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"Regionalzüge sollen bis nach Polen fahren"
geschrieben von Stichbahn 
Polnische Unternehmen sind gerade dabei, in der Nähe von Stettin und Cottbus auf deutscher Seite Firmen zu errichten, um hier zu produzieren und damit Ergo in Deutschland Arbeitsplätze zu schaffen. Wir haben mittlerwiele im Osten so niedrige Löhne, das es sich mittleerweile für die Polen schon lohnt, in Deutschland zu produzieren. Somit wird sich in den nächsten JAhren auch ein Verkehrsbedürfnis von hüben nach drüben entwickeln, daß es eigentlich ja schon gibt. Nicht umsonst ist die Handelskammer von Landsberg schon seit ein paar JAhren ganz "geil" auf eine Direktverbindung nach Berlin.

LG Polski
Jay schrieb:
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> Vermutlich gibts da irgendwelche Eitelkeiten die
> dagegen sprechen. Haben die Wagen überhaupt eine
> Deutschland-Zulassung? EBA und UTK haben sich in
> der Hinsicht ja beide nicht gerade mit Ruhm
> bekleckert.

Bis vor wenigen Jahren kamen normale polnische UIC-X Reisezugwagen bis Berlin und noch ein paar Jahre zurück bis weit nach Westdeutschland hinein.
Die Wagen entsprechen soweit ich weiß den gültigen UIC-Vorschriften und sind international einsetzbar.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Hallo Ingolf!
Wenn Du schon von mir zitierst, dann sehe bitte auch den Zusammenhang und stelle Ihn auch Her. Es ging mir nicht um Zugverbindungen , die 10 Kilometer vor und 10 Kilometer hinter der Grenze enden.
RE 1 Poznan - Magdeburg ist eine Fernverbindung schon rein von der Entfernung her. Auch sind Polen im Allgemeinen ein sehr Auslandsarbeitsfreundliches Land und Verbindungen nach Paris oder gleich London wären sinnvoller.
Ab 2012 BBI-verbindungen mit dem Zug wären wünschenswert, aber ob soetwas je realisiert wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ich weiß auch nicht, ob Dir bei Deinen 3 Punkten bewußt ist, Wieviele Zugverbindungen gerade nach Polen seit der Bahnreform abgebaut wurden.
Jetzt ist man mühsam dabei verlorenes Territorium zurück zu gewinnen.

Zum Punkt 2 : Es geht dabei um Berlin als Arbeitsplatz. Was passiert mit dem ganzen Dienstleistungsgewerbe z.B. Gebäudereinigung. Weiter Dumpinglöhne, weil keine Sozialabgaben geleistet werden müssen, wenn man bei seiner "Schwester" putzt. Das ist doch jetzt schon bekannt, dass die Schwarzarbeit blühen wird. Branchen, wie das Baunebengewerbe sind dabei noch interessanter.
Hier wird diesem Treiben nur Tür und Tor geöffnet oder hast Du schon mal den Zoll ständig auf dem Bahnhof Lichtenberg gesehen.
Jagt wird , wenn überhaupt auf andere Dinge gemacht z.B. Zigarretten an den Autobahnen und Straßen nach/ von Polen.

Zum Punkt 3:
Ich habe diese Kleinbusflotten in Stettin direkt am Bahnhof Glowny gesehen.
Auch am Busbahnhof unweit vom Bahnhof und den Preis, der für ein Transfer verlangt wird, ein Spottpreis. Teilweise auf Verhandlungsbasis.
Da hat die Bahn überhaupt keine Chance.
Hier wurde mal das Wort "Oberleitung" ( von Grenko) ins Gespräch gebracht und Du selbst schreibst von steigender Motorisierung der Bürger Polens.
Angesagt ist eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit um mit dem Autoverkehr konkurieren zu können.
Gott sei Dank sind die Autobahnen in Richtung Polen auf 120 Km/h beschränkt.
Jedenfalls bei großen Strecken und nur 2 Spurig.
Unsere Bahnstrecken im Nordosten eingleisig, Ausnahme Frankfurt/Oder.
Tragisch wäre es jetzt noch etwas zum Güterverkehr zu schreiben.

...
Mit Schaum vor dem Mund oder die Feder wächst!

