Florian Schulz schrieb:
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> Ganz einfach. Irgendwann weiß niemand mehr wo er
> spezielle Dinge, so wie hier ein Fahrschein, ohne
> Probleme herbekommt. Und wenn jemand ein Ticket
> braucht, denkt er zunächst daran, wo man bei dem
> betroffenen Unternehmen das Ticket herbekommt und
> nicht welcher Zeitungsladen, der von Getränken
> über Alkohol, Medikamente, Mittag, Zigaretten,
> Kalender und... achja Zeitungen auch Fahrscheine
> in seinem Sortiment führt. Bei einem
> obligatorischen Ticketschalter weiß man dagegen
> immer, wo er ist und dass man dort Tickets
> bekommt, klar, aber weißt du auf Anhieb welche
> Kioske in deiner Umgebeung Tickets verkaufen?
Es gab früher in Berlin (West) schon viele Kioske, welche BVG-Karten verkauften. Für meine Schülermonatskarte bin ich niemals zum U-Bahnhof gefahren, sondern hab mir meine Marke im Zeitungsladen gekauft.
Am Laden hing ein Schild und jeder wußte somit das es hier BVG-Fahrkarten und Wertmarken gibt.
> Oder allgemein gesagt: Die Anzahl der Fachkräfte
> wird verringert, was zur Folge hat, dass man in
> der Regel niemanden mehr findet, der kompetent und
> tiefgründig über sein Fach und seine Bestimmung
> bescheid weiß (hier: Tarifsystem). Ein
> Kioskbesitzer muss heute über seine gesamte
> Produktpalette Auskunft geben können. Da sein
> Angebot aber immer vielfältiger wird, kann er nur
> noch die wesentlichen Informationen über seine
> Produkte wissen. Es findet keine Fachberatung mehr
> statt. Und das gilt nicht nur für die
> Kioskbesitzer. Es gibt keine Fachmärkte mehr,
> sondern nur noch Supermärkte. Demzufolge wird es
> auch anstelle von kompetenten "Fachverkäufern" nur
> noch einfache "Verkäufer" geben.
Wozu einen Fahrkartenfachverkäufer wenn es mit einer einfachen Schulung auch so geht?
Die Tarifbestimmungen kann man im Laden hinterlegen und das Standardsortiment verkauft sich auch so, da die meisten Kunden wissen was sie wollen.
Kommt doch ein Fahrgast und möchte von Teltow nach Friedrichstraße, so wird es auch ohne Fachausbildung möglich sein ein passendes ABC-Ticket zu verkaufen.
Für Telefonkarten und Prepaidkarten braucht es ja auch keinen extra Shop des Tarifanbieters!
Eine Fachberatung für eine Fahrt im ÖPNV halt ich für übertrieben.
> Stell dir vor, du willst dir ein Auto zulegen, und
> wüsstest nicht so richtig, welches für dich das
> richtige wäre. Da aber das Autohaus in der Nähe
> nicht mehr berät sondern nur noch verkauft, bist
> du gezwungen zu demjenigen zu fahren, der als
> Nebenjob auch Kaufberatungen für eben dieses
> Autohaus durchführt. Du als Kunde erwartest von
> dem Neuen die gleiche Beratungsqualität wie du sie
> schon vor Jahren in dem Autohaus erfahren hast,
> asl du dir den ersten Schlitten zugelegt hattest.
> Nur leider hat dein jetziger "Berater" nicht
> direkt in dem Autohaus gearbeitet, sondern ist nur
> als Quereinsteiger und aus der Not heraus in dem
> Nebenjob gelandet. Wäre dein Gewissen nach dieser
> vermeidlichen Beratung genauso rein, als wenn du
> einen Fachmann vom Autohaus gehabt hättest?
>
> Das Beipsiel ist vielleicht nicht ganz so
> prickelnd. Man möge es mir aufrund der späten
> Stunde verzeihen. Aber ich hoffe du hast das
> Problem der "Aufgabenabgabe an Dritte"
> verstanden.
Das Beispiel ist völlig unpassend, denn die wenigsten Autohäuser sind Markenneutral und meist wird dort nur im Sinne der Marke verkauft und nicht objektiv beraten!
Außerdem erwerbe ich ein Auto und miete nicht die Fahrleistung für 2 oder 24 Stunden bzw. einen Monat.
Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-
1959(!)
Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen