Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Statt Autobahnwahn - einige sinnvolle Netzergänzungen
geschrieben von Polski 
Ich habe mir mal überlegt, was man anstatt der A100 wirklich noch an sinnvollen Netzergänzungen im Netz gebrauchen könnte und was auch mit relativ geringen Mitteln machbar wäre.

U-Bahn

U2: Verlängerung von Bf. Pankow bis Rathaus Pankow
U4: Verlängerung Nollendorfplatz - Potsdamer Platz
U8: Verlängerung von Bf. Wittenau bis Märkisches Zentrum
U9: Verlängerung von Osloer Str. bis Rathaus Pankow


Straßenbahn

M6, M8, M10: Verlängerung bis Hbf und dann weiter bis U Turmstraße
M4 : Verlängerung Alex - Rotes Rathaus - Leipziger Str. Potsdamer Pl.
M10: Verlängerung U Warschauer Str bis Hermannplatz

Sicherlich gäbe es noch viele weitere sinnvolle Möglichkeiten, insbesondere der Verlängerung der M4 über den Potsdamer Platz hinaus. Aber selbst für kleinere Projekte brauchen wir wohl erst mal einen neuen Verkehrssenator, der nicht nur das Autobahnschild vor dem Kopf kleben hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2009 08:09 von Polski.
Ich weiß nicht, ob die Ideen für die U2 und die U9 so viel bringen würden.

U2: Spätestens ab Schönhauser Allee sind nur noch ein paar Pankower "unter sich", eigentlich müsste man das Stück bereits heute einstellen. Und wer einmal an den Arkaden zum Einkaufen ausgestiegen ist, nimmt danach sowieso die Straßenbahn als umsteigefreie Direktverbindung in die Wohngebiete. Die paar Leute, die noch in der U2 sitzenbleiben, steigen am Bahnhof Pankow dann in die S-Bahn Richtung Buch usw. um. Eine Verlängerung nach Pankow Zentrum verlagert für die einen nur den Umstiegspunkt zur Straßenbahn bzw. zum Bus und für alle anderen hat es nur marginalen Nutzen.

U9: Auch hier sind keine nennenswerten Fahrgastströme vorhanden. Ein bis so Pankstraße oder S Wollankstraße völlig überfüllter M27 ist ab Wollankstraße leer. Hier wäre wohl eher eine Straßenbahn durch die Wollankstraße angebracht, so dass die 50 einen sinnvollen Weg Osloer-Wollankstraße-Pankow Zentrum-Goyotstr. nehmen könnte anstatt wie jetzt diesen Schlenker über Schönhauser/Bornholmer zu fahren.

Bei der U8-Verlängerung müsste man halt prüfen, inwieweit sich nicht unnötig die Fußwege verlängern, da sicherlich nicht alle Buslinien im heutigen Umfang weiterbetrieben würden.

M.
Zitat
Mitleser
Hier wäre wohl eher eine Straßenbahn durch die Wollankstraße angebracht, so dass die 50 einen sinnvollen Weg Osloer-Wollankstraße-Pankow Zentrum-Goyotstr. nehmen könnte anstatt wie jetzt diesen Schlenker über Schönhauser/Bornholmer zu fahren.

Man würde pro Fahrt und Richtung sogar noch 1,6 Zugkilometer einsparen. Daran gemessen, wäre der Strecke ein ähnlicher Nutzen für die BVG abzugewinnen wie es bei der Verkürzung der M2 zum S+U Alexanderplatz möglich war. Die Strecke würde sich mit möglichen Personal- und Wartungseinsparungen flott amortisieren...

Bei über den Daumen gepeilten 220 Fahrten/Tag (ca. 115 Fahrten an So+Fe) spart sich die BVG 118.400 Zugkilometer pro Jahr.

Und was die U8 ins Märkische Zentrum angeht, so liegt bei SenStadt eine Studie in der Schublade, die der Straßenbahn nach Wittenau ohnehin einen positiven Nutzen bescheinigt...

