktür, wie in Regionalzügen. Beispielsweise könnte das Mehrzweckabteil einem bestimmten Einstiegsraum rechts und links zugeordnet werden. Außen lackiert man diesen Wagenbereich auch noch blau/rot (blau hat ja auch Tradition) statt gelb/rot - dann herrscht Klarheit - innen und außen. Der Rest ist Kommunikation am Bahnsteig - sinngemäß "Fahrräder ins Blaue!"

Vielleicht ist die Einsicht bei Fahrgästen dann größer, den Platz im "klar" abgetrennten und gekennzeichneten Mehrzweckabteil mal aufzugeben, wenn er für Fahrräder samt Fahrer benötigt wird. In den Alt-Baureihen brauchten die Sitze jedenfalls nicht rausgerissen werden. Nur - warum baut man in die heutigen Züge nicht Trennwände (möglicherweise) mit Tür ein oder markiert diesen Bereich nicht deutlicher ab? Wo ist die konsequente Kommunikation, Kampagne? Das ist dann doch alles zu teuer?

> > Klarheit
> > hatten die Bahnsteigaufsichten geschaffen, die
> > häufig den Fahrgastwechsel von Radfahrern schon
> > vor Eintreffen des Zuges ordnend organisierten
> > ("stellen se sich mal dahin..").
>
> Habe ich nie erlebt.

Im Westnetz habe ich solche wirklich freundlich gemeinten Tipps bei DR und BVG schon erlebt.

> > Naheliegend wäre eigentlich, bereits an den
> > Bahnsteigen entsprechende Hinweistafeln zu
> > verteilen ...
>
> So eine Erziehung dauert, ist aber möglich. Siehe
> die Türfensteraufkleber aus den 30er Jahren
> ("Schließ' selbst die Tür, wenn's draußen kalt.
> Das dankt Dir jeder, jung und alt." und weitere
> Sprüche; kann man in den Reichsbahnakten im
> Landes- und Bundesarchiv alles nachlesen. Im
> Traditionszug hängen solche Aufkleber als
> Repliken.).

Glaube ich Dir. Heute müsste man selbst Sprüche aus der Kaiserzeit wie "Nicht auf den Wagenboden spucken" wieder anbringen. Menschen wollen hin und wieder erzogen werden - und sind für praktische Hinweise auch mal dankbar.

> Das hat den ganzen Osten über
> gehalten, bevor nach der Wende die Rücksichts- und
> Ahnungslosigkeit der Leute dies zunichte machte.

In einem autoritären Staat war das keine Kunst.

> > Richtig ist allerdings auch, das auf Kosten von
> > Sitzplätzen die Mehrzweckbereiche in der
> > Vergangenheit bereits vergrößert wurden.
> > Irgendwann machen das die anderen Fahrgäste
> auch
> > nicht mehr mit...
>
> Glaubst Du, die gehen dann in der Invalidenstraße
> demonstrieren? Glaube ich nicht.

Nee, heutige Entscheider sind weitestgehend demonstrationsresistent. Da wechselt man dann einfacher das Verkehrsmittel, wenn der Leidensdruck zu groß ist.

> > Genau, ich bin mit dieser Ansicht ganz und gar
> > nicht allein ;-)
>
> Stell Dich neben Harald. :-)

Warum nicht? Das ist doch eine "bodenlose Unverschämtheit" ;-)

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
dubito ergo sum schrieb:
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> Innerhalb der durch Bahnsteigmarkierungen
> vorgegebenen Bereiche zu halten, sollte machbar
> sein.
> Das einzig wirkliche Problem dürfte die
> unterschiedliche Raumaufteilung der 3
> verschiedenen Baureihen sein.

Wenn bei den 481/482ern ein Viertelzug gedreht ist (beim Vollzug also polnisch gefahren wird), dann ist die ganze Markierung für die Katz. Auf dem Ring klappt das nicht (480 + 481/482), auf der Görlitzer Bahn kommen 485/885er dazu. Auf der Stadtbahn sind auch alle drei Baureihen vertreten; funktioniert demnach nicht.
Prinz Eisenherz schrieb:
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> Wenn das hilft - dann Trennwände, vielleicht mit
> Schwenktür, wie in Regionalzügen. Beispielsweise

Türen finde ich unpraktisch. Es müßte etwas sein, daß ohne Tür auskommt aber das Mehrzweck- bzw. Traglastenabteil deutlich als solches abhebt.