MfG
strolch
strolch schrieb:
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> Hallo Ingolf!
> Wenn Du schon von mir zitierst, dann sehe bitte
> auch den Zusammenhang und stelle Ihn auch Her. Es
> ging mir nicht um Zugverbindungen , die 10
> Kilometer vor und 10 Kilometer hinter der Grenze
> enden.
> RE 1 Poznan - Magdeburg ist eine Fernverbindung
> schon rein von der Entfernung her. Auch sind Polen
> im Allgemeinen ein sehr
> Auslandsarbeitsfreundliches Land und Verbindungen
> nach Paris oder gleich London wären sinnvoller.
Es geht hier um verschiedene Ebenen des Bahnverkehrs - eben um Regional- und Fernverkehr. In beiden Bereichen gibt es zwischen Polen und Deutschland erhebliche Defizite - aber auch Potentiale.
Und aus meiner Sicht sprechen die aktuellen Rahmenbedingungen dafür, dass man jede Chance auf zusätzliche Verbindungen zwischen beiden Ländern nutzen sollte. Für einen nennenswerten Zuwachs eigenwirtschaftlicher Fernzüge sehe ich im Moment nur wenig Chancen - also sollte man die Möglichkeit der Verknüpfung der Regionalverkehre (resp. der polischen interregionalen Verkehre - die Schenllzüge/Pospieszne - nutzen. Und da sehe ich auch nicht unbedingt, dass diese die wenigen Fernverkehrsverbindungen, die es hier gibt relevant kannibalisieren werden. Vielmehr entstehen dadurch neue Direktverbindungen, die es seit Jahren nicht mehr gibt. Dafür könnte man neue Kundengruppen gewinnen, für die heute kein Angebot vorhanden ist und auch der vorhandene/bzw. erweiterter euegnwirtschaftlicher Fernverkehr keine nutzbare Alternative wäre. Der regionale Grenzverkehr zwischen Polen und Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Und das völlig unabhängig davon, wie viele Polen nun in Großbritannien, Irland oder den Niederlanden arbeiten. Es gibt zwischen beiden Ländern nun einmal nicht nur Arbeitsmigration, sonder es entwickeln sich jetzt (endlich!) ganz normale Verflechtungen und Verknüpfungen heraus, wie sie zwischen Nachbarländern nun einmal üblich sind

> Hier wird diesem Treiben nur Tür und Tor geöffnet
> oder hast Du schon mal den Zoll ständig auf dem
> Bahnhof Lichtenberg gesehen.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das man mit dem Unterbinden deutsch-polnischer Bahnverbindungen auf regionaler Ebene einen relevanten Beitrag dazu leisten könnte, Schwarzarbeit zu reduzieren.
Und ebenso verhält es sich mit der Frage der Öffnung des Arbeitsmarktes. Das verhindert weder Dumpinglöhne noch schlechte Arbeitsbedingungen. Denn wenn es so wäre, dann hätten wir diese Probleme nicht - der deutsche Arbeitsmarkt ist ja für Polen geschlossen (das kann offiziell nur umgehen, indem man ein Gewerbe anmeldet - dann kann man auch ganz offiziell die Sozialabgaben umgehen). Die einzige langfristige Lösung liegt in einer Durchsetzung akzeptabler Bedingungen/ Bezahlung für alle Beschäftigte - unabhängig von ihrer Herkunft. Aber das ist schon ein ganz eigenes Thema...
Ach ja, ein wenig zur aktuellen Entwicklung: In Berlin wird öfter davon berichtet, dass die hier tätigen polnischen Putzfrauen eine Art "Kartell" gebildet haben: Unter einem bestimmten Betrag (der über dem immer wieder zur Debatte liegenden Mindestlohn und den üblicherweise in der Reinigungsbranche gezahlten Löhnen liegt) wir keine Arbeit angenommen. Das bestätigt übrigens auch ein wenig, das, was schon in diesem Forum geschrieben wurde: Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist heute schon für viele Polen schlichtweg einfach unattraktiv geworden - es sei denn, es gelingt bessere Bedingungen durchzusetzen...

Du selbst
> schreibst von steigender Motorisierung der Bürger
> Polens.
Und das bedeutet - die Erfahrung ist ja im "Westen" wohlbekannt - dass man bei Massenmotorisierung Fahrgäste für die Bahn nur bei einer guten Qualität zu einem angemessenen Preis gewinnen kann. Und das geht sicher nicht mit möglichst kurz hinter der Grenze gebrochenen Zügen für den Regionalverkehr (die Sprachbarriere schreckt zusätzlich vom Umsteigen ab) aber ebenso nicht mit der zwangsweisen Begrenzung auf eigenwirtschatliche und hochpreisige "Premiumprodukte" des Fernverkehrs auch bei kurzen und mittleren Entfernungen. Und dieser Sektor ist der Bereich, der für Berlin/Brandenburg relevant ist - und weniger irgendwelche Fernbeziehungen zwischen Warschau und London.