Grüße, Tatra83
Polski schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe mir mal überlegt, was man anstatt der
> A100 wirklich noch an sinnvollen Netzergänzungen
> im Netz gebrauchen könnte und was auch mit relativ
> geringen Mitteln machbar wäre.

Könntest Du mir mal freundlicher Weise erklären, warum Du den Autobahnbau mit Deinen Ausbauplänen im ÖPVN koppelst?
Der Bau der Bundesautobahn wird nämlich vom Bund bezahlt, der (Aus)bau von U-Bahnlinien hat damit überhaupt nichts zu tun.
Wie Dir ja auch schon meine Vorredner bzw. -schreiber erläuterten sind Deine U-Bahnvorschläge ohnehin wenig sinnvoll, weil sie entweder mangels genügendem Fahrgastaufkommen überflüssig sein würden oder durch preiswerteren schienengebundenen Oberflächenverkehr zu realisieren sind.
Ferner zählst Du Linien auf, die in keinem räumlichen Bezug zu dem Stadtteil stehen, den die Autobahnverlängerung erschließen soll.
Also wieder mal (warum wundert mich das nicht?) polemisches Umsichschlagen gegen den bösen Feind Auto!
Vollring: wer lesen kann, ist klar im Vorteil: ich habe hier nicht von Finanzierung gesprochen, sondern ueber m. E. nach sinnvolle Nahverkehrsprojekte.
Ich weiß auch, daß das Geld, was für die BAB 100 gebraucht wird, vom Staat gezahlt wird und das man es nicht für andere Projekte verwenden kann.

Aber ich bin dagegen, die Autobahn zu bauen, nur weil man halt Geld von der Regierung dafür bekommt. Meinen Widerstand gegen die Autbahn magst Du als Polemik sehen, damit kann ich leben. Es ist aber nicht "der Feind Auto", sondern es sind die Menschen, die hinter dieser Verkehrspolitik stehen. Sie nehmen bewußt in Kauf, daß Natur zerstört und zusätzlicher Lärm und zusätzliche Abgase durch zusätzlichen Verkehr verursacht wird.

Du als Verkehrsfreund solltest eigentlich auch wissen, daß immer mehr und breitere Straßen immer mehr Autos anziehen. Je mehr Menschen das Auto benutzen, desto weniger nutzen den ÖPNV. Dadurch wird das ÖPNV - Angebot weiter eingeschränkt und so geht die Spirale da immer weiter.

Den einzigen Vorteil, den Du als Autofahrer (?) davon hast, wenn die A100 gebaut wird ist, daß Du ein paar Minuten schneller von Treptow nach Friedrichshain kommst. Alle Anwohner leiden darunter, siehe oben.

Aber wir werden ja sehen, ob und wieviele Berliner schließlich gegen die A100 auf die Barrikaden gehen werden.

Ich habe nie behauptet, das die Strecken, die ich nannte, wirklich die höchste Priorität haben, ich habe gesagt, das sie MEINER Meinung nach wichtig sind. Und eine Diskussion wird man ja wohl noch mal anstoßen dürfen, oder? Über den Sinn und Unsinn solcher Strecken kann mich sich doch streiten oder?

Also noch einmal: mein Wunsch ist, daß Nahverkehrsprojekte verwirklicht werden und keine weiteren Autobahnen, unabhän´gig in welchem Stadtbezirk.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2009 12:41 von Polski.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Der Bau der Bundesautobahn wird nämlich vom Bund bezahlt, der (Aus)bau von U-Bahnlinien hat damit überhaupt nichts zu tun.

Der Bund zahlt auch einen Teil der Gelder für die U5 zum Hauptbahnhof. Im Hauptstadtvertrag von 1994 verpflichtete man sich zur Zahlung von knapp 300 Mio. DM der 1,3 Mrd. DM Gesamtsumme. Der Bund beteiligt sich also sehr wohl an ÖPNV-Projekten.

Grüße, Tatra83
Polski schrieb:
-------------------------------------------------------
> U2: Verlängerung von Bf. Pankow bis Rathaus Pankow
> U9: Verlängerung von Osloer Str. bis Rathaus
> Pankow

Ich glaube, da würde vor allem bei der U2 die Straßenbahn leiden, den wer will dann schon langsamer fahren?

