Hallo
ex-Dresdner schrieb:
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> Hallo,
>
> hier sind ja schon einige interessante Dinge
> geschrieben worden. Den Aussagen, daß zwischen dem
> Köpenicker Raum und dem Berliner Süden
> attraktivere tangentiale ÖPNV-Verbindungen nötig
> sind, stimme ich auf jeden Fall zu.
>
> geschrieben von: Ulrich Conrad
> > Daher nun mein Vorschlag:
> > 60: Friedrichshagen - wie bisher - Adlershof -
> WiSta - Bf Schöneweide
> > 61: Rahnsdorf - Bahnhofstr - An der Wuhlheide -
> Bf Schöneweide
> > 67: Krankenhaus Köpenick - Adlershof
> > 21: Bf Lichtenberg - wie bisher - Bf Schöneweide
> - WiSta - Adlershof
> > Die anderen Linien im Bereich Köpenick könnten
> bleiben wie sie sind.
>
> Diese Variante scheint mir für den Anfang auch die
> sinnvollste und (für Berliner Verhältnisse)
> realistischste zu sein.
Vielen Dank! :-)
> Natürlich mit dem Hinweis,
> daß es bis zur Realisierung des zweiten Teils der
> Neubaustrecke sicher noch einige Jahrzehnte dauern
> wird und sich bis dahin folgende
> Dauer-Übergangslösung ergibt:
> 60 Wasserwerk - Lindenstr. - Schloßpl. - S-Bf.
> Adlershof - Wista
> 61 Rahnsdorf - Lindenstr. - Wuhlheide - S-Bf.
> Schöneweide
> 67 Krankenhaus Köpenick - Schloßpl. - S-Bf.
> Adlershof (- Wista, nur tagsüber)
Das wäre aus meiner Sicht völlig Ok.
> Wichtig wäre m.E. die Ausrichtung der 67 auf einen
> guten Anschluß von / zur S47 in Spindlersfeld,
> denn das Umsteigen in Adlershof ist für Fahrgäste
> aus / in Richtung Stadtzentrum wegen des relativ
> zeitraubenden Umweges nicht so attraktiv. Die
> Betriebszeit der 67 sollte dann auf jeden Fall bis
> mindestens 21:00 ausgedehnt werden (Erhalt des
> Status Quo in Adlershof).
Außerdem sollte die 67 auch sonntags fahren.
> Es bleibt dabei natürlich das Problem, daß für die
> 61 in dieser Form eigentlich vorerst die passenden
> Fahrzeuge fehlen. Solo-KT ist zwischen Schöneweide
> und Köpenick zu klein, KT-Trakt ist in Rahnsdorf
> zu groß, und für GT ist die Strecke nach Rahnsdorf
> nur durch erhebliche Investitionen befahrbar zu
> machen. Blöd, daß man keine betriebsfähigen T6
> mehr hat ...
Über den Wagenpark habe ich mir bewusst keine Gedanken gemacht, weil die KTs sowieso nicht ewig bleiben werden und man sehen muss, wann die Strecke zur WiSta eröffnet wird. Wer weiß, wie dann der Wagenpark inzwischen aussieht? Man muss halt nehmen, was dann da ist.
> Trotzdem halte ich eine Führung der 60 nach
> Schöneweide für keine so richtig optimale
> Alternative, weil man damit doch recht große und
> dichter besiedelte Bereiche in Friedrichshagen
> ihrer Direktverbindung zur Altstadt beraubt.
Deshalb habe ich dafür ja auch die weniger bedeutende Linie 61 gewählt. ;-)
> Varianten mit drei Linien zum Krankenhaus und auf
> der Adlershofer Strecke könnten zwar durchaus eine
> sinnvolle Angebotsverbesserung in diesem Bereich
> sein, dürften aber in Berlin angesichts der
> derzeitigen Finanz- und Verkehrspolitik des Senats
> kaum Aussichten auf Realisierung haben. Deshalb
> halte ich es für sinnvoller, zunächst nur die
> Sparvariante "Linienasttausch 61/67" umzusetzen -
> möglicherweise liefert anschließend ein Anstieg
> der Fahrgastzahlen das beste Argument, um dann
> tatsächlich eine Taktverdichtung durchzusetzen.