> Außen lackiert man diesen Wagenbereich auch noch
> blau/rot (blau hat ja auch Tradition) statt
> gelb/rot - dann herrscht Klarheit - innen und

Blau ist was edles -- das bitte bis zur Wiedereinführung der 1. Klasse aufheben!

> (möglicherweise) mit Tür ein oder markiert diesen
> Bereich nicht deutlicher ab? Wo ist die
> konsequente Kommunikation, Kampagne? Das ist dann
> doch alles zu teuer?

Fußboden färben? Wände in Holzdekor? :-)

> Glaube ich Dir. Heute müsste man selbst Sprüche
> aus der Kaiserzeit wie "Nicht auf den Wagenboden
> spucken" wieder anbringen. Menschen wollen hin und
> wieder erzogen werden - und sind für praktische
> Hinweise auch mal dankbar.

Das geschieht seit den letzten 12.000 Jahren wellenartig ...
Mathias Hiller schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Man muß die Leute informieren. Das geht als Kampagne am besten, wenn man den Leuten sagen
> kann, daß es Abteile gibt, in denen garantiert Platz gibt, weil keiner die Fläche zum Sitzen blockiert.
>
[...]
>
> Das hat den ganzen Osten über gehalten, bevor nach der Wende die Rücksichts- und
> Ahnungslosigkeit der Leute dies zunichte machte.

Zusammengefaßt ist es dies, was tagtäglich in Traglastabteilen zu beobachten ist, egal ob im 481/2 oder einem DBuz oder sonstwo: Vereinzelte Leute sitzen auf den (Klapp-)Sitzen, höchstens mit einem Handtäschchen als Gepäck und sie verteidigen dieses wie auch den Sitzplatz auf das schärfste, egal ob da eine Mutti mit Kinderwagen oder Radfahrer hinzusteigen. Sie räumen das Abteil nicht.

Ich weiß nicht, vielleicht muß man heutzutage große Bilder aufhängen. Zusehen ist ein Paar, sie mit Kinderwagen, er mit Fahrrad, vielleicht kommt noch ein Rollstuhlfahrer dazu, die ein "besitztes" Traglastabteil vorfinden. Sprechblase: "Entschuldigung, würden Sie, bitte, Platz machen?"
Sinnspruch untendrunter: Seien Sie fair! Geben Sie den Platz bei Bedarf frei oder so ähnlich.
Die weiß auf blau aushängenden Hinweise beachtet jedenfalls kaum einer.

Will sagen: Gegenseitig rücksichtsnehmende Fahrgäste würden den Fortfall von Klappsitzen nicht erst erfordern. Leider.

Es ist wie mit dem Türdauerverschluß. Jahrhundertelang unnötig, dann arbeitet man den blödsinnig gewordenen Fahrgästen hinterher.

Gruß
Mike
Nur mal kurz eingeworfen von mir, meine zwei Erlebnisse mit der S-Bahn:

Sonntag 10.35 Bhf Prenzlauer Allee beim warten auf die S41.
Gegenüberliegender Bahnsteig, Computerdurchsage:
"Verehrte Fahrgäste, der nachfolgende Zug der S42 um 10.39 fällt aus".
Welcher Zug fährt kurz danach (pünktlich) ein? Ringbahn S42.

Dienstag, 14.00 Bhf Beusselstr. beim warten auf die S41.
Anzeige "S41 in 18min". 6min später werden aus "12min" plötzlich "2min" und eine S41 fährt, gut besetzt, ein.

Vorher gab es keine Lautsprecherdurchsage der Aufsicht auf diesem Bahnhof!
Das nenne ich doch mal gelungen... :-)
Das kann man bestimmt beliebig täglich fortführen!

Können S-Bahnen einfach aus dem Computersystem verschwinden???
micha774 schrieb:
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> Können S-Bahnen einfach aus dem Computersystem
> verschwinden???

Wenn man versteht, wie das System funktioniert, ist die Erklärung völlig einfach.
Wie schon hier im Forum mehrfach erläutert kann ein automatisches System nicht die manuellen Handlungen der Betriebsleitung vorab erkennen.

