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Streiks bei der S-Bahn
geschrieben von fairsein 
Zitat
dubito ergo sum

Abschließend mal an alle hier, die Streiks im ÖPNV ablehnen, die Frage, ob sie in ihrem Arbeitsverhältnis auch gern aus Rücksichtnahme auf andere auf die Durchsetzung ihrer Rechte und Interessen verzichten oder ob hier einfach nur mit zweierlei Maß gemesen wird?

Wenn ich auch 2.000€ netto verdiene, streike ich natürlich nicht... ;-)

Und wenn ich eine gewisse Identifikation mit meinem Unternehmen habe
und der (derzeitigen) Außendarstellung würde ich als S-Bahnfahrer nicht streiken!

Wegen am Ende 5€ mehr macht die GDL so einen Aufriss!

Lächerlich! Aber irgendeiner muß es ja ausbaden und wenn es am Ende
die Fahrgäste sind die wieder Tariferhöhungen schlucken müssen!
Zitat
micha774
Wegen am Ende 5€ mehr macht die GDL so einen Aufriss!

Lächerlich!

Wenn es nur um ein paar Euro auf der Lohntabelle ginge, hätte sich die GDL dem Tarifabschluss der anderen Bahngewerkschaften anschließen können.

Es geht hier um die Verinbarung eines Flächentarifvertrages für die Lokführer aller in Deutschland agierenden Bahnunternehmen, dass der Wettbewerb nicht mehr auf dem Rücken und den Einkommen der Fahrpersonale ausgetragen werden kann. Weiterhin geht es um Arbeitszeitrichtlinien und um wirksame Kontrollen der Einhaltung, wie sie im Kraftverkehr seit langem europaweit gelten.
Herr Weselsky hat das vorhin in der Abendschau ganz gut rübergebracht, auch dass die Berliner S-Bahn nicht den Schwerpunkt der am kommenden Montag beginnenden Kampfmaßnahmen bilden wird, aber auch nicht völlig außen vor bleibt.

so long

Mario
Zitat
DonChaos
Naja, aber die ohnehin schon spürbare Aggression gegen S-Bahn-Mitarbeiter könnte dadurch definitiv eskalieren.

Und das Schlimme ist, zu spüren bekommen es die Mitarbeiter, die nicht streiken und fahren. So ging es mir beim letzten Streik.

Zitat
DonChaos
Jetzt zu streiken ist unverantwortlich gegenüber den Mitarbeitern in den Zügen, Kundenbüros und auf den Bahnsteigen.

Danke, sehe ich auch so - und gegenüber den Kunden.
Zitat
nicolaas
In diesem Falle sollten die streikenden Tf aufpassen, dass die Beförderungsfälle nicht zu Selbstjustiz greifen.

Die Beförderungsfälle sollen sich aber nicht am Nichtstreikenden Personal vergreifen, aber das wird wohl Wunschtraum bleiben. Die streikenden Tf sitzen nämlich nicht auf den Bahnsteigen, während die nichtstreikenden Tf den wütenden Massen ausgesetzt sind.
Zitat
micha774
Hier werden Äpfel und Birnen verglichen!
Wieviel verdient ein S-Bahner und wieviel die anderen Berufsgruppen?

Vorallem Callcenter- und Pflegepersonal mit den Bahnern in einem Atemzug zu nennen
ist schon gewagt...

Mir geht es hierbei nicht um die Schwere der Arbeit, sondern nur um den Verdienst!

Aha, also wenn in bestimmten Berufsgruppen weniger verdient wird, haben die anderen die Füße still zu halten? Im Ü*brigen geht es hier gar nicht um die Lohnhöhe, sondern um ganz bestimmte Punkte, für die Lokführer seit Jahren kämpfen, nämlich um Arbeitsbedingungen. Das wird in den Medien aber nicht breitgetreten, weils keine Quote bringt und man mit der Wahrheit nichts diskreditieren kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2011 23:37 von mcbit.
Zitat
mcbit
Zitat
nicolaas
In diesem Falle sollten die streikenden Tf aufpassen, dass die Beförderungsfälle nicht zu Selbstjustiz greifen.

Die Beförderungsfälle sollen sich aber nicht am Nichtstreikenden Personal vergreifen, aber das wird wohl Wunschtraum bleiben. Die streikenden Tf sitzen nämlich nicht auf den Bahnsteigen, während die nichtstreikenden Tf den wütenden Massen ausgesetzt sind.

Vielleicht sollten die Streikbrecher einfach auch streiken? Es zwingt sie ja niemand, weiterzufahren...aber profitieren wollen sie am Ende doch vom erstreikten Abschluss...

