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Streiks bei der S-Bahn
geschrieben von fairsein 
Ups, jetzt wird's spannend:

[www.tagesspiegel.de]

"Angesichts widersprüchlicher Mitteilungen zum Streikbeginn bei der Bahn sieht sich die Lokführergewerkschaft GDL als Opfer einer gefälschten Email-Mitteilung. Wann der Streik losgeht und wo, will ihr Chef nicht sagen."

Wurde heute Morgen gestreikt?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Ups, jetzt wird's spannend:

[www.tagesspiegel.de]

"Angesichts widersprüchlicher Mitteilungen zum Streikbeginn bei der Bahn sieht sich die Lokführergewerkschaft GDL als Opfer einer gefälschten Email-Mitteilung. Wann der Streik losgeht und wo, will ihr Chef nicht sagen."

Wurde heute Morgen gestreikt?

Die Meldung ist doch schon alt? Wieso bringst du das nochmal aufs Tableau?

Grüße
c.
Zitat
Tramy1
Keine Streiks, keine Lohnerhöhungen, keine Erhöhung der Sprit preise und Strompreise usw. usw., das ist wohl klar. Die Lohnkosten müssen eben von den Unternehmen wieder rein geholt werden, somit Steigen die Preise für Strom, Sprit usw., das sollte jeden Klar sein.

Dazu hatte mal der "Discovery Channel" eine schöne Reportage gebracht, die das noch Wissenschaftlich belegt.

Reportagen sind zunächst mal per se selten wissenschaftlich, da dieses Format für wissenschaftliche Arbeit überhaupt nicht geeignet ist.

Zum anderen sind Lohnsteigerungen natürlich auch für Preissteigerungen verantwortlich, aber dieses Wirtschaftssystem ist nunmal unter anderem auf diesen Scheinwachstum aufgebaut. Da in der Tendenz alle Preise und alle Löhne leicht steigen, wäre es absurd, selbst von sich aus und ohne Sachzwänge, Verzicht zu üben. Man würde damit am Grundsatz des Systems nichts ändern, sondern sich nur selbst von dieser Preisentwicklung abkoppeln und somit Reallohnverluste hinnehmen.

Wenn also eine Reportage allein die Lohnentwicklung für die Preissteigerungen verantwortlich macht oder gezielt darauf hinweist, sollte man sich eher fragen, welches Interesse dahinter steckt. Die kommenziell orientierten Medienkonzerne sind eben nicht nur Informationsquellen sondern auch politische Akteure, die das Meinungsbild in Richtung ihrer eigenen Interessen zu beeinflussen versuchen.
Ich weiss, für das was ich jetzt schreibe bekomme ich wahrscheinlich gleich Gruppenkeile.

Aber ich würde sagen jetzt ist doch mal Vater Staat (oder wer auch immer ) gefragt.

Es muss einfach ein offizieller Mindestlohn, aber auch ein offizielle Höchstlohn her. Und alles was drunter oder drüber ist einfach von Übel.

Allerdings dürften dann auch die Preise und Ähnliches nicht mehr steigen. Und das am besten ab sofort.

So, und jetzt dürft ihr mich verbal verprügeln.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Jay
Re: Streiks bei der S-Bahn
22.02.2011 12:05
@Balu: Ich glaub du hast da etwas missverstanden. Eine Schlichtung ist der letzte Weg zur Einigung und nicht der 1. Schritt nach dem Scheitern der Verhandlungen. So herum ist es (leider) üblich. Solche Aktionen gehen immer von beiden Seiten aus ud auf der Arbeitgeberseite hat noch keiner nach Schlichtung gerufen. Stattdessen wurde rumgejammert, dass sich die GDL nicht an der Schlichtungsrunde mit der EVG beteiligt hat, was logisch ist, da die GDL zu diesem Zeitpunkt noch erfolgsversprechend am Verhandlungstisch saß. Erst als die Einigung mit der EVG erzielt wurde, haben die G6 die Verhandlungen mit der GDL abgebrochen und erklärt, die GDL könne doch ihren Abschluss mit der EVG übernehmen. Damit wiederholt sich das Spiel von 2007 und das nimmt die Arbeitgeberseite offenbar billigend in Kauf. Der GDL müsste mal eher vorwerfen, dass sie es in den 3 Jahren noch immer nicht geschafft hat ihre Außenkommunikation auf eine ebenso professionelle Basis zu stellen, wie es bei EVG und Arbeitgebern der Fall ist.