Da sind wir uns völlig einig. :-)
> > Wahrscheinlich überlege ich deshalb noch, warum dieses zweite Gleis eine
> > anscheinend so unverzichtbare Voraussetzung für eine Ost-West-Verbindung in
> > diesem Bereich ein soll. Gibt es denn die Gleiskurve von der Kirchstraße nach
> > Alt-Köpenick nicht mehr?
>
> Doch, diese Kurve gibt es unverändert. Trotzdem
> erscheint es auch mir sinnvoll, den Bau des
> zweiten Gleises auf der Müggelheimer Str. als
> Voraussetzung für die Einführung einer
> Direktverbindung Adlershof - Krankenhaus Köpenick
> anzusehen. Wenn man ein neues Angebot einführt,
> soll das ja möglichst attraktiv sein, damit es
> auch möglichst schnell von den Fahrgästen
> angenommen wird. Und angesichts der relativ kurzen
> Gesamtreisezeit zwischen Allendeviertel und
> Spindlersfeld bzw. Adlershof würde sich die
> mehrminütige Fahrzeitverlängerung durch den
> Schlenker in der Altstadt schon recht deutlich auf
> die Akzeptanz dieser Verbindung auswirken.
Ich halte dieses Verbindungsgleis ja durchaus auch für sinnvoll, nur muss man an seinem Fehlen nicht eine Ost-West-Verbindung scheitern lassen.
> Außerdem gibt es noch weitere Argumente, die den
> Bau des zweiten Gleises auf der Müggelheimer
> Straße mindestens ebenso dringlich machen wie die
> hier vorgeschlagenen Linienänderungen:
> - Die Kurve ist für GT6 gesperrt, was den
> freizügigen Fahrzeugeinsatz behindert und im Falle
> der angedachten und auch sinnvollen Umstellung der
> SL 60 auf GT6 bei Eröffnung der Neubaustrecke sehr
> nachteilig für Ausrückefahrten vom Btf. Köpenick
> ist.
> - Wie hier schon erwähnt wurde, würde dieses
> zweite Gleis auch bei Streckensperrungen in der
> Altstadt sehr gute Dienste leisten. So könnte man
> dann z.B. zum alljährlichen Köpenicker Sommer ein
> deutlich attraktiveres Notnetz anbieten. Es ist
> doch makaber, daß ausgerechnet zu einer der
> publikumswirksamsten Veranstaltungen in Köpenick
> die Anreise mit dem ÖPNV fast unmöglich bzw.
> völlig unattraktiv ist.
Das sind wirklich gut Argumente. Ok.
> > Ich halte diesen Umweg [...] aber dennoch für zumutbar, solange man auch
> > den Fahrgästen vom Schlossplatz zur Lindenstraße den Umweg über die Kietzer
> > Straße ebenso wie denen von der Lindenstraße zur Müggelheimer Straße den
> > Umweg über den Schlossplatz zumutet.
>
> Das sind aber doch zwei verschiedene Paar Schuhe.
> Die Fahrgäste dieser Linien haben sich an diese
> historisch gewachsenen Umwegfahrten gewöhnt und
> akzeptieren diese einigermaßen, zumal man in
> diesen Relationen auch mit dem Auto Umwege fahren
> oder im Zickzack durch die Altstadt "schleichen"
> muß.
Naja, wer sich an Umwege gewöhnt hat, dem kann man sie auch weiterhin zumuten, ein besonders schönes Argument ist das aber nicht gerade.
> Für eine neu zu schaffende Verbindung
> Allende-Viertel - Spindlersfeld sähe das anders
> aus, und immerhin kann man hier mit dem Auto auch
> auf gut ausgebauten Straßen an der Altstadt
> vorbeifahren. (... abgesehen vom Nadelöhr an der
> völlig vermurksten Langen Brücke, die MIV und ÖPNV
> gleichermaßen behindert.)