Grüße
c.
Zitat
clime
Vielleicht sollten die Streikbrecher einfach auch streiken? Es zwingt sie ja niemand, weiterzufahren...aber profitieren wollen sie am Ende doch vom erstreikten Abschluss...

Ein nicht gewerkschaftlich Organisierter darf gar nicht streiken. Und ein Streikbrecher ist er dann noch lange nicht, denn er ist nämlich genau doch gezwungen. Also vorsicht mit solchen billigen Anmachen. Außerdem, und damit kommen wir wieder zum Punkt, gibt das niemanden das recht, diese Mitarbeiter verbal oder physisch anzugreifen.
Wenn ein Mitarbeiter sein Recht, in die Gewerkschaft einzutreten, nicht wahrnimmt, darf er sich hinterher auch nicht beschweren. Selbst Schuld, so einfach ist das. Also wünsch ich schonmal viel Spaß beim nächsten Streik.

Natürlich gibt das niemandem das Recht, ihn verbal oder physisch anzugreifen, das habe ich auch nirgendwo behauptet. Mich stört nur das Rumgeheule. Wer das eine will, muss das andere mögen - wenn ein Tf nicht in die Gewerkschaft will, muss er halt auch mit den Folgen klarkommen.

Grüße
c.
Ein Beitrag, sowie eine Antwort darauf wurden versteckt, 2 Beiträge die den entsprechenden Beitrag zitierten wurden editiert. Ich bitte darum sachlich zu bleiben und Beiträge so zu formulieren, dass sie nicht als (versteckter) Aufruf zu Straftraten gewertet werden können.

Gruß, Tom Gerlich - Forummaster Berlin
Zitat
clime
Wenn ein Mitarbeiter sein Recht, in die Gewerkschaft einzutreten, nicht wahrnimmt, darf er sich hinterher auch nicht beschweren. Selbst Schuld, so einfach ist das. Also wünsch ich schonmal viel Spaß beim nächsten Streik.

Natürlich gibt das niemandem das Recht, ihn verbal oder physisch anzugreifen, das habe ich auch nirgendwo behauptet. Mich stört nur das Rumgeheule. Wer das eine will, muss das andere mögen - wenn ein Tf nicht in die Gewerkschaft will, muss er halt auch mit den Folgen klarkommen.

Interessant, wie man sich in 3 Sätzen so unsachlich selbst widersprechen kann.
Hier endet daher mein Interesse an weiterer Conversation.
Zitat
mcbit
Zitat
clime
Vielleicht sollten die Streikbrecher einfach auch streiken? Es zwingt sie ja niemand, weiterzufahren...aber profitieren wollen sie am Ende doch vom erstreikten Abschluss...

Ein nicht gewerkschaftlich Organisierter darf gar nicht streiken. Und ein Streikbrecher ist er dann noch lange nicht, denn er ist nämlich genau doch gezwungen. Also vorsicht mit solchen billigen Anmachen. Außerdem, und damit kommen wir wieder zum Punkt, gibt das niemanden das recht, diese Mitarbeiter verbal oder physisch anzugreifen.

Ein nicht gewerkschaftlich Organisierter darf streiken. Er bekommt halt kein Streikgeld, so wie die Personen, die in der Gewerkschaft sind.
Und auch nicht gewerkschaftlich Organisierter profitieren bei den meisten Abschlüßen. Vor allem aber bei diesem. Denn es soll ja ein Flächendeckungstarifvertrag werden und soll für die gesamte Branche gelten, sprich alle Lokführer.
Habe das Thema in der Schule und als Verwaltungsfuzzy muss man das doch wissen :)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2011 06:21 von Silent-Eagle.
Ob die Streiksache gerecht ist oder nicht, und Recht zum Streiken hin oder her - warum müssen verdammt noch mal die FAHRGÄSTE die Zielscheibe bilden?! Sie haben keinerlei Einfluß in der Sache, egal wie sie die Streiksache selber sehen! Sie können sich nicht wehren! Sie haben gar keine Rechte gegen einen Streik! Egal ob sie 'böse, böse Arbeitgeber' oder 'böse, böse Streikende' oder beides gleichzeitig denken - sie werden gar nicht gefragt, sondern haben Verspätungen und Anullierungen zu dulden und eventuelle Kosten selber zu tragen!

Wie wäre es wenn Gerwerkschaften verplichtet wären:
1. Streiks mindestens eine Woche im Voraus in Detail anzukündigen; und
2. alle durch den Streik entstandene Kosten unparteiliche Dritte (z.B. Fahrgäste) zu erstatten; und sowieso
3. den Streik so zu organisieren, um die Wirkung auf unparteiliche Dritte so weit wie nur möglich zu minimisieren?

