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Die schönsten ÖPNV-Strecken in Berlin
geschrieben von ChristianR 
ChristianR schrieb:
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> Hallo in die Runde!
>
> Ich wohne ja erst seit einem knappen Dreivierteljahr in Berlin (bin zum Studium
> hergezogen),...

Herzlich willkommen. Eine kluge Entscheidung :-).

> ... habe mich aber sofort am ersten Tag in den öffentlichen Nahverkehr verliebt ...

Kann ich verstehen ;-).

> Jetzt meine Frage an die Experten hier im Forum: was sind Eurer Meinung nach die schönsten,
> spannendsten, aufregendsten ÖPNV-Strecken in Berlin? Wo gibt es viel zu sehen und zu erleben?

Also spannend ist zum Beispiel auch eine Cabrio-Fahrt nicht nur durch
die U-Bahn Tunnel [www.bvg.de]. Allerdings nicht ganz billig und vielleicht schon ausgebucht.
Hier mal ein kurzes Filmchen zum Reinschnuppern [www.youtube.com]
Eine Tunnelwanderung [www.bvg.de] ist zwar kostengünstiger, aber nicht so spannend.
>
>
> Danke im Voraus und schönes Wochenende!

viele Grüße
vom Brückenmeister
ChristianR schrieb:
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> deejay schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Ansonsten haben wir
> > ja noch die Buslinie 218 als
> "Standard-Schönlinie"
> > durch den Grunewald.
>
> Hey, das klingt gut! Mit dieser Linie bin ich auch
> noch nie gefahren, obwohl der Theo ja hier
> eigentlich fast um die Ecke bei mir ist. Danke für
> den Tipp.

Und erst die Fahrzeuge auf dieser Linie: [www.traditionsbus.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Brückenmeister schrieb:
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> Also spannend ist zum Beispiel auch eine
> Cabrio-Fahrt nicht nur durch
> die U-Bahn Tunnel
> [www.bvg.de]
> 65/id/225403/nb/1/name/Tour+im+U-Bahn-Cabrio.
> Allerdings nicht ganz billig und vielleicht schon
> ausgebucht.
> Hier mal ein kurzes Filmchen zum Reinschnuppern
> [www.youtube.com]

Stimmt, davon hatte ich auch schon einmal gehört. Wäre sicherlich 'ne feine Sache. :-) 40 Euro sind zwar nicht gerade wenig, aber ich denke, sie wären in so eine U-Bahn-Tunnel-Tour sicherlich gut investiert.

Ich kenne ja auch noch längst nicht alle U- und S-Bahnhöfe der Stadt, sondern eigentlich nur die, an denen ich täglich vorbeikomme, aus- bzw. einsteige. Auch da kann ich also noch viel entdecken. Gibt es denn auch Bahnhöfe, die ihr mir aufgrund ihrer besonderen Architektur, Lage oder ähnlichen Dingen empfehlen könntet? Letzte Woche habe ich zum Beispiel mal alle Bahnhöfe der U1 abgeklappert (meine Favoriten hier wie gesagt Schlesisches Tor, Warschauer Straße und Kottbusser Tor, aber auch - aufgrund der mehreren Ebenen - Nollendorfplatz).
ChristianR schrieb:
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>
> Ich kenne ja auch noch längst nicht alle U- und S-Bahnhöfe der Stadt, sondern eigentlich nur die,
> an denen ich täglich vorbeikomme, aus- bzw. einsteige. Auch da kann ich also noch viel
> entdecken. Gibt es denn auch Bahnhöfe, die ihr mir aufgrund ihrer besonderen Architektur, Lage oder
> ähnlichen Dingen empfehlen könntet?

Wie vieles im Leben ist das auch hier eine Geschmackssache.
Welcher Bahnhof ist schön, welcher ist spannend?
Um einen Überblick zu bekommen, kann ich dir die Web-Seite von A. Loop empfehlen.
[www.untergrundbahn.de] Nur eine von vielen, aber für den ersten
Überblick bestimmt hilfreich.

viele Grüße
vom Brückenmeister
Sehr imposant aber nicht jedermanns Geschmack sind einige Bahnhöfe der U7. Meiner Meinunga nach zu viel Prunk aber anderen gefällt's. : Rathaus Spandau, Altstadt Spandau, auch sehr schön Zitadelle, Paulsternstraße, Hermannplatz
Die, die ich jetzt noch kenne. Ansonsten: die alten Bahnhöfe auf der U2 haben einfach Stil, wie ich finde.
deejay schrieb:
> Sehr imposant aber nicht jedermanns Geschmack sind einige Bahnhöfe der U7