Ansonsten finde ich es in Ordnung, dass die GDL längerfristig vorhergesagt hat, dass sie diese Woche streiken will, wenn die DB kein neues Angebot vorlegt und die Privaten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Das ist nicht passiert, insofern ist der Streik nun die logische Konsequenz.

Wenn die GDL sich aber mit den Fahrgästen solidarisch erklärt, dann kann man das nur als Hohn empfinden, wenn dann genau der Berufs- und Schülerverkehr von 6 bis 8 Uhr bestreikt wird, wo der Anteil der Zeitkarten am Größten ist. Da wäre 10-12 der optimalere Zeitrahmen gewesen. Auch die Ankündigungsfrist war mit 18 Uhr recht knapp, liegt jedoch nach meinem Empfinden geradeso noch an der Akzeptanzgrenze. Die interessante Frage ist nun, wie es weitergeht.

@Florian: Dein verlinkter Artikel ist vom Wochenende und bezieht sich auf Montag (also gestern).

@VvJ-Ente: Das erklärt die ODEG bei JEDEM Streik. In der Realität gibt es wohl durchaus Beeinträchtigungen, die aber vergleichsweise gering ausfallen. Das ist auf den geringen Organisationsgrand der ODEG-Lokführer zurückzuführen und damit im Prinzip ja genau das Problemfeld der GDL, da die ODEG ihre Ausschreibungen eben über den Lohn gewinnt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Fahrgastbetreuer
Ich weiss, für das was ich jetzt schreibe bekomme ich wahrscheinlich gleich Gruppenkeile.

Aber ich würde sagen jetzt ist doch mal Vater Staat (oder wer auch immer ) gefragt.

Es muss einfach ein offizieller Mindestlohn, aber auch ein offizielle Höchstlohn her. Und alles was drunter oder drüber ist einfach von Übel.

Allerdings dürften dann auch die Preise und Ähnliches nicht mehr steigen. Und das am besten ab sofort.

So, und jetzt dürft ihr mich verbal verprügeln.

Nö, kann man meinetwegen schon machen und hätte sicher zahlreiche gesellschaftliche Vorteile.

Das Hauptproblem ist jedoch die Globalisierung:
Zum einen werden zahlreiche Produkte auf dem Weltmarkt gehandelt und Vater Staat hat da keine Einfluss drauf. Da hier in zahlreichen Bereichen steigende Preise prognostiziert werden, weil die Ressourcen zurückgehen, die Bedarfe jedoch stark steigen, würden fixe Löhne hier diese Produkte mit der Zeit unerschwinglich werden lassen. Zum anderen würden diejenigen, die von Höchstlöhnen betroffen wären, auf ausländische Arbeitsmärkte ausweisen, was nicht zuletzt vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels einen Standortnachteil für Deutschland bedeuten würde.

Insofern ist der Ansatz eines progressiven Einkommensteuersatzes schon mal eine gute Umverteilungskomponente, die wir hier im Steuersystem haben und die zwar keinen Höchstlohn definiert, aber zumindest einen dämpfenden Faktor auf hohe Löhne hat. Im Detail gäbe es natürlich erheblichen Verbesserungsbedarf, aber im Weltvergleich sind wir da schon recht weit.
Zitat
Lopi2000

Nö, kann man meinetwegen schon machen und hätte sicher zahlreiche gesellschaftliche Vorteile.

Das Hauptproblem ist jedoch die Globalisierung:
Zum einen werden zahlreiche Produkte auf dem Weltmarkt gehandelt und Vater Staat hat da keine Einfluss drauf.

Sagen wir besser, er w i l l keinen Einfluss drauf haben. Diverse Staaten nehmen direkt und indirekt durch internationale Organisationen weltweit Einfluss auf alles mögliche - nur beim internationalen Lohndumping wird auf die achso allumfassende Ohnmacht verwiesen - bei anderen Problemen wird standardisiert, Diplomatie und/oder Militär bemüht, Kredite nur bei Erfüllung von Auflagen vergeben, Handelsblockaden verhängt etc. etc. etc.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Sprit und Strompreise sind nun wahrlich die schlechtesten Beispiele. Da hierzulande nicht sehr viele.Oelquellen stehen ist der Zusammenhang zu Lohnerhoehungen der Mitarbeiter in der Energiewirtschaft marginal gering.

Ich waere dafuer wenn die gdl gezielt Strecken bestriekt zj denen es Ausweichrouten gibt, z. Bsp. die gesamte Stadtbahn meinetwegen den ganzen Tag. Das Unternehmen kriegt die Zugkilometer nicht bezahlt und wieder geschaedigt, die Fahrgaeste koennen sich Ausweichrouten suchen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Na hab ich da Bock drauf...

Lokführer-Gewerkschaft droht mit Dauerstreik

Lokführer geben sich stark

Man hofft, dass das bloß Drohgebärden sind...

Lg C-L
@Jay

Was ist der Sinn dieses Streiks? Die DB AG und die privaten Bahnen zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen?!? Zumindest möchte man das annehmen. Trifft man die privaten Anbieter bei niedrigen Organisationsgraden wirklich? Nein. Was passiert also? Es wird munter gestreikt, die Fahrgäste werden getroffen, das eigentliche Ziel aber nicht erreicht. In Summe war dieser Streik sinnlos. Anders als in der Metall-Industrie kann die Arbeit auch nicht vor- oder nachgeleistet werden, vielmehr ist es so, dass der Kunde die Rechnung bezahlt. Im Doppelten Sinne. Neben dem immensen Zeitverlust entstehen Zusatzkosten bei jenem, die dann notgedrungen auf ein Taxi umsteigen. Die Bahn spart dagegen alle variblen Kosten, inkl. dem Lohn, der einen bedeutenden Anteil darstellt.
Eine Vermittlung wäre hier der wesentlich bessere Weg gewesen. Man hätte sich diesen unnötigen Streik erspart.

Statt dessen hat die GDL bewiesen, dass es ihnen Null-Komma-Nix um die Fahrgäste geht. Ein Blick auf die Temperaturskala, ein Blick darauf, wann wie und wo gestreikt wurde, kann einem nur zum Kochen bringen. Warum müssen Schüler heute bei -10°C frieren? Damit die GDL die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zwingt? Das wird so nicht passieren.

Das Anliegen, Löhne und Arbeitszeiten zu regeln, ist äußerst legitim. Die Art und Weise, wie das umgesetzt werden soll, absolut unakzeptabel. Wie würdest du reagieren, wenn die Wasserbetriebe bestreikt werden und die plötzlich kein Wasser mehr liefern? Oder dir wegen eines Streiks der Strom abgeschaltet wird?
Die Bereitstellung von ÖPNV Leistungen ist nicht umsonst so hoch subventioniert, weil es sich eben um eine öffentliche Daseinsvorsorge handelt für jene Gruppen, die sich keinen PKW leisten können, sei es aufgrund des Alters, der körperlichen Eignung oder der finanziellen Möglichkeiten. Trotzdem sichert man Ihnen so eine Möglichkeit zu, das Grundbedürfnis nach Raumüberwindung befriedigen zu können.

Hier ist in der Tat die Politik gefragt. Wir lassen es nicht zu, dass die Wasserversorgung abgeschnitten wird, aber dass ausgerechnet die schwächsten Gruppen der Gesellschaft bei einem Streik der GDL auf der Strecke bleiben, das scheint keinen zu jucken. Da besteht dringender Nachholebedarf. Im Notfall muss die Politik hier auch stärker reglementieren, sowohl was die Löhne als auch die Arbeitszeiten angeht. Dass dabei nicht unbedingt die Maximal-Forderungen der GDL festgeschrieben werden müssen, steht wohl außer Frage. Aber solche Streiks sind im Hinblick dessen, wen sie treffen, wer die Kosten des Streiks wirklich bezahlt und im Angesicht der hohen Subventionierung des ÖPNV einfach nicht akzeptabel.
Jay
Re: Streiks bei der S-Bahn
22.02.2011 18:37
@Balu: Das Wasser wird aber nicht abgestellt, da es eine entsprechende Notdienstvereinbarung gibt, die die Wasserversorgung sicherstellt.

Die Verkehrsunternehmen könnten mit der GDL auch entsprechende Notdienstvereinbarungen für ein Mindestangebot abschließen. Wenn sie natürlich das Soll-Angebot fordern, wäre die GDL blöd, wenn sie diese Vereinbarung abschließt. Es ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten und wir Fahrgäste stehen eben dummerweise in der Mitte. Die Alternative wäre die Lokführer wieder zu verbeamten...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Warnstreiks
DB: GDL lässt Kunden ohne jeden sachlichen Grund warten und frieren

Personalvorstand Ulrich Weber: Streik um des Streiks Willen, obwohl fast alle Forderungen der Gewerkschaft bereits erfüllt worden sind.

[www.deutschebahn.com]
Zitat
Balu der Bär
Warum müssen Schüler heute bei -10°C frieren?

Im wesentlichen wohl, weil sie und/oder ihre Eltern keine Nachrichten gehört haben. Der Streik wurde schon in den letzten Tagen angekündigt und wer da nicht aufmerksam wurde, um vor Fahrtantritt noch einmal das Radio anzumachen, die Zeitung aufzuschlagen oder sonst wo zu recherchieren, ist ganz einfach mal selber Schuld.
Hatte nicht der RBB (TV) heute morgen Sondersendungen ganz in der Frühe. Also spätestens da hätte man sich ganz aktuell informieren können. Und im Radio wurde bestimmt berichtet.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Balu der Bär
Warum müssen Schüler heute bei -10°C frieren?

Im wesentlichen wohl, weil sie und/oder ihre Eltern keine Nachrichten gehört haben. Der Streik wurde schon in den letzten Tagen angekündigt und wer da nicht aufmerksam wurde, um vor Fahrtantritt noch einmal das Radio anzumachen, die Zeitung aufzuschlagen oder sonst wo zu recherchieren, ist ganz einfach mal selber Schuld.

Das gilt wohl nur im Umland, wenn es keine andere Möglichkeit als die S-Bahn/Regionalbahn gibt. Innerhalb Berlins wird erwartet, dass man sich mit der BVG eine Alternative sucht. Und da kann man bei 20-min-Takt teilweise ganz schön lange warten, weil die Umsteigeverbindungen nicht abgestimmt sind.

Zitat
Jay
@VvJ-Ente: Das erklärt die ODEG bei JEDEM Streik. In der Realität gibt es wohl durchaus Beeinträchtigungen, die aber vergleichsweise gering ausfallen. Das ist auf den geringen Organisationsgrand der ODEG-Lokführer zurückzuführen und damit im Prinzip ja genau das Problemfeld der GDL, da die ODEG ihre Ausschreibungen eben über den Lohn gewinnt.

Wenn man das schon weiß, dann startet man den Streik so, dass "zufällig" an den Schnittstellen der ODEG zur DB (wie z.B. B-Lichtenberg, FF, KW, EW) die Gleise durch Züge anderer Verkehrsunternehmen blockiert sind.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2011 23:25 von VvJ-Ente.
Zitat
Balu der Bär
Warum müssen Schüler heute bei -10°C frieren?

Tja wer lieber "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germanys next Topfmoddel" guckt statt Nachrichten...

T6JP
Re: Streiks bei der S-Bahn
23.02.2011 06:55
@T6JP:

Also bitte! Germany's next Topmodel läuft doch noch gar nicht ^^
Zitat
Balu der Bär
Die Leidtragenden sind die Fahrgäste, insbesondere die Pendler, die im Voraus bezahlt haben, in der Kälte stehen, kein Geld sparen oder zurückbekommen und eine hohe Chance haben, sich bei -10°C auf den Bahnsteigen den Tod einzufangen.


Überteibst und polemisierst Du nicht ein ganz klein wenig?

Gruß Spandauer
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Moin,

vorne weg: ich bin Befürworter der Streiks, nicht nur bei der Bahn. Wir im Wachgewerbe sollten das auch mal endlich tun..
Aber was ich bei dem Warnstreik echt nicht okay fand, war die sehr mangelhafte Informationspolitik beim Beginn des Warnstreiks. Mein Zug der S41 fuhr in Bundesplatz ein und blieb einfach stehen. Der Tf machte seine Jalousie runter und legte die Beine hoch. 2 Fahrgäste und ich gingen dann nach 5 Minuten zu ihm hin und fragten ihn, ob der denn jetzt stehen bliebe und der bejahte das. Auf unsere Bitte hin, das auch den Fahrgästen im Zug zu sagen, kam bloß ein "mir doch egal" und schon ließ er uns stehen. Daraufhin ging ich durch den Zug und sagte den Fahrgästen Bescheid. Und ähnliche Dinger habe ich von Kollegen auch gehört.
Liebe Tf, nix gegen eure Streiks, aber den Fahrgästen kann man denn doch Bescheid sagen, die können nix dafür.


Gruß,
In der Tat kein schoenes Verhalten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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