Viele Grüße
Ingolf
Hallo Ingolf!
Ich werde Dir bei bestimmten Argumenten nicht widersprechen und bin da auch der gleichen Meinung wie Du.
Nur wird es Auswirkungen auf den Bahnverkehr geben, die wir heute kaum auf der Rechnung haben.
Gegenwärtig ist die politische Stimmung zwischen Deutschland und Polen im Aufwind begriffen. Wer sagt, dass sich diese Stimmung konstant bleibt?
Ich will das nicht weiter Thematisieren, aber selbst in Deutschland z.B. der Uckermark gibt es Strömungen, wo nicht gerade Friede, Freude, Eierkuchen herrscht.
Der Einkaufstourismus, diesmal in die andere Richtung nimmt zu.Der Umtauschkurs zum Euro wird für Polen immer besser.
Stichwort: Zigaretten nannt ich schon. Eine Stange mitbringen und hier verkaufen.
...

Andere Länder zahlen halt mehr Gehalt/ Lohn und Berlin/Brandenburg ist nicht die Bundesrepublik Deutschland.
Mit dem Putzfrauen " Kartell" da hast Du mich lachend vom Hocker gerissen!!!
Ich weiß ja nicht, wenn Du in diesen Kreisen kennst, aber hier gibt es lange Traditionen gerade im alten Westberlin. In der Region ansässige Firmen werden bei der Schaltung einer Annonce von Polnischen Subunternehmern zu getextet. Da sind nach wie vor Niedrigslöhne möglich, weil inzwischen Arbeitskräfte aus Ostpolen nachkommen.

MfG
strolch
strolch schrieb:
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> Hallo Ingolf!
> Ich werde Dir bei bestimmten Argumenten nicht
> widersprechen und bin da auch der gleichen Meinung
> wie Du.
> Nur wird es Auswirkungen auf den Bahnverkehr
> geben, die wir heute kaum auf der Rechnung haben.
> Gegenwärtig ist die politische Stimmung zwischen
> Deutschland und Polen im Aufwind begriffen. Wer
> sagt, dass sich diese Stimmung konstant bleibt?
Wir haben inzwischen hier endlich wirklich offen Grenzen. Und das bedeutet, dass sich die persönlichen Beziehungen zwischen der Bevölkerung aber auch wirtschaftlichen und verwaltungsrechtlichen Beziehungen der lokalen Gebietskörperschaften immer weiter entwickeln und vertiefen. Und irgendwann siegt dann der Pragmatismus: es wird ein Punkt erreicht, wo es der lokalen Bevölkerung oder der regionalen Ebene (Wirtschaftsunternehmen, Stadtverwaltungen etc.) reichlich egal ist, was die Zentralregierungen oder irgenwelche Populisten meinen. Und auf polnischer Seite ist es in vielen Bereichen schon länger so - Warschau und der schreckliche Präsident sind im Westen Polens weit weg - aber Berlin ist nahe. Und eine Schließung der Grenzen, die die jetzt zu gedeihen beginnnenden zaghaften Pflänzchen eines ganz normalen Zusammenlebens im Grenzraum, zerstören könnten, wird es hoffentlich nicht so bald wieder geben.

> Ich will das nicht weiter Thematisieren, aber
> selbst in Deutschland z.B. der Uckermark gibt es
> Strömungen, wo nicht gerade Friede, Freude,
> Eierkuchen herrscht.
Ja leider gibt es so etwas zur genüge. Und zwar auch auf polnischer Seite - dort waren "die" sogar in der letzten Regierung.
Aber soll man etwa gerade auf diese Leute hören und die grenzüberschreitenden Verkehrswege nicht ausbauen?
Und es gibt auch in Berlin und Brandenburg zum Glück auch genug Leute, die noch eine gesunde Portion Neugier und Offenheit mitbringen, dass sie sich ein einen RE (oder was auch immer für einen Zug, wenn es denn mal ein besseres Angebot gibt) nach Polen reinsetzen werden - und zwar nicht nur zum billigen Einkauf direkt hinter der Grenze.