Ich bin da eher der U8-Fan zwischen Wittenau und Osloer Straße - meine Favoriten sind Franz-Neumann-Platz, Residenzstraße und Lindauer Allee ;-)

Und natürlich die U3 im Bereich Wilmersdorf (z.B. Heidelberger Platz)
@54É - sooo lang finde ich die Tour gar nicht! Wat meinste, wenn ick richtich uff Bahndroge bin.... Danke für den Vorschlag...

am 15. gehts per Lidl - Ticket mit dem Nacht ICE nach Düsseldorf und dann einen Tag Rhein - Ruhr: Stadtbahn, Straßenbahn und Bus, O-Bus und Schwebebahn, sowie H - Bahn satt....und mit dem letzten ICE zurück ... DA braucht man Sitzfleisch...und eine ganze Portion WAHNSINN.

LOL
Anonymer Benutzer
...
08.06.2009 20:24
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2011 04:10 von 54E.
54E schrieb:
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> Die große Runde für den Hardcore-Fan mit doppeltem
> Sitzfleisch:

Gibts auch einmal rund um Berlin (wenn du auch Regionalbahnen magst)

RB20 Potsdam - Hennigsdorf - Oranienburg
RB12 Oranienburg-Lichtenberg
U5 Lichtenberg-Tierpark
M17/27/37 Tierpark-Karlshorst
RE7/RB14 Karlshorst-Schönefeld Flughafen
RB22 Schönefeld Flughafen-Potsdam

LG Andreas
Nee, Regionalbahnen mag ich nicht so sehr, sollten schon S- und U-Bahn, Bus oder Tram sein. Trotzdem danke für den Tipp! :-)
Polski schrieb:
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> @54É - sooo lang finde ich die Tour gar nicht! Wat
> meinste, wenn ick richtich uff Bahndroge bin....
> Danke für den Vorschlag...
>
> am 15. gehts per Lidl - Ticket mit dem Nacht ICE
> nach Düsseldorf und dann einen Tag Rhein - Ruhr:
> Stadtbahn, Straßenbahn und Bus, O-Bus und
> Schwebebahn, sowie H - Bahn satt....und mit dem
> letzten ICE zurück ... DA braucht man
> Sitzfleisch...und eine ganze Portion WAHNSINN.
>
> LOL

Wie mit Lidlticket? DIe sind doch gar nicht mehr gültig. Meinst vielleicht das Tchiboticket?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auf jeden Fall.
>
> Die Jugend von heute... ;-)

Danke für das Wort Jugend. Es gibt Menschen, bei denen gelte ich mit meinen 40 Jahren schon als alt....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.2009 08:55 von Polski.
Hallo,

@ChristianR:
Auch von mir noch ein herzliches Willkommen in Berlin!

Zum grünen Südosten Berlins und dem dortigen Umland hat der T6Jagdpilot schon einige schöne Tips geliefert, von mir noch einige Ergänzungen dazu:

Runde 1:
Vom Zentrum / Ring aus mit der S-Bahn bis Adlershof (S9 / S8 / S46 mit aus Fan-Sicht überwiegend fähigem Fahrzeugeinsatz), weiter mit SL 60/61 zum Schloßplatz Köpenick, dort kann man bei Bedarf bissel in der Altstadt bummeln oder das Schloß bzw. die Schloßinsel kennenlernen. Weiter geht's mit SL 68 nach Schmöckwitz, von dort mit der 68 noch einmal zurück bis zur Hst. Wassersportallee (die Uferbahn kann man entgegen den Gepflogenheiten einer Rundfahrt getrost in beiden Richtungen befahren, reizvoll genug ist sie allemal). An der Wassersportallee gehst Du runter zum Ufer (ca. 100 m) und fährst mit der Fähre F12 nach Wendenschloß, von dort fährst Du ab der Hst. Müggelbergallee (wieder ca. 100 m Fußweg) weiter mit der SL 62 zum S-Bf. Mahlsdorf, ab dort mit der S5 zurück in die Stadt.
Auf dieser Runde siehst Du viele unterschiedliche Facetten des wunderschönen Köpenick, das in diesem Jahr übrigens sein 800jähriges Bestehen feiert.
(Achtung: Am kommenden Sonnabend ist die Runde aufgrund der Straßensperrungen zum Festumzug des "Köpenicker Sommer" nicht möglich.)
Wenn noch etwas Zeit übrig ist, kannst Du vom S-Bf. Mahlsdorf anstelle der S5 auch mit dem Bus 195 nach Hellersdorf weiterfahren und von der Riesaer Str. mit der Strab M6 ins Zentrum zurückfahren. So würdest Du zusätzlich noch als Kontrast zum alten Köpenick die Plattenbauviertel Hellersdorf und Marzahn entlang der M6 kennenlernen.

