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Pankow Trambaustelle
geschrieben von Fahrgastbetreuer 
54E schrieb:
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>
> Na ist doch schick! Weg mit allen planmäßig nicht
> befahrenen Wendeschleifen und Gleisverbindungen!
> Kostet ja alles nur unnötig Geld...

Wird doch schon fleißig gemacht. Ich erinnere nur an die beiden Gleisbögen Elisabethstraße, die jahrelang abgeklemmte Schleife Blockdammweg, der Rückbau des zweiten Gleises Gehrenseestraße, Abbau des Gleiswechsels in der Boxhagener Straße, das fehlende Wendedreieck in der Franz-Mett-Straße welches man vor kurzem wunderbar hätte verwenden können, die großzügig abgeklemmte Gleisschleife am Jahn-Sportpark, das Gleis 5 in der Langenbeckstraße, die Verbindung südliche Böschestraße, das dritte Gleis Schleife Gehrenseestraße, das Wendedreieck Schappachstraße...

Um die Liste weiterzuführen: Die vor etlichen Jahren schon gestauchten Anlagen an der Grünauer Waldschleife, Antonplatz, Rosa-Luxemburg-Platz... Ach, wie sieht's eigentlich mit der der Alten und Neuen Schönhauser aus? Die sollte doch als "Umleitungssrecke" beibehalten werden?!

Und um meine Polemik auf die Spitze zu treiben: Wieso ist eigentlich Wuhletalstraße noch nicht abgeklemmt?

Nachdenkliche Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Ingolf schrieb:

> Eine wirklich sinnvoll neue Fahrgäste genereirende
> Linienführung ist über diese Kurve auch nicht
> wirklich realisierbar. Die Effekte einer wie auch
> immer gearteten Linie von der Prenzlauer Allee
> über die Wisbyer Straße nach Pankow sind marginal
> - dies entspricht keinem potenziell starken
> Verkehrsstrom und ist daher nicht grundlos von
> Seiten der Senatsplanung/CNB verworfen worden

Ist das denn wirklich als alternative Linienführung untersucht worden? Vor Jahren hieß es noch, man plane im Zuge des Baus dieser Kurve eine eventuelle Umlegung der 53 aus Rosenthal in Richtung Alex via Wisbyer Str. und Prenzlauer Allee (die 52 hätte dann wohl -neben der 50- wieder die Schönhauser Allee Richtung Innenstadt geführt werden sollen). Da scheint man doch Potential gesehen zu haben. Ergab sich bei diesen Planungen dann wirklich dessen Fehlen? Gibt es einen starken (oder stärkeren) Verkehrsstrom Prenzlauer Allee-Bornholmer Str.-Wedding? Oder ist die 23 nicht viel mehr als eine aus der Not (der dann verkürzten 50) geborene Variante, um im Wedding weiterhin einen 5 Minuten-Takt bieten zu können (der unbestritten notwendig ist)? Die man dann eben nicht wie eine 24 nach Weißensee führt, sondern sie mit dem M2-Ast verknüpft (was in der NVZ glücklicherweise auch zu Taktverdichtungen führt)?!

Ich persönlich finde beide Möglichkeiten durchaus gelungen, hab aber jahrelang an der nördlichen Prenzlauer Allee gewohnt und mir damals eher eine umsteigefreie Verbindung ins Pankower Zentrum gewünscht. Mir wäre die "53"er-Lösung also schon lieber gewesen. Aber ich stehe da sicher nicht für die Allgemeinheit.

