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Grüne stellen Masterplan Tram vor
geschrieben von nicolaas 
Zitat
VvJ-Ente
Rütli-Campus lässt grüßen...

Der liegt an keiner Hauptverkehrsstraße ...

Gruß Spandauer
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Zitat
Logital
Wer etwas Zeit hat dem empfehle ich dieses Video:

[www.youtube.com]

Vielen Dank für das Video! Es zeigt schön, wie man einst städtische Räume nach dem Rückbau von Straßenverkehrsschneisen wieder zurückgewinnen kann. Faszinierend waren die Beispiele, wo ganze Stadtautobahnen abgerissen wurden, um städtische Boulevards zu schaffen. Die Straßenbahn kann in der Tat ein Instrument für solche Reurbanisierungsmaßnahmen sein, wenn auch nicht das alleinige wie im Video dargestellt. Auf Berlin bezogen muss man die Einstellung der Westberliner Straßenbahn im Grunde heute als große Chance ansehen, den Straßenraum ähnlich wie in Frankreich wieder für den Fußgänger zurück zu erobern.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2011 03:19 von Florian Schulz.
Zitat
Spandauer70
- es koppelt niemand Fußgänger ab, nur weil sie nicht kreuz und quer über Hauptstrassen latschen können
- Füßgängerzonen usw müssen nicht auf Hauptstrassen errichtet werden, dafür gibt es in den Wohnquartieren mehr als genug Möglichkeiten
- 50 km/h ist kein Mordstempo sondern eine vernünftige Geschwindigkeit um voran zu kommen - die Zeit der Kutsche ist vorbei!
- Ich wohne an einer normalen Hauptstrasse mit 50km/h und sehe da keinen Nachteil drin

Das ist doch wieder jene Denkweise, wie wir sie vor 50 Jahren inne hatten. Die heutige und zukünftige Aufgabe wird sein, die Innenstädte wieder erlebbarer zu machen. Das bedeutet, dass man sich vom veralteten Leitbild der gegliederten Stadt verabschiedet, indem man die Mischung von Wohnen und Arbeiten fördert um den Verkehr vom Wohnen zum Arbeiten reduzieren zu können. Gleichzeitig eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Straßenraum wieder als städtischen Begegnungs- und Aufenthaltsort herzurichten. Im oben verlinkten Video fiel ein interessanter Spruch dazu: "Geschwindigkeit spart keine Zeit. Sie schafft nur Raum." Dieser Raum muss wieder den Fußgängern zur Verfügung stehen, nicht Blech, Beton und Barrieren.


Zitat
Spandauer70
Einige sollten mal wieder lernen die Kirche im Dorfe zu lassen und nicht die größte deutsche Stadt zum Dorf machen zu wollen!

Gut erkannt. Die Stadt muss wieder zu einem Dorf werden (natürlich nicht bezogen auf die Gebäudetypologien). Ein Dorf, in dem für die Daseinsvorsorge alles auf engsten Raum vorhanden ist und man keine langen Wege zurücklegen muss. Ein Dorf heißt auch, dass sich mehr Menschen aus dem nahen Umfeld kennen. Lokale Soziotope können sich viel besser in kleinteiligen Begegnungsorten entwickeln, als in einer anonymen Großstadt an einer Hauptverkehrsstraße.
Wenn ich so überlege, ist das sogar ein echt spannender Planungsansatz: Das Dorf zurück in die Stadt holen ;-)

Es ist schwer sich von der alten Denkweise zu verabschieden, aber glaube mir, so werden unsere Städte in naher Zukunft aussehen. Die Zeiten, in der freie Bürger frei fahren durften, sind vorbei. Nun werden freie Bürger wieder in der Lage sein frei zu gehen.


Zitat
Spandauer70
PS: seperate Tramtrassen trennen noch viel mehr, denn über eine glatte Straße kommt man einfacher rüber als über Schienen, Schotter und Zäune ;-)

Da widersprichst du dir aber gerade selber. Ich erinnere mich dunkel, dass nur Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Eigenschaften die Hauptstraßen überqueren durften...

