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Kleinliches S-Bahn Kontrollpersonal
geschrieben von BR146.2 
Nachdem ich gestern in meinem ersten Posting die S-Bahn ja ziemlich gelobt habe, hat sich diese heute nicht grad durch große Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet.

War vorhin mit der S5 vom Hbf Ri. F'felde Ost unterwegs. Jannowitzbrücke stiegen die Kontrolleure ein und schrieben einen Herren, der irrtümlich BC statt AB für ne Fahrt zum Nöldnerplatz gelöst hatte auf. Der Herr konnte für mich glaubhaft versichern, dass er hier zu Besuch und demnach ortsfremd ist. Eingestiegen war der auch am Hbf.

Sicher haben die Kontros nach dem Tarif korrekt gehandelt aber muss das wirklich sein? Denn der Fahrgast hat ja bezahlt, sogar 40 Cent mehr als er musste.

Engstirnigkeit pur oder?
Oh weia - der könnte dann doch noch mit der Karte in das "C"-Gebiet fahren und hätte sich so einen unberechtigten Vorteil erschlichen. Da herrschen in Berlin ganz konsequente Bedingungen. Man kann ja nicht verlangen, dass ein Kontrolleur ihn bis zum Ende des "B"-Gebietes begleitet und prüft, ob er tatsächlich aussteigt. Wo käme man denn da hin?
Hallo Histor,

sicher hast du recht. Is halt Auslegungssache. Aber trotzdem kommts drauf an, wie mir dieser Mensch gegenübertritt - glaubhaft oder nicht. Und der Fahrgast hat denen glaub ich sogar mit dem Ausweis und einem Wohnsitz weit ausserhalb Berlins klarmachen wollen, daß er nicht "bescheißt"

Ich war selber mehere Jahre KIN und hätt ich da immer nach Tarif gehandelt, wäre ne Dienstausführung nur bewaffnet möglich gewesen. Kleine Ironie, welche aber den Kern trifft.

Als Kompromiss hätt man dem Herrn doch z.B. auch die Möglichkeit geben können, aich am nächsten Bahnhof ne richtige Karte zu ziehen, um dann die Fahrt mit der nächsten Bahn fortzusetzen. Wer mir als Kontro blöd und unglaubwürdig in der Situation kommt, der sollte sicher auch die 40¤ zahlen.

:::: halt Ansichtssache....
Könnte er das wirklich? Auf dem Stempelaufdruck steht ja drauf, dass er am Hauptbhanhof eingestiegen ist, also in Zone A. Meiner Meinung nach hätte in diesem Fall das Kontrollpersonal ein Auge zudrücken sollen.
Aber das sind natürlich immer schwierige Entscheidungen, denn ich habe auch den gegenteiligen Fall schon erlebt:
Ein Fahrgast hat seine Einzelfahrkarte nicht entwertet und erklärt, er hätte nicht gewusst, dass man sie entwerten muss. Der Kontrolleur "drückt ein Auge zu" und ermahnt den Fahrgast, bei der nächsten Station auszusteigen und den Fahrschein zu entwerten, was dieser auch artig verspricht. Doch der denkt dann gar nicht mehr daran, sondern steckt seinen "Dauer-"Einzelfahschein lächelnd wieder ein und fährt ungerührt weiter.
Also, wie man's macht als Kontrolleur, man macht's falsch.
Hallo Vademekum,

wahre Aussage...

Aber wenn man als Prüfer schon so nen Kompromissvorschlag macht, sollte man natürlich zumindest den Ausstieg an der nächsten Station überwachen.
Wenn es noch S-Bahneigenes Personal gäbe, könnte es mal ein Auge zudrücken. Denn egal wie viele Schwarzfahrer sie schnappen, sie bekommen dasselbe Geld im Monat. Die derzeitigen S-Bahn Kontrolleure und viele bei der BVG kriegen stattdessen pro Person Kohle. Warum also ein Auge zudrücken und so auf Einnahmen verzichten?

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Nicht-dynamische Signatur
Woher hast du die Information, dass die Kontrolleure pro "Person Kohle kriegen". Ich habe da nämlich anderes gehört.
ja das geistert ja bei vielen herum. Es gibt aber definitv keine Kopfgeldprämie.
Trittbrettfahrer schrieb:
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> Woher hast du die Information, dass die
> Kontrolleure pro "Person Kohle kriegen". Ich habe
> da nämlich anderes gehört.


Stimmt so nicht, ja.

Sie haben aber dennoch die Pflicht, eine bestimmte Anzahl an Schwarzfahrern pro Monat zu schnappen.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Stahldora schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Sie haben aber dennoch die Pflicht, eine bestimmte
> Anzahl an Schwarzfahrern pro Monat zu schnappen.
>

Dann laßt uns alle schwarz fahren, damit die Kontrollettis nicht auf Harz IV abrutschen.


Viel mehr haben die doch eh nicht. Nach meiner Info 5,11¤ brutto pro Stunde
Mäuserich schrieb:
> Dann laßt uns alle schwarz fahren, damit die Kontrollettis nicht auf Harz IV abrutschen.

Den Kontrolleuren braucht man nicht so helfen. Es gibt genug Schwarzfahrer.
BR146.2 schrieb:
> Nachdem ich gestern in meinem ersten Posting die S-Bahn ja ziemlich gelobt habe, hat sich diese heute nicht grad durch große Kundenfreundlichkeit
ausgezeichnet. War vorhin mit der S5 vom Hbf Ri. F'felde Ost unterwegs. Jannowitzbrücke stiegen die Kontrolleure ein und schrieben einen Herren, der
irrtümlich BC statt AB für ne Fahrt zum Nöldnerplatz gelöst hatte auf. Der Herr konnte für mich glaubhaft versichern, dass er hier zu Besuch und demnach ortsfremd ist. Eingestiegen war der auch am Hbf. Sicher haben die Kontros nach dem Tarif korrekt gehandelt aber muss das wirklich sein? Denn der Fahrgast hat ja bezahlt, sogar 40 Cent mehr als er musste.

Das Problem in diesem Fall ist, dass die Kontrolleure nicht von der S-Bahn sind. Es ist so, dass Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen diese Aufgabe im Auftrag der Verkehrsunternehmen durchführen. In anderen Städten ist es z. T. auch so. Man kann in diesem Fall nicht sagen, dass die Verkehrsunternehmen dann unfreundlich sind. Die Unfreundlichkeit kommt auch daher, weil die Kontrolleure unter Druck gesetzt werden, eine bestimmte Quote Schwarzfahrer erwischen zu müssen.
Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stahldora schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> >
> > Sie haben aber dennoch die Pflicht, eine
> bestimmte
> > Anzahl an Schwarzfahrern pro Monat zu
> schnappen.
> >
>
> Dann laßt uns alle schwarz fahren, damit die
> Kontrollettis nicht auf Harz IV abrutschen.
>
> [smiliestation.de]

Dann rutschen wir in Hartz IV ab, wir leben leider in einer Welt aus Fressen oder gefressen werden.

Also lasst euch von den Kontrolleuren nicht fressen und kauft einen Fahrschein. ;)


... obwohl deren Preise einen auch bald in die Armutsküche bringen.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
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