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Die S-Bahn ist tot, es lebe die S-Bahn!
geschrieben von Polski 
Kursbuch schrieb:
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> Und sowas wie Polski will Student sein ...
>
> Wenn die S-Bahn wieder rollt werden die normalen
> Menschen der Stadt sich ihrer wieder annehmen.


waren es nicht Studenten, die 1968 bei Euch hier in Deutschland radikal wurden...frech grins....

Aber stimmt! Einen Polen bringt nichts aus der Ruhe, und wenn das Lokal einstürzt, er isst erst noch sein Schnitzel auf!!! Muß an der Integration liegen...hahaha

Wenn die S-Bahn wieder rollt, wird sie viele Fahrgäste wieder mühsam zurückgewinnen müssen, weil a) das Vertrauen in sie dahin ist und b) sich vielleicht der eine oder andere wieder an die Bequemlichkeiten eines eigenen Auto´s gewöhnt hat --

tak to juz jest - so ist das eben....
Polski schrieb:
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> So, der Wartenberger Ast ist nunmehr tot. Um 21,29
> kam heute die letzte S-Bahn in Wartenberg an. Der
> Zug fuhr um 21.36 zurück nach Spandau.
>
> Nach der Ausfahrt wurden die Fahrtzielanzeiger
> ausgeschaltet, das war alles.
>
> Es wurde weder eine Ansage gemacht, das die S-Bahn
> nicht mehr fährt. noch waren irgendwelche
> Hinweisschilder auf den von der Bushaltestelle des
> 256 Richtung Lichtenberg verkehrenden Ersatzbus
> angebracht.
>
> Eine Informationspolitik a la DB....


Damit hat der Mutterkonzern nichts zu tun, sondern die S-bahn berlin GmbH
da sie immernoch ein eigenständiges Tochterunternehmen ist, also wirst du nie irgendwo nen DB Menschen sehen sondern höchstens ein von der S-bahn oder von den Sicherheitsfreaks
Metrobus1977 schrieb:
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>
> Weis jemand warum die S Bahn nicht mehr berück
> sichtigt wird ???
>

Vermutlich hat man die S-Bahn aus dem DB-Hafas wegen der unklaren Lage erstmal völlig heraus genommen.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Jay schrieb:
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> @Fahrgastbetreuer: Das was du vermutlich gehört
> hast war eine Flachstelle. Soetwas ist zwar
> unangenehm laut und erhöht den Verschleiß, ist
> aber ansich nicht sicherheitsrelevant.

An sich richtig. Aber diese Flachstellen wurden zunehmend nicht beseitigt (= Radreifen abdrehen auf entsprechender Drehbank) und man kann viele Züge nicht nur hören sondern auch spüren. Das ist weder für die Räder noch für die Schienen noch für Anwohner gut. Wenn z.B. ein Vollzug mit vielen unrunden Rädern in die Halle des Hbf einfährt (bzw. einfuhr!), war oft das eigene Wort nicht zu verstehen, geschweige denn gleichzeitig laufende Laustsprecheransagen!

Hier zeigte sich bereits seit Längerem die Vernachlässigung der Fahrzeuge.

> Gabs früher
> ohne die ganze moderne Technik noch wesentlich
> häufiger.