> Andere Länder zahlen halt mehr Gehalt/ Lohn und
> Berlin/Brandenburg ist nicht die Bundesrepublik
> Deutschland.
Sondern? Eine neue polnische Wojewodschaft ? ;-))
Aber gerade, wenn man Berlin/Brandenburg eine gewisse regionale/ ökonomische Sonderstellung attestiert, dann sollte man hier den Strohhalm "regionale Zusammenarbeit" ergreifen und fördern. Damit kann man regionale Wirtschaftskreisläufe schaffen, die etwas stabiler gegen die Wirrungen und Irrungen der Globalisierung sind, als Großunternehmen.

> Mit dem Putzfrauen " Kartell" da hast Du mich
> lachend vom Hocker gerissen!!!
> Ich weiß ja nicht, wenn Du in diesen Kreisen
> kennst, aber hier gibt es lange Traditionen gerade
> im alten Westberlin. In der Region ansässige
> Firmen werden bei der Schaltung einer Annonce von
> Polnischen Subunternehmern zu getextet. Da sind
> nach wie vor Niedrigslöhne möglich, weil
> inzwischen Arbeitskräfte aus Ostpolen nachkommen.
Das ist interessant. Hast Du dazu irgendwelche Quellen (Zeitungsmeldungen, IHK-Berichte etc. über den Schwarzarbeitsmarkt) ? Es könnte allerdings durchaus sein, dass wir hier über zwei verschiedene Dinge reden: Auf der einen Seite den Putzmarkt für Privathaushalte (eben einzelne Personen als Privatunternehmer, die da gesucht werden - und dann sicher "bar auf die Kralle" bezahlt werden) oder aber das kommerzielle Reinigungsgewerbe. Bei zweitem gebe ich Dir völlig recht.

Viele Grüße
Ingolf
Re: VT-Langläufe
26.10.2008 07:07
Hallo,

geschrieben von: PEG 650.08
Datum: 17. Oktober 2008 13:21
> Gut, 3 Std im Desiro ist sicherlich nicht schön, ...
> Gibt es eigentlich solche Langläufe mit Desiro, RS1 und Co ?


Aber ja, z.B. die ultimative 612er-Dröhnung im RE Glauchau - Göttingen mit fast 4 h Fahrzeit. Das könnte es eigentlich auf Rezept geben, als Ganzkörper-Massage. Zu den Risiken und Nebenwirkungen einer solchen "Behandlung" könnte allerdings ein dauerhafter Gehörschaden zählen.

Mit dem VT 642 gibt es immerhin ca. 2:30 h auf der Strecke Leipzig - Saalfeld über Gera (bis Gera als RE, Weiterfahrt als RB). Und das ist wirklich kein Spaß!

Eine zweieinhalbstündige Fahrt im VT 646 (z.B. Stralsund - Swinoujscie Centrum) ist dagegen wirklich angenehm.

Beim VT 650 gibt es echte Langläufe z.B. bei der Südthüringenbahn: Eisenach - Neuhaus a.R., Dauer ca. 3:30 h ! Das dürfte aber im RS1 immer noch wesentlich angenehmer sein als eine gleichlange Fahrt im klappernden, ruckelnden, schlingernden und dröhnenden Desiro.

Grüße vom ex-Dresdner
Ich bin vor einiger Zeit von Rathenow bis Holzminden jeweils mit Desiro und Lint gefahren, BR 642 und 648. Ich empfand beide Triebwagen als sehr angenehm von der Laufruhe und das Motorengeräusch war zwar zu hören aber längst nicht so lästig wie beim 612, eher vergleichbar mit dem 628.
Der 646 ist in meinen Augen unmöglich und schlingert und schwankt bei etwas verbrauchtem Oberbau wie ein oller Fischkutter auf der Ostsee bei Sturm. Die GTW2/6 sind keine Glanzleistung von Stadler!

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
hotte789 schrieb:
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> Der 646 ist in meinen Augen unmöglich und
> schlingert und schwankt bei etwas verbrauchtem
> Oberbau wie ein oller Fischkutter auf der Ostsee
> bei Sturm. Die GTW2/6 sind keine Glanzleistung von
> Stadler!

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen! Mir persönlich reicht es schon jedesmal, wenn ich alle jubeljahre mit dem RE6 nach Neuruppin rausschaukeln muss. Möchte mir gar nicht vorstellen, noch länger mit den Kisten fahren zu müssen. Und unabhängig vom Schlingern, sind die Sitze mit ihren Lehnen, die gefühlt im rechten Winkel zur Sitzfläche stehen, dem Fahrkomfort auch nicht gerade zuträglich.
Hallo!

Bei eingedrückter PO-Polsterung nur noch 88 Grad!

Ach, ich kann es nicht lassen!