Ansonsten verweise auch ich gerne auf das o.g. Video: Es zeigt sehr viele Beispiele wie man öffentlichen Raum und Straßenbahn ganz ohne Zäune und Schotter miteinander vereinen kann.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2011 03:50 von Florian Schulz.
Da haben einige in Harald Jahn ihren religiösen Führer gefunden. Zum Glück haben religiöse Sektenführer in Deutschland alle ein gemeinsames Merkmal; ihre Anhängerschaft bleibt überschaubar!
Selbst wenn die Grünen in Berlin im September gewinnen sollten, wird aus Berlin zum Glück kein Strassenbahndorf werden!

Gruß Spandauer
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Zitat
Spandauer70
Selbst wenn die Grünen in Berlin im September gewinnen sollten, wird aus Berlin zum Glück kein Strassenbahndorf werden!

Was stört dich denn an dem Gedanken, in einem riesigen Dorf namens Berlin zu wohnen? *nett frag*

Viele Grüße,
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
MetroTramBerlin
Was stört dich denn an dem Gedanken, in einem riesigen Dorf namens Berlin zu wohnen? *nett frag*

Viele Grüße,
MTB

Weil ich quirliges, lautes und schnelles Großstadtleben mag und mich bewußt entschieden haben hier zu bleiben und nicht in eine Reihenhaussiedlung im Speckgürtel oder gar in die Uckermark auszusiedeln.
Wer behäbiges (mediterranes) Dorfleben will, soll doch bitte in solche Gegenden ziehen und nicht anderen aufzwingen und gar noch als Lebensgewinn verkaufen wollen!

Gruß Spandauer
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Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Spandauer70
@Florian Schulz

Es gäbe bei einigen Schulen sicherlich die Möglichkeit die Schülereingänge so zu verlegen, daß nicht bei Schulschluß hunderte von Kinder und Jugendliche auf einen schmalen Fußweg an einer Hauptverkehrsstraße "purzeln".

Weiterhin könnte man, da wo es nicht anders geht, die 30km/h an die tatsächlichen Schulzeiten binden und nicht pauschal von 07:00 - 18:00. In anderen Ländern gibt es gelbe Warnlampen die aufblinken wenn wirklich Kinder die Schule verlassen. Das hat für den Strassenverkehr weit mehr Aufmerksamkeitspotential als eine pauschale 30km/h Strecke, die z.B. in den letzten 6 Wochen völlig sinnfrei bestand.

Klar, jetzt bauen wir schon Schulen um, damit die armen Autofahrer 20 Sekunden weniger Fahrzeit haben...

Du hast nicht zufällig einen Schwager im Baugewerbe, der Aufträge braucht? ^^

Sinnvoller wäre es den Gören beizubringen, wie man so ne Strasse überquert. Erst nach links und dann nach Rechts kucken, und "nicht zwischen parkenden Autos durchlaufen" kann im späteren Leben super nützlich sein. Jedenfalls hat es den Generationen vorher nicht geschadet.
Zitat
achherrje
nach Rechts kucken, und "nicht zwischen parkenden Autos durchlaufen" kann im späteren Leben super nützlich sein. Jedenfalls hat es den Generationen vorher nicht geschadet.

In früheren Generationen gingen die Kinder auch meist selbst zur Schule und wurden nicht
von den hektischen Eltern mit dem Auto bis vor die Schule gekarrt.
Ein großer Teil des Verkehrs vor Schulen erzeugen nämlich genau diese Eltern...
weil der Schulweg achso gefährlich sei...

Und irgendwie hab ich den Eindruck, die Gören sind "zappeliger" als früher..

T6JP
Zitat
Spandauer70
Da haben einige in Harald Jahn ihren religiösen Führer gefunden.
Zitat
Spandauer70
Weil ich quirliges, lautes und schnelles Großstadtleben mag und mich bewußt entschieden haben hier zu bleiben und nicht in eine Reihenhaussiedlung im Speckgürtel oder gar in die Uckermark auszusiedeln.