Bei den Vorkriegszügen haben oft die Bremsklötze bei ihrer häufigen Tätigkeit bereits die schlimmsten Flachstellen schnell wieder abgeflacht.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Heute Morgen war am S-Bahnhof Warschauer Straße zumindest vor und auf der Zugangsbrücke kein einziges Schild zu sehen. Auch nicht vor den Treppen zu den Bahnsteigen. Gleichermaßen kein Betreuer oder sonstiges Personal der S-Bahn. Für Einheimische mag das jetzt nicht so das große Problem sein, denn wer hier noch nicht mitbekommen hat, daß die S-Bahn nur sehr eingeschränkt fährt, ist selber schuld. Aber was machen die ganzen Touristen? Oft sind die Englischkentnisse der Aufsichten nicht gerade ausreichend, um denen zu Erklären, wie es nun weitergehen soll. EIn Schild mit allgemeinen Hinweisen, wie man nun z.B. zum Flughafen Schönefeld, zur Friedrichsstraße, Hauptbahnhof und Zoo kommt, wäre schon aus meiner Sicht sinnvoll.
Ich war zwar nicht an der Warschauer Str., kann das also nicht bestätigen. Aber ansonsten: Mal meinen Respekt für diejenigen, die in den paar Tagen eine solche Organisationsleistung auf die Beine gestellt haben! Auf den Bahnhöfen aktuelle Fahrpläne und Liniennetze, die S21 fährt pünktlich (und leer, wieso eigentlich?) Ich kann mir vorstellen, dass das ne Menge Stress für die Verantwortlichen war, Hut ab! Lediglich die Voice-XML Maid erschien mir ein wenig verwirrt, aber den Eindruck macht sie ja immer.
Ehm..., schön wäre es allerdings, wenn die Notfahrpläne auch eingehalten würden, nicht so wie heute früh in Nikolassee, wo die S1 stadteinwärts um 40 fahren sollte, aber schon um 36 losfuhr. Aber gut, vielleicht war der Fahrer so happy über seinen funktionstüchtigen Zug, dass er es einfach nicht abwarten konnte. Geht schon klar. :D
Wat bleibt einem auch anderes, als die Sache mit Humor und Gelassenheit zu nehmen. Auch wenn mir eigentlich zum Toben und Heulen zumute wäre angesichts dieses Ergebnisses von ungebremster Profitgier. Lustig ist an der Sache vor allem, dass die Partei namens FDP, die über Jahre genau die Politik als allein seligmachende gepriesen hat, die jetzt zu diesem Desaster geführt hat, dass diese Partei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Oktober unser Land regiert. Das belegt die Richtigkeit des Bonmots, nach dem die dummen Schafe ihren Metzger selber wählen. Aber macht auch nix. Wir haben ja noch ne BVG zu ruinieren.
Wo pries die FDP Provitgier als seligmachend an? Privatisierung = Provitgier ist zwar an manchen (linken) Stammtischen Grundtenor, dennoch völlig aus der Luft gegriffen.

Wir benötigen keine Staatsbahn und auch keine BVG als Altersruhesitz für (SPD)Politiker, sowas kann ruhig privat laufen.
Was wir brauchen sind vernünftige Verträge und Bedingungen und dazu gehört auch das keine Politiker um sieben Ecken herum in privaten Unternehmen mitmischen!

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Also BISHER hat das leider noch nicht zum Erfolg geführt. Siehe zB auch die Wasserbetriebe oder die Elektrizitätsbetriebe (Vattenfall). Ich bin eher der Meinung, dass bestimmte Dienstleistungen nicht privatisiert werden sollten. Inzwischen gibt es ja sogar private Gefängnisse.

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Nicht-dynamische Signatur
Kursbuch schrieb:
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> Wir benötigen keine Staatsbahn und auch keine BVG
> als Altersruhesitz für (SPD)Politiker, sowas kann
> ruhig privat laufen.
> Was wir brauchen sind vernünftige Verträge und
> Bedingungen

Als da wären einen garantierte Gewinnabführung der S-Bahn GmbH an die Konzernmutter in Höhe von 100 Millionen pro Jahr, die bei Mindereinnahmen aus dem Staatssäckel aufgefüllt werden müssen, nicht wahr?

Und keine Tarifangestellte und -arbeiter mehr, sondern nur noch Leiharbeiter und 1-Euro-Jobber....


mfG,
L.W.
Börsengang DB
20.07.2009 13:34
...hallo, mal was zu dem Thema...

ich finde die Verteufelung der Privatisierung von Eisenbahnunternehmen etwas irreführend. Zwar bin ich auch der Meinung, dass Unternehmen des ÖV in staatliche Hand gehören, aber jede Medaille hat zwei Seiten.

Man sollte auch beachten, dass eine Deutsche Bahn, die jetzt an der Börse wäre, für das Chaos in Berlin an der Börse richtig hart abgestraft worden wäre. Mit anderen Worten: wäre die DB an der Börse, dann hätte sie jetzt einen sehr guten Grund sich mehr ins Zeug zu legen, um die S-Bahn wieder auf die Beine zu bekommen.