> U8: Verlängerung von Bf. Wittenau bis Märkisches
> Zentrum

Fände ich gut.

> M6, M8, M10: Verlängerung bis Hbf und dann weiter
> bis U Turmstraße

Der erste Teil kommt doch sowieso...
Und das mit der Turmstraße ist ein Streitpunkt: Man hat auch geplant die U5 irgendwnn mal nach Turmstraße zu verlängern. Kostengünstiger wäre natürlich deine Variante.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Polski schrieb:
-------------------------------------------------------

>
>
> U4: Verlängerung Nollendorfplatz - Potsdamer
> Platz


Als Klein- oder als Großprofil?

> Straßenbahn
>
> M6, M8, M10: Verlängerung bis Hbf und dann weiter
> bis U Turmstraße


Warum eigentlich nicht auch die Linien, die bisher am Hackeschen Markt enden? So ein zentraler innenstädtischer Platz ist doch als Endpunkt wenig geeignet, zumindest seit es die Mauer nicht mehr gibt.
Tatra83 schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Der Bund zahlt auch einen Teil der Gelder für die
> U5 zum Hauptbahnhof. Im Hauptstadtvertrag von 1994
> verpflichtete man sich zur Zahlung von knapp 300
> Mio. DM der 1,3 Mrd. DM Gesamtsumme. Der Bund
> beteiligt sich also sehr wohl an ÖPNV-Projekten.
>
> Grüße, Tatra83

Ja, aber gerade bei dieser Linie(nverlängerung) aus Prestigegründen... Man denke an den Beinamen "Kanzler-U-Bahn". Das ganze ist (du schreibst es selbst) Teil des Hauptstadtvertrages, in dessen Rahmen das Regierungsviertel und natürlich auch der Eisenbahnfernverkehr auf der Stadtbahn einen U-Bahn-Anschluß erhalten soll.
Polski schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vollring: wer lesen kann, ist klar im Vorteil: ich
> habe hier nicht von Finanzierung gesprochen,
> sondern ueber m. E. nach sinnvolle
> Nahverkehrsprojekte.
> Ich weiß auch, daß das Geld, was für die BAB 100
> gebraucht wird, vom Staat gezahlt wird und das man
> es nicht für andere Projekte verwenden kann.

Du bringst doch aber das eine mit dem anderen unter einen Hut, wenn Du innerstädtischen U-Bahnbau mit Bundeskompetenzen vermischst...außerdem schriebst Du es ja in deinem Eröffnungsbeitrag im ersten Satz: anstatt Autobahnbau Netzerweiterungen im ÖPVN. Wenn das kein direkter Zusammenhang ist, den Du da herstellst, weiß ich auch nicht! Aber egal.

>
> Aber ich bin dagegen, die Autobahn zu bauen, nur
> weil man halt Geld von der Regierung dafür
> bekommt. Meinen Widerstand gegen die Autbahn magst
> Du als Polemik sehen, damit kann ich leben. Es ist
> aber nicht "der Feind Auto", sondern es sind die
> Menschen, die hinter dieser Verkehrspolitik
> stehen. Sie nehmen bewußt in Kauf, daß Natur
> zerstört und zusätzlicher Lärm und zusätzliche
> Abgase durch zusätzlichen Verkehr verursacht wird.

>
> Du als Verkehrsfreund solltest eigentlich auch
> wissen, daß immer mehr und breitere Straßen immer
> mehr Autos anziehen. Je mehr Menschen das Auto
> benutzen, desto weniger nutzen den ÖPNV. Dadurch
> wird das ÖPNV - Angebot weiter eingeschränkt und
> so geht die Spirale da immer weiter.