MfG
strolch
Mahlzeit,

geschrieben von: hotte789
Datum: 26. Oktober 2008 07:26
> Ich bin vor einiger Zeit von Rathenow bis Holzminden jeweils mit Desiro
> und Lint gefahren, BR 642 und 648. Ich empfand beide Triebwagen als sehr
> angenehm von der Laufruhe und das Motorengeräusch war zwar zu hören aber
> längst nicht so lästig wie beim 612, eher vergleichbar mit dem 628.


Okay, so schlimm wie das Dröhnen im 612er sind die "Regio-Zäpfchen" (642) sicher nicht, aber lauter als im wirklich gut isolierten Innenraum der 628er ist es allemal.
Was mich aber beim 642er am meisten stört, ist das Geruckle der Getriebe beim Schalten. Da scheint man einfach standardisierte Bus-Getriebe unverändert übernommen zu haben - nur daß Busgetriebe eben nicht für den Betrieb im Zugverband entwickelt werden. Schon die beiden Triebwagen einer Einheit schalten beim 642er selten synchron, und wenn es dann noch eine Doppel- oder Dreifachtraktion ist, kann man bei den Schaltvorgängen die Wagen zählen ...
Bei den DB-Regio-642ern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt stören mich außerdem die unbequemen, brettharten Sitze (gleiche Bauform wie im 423 & Co) und die fehlenden Armlehnen in der 2.Klasse. Kurioserweise haben die 642er von DB Regio Bayern auch in der 2.Klasse Armlehnen, da wird offenbar mit zweierlei Maß gemessen. Daß im Desiro auch eine wirklich bequeme Bestuhlung möglich wäre, zeigen die Lausitzbahn-VT. Da merkt man vermutlich auch das Ruckeln nicht so sehr. (Es liegt der Verdacht nahe, daß bei DB Regio diejenigen, die die Inneneinrichtung neuer Fahrzeuge auswählen, nie selbst damit fahren.)
Zum LINT kann ich nix sagen, bin noch nicht damit gefahren.

> Der 646 ist in meinen Augen unmöglich und schlingert und schwankt bei etwas
> verbrauchtem Oberbau wie ein oller Fischkutter auf der Ostsee bei Sturm.


Hmm, das kann ich nicht bestätigen. Allerdings ist auf Usedom, wo ich schon des öfteren länger mit einem 646er gefahren bin, der Oberbau auch in wirklich gutem Zustand. Was mir am 646er gefällt, ist, daß durch die weitgehend vom Fahrgastraum isolierten Antriebsaggregate kaum Geräusche oder Schwingungen auf den Fahrgastraum übertragen werden. Und mit dem dieselelektrischen Antrieb fahren sie merklich weicher und ruckfreier als die meisten anderen sogenannten Leichttriebwagen.

geschrieben von: Mercurio
Datum: 26. Oktober 2008 11:24
> Mir persönlich reicht es schon jedesmal, wenn ich alle jubeljahre mit dem
> RE6 nach Neuruppin rausschaukeln muss. ... Und unabhängig vom Schlingern,
> sind die Sitze mit ihren Lehnen, die gefühlt im rechten Winkel zur Sitzfläche
> stehen, dem Fahrkomfort auch nicht gerade zuträglich.


Auch die Bestuhlung in den UBB-646ern habe ich trotz der 2+3-Anordnung nicht als unbequem empfunden, da sind die brettharten Sitze in den DB-Regio-642 wesentlich schlimmer. Haben die 646.0 möglicherweise eine andere Sitzform als die 646.1?

Außerdem finde ich das Design der deutschen GTW2/6-Varianten viel gelungener und gefälliger als den "großmäuligen" Desiro, aber das ist natürlich mein persönliches Empfinden, hat auch nix mit dem Fahrkomfort zu tun und soll hier erstmal keine Rolle spielen ...

Grüße vom ex-Dresdner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.2008 12:17 von ex-Dresdner.
In der aktuellen Ausgabe des VBB-Magazins gibt es einige Zeilen zu Fahrten mit der NEB nach Gorzów Wlkp.

[www.vbbonline.de]

Erstens soll es ein Ticket für die gesamte Strecke Berlin-Gorzów geben und zudem sollen ab Dezember die Umsteigezeiten "deutlich" verringert werden.

In kleinen Schritten geht es also voran.
In diesem Sinne,
stichbahn
Ein durchgehendes Rückfahrticket Berlin - Gorzow ist für 28 Euro zu haben und beinhaltet m. W. nach auch die Benutzung der dortigen Straßenbahn.