Mit dem Auto würde das ohnehin schneller gehen, falls man nicht in Staus gerät. Das kann also nicht der Maßstab sein. Eine Straßenbahn muss nunmal an den Haltestellen anhalten, was der parallel fahrende Autofahrer nicht tut. An Ampeln müssen bei rot beide anhalten. Schneller als der Autoverkehr kann die Straßenbahn daher nur bei verstopften Straßen sein, was man wegen der dadurch entstehenden Umweltbelastung auch nicht anstreben sollte. Die Straßenbahn ist dagegen dem Auto in anderen Punkten überlegen (Kalkulierbarkeit, Nervenschonung, Preis)
> > Unverständlich ist es mir, wenn man künftig auch denen von der
> > Müggelheimer Straße zur Lindenstraße den Umweg über den Schlossplatz zumuten
> > möchte, anstatt auch künftig über Kietzer und Kirchstraße zu fahren.
>
> Nein, das ist vertretbar. Immerhin würde auf diese
> Weise am Schloßplatz ein recht attraktiver
> Umsteigeknoten in allen Richtungen entstehen. Im
> Übrigen ist die Fahrt von der Müggelheimer Straße
> über den Schloßplatz zur Lindenstraße kaum ein
> Umweg, zumindest aus zeitlicher Sicht. Bedenke,
> daß die Strecke über Kietzer Str. und Kirchstr.
> keineswegs geradlinig verläuft, hier schlängeln
> sich die Züge mit kaum mehr als 20 km/h durch
> mehrere Kurven. Auf der Müggelheimer Str. käme man
> hingegen im besonderen Bahnkörper ohne enge Radien
> relativ flott voran, und das etwas langsamer zu
> befahrende Stück auf der Straße Alt-Köpenick ist
> vergleichsweise kurz. Die heutigen Fahrzeiten
> zwischen Müggelheimer Str. / Wendenschloßstr. und
> Lindenstr. von 5min im Tagesverkehr und 4 min im
> Abend- und Wochenendverkehr wäre auch bei einer
> Fahrt über Schloßplatz - Alt-Köpenick problemlos
> realisierbar.
Ok, ich habe gerade festgestellt, dass dort die Straßenbahn schon heute in beiden Richtungen von der gleichen Fahrzeit ausgeht. Dann ist der Umweg wohl doch akzeptabel.
> Deshalb halte ich den zweigleisigen Ausbau sowohl
> der Müggelheimer Straße als auch der Straße
> Alt-Köpenick durchaus für eine sinnvolle Lösung,
> die eingleisige Strecke über die Kietzer Str. und
> Kirchstr. sollte aber als operative
> Wendemöglichkeit im Zentrum von Köpenick erhalten
> bleiben.
Wäre zwar schön, daran glaube ich allerdings weniger.
> Die zweigleisige Führung durch die Straße
> Alt-Köpenick gab es übrigens in der Anfangszeit
> der Straßenbahn schon einmal, weiß eventuell
> jemand von Euch, bis wann?
Oje, da müsste ich lange suchen. Vielleicht weiß ja jemand, wo man nachsehen kann?
> Was weitere Neubaustreckenprojekte im Südosten
> Berlins betrifft, halte ich übrigens den Abschnitt
> Pablo-Neruda-Straße - Müggelschlößchenweg
> eindeutig für den dringlichsten, denn damit wären
> auch großzügigere Anpassungen am Busnetz möglich,
> die dortigen Einsparungen könnten dann
> möglicherweise ein für BVG und Senat insgesamt
> aufwandsneutrales Mehrangebot bei der Straßenbahn
> zwischen Allende-Viertel und Spindlersfeld /
> Adlershof ermöglichen.
Warum will man eigfentlich die Strecke von der Hst. Pablo-Neruda-Str. zum Krankenhaus unbedingt aufgeben? Kann man die Strecke denn nicht vom Krankenhaus über Salvador-Allende-Str und Müggelschlösschenweg verlängern? Das wäre auch etwas kürzer und damit vermutlich billiger und würde zusätzlich die Gegend um den Mayschweg auch weiterhin erschließen.
> Auch die Verbindung zwischen Johannisthal und
> U-Bf. Zwickauer Damm halte ich für vordringlich,
> erst danach sehe ich Bedarf für die Strecke
> zwischen Bf. Schöneweide und WISTA.
Ja, es gibt viele wichtige Verlängerungen. Es wäre mal eine interessante Frage, in welcher Reihenfolge sie sinnvollerweise realisiert werden sollten.
Viele Grüße
Ulrich C.