...und immer wieder die gleiche Leier... Wenn die Autobahn von der Grenzallee weiter nach Norden gebaut wird, dann enststeht plötzlich mehr Verkehr? Welche Natur wird denn im Neuköllner Industriegebiet zerstört? Und wie ist das mit den Stadtstraßen (Wohngebieten), in denen kein Durchgangsverkehr mehr stattfindet, weil es eben die Autobahn gibt?
Wenn es weniger breite Straßen und Stadtautobahnen speziell in Berlin gäbe, würden auch nicht sehr viel mehr Leute auf das Auto verzichten. Davon bin ich fest überzeugt. Und genauso wird es nicht bedeutend mehr Leute geben, die sich plötzlich ein Auto kaufen, bloß weil es ein paar breitere Straßen gibt.

Auch wenn es stramme ÖPVN-Befürworter nicht wahrhaben wollen (warum auch immer), die Haltung und Benutzung eines PKW in der Stadt ist von vielen persönlichen und individuell ganz unterschiedlichen Umständen abhängig. Bloß weil Du es in Deinem Leben so einrichten konntest, daß Du kein Auto benötigst, ist es doch vermessen zu sagen, alle anderen müssen es auch so halten.

Ich habe es schon früher hier geschrieben. Das Ziel darf nicht sein, Autofahrer zwangsweise durch Schikanen und Restriktionen auf den ÖPVN zu zwingen, vielmehr muß der ÖPVN so attraktiv sein,und zwar rund um die Uhr, daß ich freiwillig auch das Auto mal stehen lasse, wenn die Fahrt mit Bahn und Bus genausogut oder sogar einfacher geht... (z.B. wenn man mal Alkohol trinken will)

> Den einzigen Vorteil, den Du als Autofahrer (?)
> davon hast, wenn die A100 gebaut wird ist, daß Du
> ein paar Minuten schneller von Treptow nach
> Friedrichshain kommst. Alle Anwohner leiden
> darunter, siehe oben.

Alle??? Kann nicht bewiesen werden!

>
> Aber wir werden ja sehen, ob und wieviele Berliner
> schließlich gegen die A100 auf die Barrikaden
> gehen werden.
>
> Ich habe nie behauptet, das die Strecken, die ich
> nannte, wirklich die höchste Priorität haben, ich
> habe gesagt, das sie MEINER Meinung nach wichtig
> sind. Und eine Diskussion wird man ja wohl noch
> mal anstoßen dürfen, oder? Über den Sinn und
> Unsinn solcher Strecken kann mich sich doch
> streiten oder?

Kann man! ;-)

>
> Also noch einmal: mein Wunsch ist, daß
> Nahverkehrsprojekte verwirklicht werden und keine
> weiteren Autobahnen, unabhän´gig in welchem
> Stadtbezirk.

Dann bist Du offensichtlich nicht in der Lage oder nicht willens, Notwendigkeiten anzuerkennen, wenn Du solche Pauschalaussagen triffst.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2009 16:04 von Vollring über Westkreuz.
> ...und immer wieder die gleiche Leier... Wenn die
> Autobahn von der Grenzallee weiter nach Norden
> gebaut wird, dann enststeht plötzlich mehr
> Verkehr? Welche Natur wird denn im Neuköllner
> Industriegebiet zerstört? Und wie ist das mit den
> Stadtstraßen (Wohngebieten), in denen kein
> Durchgangsverkehr mehr stattfindet, weil es eben
> die Autobahn gibt?
> Wenn es weniger breite Straßen und Stadtautobahnen
> speziell in Berlin gäbe, würden auch nicht sehr
> viel mehr Leute auf das Auto verzichten. Davon bin
> ich fest überzeugt. Und genauso wird es nicht
> bedeutend mehr Leute geben, die sich plötzlich ein
> Auto kaufen, bloß weil es ein paar breitere
> Straßen gibt.

Nun, da widerspreche ich dir. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Attraktivitätssteigerung eines Verkehrsmittels (egal ob Auto, Bahn oder Rad) dazu führt, dass mehr und längere Wege mit diesem Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Das ganze nennt sich induzierter Verkehr und hat insbesondere im Straßenverkehr recht bedauerliche Ausmaße angenommen.
Einen sehr interessante und ausführliche Eräuterung findet sich hier:
klick mich
Kurze Zusammenfassung:
Mathematisch gesehen ist die Strecke gleich Geschwindigkeit * Zeit.
Die Zeit, die die Leute für Verkehr verwenden ist seit Jahrhunderten nahezu konstant geblieben und beträgt im Durchschnitt 60 Minuten pro Person und Tag. Wenn die Zeit konstant bleibt, aber die Geschwindigkeit steigt, was passiert dann? Die Strecke steigt ebenfalls, also nimmt der Verkehr zu.