3 wäre mit 1 geholfen, und 2 würde Anreiz auf 3 geben.
Wenn Streiks so durchgeführt werden, wie Du vorschlägst, werden sie zum zahnlosen Tiger!
Zitat
Silent-Eagle


Ein nicht gewerkschaftlich Organisierter darf streiken. Er bekommt halt kein Streikgeld, so wie die Personen, die in der Gewerkschaft sind.
Und auch nicht gewerkschaftlich Organisierter profitieren bei den meisten Abschlüßen. Vor allem aber bei diesem. Denn es soll ja ein Flächendeckungstarifvertrag werden und soll für die gesamte Branche gelten, sprich alle Lokführer.
Habe das Thema in der Schule und als Verwaltungsfuzzy muss man das doch wissen :)

Ein Nichtorganisierter (oder gar bei einer anderen Gewerkschaft, die bereits einen TV abgeschlossen hat) riskiert aber mehr, als den Verdienstausfall. Das sollte man dabei nicht vergessen.
Fakt ist aber eines, wer nicht mitstreikt, hat seine Gründe und keiner hat das Recht, auch Fahrgäste nicht, diesen anzupöbeln oder gar anzugreifen - und da lasse ich auch kein "Selbst schuld" gelten.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Wenn Streiks so durchgeführt werden, wie Du vorschlägst, werden sie zum zahnlosen Tiger!

Zum einen das, zum anderen gibt es ohnehin kaum gesetzliche Regelungen, wie Streiks abzulaufen haben, das hat sich insgesamt in Deutschland auch bewährt. Im übrigen gäbe es ja auch ein ganz einfaches Mittel, den Mitarbeitern das Streikrecht zu nehmen: man müsste sie verbeamten. Spätestens seit der Bahnreform ist man da aber genau auf dem Gegenkurs.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Wenn Streiks so durchgeführt werden, wie Du vorschlägst, werden sie zum zahnlosen Tiger!

Tja, wenn ein Tiger dauernd Wehrlose anbeißt, sollte der Zahnarzt vielleicht doch mal dran...

In Grossbritannien gab es mal eine solche Zahnärztin, eine gewisse Eiserne Lady...
Zitat
mcbit
Ein Nichtorganisierter (oder gar bei einer anderen Gewerkschaft, die bereits einen TV abgeschlossen hat) riskiert aber mehr, als den Verdienstausfall. Das sollte man dabei nicht vergessen.

Auch ein Nichtorganisierter nimmt bei Teilnahme an einem regulären Streik seine verfassungsmäßigen Rechte wahr, die ihm niemand steitig machen darf. Um seinen Rechtsschutz muss er sich aber - im Gegensatz zu Mitgliedern der Arbeitnehmerorganisationen - selbst kümmern. Letztlich ist es aber eine persönliche freie Entscheidung jedes Einzelnen, seine Rechte durch eine starke Organisation vertreten zu lassen (und sich daran finanziell und/oder aktiv zu beteiligen) - oder sich selbst um sein Glück zu kümmern.

Die Widersprüchlichkeit im Handeln der Arbeitgeber (hier der Bahnunternehmen) zeigt sich ganz deutlich darin, dass sie immer betonen, keinerlei finanziellen Spielraum für bessere Bezahlung oder verbesserte Arbeitsbedingungen zu haben. Andererseits wenden sie die erzielten Abschlüsse freiwillig auf alle Mitarbeiter an, ungeachtet ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaftsorganisation. Rechtlich bindend sind Tarifverträge nur für die Mitglieder der tarifführenden Gewerkschaften, mit denen sie abgeschlossen wurden.

Die für die Bahnkunden bei legalen Arbeitskampfaktionen entstehenden Erschwernisse sind nicht Ziel der Gewerkschaften, aber in der letzten Phase der Tarifauseinandersetzung praktisch unvermeidbar. Letztlich benutzen beide Seiten die Kunden als Geiseln zur Durchsetzung ihrer Ziele, auch wenn stets das Gegenteil behauptet wird. Die Arbeitgeberseite nutzt dabei die Medien sehr geschickt zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung gegen die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer.

so long

Mario
Die S-Bahn hat sich schon einmal kaputtgestreikt... zu lange her, als dass man sich erinnert? So teuer sind die Alternativen auch nicht... der Senat ist autofreundlich, die Fahrradsaison beginnt,... einen Gefallen tut man sich jedenfalls nicht.
Eine Möglichkeit wäre noch, dass man Streikausfälle in den Fahrgastrechten verankern könnte. Dann trifft der Streik finanziell das Verkehrsunternehmen.
Was ist eigentlich mit den Mitarbeitern die nicht streiken dürfen
aber nicht arbeiten können, weil keine Züge bereitstehen?

Dann hätte man auch innerhalb der Belegschaft Stunk!
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