Was das Rendite-Denken der Privatwirtschaft angeht. Nun, ähm, naja, das ist normal in der Marktwirtschaft, nicht wahr? Und das Streben nach Gewinn war in der Vergangenheit stets ein treibender Faktor für Innovationen, Marketing-Maßnahmen und dergleichen.

Die einseitige Fixierung auf kurzfristige Gewinnmaximierung ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren aufgetreten ist, das gilt aber für die GESAMTE private Wirtschaft.
Also Leute, wo ist der Unterschied zwischen ner S-Bahn, die 10% Rendite erzielen will und ner Brotback-Firma, die 10% haben will? Ich erkenn da keinen Unterschied. Also wenn ihr schon mit dieser Begründung nach einer Bahn in öffentlicher Hand verlangt, dann seid auch so konsequent und fordert das für alle Branchen und Industriezweige, in denen der Wettbewerb nicht funktioniert...
Mit anderen Worten: Zurück zur Planwirtschaft.
@Adenosin
(netter Nick, btw. :)

Ehm... da gibt es imho mehrere Punkte:

1.) Welchen Nutzen hat eine Gesellschaft davon, dass ihr Eisenbahnunternehmen in die Hand einiger weniger gegeben wird? Diese Frage wurde bei der ganzen Privatisierungsdiskussion nie gestellt. Es wurde einfach von der Richtigkeit des Dogmas ausgegangen, dass privates Kapitaleigentum das allein Heilsame ist. Gründe dafür wurden, zumindest in der öffentlichen Diskussion, nie genannt.

2.) Eine DBAG, die im alleinigen Besitz der Bundesregierung ist, befindet sich in den Händen einer Organisation, die wir (also die Wähler) entlassen können. Eine DBAG, die sich in privater Hand befindet, entbehrt dieser Kontrolle. Vielmehr wird sie von wenigen kontrolliert, auf die niemand - es sei denn, er geht mit den Herrschaften in die Sauna oder zum Golfen - wirklich Einfluss hat.

3.) Natürlich ist Renditedenken normal, nicht nur in der Privatwirtschaft. Aber eben weil es nicht nur ein Prinzip einer privat betriebenen, sondern auch einer durch die öffentliche Hand betriebenen Bahn wäre, sehe ich in dem Argument keinen Widerspruch. Herr Mehdorn hat in meinen Augen zwar gehandelt wie ein größenwahnsinniger Parvenu, aber wieso sollte er mit seiner Idee, ein Logistikunternehmen für Mittel- und Osteuropa aufzubauen, so falsch gelegen haben? Falsch war nur der privatwirtschaftliche Ansatz. Wie gesagt: Aktionäre können wir (die Wähler) nicht abwählen, Parlamentarier - und damit auch Verkehrsminister - schon.

4.) Die einseitige Fixierung auf kurzfristige Gewinnmaximierung ist ein altes Phänomen. Als im Juli 1830 in Frankreich Louis Philippe die Regierung übernahm (nach einer sogenannten Revolution), lautete der Grundsatz seiner Regierung: "Enrichissez vous!" - Bereichert euch. Die Folge war eine komplett bestechliche Gesellschaft, wie man in vielen Quellen von Zeitgenossen (z.B. Stendhal) nachlesen kann. Ähnlich hat sich auch unsere Gesellschaft entwickelt, nachdem das Westerwelle-Credo zur Leitlinie unserer Wirtschaftspolitik wurde. Berlusconi scheint nur weit entfernt zu sein von uns.

Das einzige, was mich dabei irritiert, ist, wieso ich beim Namen Westerwelle immer an das Gard Haarstudio denken muss. ;)
5.) Im Gegensatz zu einer Bäckerei sind ÖPNV und SPFV nicht kostendeckend.
6.) Was ist eine Ausschreibung im SPNV? Eher eine Garantie für Nicht-Wettbewerb innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
7.) Wasser, Elektrizität, elementarer Verkehr ist Daseinsvorsorge. Das findet man im Prinzip nicht super toll, wenn es das gibt, sondern es ist einfach für den Alltag unenbehrlich und damit nicht geeignet als Spielzeug für effizienzgeile Manager!