Gruß
Thomas
TMBerlin schrieb:
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> Ich persönlich finde beide Möglichkeiten durchaus
> gelungen, hab aber jahrelang an der nördlichen
> Prenzlauer Allee gewohnt und mir damals eher eine
> umsteigefreie Verbindung ins Pankower Zentrum
> gewünscht. Mir wäre die "53"er-Lösung also schon
> lieber gewesen. Aber ich stehe da sicher nicht für
> die Allgemeinheit.
>
> Gruß
> Thomas

Man könnte auch das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Wenn nördlich des Bahnhofs Pankow zusätzliche Fahrten eingerichtet werden sollen, könnte man neben der Schönhauser und Bornholmer auch in die Prenzlauer fahren.
Ob von der Prenzlauer mehr Fahrgäste in die Bornholmer Str. wollen als in die Berliner Str. ist fraglich.
Die Verdichtung der 50 bei gleichzeitiger Beschränkung der Linie auf Pankow ist in sich selbst widersprüchlich.
Dafür ist man bereit, eine Kehranlage zu bauen und Zweirichter zu beschaffen, aber eine ohnehin betrieblich sinnvolle Kurve wird nicht gebaut - das verstehe wer will.
Man probiert mal wieder, weil man nicht wirklich weiß, was man machen soll - wie beim Parallelverkehr Bus/Tram raus nach Niederschönhausen.
Jetzt werden die wiedereingeführten Busse vermutlich mal wieder abgeschafft, die sie ersetzenden zusätzlichen Kurse der M1 fahren aber über Pankow hinaus bis nach Mitte, während der 50 dieser sinnvollste Weg verwehrt bleibt.
So wirklich schlüssig wirkt das alles nicht.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Florian Schulz schrieb:
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> Und um meine Polemik auf die Spitze zu treiben:
> Wieso ist eigentlich Wuhletalstraße noch nicht abgeklemmt?

Und derjenige, der den Abbau der unnötigen Gleisverbindung an der Landsberger/Petersburger bislang versäumte, ist der wahre Schuldige an der Flankenfahrt/Entgleisung vom Mittwoch!

so long

Mario
dubito ergo sum schrieb:
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> ... , während der 50 dieser sinnvollste Weg verwehrt bleibt.

Der sinnvollste Weg für die M50 führt ohnehin über Pankow-Kirche, Rathaus Pankow, S Wollankstraße, Prinzenstraße, U Pankstr., S Wedding und weiter im Zuge des M27 zur Turmstraße oder aber zum Hauptbahnhof.
Das würde aber den Bau der noch immer fehlenden U2-Station an der Pankower Kirche erfordern. Einen hinreichenden S-Bahnanschluss gibt es schon in Pankow-Heinersdorf, so dass eine Führung zum Bahnhof Pankow unnötig erscheint.

so long

Mario
TMBerlin schrieb:
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> Ist das denn wirklich als alternative
> Linienführung untersucht worden? Vor Jahren hieß
> es noch, man plane im Zuge des Baus dieser Kurve
> eine eventuelle Umlegung der 53 aus Rosenthal in
> Richtung Alex via Wisbyer Str. und Prenzlauer
> Allee (die 52 hätte dann wohl -neben der 50-
> wieder die Schönhauser Allee Richtung Innenstadt
> geführt werden sollen). Da scheint man doch
> Potential gesehen zu haben. Ergab sich bei diesen
> Planungen dann wirklich dessen Fehlen?

Die damalige Planung wurde von der BVG initiiert und sah lediglich eine Verlegung der Linie 53 von der Schönhauser Allee und Kastanienallee in die Wisbyer Straße und Prenzlauer Allee vor.

Man meinte damals in völliger Verkennung der hier vorhandenen Verkehrsströme und Potenziale das Straßenbahnangebot im Bereich Kastanienallee und Schönhauser Allee massiv reduzieren zu können.
Begründet wurde dies vor allem, (1) dass man die U2 stärker auslasten möchte und (2) es in diesem Teil der Stadt keine Potenziale für einen Straßenbahnverkehr im halbwegs dichten Takt geben würde.

Nicht zuletzt aufgrund von starken Protesten wurde von dieser Planung Abstand genommen und nach einer Zwischenstufe mit den Linien 52 und 53 zum Hackeschen Markt die Linie M1 etabliert, wo in den nächsten Jahren auch eine Taktverdichtung anstehen wird.