Die Existenz des induzierten Verkehrs leugnet mittlerweile nichtmal mehr das Bundesministerium für Verkehr. Hälst du an deiner Meinung fest?

> Auch wenn es stramme ÖPVN-Befürworter nicht
> wahrhaben wollen (warum auch immer), die Haltung
> und Benutzung eines PKW in der Stadt ist von
> vielen persönlichen und individuell ganz
> unterschiedlichen Umständen abhängig. Bloß weil Du
> es in Deinem Leben so einrichten konntest, daß Du
> kein Auto benötigst, ist es doch vermessen zu
> sagen, alle anderen müssen es auch so halten.

Auch da widerspreche ich dir. Es gibt viele Wege in Großstädten, die mit dem Auto zurückgelegt werden, obwohl Sie rational betrachtet mit den Öffentlichen oder dem Rad schneller oder günstiger erledigt werden könnten. Ursache ist die, dass mit der Zeit des Autokonsums eine gewisse Abhängigkeit vom Auto entsteht, die objektiv gar nicht gegeben ist, subjektiv von dem einzelnen Individuum aber so gesehen wird. Mit dem Auto ist es im Prinzip wie mit Zigarretten: Hat man einmal damit angefangen, kommt man so schnell nicht wieder davon los.

> Ich habe es schon früher hier geschrieben. Das
> Ziel darf nicht sein, Autofahrer zwangsweise durch
> Schikanen und Restriktionen auf den ÖPVN zu
> zwingen, vielmehr muß der ÖPVN so attraktiv
> sein,und zwar rund um die Uhr, daß ich freiwillig
> auch das Auto mal stehen lasse, wenn die Fahrt mit
> Bahn und Bus genausogut oder sogar einfacher
> geht... (z.B. wenn man mal Alkohol trinken will)

Ähm, nein! Wenn du nur den ÖV attraktiver machst, ohne den IV zu beschränken, dann tritt folgendes Phänomen ein, das wieder mit induziertem Verkehr zu tun hat:
Es gibt Leute, die rationaler sind als andere und sich tatsächlich dazu bewegen lassen, mit der Bahn zu fahren. Das Ergebnis ist eine Entlastung des Straßennetzes, was dazu führt, das man mit dem Auto schneller voran kommt. s = v*t... usw, es kommen neue Autonutzer hinzu, die mit der Zeit ihr Auto als notwendiges Gut betrachten und deshalb nicht mehr auf die Bahn umsteigen, wenn im Straßenverkehr die gleiche Situation wie vor der ÖV-Attraktivierung herrscht.

Mit anderen Worten, wenn man das macht, dann hat man schlicht und ergreifend nach etwa einem Jahrzehnt jede Menge ÖV-Nutzer mehr, aber die gleiche Menge an Autoverkehr. Also insgesamt ein deutliches Plus an Verkehr... Ziel sollte aber eine Konstanthaltung oder gar Verringerung sein und die erreicht man nur, wenn man dem Autoverkehr Platz wegnimmt und anderen Zwecken (damit meine ich nicht anderen Verkehrsteilnehmern) zur Verfügung stellt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2009 17:08 von Adenosin.
Natürlich lässt sich der Zusammenhang von ÖPNV- und Straßenfinanzierung konstruieren.

Zwar sind die Gelder per Gesetz und Haushaltsbeschlüsse für bestimmte Bereiche (Straße, Eisenbahn, ÖPNV) erst einmal zweckgebunden. Deshalb ist es erst einmal richtig, daß man nicht einfach so von der BAB 100 auf die U-Bahn & Co umschichten kann.