Runde 2 für wander- bzw. spazierfreudige:
Mit der S3 bis Bf. Friedrichshagen, von dort mit der Strab 88 (SRS) bis zur Hst. Breitscheidstr. in Rüdersdorf, von dort kann man entlang des idyllischen Kalksees zur Woltersdorfer Schleuse laufen (ca. 5 km) und dann mit der Strab 87 (WS) zum S-Bf. Rahnsdorf fahren. Die kurze Rückfahrt führt dann direkt mit der S3 zurück in die Stadt. Wenn noch Zeit übrig ist, empfehle ich die Weiterfahrt mit dem Bus 161 bis Rahnsdorf-Waldschänke, von dort mit der Strab 61 (BVG) bis Bahnhofstr./ Lindenstr. und weiter mit Strab 67 oder 63 zum Bf. Schöneweide, von dort erreichst Du mit der S-Bahn wieder das Zentrum bzw. die Ringbahn.
Diese Tour ist nicht nur landschaftlich äußerst reizvoll, sondern bietet auch die Gelegenheit, zwei klassische deutsche Überlandstraßenbahnen kennenzulernen. Neben den Besonderheiten des Überlandbetriebs sind auch die alten, aber bestens gepflegten Fahrzeuge dieser beiden Kleinbetriebe wirklich erlebenswert.
Zur Stärkung in Woltersdorf sind das Ausflugslokal "Liebesquelle" direkt am See oder das "Café Knappe" an der Straßenbahn-Enstelle zu empfehlen. Beide bieten Speisen in guter Qualität zu einem (erst recht für diese Ausflugsgegend) sehr zivilen Preis.
Die "verlängerte Rückfahrt" bietet zudem noch die Gelegenheit, das malerische Friedrichshagen am Nordufer des Großen Müggelsees, die Wuhlheide und das Industriegebiet Oberschöneweide mit seiner beeindruckenden Backstein-Architektur kennenzulernen.

Außerdem noch einige zentrumsnähere Runden:

Runde 3:
Von der Revaler Str. mit der Strab M13 bis zum U-Bf. Seestr., von dort mit der U6 nach Alt-Tegel, kurzer Fußweg zum S-Bf. Tegel (vorher ggf. noch ein Abstecher zu Fuß zum Tegeler See), dann bringt Dich die S25 zurück ins Zentrum, und vom Bf. Friedrichstr erreichst Du über die Stadtbahn wieder den Ausgangspunkt am Bf. Warschauer Straße.
Die Fahrtstrecke der M13 als Rest der alten Ringlinie 3 ist sehr kurzweilig und abwechslungsreich, Du lernst die Stadtteile Friedrichshain, Lichtenberg, Weißensee, Prenzlauer Berg und Wedding kennen. Anschließend führt Dich dieser Ausflug durch das Neubaugebiet im Westen Reinickendorfs in den grünen Norden Berlins.

Runde 4:
Vom Alex oder vom Hackeschen Markt mit der M4 zur Zingster Str. und von dort mit der M5 zurück zum Ausgangspunkt. So lernst Du neben dem Zentrum von Weißensee (entlang der Berliner Allee) große Teile des Bezirks Hohenschönhausen kennen, die noch jungen Plattenbauviertel ebenso wie den aus einer alten Landgemeinde hervorgegangenen Ortskern an der Hauptstr., das Sportforum und die Mietshäuser aus den 20er- bis 60er-Jahren entlang der Konrad-Wolf-Straße.