> Gibt es
> einen starken (oder stärkeren) Verkehrsstrom
> Prenzlauer Allee-Bornholmer Str.-Wedding? Oder ist
> die 23 nicht viel mehr als eine aus der Not (der
> dann verkürzten 50) geborene Variante, um im
> Wedding weiterhin einen 5 Minuten-Takt bieten zu
> können (der unbestritten notwendig ist)? Die man
> dann eben nicht wie eine 24 nach Weißensee führt,
> sondern sie mit dem M2-Ast verknüpft (was in der
> NVZ glücklicherweise auch zu Taktverdichtungen
> führt)?!
Der starke Verkehrsstrom aus Richtung Wedding bricht nicht vollends bis zur Schönhauser Allee ab, sondern führt weiter bis etwa in Höhe der Prenzlauer Allee. Wir haben heute zu bestimmten Zeiten Überlastungen der M13 genau in diesem Bereich - und zwar mit Fahrgästen von/in Richtung Wedding.
Ähnlich haben wir heute auf der Linie 50 zu bestimmten Zeiten einen Bedarf nach mehr als einem 10-Minuten-Takt. Mit einer Durchbindung in die Prenzlauer Allee wären wir hier auf ein festes Taktraster festgelegt. Eine Veridchtung auf einen nachfragegegerechten 6/7/7-Minuten-Takt wäre dann nicht mehr möglich, da (1) ein solches Angebot kaum kompatibel mit den Takten in der Prenzlauer Allee wäre und (2) wir zwischen S+U Pankow und der Prenzlauer Allee ein absolutes Überangebot fahren würden.

Viele Grüße
Ingolf
> Die damalige Planung wurde von der BVG initiiert
> und sah lediglich eine Verlegung der Linie 53 von
> der Schönhauser Allee und Kastanienallee in die
> Wisbyer Straße und Prenzlauer Allee vor.
>
> Man meinte damals in völliger Verkennung der hier
> vorhandenen Verkehrsströme und Potenziale das
> Straßenbahnangebot im Bereich Kastanienallee und
> Schönhauser Allee massiv reduzieren zu können.
> Begründet wurde dies vor allem, (1) dass man die
> U2 stärker auslasten möchte und (2) es in diesem
> Teil der Stadt keine Potenziale für einen
> Straßenbahnverkehr im halbwegs dichten Takt geben
> würde.


Es wäre aber zum damaligen Zeitpunt die 50 in der Schönhauser Allee geblieben, die in der HVZ (wimre) auch alle 10 Minuten fuhr. Letztendlich wäre das also (bis auf die Abendstunden) kein anderes Angebot gewesen, als dann mit 52 / 53 und der resultierenden M1. Ich stimme uneingeschränkt zu: ein viel zu geringes Angebot! Hier hat man schon vor Einführung des Metronetzes vermeintliche Sparpotentiale ausschöpfen wollen - die 24 eingestellt, durch die 50 ersetzt und die Wiederweiterführung der 52 nach Mitte noch als große Verbesserung verkauft (was sie ja für die Linie an sich auch war). Und das auch noch im 20 min Takt, wo vorher die 52 und die 53 - wie ihre Vorgänger 22 und 46 - alle 15 Minuten fuhren.

> Nicht zuletzt aufgrund von starken Protesten wurde
> von dieser Planung Abstand genommen und nach einer
> Zwischenstufe mit den Linien 52 und 53 zum
> Hackeschen Markt die Linie M1 etabliert, wo in den
> nächsten Jahren auch eine Taktverdichtung anstehen
> wird.

Diese Verdichtung wird aber auch schon seit mehreren Jahren angekündigt. (Belegbar durch ältere Artikel von P.Neumann in der Berliner Zeitung)
Letztendlich stellt man dann nur einen Zustand her, den es in den 90er Jahren mit der 50 und 53 gegeben hat, da fuhren, wenn ich mich recht erinnere in der HVZ insgesamt 10 Bahnen/Stunde, eine dann verstärkte M1 bringt es auf 9 Züge/Stunde - immerhin 3 mehr als jetzt.