Aber: diese Beschlusslagen sind änderbar. Auch schon in den vergangenen Jahrzehnten wurden Finanzierungswege etc. (GVFG, Regionalisierung, ...) per Bundestagsbeschluss geändert. Und diese Debatte muss durchaus immer wieder geführt werden.

Falls für den ÖV mehr Geld zur Verfügung stünde, wären zuerst einmal die bestehenden Projekte (Sanierung, U5, S21, S Falkensee, ...) zu beschleinigen.

Bei der Straßenbahn stehen sich die Akteure (Planer und Kritiker) ja eher gegenseitig im Weg (Invalidenstraße), als es am Geld liegen würde.

Gesetzt den Fall, es wäre viel mehr geld zur Verfügung:

> U-Bahn
>
> U2: Verlängerung von Bf. Pankow bis Rathaus Pankow

Hier muss man sich dann entscheiden, was man möchte. Tram in der Schönhauser oder U-Bahn-Verlängerung bei Rücknahme der Straßenbahn. Die vorhande mehrfache Erschließung im Bereich Bornholmer Str. - Schönhauser Allee - Pankow per S-Bahn / U-Bahn / Tram ist wohl mehr als ausreichend und sehr bequem. Da wären erst einmal andere Stadtteile dran.

> U4: Verlängerung Nollendorfplatz - Potsdamer
> Platz

Oder U3 / U10.

> U8: Verlängerung von Bf. Wittenau bis Märkisches
> Zentrum

Oder Tram-Erschließung von Pankow / Rosenthal (Verknüpfung M1/M21) aus.

> U9: Verlängerung von Osloer Str. bis Rathaus
> Pankow

Nö, lieber M27 auf Tram umstellen.

> Straßenbahn
>
> M6, M8, M10: Verlängerung bis Hbf und dann weiter
> bis U Turmstraße

Realisierung beschleunigen und Richtung Westen (Mierendorffplatz) als Anschlussstelle für Reinickendorf / Spandau weiterführen.

> M4 : Verlängerung Alex - Rotes Rathaus - Leipziger
> Str. Potsdamer Pl.

Wurde bereits ausführlich debattiert. Ich halte andere Tram-Maßnahmen in den Stadt(rand)bereichen (Reinickendorf- / Spandau - Charlottenburg bzw. Steglitz - Tempelhof - Neukölln) in der Stadtentwicklung für spannender und interessanter.

> M10: Verlängerung U Warschauer Str bis
> Hermannplatz

Sekundärer Kleinkram für irgendwann. Wenn mehr Geld da wäre, sollte bei der Straßenbahn lieber ein großräumigeres Netz angefasst werden, von dem auch tatsächlich mal andere Stadtgebiete profitieren.

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
Vollring über Westkreuz schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ja, aber gerade bei dieser Linie(nverlängerung)
> aus Prestigegründen... Man denke an den Beinamen
> "Kanzler-U-Bahn". Das ganze ist (du schreibst es
> selbst) Teil des Hauptstadtvertrages, in dessen
> Rahmen das Regierungsviertel und natürlich auch
> der Eisenbahnfernverkehr auf der Stadtbahn einen
> U-Bahn-Anschluß erhalten soll.

Aber ob der Kanzler/ die Kanzlerin jemals mit der U-Bahn fährt ist wohl mehr als fraglich.
Ok, die Eröffnungsfahrt mit großem Tamtam. Aber bestimmt unter ausschluß der breiten Öffentlichkeit. Und ob da außer den Touristen tatsächlich zahlende Fahrgäste kommen, das wage ich zu bezweifeln.
Wenn es da nicht weitergeht, dann ereilt sie das gleiche Schicksal wie der Magnetschwebebahn, die damals vom Gleisdreieck zum Kemperplatz schwebte.
Hier ein Bild von der Berliner M-Bahn.http://www.berliner-verkehrsseiten.de/m-bahn/M-Bahn1.jpg