Das lohnt sich aber nur, wenn jemand keine BahnCard besitzt und kein ABC Ticket hat.

Ansonsten ist fogende Kombination die billigste

Erm. Tagesticket Strausberg - Küstrin Kietz = 11,60 Euro
Erm. Tagesticket Küstrin - Kietz - Kostrzyn = 2,30 Euro

Reguläre Hin- und Rückfahrt Kostrzyn - Gorzow für 18 Zloty, das sind ca 5,50

NAchteil: Der Fahrkartenschalter in Kostrzyn akzeptiert nur Zloty. Entweder vorher tauschen oder in der Bahnhofshalle am Geldautomaten (nicht ganz billig)

Personal spricht nur Polnisch.

Hier für alle, die sich nicht scheuen:

Prosze powrotny bilet dla pociag osobowe do gorzowa, powrotem dziszaj.

Proschä powrotne biljet dla potschong oßobowä do gorschowa, pofrwotem dschischiaj

LG Thoddy
Hallo polski!
Danke für den Sprachkurs!

Wenn ich also bis Berlin- Mitte will mit + 2x ABC macht das 25 Euro!
Zumal der Zloty ständige Kursschwankungen hat, plus Umtauschgebühren und weniger Stress beim Fahrkartenerwerb.
Was anderes wäre es , wenn man Fahrkarten vorbestellen könnte.
...

MfG
strolch
Polski schrieb:
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> Ein durchgehendes Rückfahrticket Berlin - Gorzow
> ist für 28 Euro zu haben und beinhaltet m. W. nach
> auch die Benutzung der dortigen Straßenbahn.

Letzteres wurde hinreichend oft vermeldet. Aber wie weit
gilt das fragliche Ticket eigentlich in Berlin?

a) beliebiges Ziel in Berlin AB mit Benutzung der BVG
b) beliebiges Ziel in Berlin A mit Benutzung der BVG
c) bis Berlin Stadtbahn, also Lichtenberg und die S-Bahnhöfe innerhalb
und einschließlich des Ringes ohne Nutzung der BVG?
d) nur bis Berlin Lichtenberg?
Um die diskusion noch ein bisschen an zu heizen...

Hab ich von Überlegungen gehört, da sich DB Regio für den RE1 mit der BR 186 bewerben will und dann bis nach Poznan fahren möchte.

Gut nachdem nun fest stehenden Ausschreibungsquatsch vom Land Brandenburg is das ein sehr schwacher Trost...
Ich könnt heulen, würde so gern wieder zurück kommen nach Berlin zu Regio aber naja...
RE160 schrieb:
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> Hab ich von Überlegungen gehört, da sich DB Regio
> für den RE1 mit der BR 186 bewerben will und dann
> bis nach Poznan fahren möchte.

Um chancenreich anzubieten böte eine Durchbindung nach Polen natürlich neben einem Angebot durch die nicht tarifgebundene DB Heidekrautbahn die Möglichkeit, das Personal zumindest zu erheblichen Teilen von einem polnischen Kooperationspartner stellen zu lassen. Dann führt man den Personalwechsel in Berlin durch und lässt das polnische Personal Poznan - Berlin fahren und das deutsche Berlin - Magdeburg.
Hallo,

geschrieben von: Lopi2000
> Um chancenreich anzubieten böte eine Durchbindung nach Polen natürlich
> neben einem Angebot durch die nicht tarifgebundene DB Heidekrautbahn die
> Möglichkeit, das Personal zumindest zu erheblichen Teilen von einem
> polnischen Kooperationspartner stellen zu lassen. Dann führt man den
> Personalwechsel in Berlin durch und lässt das polnische Personal
> Poznan - Berlin fahren und das deutsche Berlin - Magdeburg.


Mit dieser Kalkulation hast Du ohne Frage Recht, und es würde mich erstaunen, wenn man bei DB Regio nicht genauso rechnet. Trotzdem finde ich es sehr, sehr traurig, daß man mittlerweile selbst auf stark nachgefragten Relationen so kalkulieren muß, um bei den Ausschreibungen der öffentlichen Aufgabenträger noch eine Chance zu haben. Das zeigt deutlich, zu was für Absurditäten die Bahnreform und Regionalisierung mit ihren Bestellverfahren führt.
Die heutigen DB-Regio-Mitarbeiter aus dem Raum Frankfurt (Oder) werden sich bedanken ...

Grüße vom ex-Dresdner
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