> Ähnlich haben wir heute auf der Linie 50 zu
> bestimmten Zeiten einen Bedarf nach mehr als einem
> 10-Minuten-Takt. Mit einer Durchbindung in die
> Prenzlauer Allee wären wir hier auf ein festes
> Taktraster festgelegt. Eine Veridchtung auf einen
> nachfragegegerechten 6/7/7-Minuten-Takt wäre dann
> nicht mehr möglich, da (1) ein solches Angebot
> kaum kompatibel mit den Takten in der Prenzlauer
> Allee wäre und (2) wir zwischen S+U Pankow und der
> Prenzlauer Allee ein absolutes Überangebot fahren
> würden.


Nachvollziehbar ... überlegbar wäre dann aber auch gewesen, die M1 zw. Mitte und Buchholz einzurichten und die 52/53 in irgendeiner Form wieder einzuführen (oder eine M3). Lösungsansätze gibt es einige. Ein wirklicher Idealzustand ist schwer erreichbar (wie überall). Wenn auch wünschenswert gewesen wäre, wenn man an der von Mario erwähnten Strecke Wollankstr. - Pankstr. festgehalten hätte und dazu vllt. sinnigerweise die M2 statt nach Heinersdorf ins Kissingenviertel geleitet hätte.

Man sollte wohl froh sein, dass in Pankow überhaupt noch Bahnen rollen.

Gruß
Thomas



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2010 00:55 von TMBerlin.
Ingolf schrieb:
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> Der starke Verkehrsstrom aus Richtung Wedding
> bricht nicht vollends bis zur Schönhauser Allee
> ab, sondern führt weiter bis etwa in Höhe der
> Prenzlauer Allee. Wir haben heute zu bestimmten
> Zeiten Überlastungen der M13 genau in diesem
> Bereich - und zwar mit Fahrgästen von/in Richtung
> Wedding.

Das erkenne ich auch, letztlich interessierte mich wirklich der "Über Eck-Verkehr", den wir ja in Ansätzen jetzt 3 Wochen mit der umgeleiteten M2 hatten, also wirklich aus und in die Prenzlauer Allee heraus nach Wedding. Die BVG verspricht sich hier steigende Binnenverkehrsnachfrage. Ich wollte nur meine laienhafte Vermutung äußern, dass es eine ebenso starke (oder eben schwache) Nachfrage nach einer Direktverbindung Pankow - Prenzlauer Allee - südlicher Prenzlauer Berg gibt, wie vielleicht Wedding - Prenzlauer Allee - südlicher Prenzlauer Berg. Du wirst dazu aber sicher nähere Untersuchungen / Zahlen kennen?!

Th.
TMBerlin schrieb:
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> Es wäre aber zum damaligen Zeitpunt die 50 in der
> Schönhauser Allee geblieben, die in der HVZ
> (wimre) auch alle 10 Minuten fuhr. Letztendlich
> wäre das also (bis auf die Abendstunden) kein
> anderes Angebot gewesen, als dann mit 52 / 53 und
> der resultierenden M1. Ich stimme uneingeschränkt
> zu: ein viel zu geringes Angebot!
Es wäre das Anfang vom Ende der Straßenbahn im heutigen M1-Korridor gewesen. Das Angebot wäre so schlecht geworden, dass hier die Nachfrage ganz schnell unter die für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Straßenbahn notwendige Auslastung gefallen wäre. Aber genau das war ja vermutlich auch gewollt. Lange Zeit hat man an vielen Stellen darauf hingearbeitet, die Straßenbahn hier loswerden zu wollen.

Ausgerechnet die lokale Hauptrelation für die Straßenbahn von der Schönhauser Allee zum Rosenthaler Platz und zum Hackeschen Markt wäre gar nicht mehr direkt bedient worden. Südlich Zionskirchplatz gäbe es selbst werktags nur alle 15 Minuten eine Bahn der damaligen Linie 13. Und ausgerechnet zu den mit nachfragestärksten Zeiten - abends und am Wochenende - wäre im gesamten M1-Korridor zwischen Mitte und südlichem Pankow nur ein 20-Minuten-Takt angeboten worden.