--

Ich weiß nicht, vielleicht muß man heutzutage große Bilder aufhängen. Zusehen ist ein Paar, sie mit Kinderwagen, er mit Fahrrad, vielleicht kommt noch ein Rollstuhlfahrer dazu, die ein "besitztes" Traglastabteil vorfinden. Sprechblase: "Entschuldigung, würden Sie, bitte, Platz machen?"
Sinnspruch untendrunter: Seien Sie fair! Geben Sie den Platz bei Bedarf frei oder so ähnlich.

Kommt mir alles irgendwie schon bekannt vor. War alles schon einmal da gewesen, und geholfen hat es auch nicht viel.

Genau so die versuche beim Bus mit der Trennscheibe. War alles schon mal da.
Da hilft im Grunde nur wieder der zweite Mann in den Bus. Aber wer soll das bezahlen.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Was denkt man sich eigentlich bei der S-Bahn noch alles aus...

Das hier: www.berlinonline.de
Periculator schrieb:
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> Was denkt man sich eigentlich bei der S-Bahn noch
> alles aus...
>
> Das hier: www.berlinonline.de

Das hat es doch schon gegeben. Man brauchte den alten Stadtbahner nur mit der Klotzbremse zu bremsen, und schon verströmte er sein ureigenes unverwechselbares Aroma. Vielleicht könnte man das wieder als Duftkulisse einführen. ;-)

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Zitat
Schmierzug
Wenn man versteht, wie das System funktioniert, ist die Erklärung völlig einfach. Wie schon hier im Forum mehrfach erläutert kann ein automatisches System nicht die manuellen Handlungen der Betriebsleitung vorab erkennen.

Ich muss mal ein wenig ketzerisch sein und - die BVG ist da auch nicht von verschont geblieben - eine Karikatur zu Software-Projekten posten.


Quelle: [cuon.twoday.net]

;-)

Gruß, Tatra83



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2008 11:17 von Tatra83.
Tatra83 schrieb:
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> Ich muss mal ein wenig ketzerisch sein und - die
> BVG ist da auch nicht von verschont geblieben -
> eine Karikatur zu Software-Projekten posten.

Einfach nur schön! Bilder sagen eben mehr als tausend Worte! (ähhm: wann kommt hier eine integrierte Bild-Einstellfunktion? ;-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Tatra83 schrieb:
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> Ich muss mal ein wenig ketzerisch sein und - die
> BVG ist da auch nicht von verschont geblieben -
> eine Karikatur zu Software-Projekten posten.

So sieht das meist aus.

Wobei bei diesem Beispiel (dem Anzeigesystem) ich auch keine Lösung wüsste, wie man voll automatisierend das lösen kann. Den erforderlichen manuellen Eingriff kann man nicht vermeiden. Die Lösung würde wohl darin liegen, einige Personal-Rationalisierungen zurück zu nehmen. Aber meine Diskussion gehört nicht in dieses Forum, und an richtiger Stelle (Projektleiter) positioniert interessiert es natürlich nicht.

Also weitermachen, und freut euch, wenn das System erstmal richtig funktioniert und die Bediener (um die notwendigen Änderungen vorzunehmen) Opfer der nächsten Personaleinsparung wird, die gut informierten Medien haben da ja vor einigen Wochen schon etwas angedeutet.
Mäuserich schrieb:
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> Man brauchte den
> alten Stadtbahner nur mit der Klotzbremse zu
> bremsen, und schon verströmte er sein ureigenes
> unverwechselbares Aroma. Vielleicht könnte man das
> wieder als Duftkulisse einführen. ;-)


Bin dafür.

Jetzt mal Spaß beiseite.
Wie wäre es einfach mal mit Saubermachen!

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Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.
Stadtbahner_Fan schrieb:
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> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Man brauchte den
> > alten Stadtbahner nur mit der Klotzbremse zu
> > bremsen, und schon verströmte er sein ureigenes
> > unverwechselbares Aroma. Vielleicht könnte man
> das
> > wieder als Duftkulisse einführen. ;-)
>
>
> Bin dafür.
>
> Jetzt mal Spaß beiseite.
> Wie wäre es einfach mal mit Saubermachen!

Richtig.
Da ist noch einer, der der selben Meinung ist.
Hier seine Kolumne.

[www.bz-berlin.de]
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