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2009 17:25 von Lehrter Bahnhof.
Ich hab mir erlaubt, auch im Tagesspiegel mal ein gutes Wort für die S-Bahn einzulegen (als subhuman). Zwar ist mir zwischendurch peinlicherweise ein Satz abgehauen, aber das möge man mir verzeihen. ;)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2009 17:58 von Fahrgast1414.
Fahrgast1414 schrieb:
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> Ich hab mir erlaubt, auch im Tagesspiegel mal ein
> gutes Wort für die S-Bahn einzulegen (als
> subhuman). Zwar ist mir zwischendurch
> peinlicherweise ein Satz abgehauen, aber das möge
> man mir verzeihen. ;)

Oje, der Tagesspiegel-Autor sucht ja überall nach Gründen zum Auf-die-S-Bahn-hauen. Selbst das "obligatorische" Einzelhandelsumsatzeinbußen wird wieder rausgekramt, und das obwohl die Händler keine nennenswerten Verluste zu verzeichnen haben, wie in dem Artkel sogar geschrieben steht. Dann kann man den Punkt doch gleich weglassen...

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2009 18:09 von Florian Schulz.
Florian Schulz schrieb:
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> Oje, der Tagesspiegel-Autor sucht ja überall nach
> Gründen zum Auf-die-S-Bahn-hauen. Selbst das
> "obligatorische" Einzelhandelsumsatzeinbußen wird
> wieder rausgekramt, und das obwohl die Händler
> keine nennenswerten Verluste zu verzeichnen haben,
> wie in dem Artkel sogar geschrieben steht. Dann
> kann man den Punkt doch gleich weglassen...

Naja. Also 50% weniger Umsatz find ich schon äußerst nennenswert. Dies kann bereits bedeuten, daß man Verlust fährt. Und die Grundfrage, die sich hier stellt ist, ob die S-Bahn auch für diesen Zeitraum weniger Miete verlangt?!

Was die Touristen angeht: Gerade an die sollten sich Schilder, Zeichen, Durchsagen etc. vor Ort richten. Die meisten Berliner kennen die Stadt gut genug und finden schnell andere Wege. Als Tourist sieht das nunmal ein wenig anders aus. Und der Kommentar zum Thema "Fachkauderwelsch" ist oft auch nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn es nicht zur aktuellen Situation paßt, kann ich mich noch an super Hinweisschilder am Anfang der Zugangsbrücke am S-Bahnhof Warschauer Straße vor Monaten erinnern, auf denen sehr verwirrend nur die Gleis-Angaben zu den geänderten Richtungen geschrieben waren. Leider kann man nirgends erkennen, welcher der Zugänge nun zu welchem Gleis führt und selbst wenn man oben an den Treppen steht, sind die Gleisnummer nicht zu lesen gewesen. Man muß also entweder wissen, welche Gleise zu welchem Bahnsteig gehören oder man geht auf gut Glück erstmal die Treppe herunter. Touristen mit schweren Koffern haben da ganz bestimmt viel Freude dran. Dies sind alles Kleinigkeiten, die aber in Summe leider die Situation noch verschlimmern.
Mangelndes Englisch ist noch ein ganz anderes Thema. Obschon das zum Glück in Berlin bereits besser geworden ist. Englisch ist nunmal die Weltsprache und wenn man in einer Stadt mit vielen ausländischen Touristen arbeitet und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, daß man Auskunft in welcher Form auch immer einem Tourist liefern können sollte, dann ist aus meiner Sicht ein gewisser Kenntnissstand der englischen Sprache Grundvoraussetzung zur Ausübung des entsprechenden Berufes. Dies gehört nunmal zum Service dazu. Tourismus ist ein extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor in dieser Stadt. Für das Chaos bei der S-Bahn können Touristen nichts und die Wahrscheinlichkeit, daß gerade frisch gelandete Touristen sich vorher bereits über die aktuelle Fahrsituation informieren konnten, ist eher gering. Wenn ich dann mit schwerem Gepäck irgendwo in einer fremden Stadt stehe und zwar weiß, wohin ich sollte und vielleicht auch vorher mir Verbindungen rausgesucht habe, die nun nicht mehr gültig sind, dann bin ich auf kompetente, freundliche Berater, die dies mir erklären können, nunmal angewiesen.

Das Ganze ist eine Ausnahmesituation und es wird viel von den Mitarbeitern der S-Bahn abverlangt, die dafür nichts können. Aber dennoch sollte man doch versuchen, denjenigen, die das Produkt Dienstleistung nunmal kaufen und nutzen, das Leben so leicht wie möglich zu machen. Soweit es geht. Das gibt auch weniger Frustration und Ärger, der sich an den Mitarbeitern vor Ort ablassen könnte.
Re: Börsengang DB
22.07.2009 15:20
Hehe, wie gesagt, ich bin auch der Meinung, dass ÖV-Betriebe in öffentliche Hand gehören... Deshalb werd ich jetzt hier keine große Diskussion vom Zaun brechen...

1.) Welchen Nutzen hat eine Gesellschaft davon, dass ihr Eisenbahnunternehmen in die Hand einiger weniger gegeben wird? Diese Frage wurde bei der ganzen Privatisierungsdiskussion nie gestellt. Es wurde einfach von der Richtigkeit des Dogmas ausgegangen, dass privates Kapitaleigentum das allein Heilsame ist. Gründe dafür wurden, zumindest in der öffentlichen Diskussion, nie genannt.

Nun, in der Regel tendieren private Unternehmen, die sich einem Wettbewerb stellen müssen dazu, effizienter, effektiver, kostendeckender, kundenorientierter und innovativer zu sein als staatliche Unternehmen. Das wäre der Nutzen, den die Gesellschaft davon hätte.


2.) + 3.)

Interessantes Argument...


4.)

das würde jetzt ausarten... ^^



5.) Im Gegensatz zu einer Bäckerei sind ÖPNV und SPFV nicht kostendeckend.

Jein... ÖV ist sehr wohl kostendeckend, hängt vom Betrachtungswinkel ab. Zwar schaffen sie es nicht, ihre Kosten durch Fahrgeldeinnahmen zu decken. Deshalb bekommen sie Gelder von der öffentlichen Hand. Nun, das kann man folgermaßen sehen:
a) ÖV und SPV bekommen Subventionen (so sehen das Autolobby und Co)
b) Ein Verkehrsunternehmen erbringt eine Leistung für eine Stadt/ein Land/wen auch immer. Es "produziert" Standortqualität, Mobilität, Erreichbarkeit, entlastet die Umwelt, senkt den Flächenverbrauch des Verkehrs, usw. usf. Selbstverständlich verlangt das Unternehmen für diese Leistung Geld. So sollte das jeder ÖV-Befürworter sehen.

Nimmt man die Sichtweise b) als Maßstab, dann sind die meisten ÖV-Betriebe nicht nur kostendeckend, sondern erbringen sogar einen Gewinn...

Davon mal abgesehen, kann ich immernoch nicht den Unterschied zwischen einer Brotbackfirma und dem ÖV erkennen... Sorry


6.) Was ist eine Ausschreibung im SPNV? Eher eine Garantie für Nicht-Wettbewerb innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

Das gilt doch genauso für eine Nichtausschreibung...


7.) Wasser, Elektrizität, elementarer Verkehr ist Daseinsvorsorge. Das findet man im Prinzip nicht super toll, wenn es das gibt, sondern es ist einfach für den Alltag unenbehrlich und damit nicht geeignet als Spielzeug für effizienzgeile Manager

Und sind Lebensmittel nicht auch Daseinsvorsorge? Was ist mit Kino, Freizeit, usw... Wo hört denn für dich bitte Daseinsvorsorge auf? Komm mir jetzt bitte nciht mit dem Grundgesetz, ich weiß, was da drin steht. Aber hat ein HartzIV-Empfänger nicht auch Anspruch günstig gutes Essen zu sich nehmen zu dürfen? Also wenn du mir mit Daseinsvorsorge kommst, dann musst du (wie bereits geschrieben) auch gleich die gesamte Privatwirtschaft verstaatlichen (außer vielleicht die Luxusgüterindustrie).



Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, was gegen Wettbewerb im ÖV spricht. Wie bereits erwähnt, ich bin auch dagegen, weil es bisher nicht richtig funktioniert hat in Europa. Aber da liegt das Problem meiner Meinung nach auf der staatlichen Seite, nicht am Wettbewerb an sich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.07.2009 15:25 von Adenosin.
MasterEmit schrieb:
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> Also 50% weniger Umsatz find ich schon äußerst nennenswert. Dies kann bereits bedeuten,
> daß man Verlust fährt. Und die Grundfrage, die sich hier stellt ist, ob die S-Bahn auch für
> diesen Zeitraum weniger Miete verlangt?!

Die S-Bahn Berlin ist selbst nur Nutzer der Bahnhofsanlagen einer anderen Bahnkonzerntochter, spart durch die aktuelle Betriebseinschränkung einen hohen Geldbetrag an Trassen- und Stationsgebühren, der sich durch Stornierungskosten allerdings verringert.
Wenn Gewerbetreibende dieses ernorme Risiko (aufgrund vom Bahnkonzern zu vertretenden Ausbleibens eines erheblichen Teils der Kundschaft) nicht in ihren Mietverträgen berücksichtigt haben, ist ihnen nicht zu helfen. Jeder Unternehmer ist für die Folgen aus von ihm unterschriebenen Verträgen selbst verantwortlich, er muss Chancen und Risiken gegeneinander abwiegen und für schlechte Zeiten Vorsorge treffen. Wer das nicht tut, sollte kein Unternehmen führen.

Den Obdachlosenzeitungsverkäufern ersetzt doch auch keiner die Einnahmeausfälle.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2010 16:45 von der weiße bim.


Logital schrieb:
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> Sorry wenn dieser Link schon irgendwo steht, aber
> dieser Kommentar hast in sich.
>
> [www.tagesspiegel.de]
> 92,2851359

Der Tagesspiegel wird doch wohl nicht seinem neoliberalen Dogma abschwören?
Aber nein, es war ja nur ein Kommentar, kein Leitartikel.
Richtig gut geschrieben, auch wenn die Zahlen den damaligen Mechanisierungsgrad der Roten Armee überhaupt nicht wiedergeben - mehr als 80.000 Geschütze beendeten den 2.WK in Europa.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
IsarSteve schrieb:
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> Das ist was ich so schlimm finde.. Ohne EBA werden
> die Züge heute immer noch fahren.. und genau
> deswegen musste der Senat Zähne zeigen.. und
> S-Bahn GmbH ziemlich schnell 'adieu' sagen..
> möglichst gestern!

Richtig!
Was muss eigentlich noch passieren, um die Betriebsgenehmigung zu verlieren?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Adenosin schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Und sind Lebensmittel nicht auch Daseinsvorsorge?
> Was ist mit Kino, Freizeit, usw... Wo hört denn
> für dich bitte Daseinsvorsorge auf? Komm mir jetzt
> bitte nciht mit dem Grundgesetz, ich weiß, was da
> drin steht. Aber hat ein HartzIV-Empfänger nicht
> auch Anspruch günstig gutes Essen zu sich nehmen
> zu dürfen? Also wenn du mir mit Daseinsvorsorge
> kommst, dann musst du (wie bereits geschrieben)
> auch gleich die gesamte Privatwirtschaft
> verstaatlichen (außer vielleicht die
> Luxusgüterindustrie).

Du wirfst ein bisschen alles durcheinander! Unter Grundversorgung versteht man die Waren und Güter, die man zum Überleben benötigt, wie Essen, Wasser, Strom, Ver- und Entsorgung allgemein, Klamotten, ein Dach über dem Kopf etc. pp.
Dazu zählt nicht Kino, Theater, Fernseher, Handy... Das ist nur da, um das Leben angenehmer zu gestalten.


> Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, was
> gegen Wettbewerb im ÖV spricht. Wie bereits
> erwähnt, ich bin auch dagegen, weil es bisher
> nicht richtig funktioniert hat in Europa.

Schon das ist der Grund gegen eine Privatisierung. Man hat wenig gute Erfahrungen in Europa gemacht und das solte schon Grund zum Misstrauen hervorrufen.


> Aber da
> liegt das Problem meiner Meinung nach auf der
> staatlichen Seite, nicht am Wettbewerb an sich.

Inwiefern "staatliche Seite"? Was meinst du genau?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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