> Diese Verdichtung wird aber auch schon seit
> mehreren Jahren angekündigt. (Belegbar durch
> ältere Artikel von P.Neumann in der Berliner
> Zeitung)
Hier heißt es eindeutig, dass weitergekämpft werden muss, bis dass auch endlich so kommt.

> Letztendlich stellt man dann nur einen Zustand
> her, den es in den 90er Jahren mit der 50 und 53
> gegeben hat, da fuhren, wenn ich mich recht
> erinnere in der HVZ insgesamt 10 Bahnen/Stunde,
> eine dann verstärkte M1 bringt es auf 9
> Züge/Stunde - immerhin 3 mehr als jetzt.
Das Angebot ist dann mit der M1 klarer geordnet und stärker an der Hauptrelation orientiert - eben im dichten Takt zum Hackeschen Markt.
Was sonst in diesem Bereich aber noch "erkämpft" werden muss, ist eine Verdichtung der 12 auf einen 10-Minuten-Takt. Das Potenzial ist eindeutig vorhanden.

> Ein wirklicher Idealzustand ist
> schwer erreichbar (wie überall). Wenn auch
> wünschenswert gewesen wäre, wenn man an der von
> Mario erwähnten Strecke Wollankstr. - Pankstr.
Diese Strecke ist weiterhin offizielle Langfristplanung des Senats.

> festgehalten hätte und dazu vllt. sinnigerweise
> die M2 statt nach Heinersdorf ins Kissingenviertel
> geleitet hätte.
Mit einer Straßenbahnstrecke von der Prenzlauer Promenade durch das Kissingekiez bis nach S/U-Pankow ließen sich mit nur ganz wenig Mehraufwand an Straßenbahnleistungen nicht nur kräftig Buskilometer einsparen, sondern die Frage nach der Durchbindung der Linien stellt sich dann ganz anders. Denkbar wäre dann zum Beispiel eine neue M2 Alexanderplatz - Prenzlauer Allee - Kissingenkiez - Rosenthal - Märkisches Viertel - S+U Wittenau. In dieser Relation gäbe es dann auch genug Potenzial für einen ganztägigen 10-Minuten-Takt, ergänzt von einer Verdichterlinie Alexanderplatz - Am Steinberg/Heinersdorf...

> Man sollte wohl froh sein, dass in Pankow
> überhaupt noch Bahnen rollen.
Ja, das ist die traurige Realität bezüglich der ÖPNV-Entwicklung in dieser Stadt. Glücklicherweise haben die Pankower Strecken alle Angriffsversuche - zuletzt im Jahr 2006 durch Necker & Co überlebt und die Macht des Faktischen (kräftiger Bevölkerungs- und Nachfragezuwachs und sich auch im Berlin immer weiter durchsetzende Erkenntnis, dass Straßenbahnen ein sinnvolles öffentliches Verkehrsmittel sind) lässt hier eher optimistisch in die Zukunft blicken.

Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Ähnlich haben wir heute auf der Linie 50 zu
> bestimmten Zeiten einen Bedarf nach mehr als einem
> 10-Minuten-Takt. Mit einer Durchbindung in die
> Prenzlauer Allee wären wir hier auf ein festes
> Taktraster festgelegt. Eine Veridchtung auf einen
> nachfragegegerechten 6/7/7-Minuten-Takt wäre dann
> nicht mehr möglich, da (1) ein solches Angebot
> kaum kompatibel mit den Takten in der Prenzlauer
> Allee wäre und (2) wir zwischen S+U Pankow und der
> Prenzlauer Allee ein absolutes Überangebot fahren
> würden.