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2009 19:03 von Fahrgastbetreuer.
Anonymer Benutzer
...
22.05.2009 19:08
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:26 von 54E.
Ich habe ja auch nie behauptet, daß ein Kanzler damit fahren wird. Sie heißt ja nur so, weil ein Bundeskanzler den Bau dieser Linie stark angeregt hat und mit Bundesmitteln gewinkt hat, damit Berlin den Bau plant und ausführt. Planung und Ausführung sind ja bekannter Maßen (wieder einmal) berlinisch dilettantisch ausgefallen , so daß zunächst einmal nur die Stummelstrecke in Betrieb geht. Daher stimme ich Dir zu, daß dieser Inselbetrieb ein totales Zuschußgeschäft wird. Nun ja, das wird sich ändern, aber das dauert ja noch.
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da es aber weiter gehen wird sind deine abstrusen
> Befürchtungen obsolet...


Bis zur Anbindung an die bestehende U5 wird es aber eine kaum genutzte, ja kaum bemerkte Linie sein.
Die U5 müsste, wie in alten Plänen vorgesehen, auch bis zur Turmstraße (Bauvorleistung) verlängert werden.
BR 23 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die U5 müsste, wie in alten Plänen vorgesehen, auch bis zur Turmstraße (Bauvorleistung) verlängert werden.

Genau genommen sind es bis Turmstraße bereits zwei Bauvorleistungen: Die Unterfahrung der Fernbahnrampe zum Tiergartentunnel und das Kreuzungsbauwerk U9/U5 (Strecke G/E). Wie die standardisierte Bewertung der U5-Verlängerung bereits vor ihrer Planfeststellung zeigte, nimmt die Wirtschaftlichkeit zu, je mehr Netzlücken damit geschlossen werden.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> Genau genommen sind es bis Turmstraße bereits zwei
> Bauvorleistungen: Die Unterfahrung der Fernbahnrampe
> zum Tiergartentunnel und das Kreuzungsbauwerk U9/U5
> (Strecke G/E). Wie die standardisierte Bewertung der
> U5-Verlängerung bereits vor ihrer Planfeststellung
> zeigte, nimmt die Wirtschaftlichkeit zu, je mehr
> Netzlücken damit geschlossen werden.

Wenn es die U5 bis zur Turmstraße schaffen sollte,
kann man sie auch gleich bis Jungfernheide führen
wie ursprünglich vorgesehen.
Mitleser schrieb:
-------------------------------------------------------
> U9: Auch hier sind keine nennenswerten
> Fahrgastströme vorhanden. Ein bis so Pankstraße
> oder S Wollankstraße völlig überfüllter M27 ist ab
> Wollankstraße leer.

Beim 255 ist es umgekehrt - beide sind an ihrem Ende jeweils weniger frequentiert, als die andere Linie.
Zusammen betrachtet ist die Auslastung gleichmäßiger.
Dennoch stimmt natürlich folgendes:

Hier wäre wohl eher eine
> Straßenbahn durch die Wollankstraße angebracht, so
> dass die 50 einen sinnvollen Weg
> Osloer-Wollankstraße-Pankow Zentrum-Goyotstr.
> nehmen könnte anstatt wie jetzt diesen Schlenker
> über Schönhauser/Bornholmer zu fahren.


Tatra83 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man würde pro Fahrt und Richtung sogar noch 1,6
> Zugkilometer einsparen.

Nein, die Leistungen in der Bornholmer Str. zusätzlich zur 23/M13 wurden vor der 50 von der 24 erbracht und wären auch bei Verlegung der 50 weiterhin notwendig.

Daran gemessen, wäre der
> Strecke ein ähnlicher Nutzen für die BVG
> abzugewinnen wie es bei der Verkürzung der M2 zum
> S+U Alexanderplatz möglich war. Die Strecke würde
> sich mit möglichen Personal- und
> Wartungseinsparungen flott amortisieren...
>
Gegenüber dem Bus...

> Bei über den Daumen gepeilten 220 Fahrten/Tag (ca.
> 115 Fahrten an So+Fe) spart sich die BVG 118.400
> Zugkilometer pro Jahr.
>
Ein bißchen hoch angesetzt die Fahrten pro Tag.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen