Lopi2000 schrieb:
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> Prinz Eisenherz schrieb:
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> -----
> > Abgesehen davon, wir leben im hier und heute.
> > Nachweise sind jetzt und weiterhin in Urschrift
> > persönlich an geeigneten Stellen nachzuweisen.
>
> Das ist letztlich nur eine organisatorische Frage:
> die Berechtigungskarten für das Sozialticket
> werden ja auch nicht nur bei den Verkaufsstellen
> ausgegeben, sondern man kann sich auch beim
> Bezirksamt einen "Berlinpass" holen. Einen
> einheitlichen Schülerausweis gibt es ebenso, wie
> hochschuleinheitliche Semestertickets. Wenn man
> seine eigene Arbeit minimieren will, gibt es schon
> sinnvolle Wege.
>
Da der Nachweis meist in einem Dokument besteht, dass bereits eine andere Behörde ausgestellt hat, ist der Zwischenschritt der Bestätigung durch eine, wie auch immer geartete Zeitkartenausgabestelle, alles andere als zwingend.
Und da die Gültigkeit des Fahrscheins(incl. notwendiger Berechtigungen) nicht am Schalter, sondern vom Kontrolleur geprüft wird, wäre das eine überfällige Erleichterung für die Kunden.
>
> > Fka'n nach ihren Verkaufszahlen zu beurteilen
> > genügt außerdem nicht. Genau die Beratung,
> > Nachweise und etc. machen sich Geldwert gar
> nicht
> > bemerkmar. Wenn Kunden die persönliche Präsenz
> am
> > Bahnschalter nutzen (müssen), aber dann später
> > woanders (private Verkaufsstelle, Automat) die
> > Tickets/Wertmarken kaufen - wie wird das
> > betriebswirtschaftlich bewertet? Nach
> Gutdünken,
> > frei definiert? Nur Personalkosten und
> > Ticketverkäufe sind höchstens für "flach"
> denkende
> > Betriebswirte aussagekräftig!
Prinz E: Deinen "betriebswirtschaftlichen" Ausführungen kann man sich nur anschließen!
>
> Es geht mir ja auch nicht darum, jede einzelne
> Verkaufsstelle zu einem eigenständigen
> Profitcenter zu machen, das sich selbst tragen
> muss. Aber zwischen diesem Extrem und einer
> Verkaufsstelle, die weniger Umsatz macht als sie
> Kosten verursacht, ist schon noch eine ganz schöne
> Lücke. Wenn man von einer im Einzelhandel üblichen
> Umsatzrendite von 1-2% ausgeht, verursacht eine
> solche Einrichtung mit jedem Euro Umsatz 98 Cent
> Verlust für das Unternehmen.
?
Weniger Umsatz als Kosten - erwartete Umsatzrendite von 1-2% = 98% Verlust?
Dafür müsstest du schon konkrete Zahlen haben - etwa Kosten in doppelter Höhe des Umsatzes.
Und so groß sind die
> Beratungsleistungen, die zu keinem direkten Umsatz
> führen, vermutlich nicht. Bei so erheblichen
> Verluste ist es zumindest gerechtfertigt, mal zu
> prüfen, ob es nicht auch Alternativen gibt.
>
Interessant wäre zuerst mal, wie "erheblich" die Verluste überhaupt sind.
Vermutlich geht es um Peanuts, wegen derer unbedingt wieder massiv Personal abgebaut werden muss.
> Zumal diese Alternativen ja eben durchaus auch
> dazu beitragen können, den Kundenservice zu
> verbessern. Am S-Bahnhof Schönhauser Allee
> beispielsweise gibt es eine Fahrkartenausgabe, die
> montags-freitags bis 19:45, samstags bis 17 Uhr
> und sonntags gar nicht geöffnet hat. Mehr oder
> weniger direkt daneben gibt es einen Spätkauf, der
> täglich mindestens bis 22 oder 23 Uhr geöffnet
> hat. Fahrkarten gibt es dort jedoch nicht, der
> tolle Service ist ja halt gleich nebenan.
Würde es darum gehen, in den Spätkauf über die gesamte Öffnungszeit je einen Servicemitarbeiter für Auskünfte und Ticketverkauf zu integrieren, ließen sich die Kosten für den Betrieb der Fahrkartenausgabe drastisch senken, ohne den Service einzuschränken(der zeitlich sogar ausgedehnt wird).
Aber statt diese sinnvollen Einsparungen zu realisieren(die Fahrkartenausgabe könnte statt Kosten zu verursachen, Mieteinnahmen bringen), müssen unbedingt 100% der Leistung eingespart werden, mit weniger befasst man sich garnicht.
> Eben diese Möglichkeit kann man ja damit auch
> erhalten: es gibt dann (wie jetzt schon bei der DB
> AG) nach wie vor die Möglichkeit,
> Normalpreistickets mit Beratung an vielen
> Verkaufsstellen
Eben nicht. Viele gab es mal und bald wird es kaum noch welche geben.
zu erwerben oder in optimierten
> Vertriebsformen
Neusprech hätte ich von dir am wenigsten erwartet...
Tickets zu erwerben, die einen
> Teil der Ersparnis der Vertriebsoptimierung auch
> an die Kunden weiter geben.
Da gibt es nichts weiterzugeben.
Die bahneigene Verkaufsstelle macht dicht, weil sie unrentabel ist.
Der private Anbieter wird nicht mehr Tickets verkaufen und die, sicher ohnehin kargen Synergieeffekte, selbst einstreichen(müssen).
Und das ist noch der Vorteil des ganzen:
Würde es bei Privaten verbilligte Tickets geben, stünden sofort auch die letzten Bahnverkaufsstellen zur Disposition.
Zudem käme zum Tarifwirrwar auch noch der Spass verschiedener Preise für dasselbe Ticket.
Somit kann man dann
> auswählen: Genauso, wie man einen Liter Milch bei
> Aldi oder Lidl kaufen, indem man eine Packung aus
> dem Regal nimmt oder eben auch im Tante Emma Laden
> nachfragen kann, ob diese Milch denn auch wirklich
> von der Kuh ist, steht es dann auch im
> Fahrkartenverkauf jedem frei, die Vertriebswege zu
> wählen.
>
> Ich sage ja auch nicht, dass man diese Möglichkeit
> einführen muss, aber man kann es durchaus so
> sehen, dass ich, der ich mir - wie 95% der
> Fahrgäste - seine Fahrkarten in der Regel am
> Automaten kaufe, den Vertrieb für diejenigen, die
> dies nicht können oder wollen subventioniert.
Und wenn 5% der Kunden wegfallen glaubst du als Fahrgast und Steuerzahler weniger subventionieren zu müssen?
Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!