Die Verdoppelung der Niederschönhauser Züge "passt" auch nicht ins Taktgefüge der M1 und ist dennoch geplant.
Sinnvoller wäre u.U. statt des geplanten 7/13'er-Taktes Niederschönhauen-Kupfergraben ein glatter 10min.-Takt Niederschönhausen-Prenzlauer-Alex als "passende" Ergänzung zur M2.
Dann wäre auf der Schönhauser Platz für Fahrten der M1 nach Buchholz.
Wenn von Pankow zur Prenzlauer durchgehende Züge gefahren werden sollen, dann natürlich eher von den westlichen Ästen als vom östlichen.

Von den sich durch Netzerweiterungen(Wollankstr., Kissingenviertel) bietenden Alternativen mal ganz zu schweigen...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Ingolf schrieb:
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> Die damalige Planung wurde von der BVG initiiert
> und sah lediglich eine Verlegung der Linie 53 von
> der Schönhauser Allee und Kastanienallee in die
> Wisbyer Straße und Prenzlauer Allee vor.
>
> Man meinte damals in völliger Verkennung der hier
> vorhandenen Verkehrsströme und Potenziale das
> Straßenbahnangebot im Bereich Kastanienallee und
> Schönhauser Allee massiv reduzieren zu können.
> Begründet wurde dies vor allem, (1) dass man die
> U2 stärker auslasten möchte und (2) es in diesem
> Teil der Stadt keine Potenziale für einen
> Straßenbahnverkehr im halbwegs dichten Takt geben
> würde.
>
> Nicht zuletzt aufgrund von starken Protesten wurde
> von dieser Planung Abstand genommen und nach einer
> Zwischenstufe mit den Linien 52 und 53 zum
> Hackeschen Markt die Linie M1 etabliert, wo in den
> nächsten Jahren auch eine Taktverdichtung anstehen
> wird.

Statt einer Verlegung der 53 von der Schönhauser in die Prenzlauer kam dann die Verlegung der 50 von der Schönhauser in die Bornholmer - wodurch anderthalb mal soviele Fahrten wegfielen, keine neue Übereckverbindung etabliert und keiner betrieblich notwendigen Kurve zur Umsetzung verholfen wurde.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
dubito ergo sum schrieb:
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> Die Verdoppelung der Niederschönhauser Züge
> "passt" auch nicht ins Taktgefüge der M1 und ist
> dennoch geplant.
> Sinnvoller wäre u.U. statt des geplanten
> 7/13'er-Taktes Niederschönhauen-Kupfergraben ein
> glatter 10min.-Takt
> Niederschönhausen-Prenzlauer-Alex als "passende"
> Ergänzung zur M2.
> Dann wäre auf der Schönhauser Platz für Fahrten
> der M1 nach Buchholz.

Die Hauptrelation aus Pankow und Niederschönhausen ist und bleibt die Schönhauser Allee. Die Führung von Pankower Linien im bestehenden Netz über andere Relationen hat in der Summe immer zu Fahrgastverlusten geführt - zuletzt bei der Linie 50, als sie in den Wedding geschickt wurde.
Allerdings dürfte auch klar sein, dass es wirtschaftlich unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht darstellbar ist, alle Linien aus Pankow im dichten Takt über die Schönhauser in die Innenstadt zu führen. Das ergäbe auch in der Schönhauser ein Überangebot - während anderswo dringend benötigte Leistungen fehlen.
Im Gegenzug könnte man aus jedem Ast jeweils beispielweise nur alle 20 Minuten in die Schönhauser fahren und mit Ergänzungslinien über andere Relationen (Wedding, Prenzlauer etc.) auf einen 10-Minuten-Takt verdichten. Allerdings werden solche Lösungen heutzutage nicht mehr von den Fahrgästen honoriert: Mit einem 20-Minuten-Takt gewinnt man niemanden neu als Kunden hinzu - auch wenn dazwischen eine Umsteigeverbindung existiert.