Runde 5:
Vom U-Bf. Schwartzkopffstr. (oder, durchaus lohnenswert: von der nahegelegenen Endstelle in der Wöhlertstr.) mit der M8 nach Ahrensfelde. Diese Endstelle lag übrigens von ihrem Bau 1986 bis zur Wiedervereinigung 1990 außerhalb der Berliner Stadtgrenze auf dem Gebiet des Bezirkes Frankfurt (Oder). Das namensgebende Angerdorf liegt noch heute im Land Brandenburg, direkt hinter der Enstelle. Zurück geht's mit der 16 bis zur Marzahner Promenade und weiter mit der M6 zum Ausgangspunkt am U-Bf. Schwartzkopffstraße.
Neben den Plattenbauvierteln in Marzahn siehst Du auf dieser Runde auch den alten Dorfkern Marzahns mit seiner Bockwindmühle (bei Hst. Alt-Marzahn), ebenso das alte Lichtenberger Industriegebiet entlang der Herzbergstraße und das nahegelegene Fachkrankenhaus. Außerdem lernst Du den nordöstlichen Teil der Berliner Innenstadt (Spandauer Vorstadt) kennen, mit vielen Sehenswürdigkeiten, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann (u.a. Neue Synagoge, Markthalle Ackerstr., Dorotheenstädtischer Friedhof).

Runde 6:
Vom Bf. Friedrichstr. (oder Endstelle Am Kupfergraben, die Mitfahrt durch die Blockumfahrung lohnt sich) mit der Strab 12 zum Pasedagplatz in Weißensee, von dort weiter mit der Strab 27 nach Friedrichsfelde und Karlshorst. Irgendwo zwischen Rhinstr./ Gärtnerstr. und Wilhelminenhofstr./ Edisonstr kannst Du dann in die auf diesem Abschnitt parallel fahrende M17 umsteigen, mit ihr gelangst Du zum Bf. Schöneweide und von dort mit der S9 zurück zur Friedrichstraße.
Die Streckenführung der Linie 12 von Mitte über Prenzlauer Berg nach Weißensee ist wirklich sehenswert und zeigt Dir viel vom Flair dieser Bezirke. Neben jeder Menge Gründerzeithäuser, Mietskasernen aus den 20ern und einigen Kirchen bietet diese Tour auch den steilsten Streckenabschnitt der Berliner Straßenbahn, nämlich den sog. Veteranenberg (im Verlauf der gleichnamigen Straße) mit ca.5%. Die 27 zeigt Dir u.a. die interessanten Bauhaus-Mietshäuser an der Buschallee, anschließend fast ländlich anmutende Gegenden am Rande von Hohenschönhausen und Gewerbegebiete mit eher rauhem Charme, bevor in Friedrichsfelde der Tierpark mit dem Schloß Friedrichsfelde und das gegenüberliegende Plattenbauviertel passiert werden, auch der alte Dorfkern zieht am Fenster vorbei. Danach wird Karlshorst mit seinem bunten Mix aus Mietshäusern, Kleingärten und Ein- bzw. Mehrfamilienhäusern erreicht, und nach dem Passieren der Trabrennbahn und dem Durchfahren der Wuhlheide findest Du Dich in Schöneweide wieder.
Das Umsteigen zwischen den parallel fahrenden Linien 27 und 17 läßt sich natürlich gut mit einem Besuch im Tierpark oder einem Erkundungsspaziergang durch Karlshorst oder Schöneweide verknüpfen. Ein reizvoller Umsteigepunkt könnte auch die Hst. Marksburgstr. sein, wo im Eckhaus die Wernesgrüner Bierstube mit guter Küche und leckeren sächsischen, thüringischen und irischen Bieren lockt. (Und als Bonus gibt's dort jeden zweiten Dienstag ab 19:00 Live-Musik, meist Jazz oder Irish Folk, Eintritt frei.)

Und zuletzt noch eine Runde durch den Berliner Untergrund zum Kennenlernen der Architektur der U-Bahnhöfe aus unterschiedlichen Epochen, es ist hoch interessant, die Architektur der Bahnhöfe im Zusammenhang mit ihrer Entstehungszeit zu betrachten:

Runde 7:
Vom Bf. Friedrichstr. geht's mit der U6 nach Alt-Mariendorf, hier lernst Du zunächst die 1923 eröffnete Stammstrecke der Nord-Süd-Bahn kennen, die erste Berliner Großprofilstrecke. Die Ausgestaltung der Bahnhöfe ist, entsprechend ihrer Entstehungszeit, recht spartanisch, aber gerade deshalb auch interessant und reizvoll. Die beiden Bahnhöfe der Verlängerung bis Tempelhof präsentieren sich hingegen immerhin schon wieder mit gefliesten Wänden. Danach gibt es die typische Bahnhofsarchitektur der westberliner Neubaustrecken der späten 60er-Jahre zu sehen, mit dem zu jener Zeit verwendeten Verbundfliesenmuster, das sich auch auf dem Mittelabschnitt der U7 wiederfindet. Von Alt-Mariendorf geht's zurück zum Mehringdamm, dann mit der U7 (hier ebenfalls Verlängerung der Nord-Süd-Bahn aus den 20er-Jahren) weiter zum Hermannplatz. Die imposante untere Bahnsteighalle der U7 am Hermannplatz zählt zu den beeindruckendsten Berliner U-Bahnhöfen. Hier steigst Du in die U8 um und lernst bis zum Bf. Gesundbrunnen zunächst die alte Stammstrecke der Linie D kennen, die von Alfred Grenander (und teilweise auch von Peter Behrens) entworfenen Bahnhöfe überzeugen durch die gelungene Symbiose von Funktionalität und Ästhetik, typisch ist der Farbwechsel bei gleicher Grundgestaltung, beachtlich die schillernden Farbnuancen der Fliesen. Im Folgenden lernst Du Neubau-Abschnitte aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren kennen, je jünger, desto bunter. Es lohnt sich, bis Wittenau zu fahren, ein echter Kontrast zur stilvollen Grenander-Architektur. Danach geht's wieder zurück zur Osloer Str. und weiter mit der U9 bis Rathaus Steglitz. Einige Bahnhöfe sind hier erst kürzlich saniert worden und haben ihr Aussehen erheblich verändert, andere repräsentieren noch das Flair ihrer Entstehungszeit. Im nördlichen Abschnitt aus den späten 50er- und frühen 60er-Jahren waren das die damals gebräuchlichen senkrecht angeordneten, rechteckigen Fliesen. Weiter südlich gewinnen eher Stahl und Kunststoffe die Oberhand, die 70er lassen grüßen. Danach geht's zurück zur Berliner Str., und weiter mit der U7 nach Spandau. Die Bahnhöfe werden hier im Verlauf der Fahrtstrecke immer jünger, entstanden zwischen 1971 und 1984. Von Spandau mit dem Bus M45 weiter nach Ruhleben, von dort mit der U2 bis zum Alex, hier befährst Du einige der ältesten Streckenabschnitte des Kleinprofilnetzes, die sich teils in annäherndem Originalzustand, teils in späteren Modernisierungszuständen präsentieren. Zuletzt geht's mit der U5 vom Alex nach Hönow, bis Friedrichsfelde kannst Du die um die Jahrtausendwende in sehr gelungener Weise modernisierten Bahnhöfe besichtigen, man hat die Idee der Farbfolge wieder aufgegriffen. Der Bahnhof Tierpark ist der einzige in der DDR neu gebaute unterirdische U-Bahnhof, danach geht's oberirdisch durch Hellersdorf. Auf der Rückfahrt kannst Du zwecks Abwechslung am Bf. Wuhletal in die S5 umsteigen und mit ihr zurück in die Stadt fahren.

Grüße vom ex-Dresdner

PS.: Tante Edith hat zwei Rechtschreibfehler korrigiert.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2009 00:33 von ex-Dresdner.
Lieber ex-Dresdner,

vielen, vielen Dank für Deine großartigen Tipps. Da hast Du Dir ja wirklich unheimlich viel Mühe gemacht! Ich weiß gar nicht, welche Tour ich als erstes unternehmen soll, allesamt klingen sie sehr verheißungsvoll. :-) Genau solche Touren habe ich gesucht - denn so sehr mich das Berliner Umland auch interessiert, zunächst will ich wirklich einmal vorwiegend Berlin selbst mit den Öffentlichen erkunden und kennenlernen. Noch einmal danke - und ich werde berichten, wenn ich die erste Tour unternommen habe. ;-)

Gruß,
ChristianR
Anmerkung zu Runde 2: es empfiehlt sich auch, den Turm auf dem Kranichberg zu besteigen, ein herrlicher Rundblick ueber Wald und Wasser und interessante Geschichten von der "Filmfabrik´" Rüdersdorf
ex-Dresdner schrieb:
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> Runde 1:
> [...] An der Wassersportallee gehst Du runter
> zum Ufer (ca. 100 m) und fährst mit der Fähre F12
> nach Wendenschloß, von dort fährst Du ab der Hst.
> Müggelbergallee (wieder ca. 100 m Fußweg) weiter
> mit der SL 62