Daher wird man immer einen Kompromiss zwischen Fahrgastwünschen und Wirtschaftlichkeit finden müssen. Daher plädiere ich hier für eine Konzentration auf die potenziell stärksten Relationen - und hier kommt im Fall Pankow die folgende Betrachtung ins Spiel:
Jeder der drei bestehenden Pankower Streckenäste eine eigene Nachfragecharakteristik und unterschiedliche Potenziale. So ist der Anteil der Fahrgäste mit einen Ziel in der Kastanienallee und Schönhauser Allee südlich Bornholmer Straße interessanterweise aus dem Bereich Grabbeallee-Dietzgenstraße größer, als von der Linie 50 (auch als sie noch in die Schönhauser durchgefahren ist). Erklären lässt sich das mit der überwiegenden Bebauungs- und Bevölkerungsstruktur entlang der Pankower Strecken. Während Buchholz und Rosenthal überwiegend durch Einfamilien-/Reihenhausbebauung geprägt ist, finden wir auf dem Weg nach Niederschönhausen doch wesentlich mehr Mietwohnungsbau (Gründerzeit etc.). Und die üblichen täglichen Wege einer "typischen Einfamilienhausfamilie" sind nun einmal anders, als des "jungen Wohnungsmieters" in Niederschönhausen, dem der Prenzlauer Berg zu teuer oder zum Wohnen zu trubelig geworden ist (das alles jetzt vereinfacht ausgedrückt).
Daher sehe ich der Ansatz der Stärkung der durchgehenden Verbindung von Niederschönhausen nach der Schönhauser Allee genau richtig, da er die meisten Potenziale mitnimmt - auch um den Preis dessen, dass es nördlich des Pastor-Niemöller-Platzes einen unsauberen Takt geben wird.

> Von den sich durch Netzerweiterungen(Wollankstr.,
> Kissingenviertel) bietenden Alternativen mal ganz
> zu schweigen...
Zweifellos. Aber solange diese Strecken nicht zur Verfügung stehen, sollte man im gegenwärtigen Netz das bestmögliche Angebot fahren. Es bringt nicht viel, bestimmte Relationen im bestehenden Netz als "Vorlaufbetrieb" für mögliche neue Strecken anzubieten, da diese oft eben genau erst im Zusammenhang mit den neuen Strecken einen wirtschaftlichen Nutzen entfalten können.

Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Daher sehe ich der Ansatz der Stärkung der
> durchgehenden Verbindung von Niederschönhausen
> nach der Schönhauser Allee genau richtig, da er
> die meisten Potenziale mitnimmt - auch um den
> Preis dessen, dass es nördlich des
> Pastor-Niemöller-Platzes einen unsauberen Takt
> geben wird.
>

Ich vermute fast, man wird alle 20 min den 107er weiter bis S+U Pankow fahren lassen, genau in der 13 Minuten-Lücke (und damit zeitlich parallel zur M1 nach Rosenthal). So ergibt sich auf der gemeinsamen Strecke Niemöller Platz <> Nordend auch wieder ein 6/7/7-Takt, nur eben mit 1x Bus und 2x Bahn.
Das glaube ich nicht. Denn die Beseitigung des Parallelverkehrs auf der Grabbeallee ist nach wie vor auf der Agenda der BVG. Es soll ja irgendwann die M1 zur Schillerstraße verdichtet werden - und dann wird weder der 107er, noch der 250er noch von dort aus ins Zentrum Pankow fahren.

~~~~~~
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Philipp Borchert schrieb:
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> Es soll ja irgendwann
> die M1 zur Schillerstraße verdichtet werden - und
> dann wird weder der 107er, noch der 250er noch von
> dort aus ins Zentrum Pankow fahren.

Genau um diesen späteren Zeitpunkt ging es ja. Die Nachfrage von Niederschönhausen steigt ständig, die M1 soll verdichtet werden, es ergibt sich aber ein krummer Takt durch den Ast nach Rosenthal (ein Zug nach Rosenthal, zwei Züge nach Schillerstr., dann wieder einer nach Rosenthal, zwei nach Schillerstr. usw.usf.) - in diesen krummen Takt nach Schillerstr. hinein, könnte weiterhin der 107er gelegt werden, der vielleicht wenigstens irgendwie die eine Station bis Niemöller-Platz verlängert wird (Anschluß an die M1 aus/nach Rosenthal) oder sogar weiter bis Pankow-Zentrum belassen wird. Diese Kürzung der Linie hat man schließlich schon mal probiert und fing sich einen Haufen Protest ein. Hier beißt man viell. in den sauren Apfel und belässt beide Verkehrsträger. Ich vermute eher, es geht dem 250er in der jetzigen Form an den Kragen, da wird man sich evtl. eine andere Führung einfallen lassen um etwas Verkehr zu substituieren.
Ingolf schrieb:
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> Die Hauptrelation aus Pankow und Niederschönhausen
> ist und bleibt die Schönhauser Allee.

Das dürfte sich bestenfalls mit direkten, umwegfreien Verbindungen zu den "Konkurrenzradialen" Prenzlauer und Wollankstr. ändern.

Die Führung
> von Pankower Linien im bestehenden Netz über
> andere Relationen hat in der Summe immer zu
> Fahrgastverlusten geführt - zuletzt bei der Linie
> 50, als sie in den Wedding geschickt wurde.

Logisch - alles nur Kompromisse, die andere "Probleme" gleich mitlösen sollten.

> Allerdings dürfte auch klar sein, dass es
> wirtschaftlich unter den gegebenen
> Rahmenbedingungen nicht darstellbar ist, alle
> Linien aus Pankow im dichten Takt über die
> Schönhauser in die Innenstadt zu führen.

Waren 22, 46 und 49 Verlustbringer?

Das
> ergäbe auch in der Schönhauser ein Überangebot -
> während anderswo dringend benötigte Leistungen
> fehlen.

Womit wir wieder bei der Idiotie der Deckelung des Gesamtangebots wären.

> Im Gegenzug könnte man aus jedem Ast jeweils
> beispielweise nur alle 20 Minuten in die
> Schönhauser fahren und mit Ergänzungslinien über
> andere Relationen (Wedding, Prenzlauer etc.) auf
> einen 10-Minuten-Takt verdichten. Allerdings
> werden solche Lösungen heutzutage nicht mehr von
> den Fahrgästen honoriert: Mit einem
> 20-Minuten-Takt gewinnt man niemanden neu als
> Kunden hinzu - auch wenn dazwischen eine
> Umsteigeverbindung existiert.

Dass mehrere sich überlagernde Linien dasselbe Angebot darstellen wie eine, die dann diverse Ziele hat, durchschauen auch immer weniger...

> Daher sehe ich der Ansatz der Stärkung der
> durchgehenden Verbindung von Niederschönhausen
> nach der Schönhauser Allee genau richtig, da er
> die meisten Potenziale mitnimmt

Aus ganz anderer Perspektive kann man zum selben Ergebnis kommen: Der mittlere Ast verliert die wenigsten Fahrgäste an die flankierenden Schnellbahnen und bietet sich daher am ehesten für eine attraktive Direktverbindung an.

Andererseits ist es schon ein Schildbürgerstreich in eine Neubaustrecke als Direktverbindung in die Innenstadt zu investieren (damit wurde sogar auf den Bahnen geworben) und dann die Buchholzer Straßenbahnen stattdessen auf eine Tangente abzulenken.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Anonymer Benutzer
...
10.10.2010 16:01
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2011 05:31 von 54E.
Mit dem mittleren Ast dürfte die Strecke zur Schillerstr. gemeint sein - Rosenthal ist links und Buchholz rechts davon. Und die flankierenden Schnellbahnen sind die U2 und die S-Bahn...
Anonymer Benutzer
...
10.10.2010 16:37
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2011 05:32 von 54E.
Die Nordbahn ist für die Rosenthaler Strecke nicht soooooo weit weg. Ich glaube aber, es ist eher der Abschnitt Pankow - Schönhauser Allee gemeint (S8 und U2 durchgehend, S2/Ring mit umsteigen in Gesundbrunnen).

Aber ich spekuliere hier auch nur, verbindlich kann dir das nur dubito ergo sum sagen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.2010 23:15 von VvJ-Ente.
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