Ich würde hier sogar vorschlagen, an der Endstation in die 62 einzusteigen: vom Fähranleger aus erstmal die Straße hoch (geht auch nicht anders) und dann die erste Seitenstraße rechts. Das ist nur wenige Schritte länger, dafür sieht man noch etwas mehr von den Villen in Wendenschloß und auch die Haltestelle selbst zwischen den Gärten finde ich nicht uninteressant.
Ihr seid klasse, Jungs. :-)
Ich hätte niemals mit einer so großen und interessierten Ressonanz auf meinen Beitrag gerechnet, macht echt Spaß. Danke!
Hallo nochmal,

falls Dein Interesse über individuelle Fahrten mit dem regulären Linienverkehr hinausgeht: Eine Möglichkeit zum Kennenlernen des Berliner Straßenbahnnetzes sind übrigens auch die im Sommer einmal monatlich stattfindenden sog. Themenfahrten des Denkmalpflegeverein Nahverkehr Berlin e.V. (DVN) mit historischen Zügen. Pro Fahrtag werden meist zwei Rundfahrten gegen 11:00 und 14:00 von einem zentral gelegenen Startpunkt angeboten, sie dauern ca. 2,5...3 h und die Mitfahrt kostet für Erwachsene 6,00 EUR. Fahrtstrecke und eingesetzte Fahrzeuge wechseln von Fahrtag zu Fahrtag. Der nächste Termin ist am Sonntag, dem 14.06.09, also übermorgen, da fahren der Rekozug und der T24/B24 vom Alex über Hohenschönhausen nach Marzahn und über Friedrichsfelde, Karlshorst, Friedrichshain wieder zurück zum Alex.

Mehr Infos gibt's hier:
www.dvn-berlin.de

@Jumbo und Polski: Danke für die berechtigten und empfehlenswerten Ergänzungen.

Grüße vom ex-Dresdner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2009 16:51 von ex-Dresdner.
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Runde 1:
> Vom Zentrum / Ring aus mit der S-Bahn bis
> Adlershof (S9 / S8 / S46 mit aus Fan-Sicht
> überwiegend fähigem Fahrzeugeinsatz), weiter mit
> SL 60/61 zum Schloßplatz Köpenick, dort kann man
> bei Bedarf bissel in der Altstadt bummeln oder das
> Schloß bzw. die Schloßinsel kennenlernen. Weiter
> geht's mit SL 68 nach Schmöckwitz, von dort mit
> der 68 noch einmal zurück bis zur Hst.
> Wassersportallee (die Uferbahn kann man entgegen
> den Gepflogenheiten einer Rundfahrt getrost in
> beiden Richtungen befahren, reizvoll genug ist sie
> allemal). An der Wassersportallee gehst Du runter
> zum Ufer (ca. 100 m) und fährst mit der Fähre F12
> nach Wendenschloß, von dort fährst Du ab der Hst.
> Müggelbergallee (wieder ca. 100 m Fußweg) weiter
> mit der SL 62 zum S-Bf. Mahlsdorf, ab dort mit der
> S5 zurück in die Stadt.
> Auf dieser Runde siehst Du viele unterschiedliche
> Facetten des wunderschönen Köpenick, das in diesem
> Jahr übrigens sein 800jähriges Bestehen feiert.
> (Achtung: Am kommenden Sonnabend ist die Runde
> aufgrund der Straßensperrungen zum Festumzug des
> "Köpenicker Sommer" nicht möglich.)
> Wenn noch etwas Zeit übrig ist, kannst Du vom
> S-Bf. Mahlsdorf anstelle der S5 auch mit dem Bus
> 195 nach Hellersdorf weiterfahren und von der
> Riesaer Str. mit der Strab M6 ins Zentrum
> zurückfahren. So würdest Du zusätzlich noch als
> Kontrast zum alten Köpenick die Plattenbauviertel
> Hellersdorf und Marzahn entlang der M6
> kennenlernen.

Diese Tour möchte ich am kommenden Wochenende nun endlich einmal unternehmen. Dazu noch eine Frage: die Fähre F12 kann ich doch ganz normal und ohne zusätzliche Kosten mit meinem BVG-Fahrschein nutzen, oder?
ChristianR schrieb:
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>
> die Fähre F12 kann ich doch ganz normal und ohne
> zusätzliche Kosten mit meinem BVG-Fahrschein
> nutzen, oder?

So ist es!

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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