Ach Mann, ich habe mir Mühe gegeben, mein "Dorf in die Stadt holen" verständlich zu erklären. Mir ging es um den Zusammenhang der anonymen Großstadt mit einem Dorf, in dem sich jeder kennt und man vieles gemeinsam unternimmt (meinen expliziten Hinweis, dass ich nicht über die Gebäudetypologien schreibe, hast du sicherlich nur überlesen). Diese Merkmale müssen wieder in die Stadt zurück. Ein Herr Jahn ist dabei keineswegs der Vorreiter, Führer oder was auch immer dieser Leitidee. Es besteht in der Planungspolitik breiter Konsens, dass die Reurbanisierung, also die Wertsteigerung des Lebens in der City und das Vermischen von Wohnen und Arbeiten um den Verkehr zu reduzieren, wieder Einzug in die Städte halten muss. Daran wird seit Jahren geforscht. Hier in Berlin konkret seit den Hausbesetzungen in den 80er Jahren, als die alte Leitidee "Freie Fahrt für freie Bürger" sein stadtfeindliches Bild am stärksten zeigte, wie auf dem Foto zu sehen.

Noch einmal: Auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Große Verkehrsschneisen in vielen Großstädten (so wie es in Spanien und Frankreich gerade praktiziert wird) werden in den zukünftigen Jahrzehnten wieder zurück gebaut werden. Deine Vorstellung, dass man mit dem eigenen Auto schnell durch die Stadt kommen muss, sind veraltet. Es gibt Planungen, den Querschnitt der Leipziger Straße um 50% zu verkleinern und den Molkenmarkt zu entsiegeln und als Stadtviertel wieder auferstehen zu lassen. Es existieren Entwürfe für die Wiedernutzung der breiten Flächen An der Urania, die einst für die Südtangente vorgesehen waren. Der Olivaer Platz hat in den 90er Jahren einige tausend Quadratmeter an Freifläche wieder zurückgewonnen. Und der Straßentunnel vor der Gedächtniskirche ist vor einigen Jahren ebenfalls zurückgebaut worden. Alles um die lokale Attraktivität wieder zu steigern.

Und zu deiner Straßenbahndorf-These (im Übrigen ein netter Widerspruch in sich): Die Straßenbahn kann ein Mittel von vielen sein, um breite Verkehrsschneisen der Stadt wieder zurückgeben zu können. Sie kann städtisches Leben in Stadtvierteln wieder zurückholen. Wenn man integriert denkt, und nicht wie vor dreißig/vierzig Jahren unabhängig und rein fachplanungsbezogen, kann man mit vielen Einzelmaßnahmen die Lebensqualität im städtischen Raum wieder steigern.


Das waren meine letzten Worte zu diesem Thema, da ich merke, dass du mangels Gegenargumente langsam ins Beleidigen übergehst.

Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2011 14:03 von Florian Schulz.


Zitat
Florian Schulz
Ach Mann, ich habe mir Mühe gegeben, mein "Dorf in die Stadt holen" verständlich zu erklären. Mir ging es um den Zusammenhang der anonymen Großstadt mit einem Dorf, in dem sich jeder kennt und man vieles gemeinsam unternimmt (meinen expliziten Hinweis, dass ich nicht über die Gebäudetypologien schreibe, hast du sicherlich nur überlesen). Diese Merkmale müssen wieder in die Stadt zurück. Ein Herr Jahn ist dabei keineswegs der Vorreiter, Führer oder was auch immer dieser Leitidee. Es besteht in der Planungspolitik breiter Konsens, dass die Reurbanisierung, also die Wertsteigerung des Lebens in der City und das Vermischen von Wohnen und Arbeiten um den Verkehr zu reduzieren, wieder Einzug in die Städte halten muss.


Ich kenne meine Nachbarn, wenn Du das nicht schaffst, könnte es an Dir liegen! Kleingewerbe und Handwerk mögen mit Wohnen bedingt zusammenpassen, nur mit der Industrie geht das nicht so einfach und es besteht auch kein Grund dies zu wollen.
Wer ist denn die Planungspolitik mit breitem Konsens? Bestimmt besteht dieser Konsens nur in einer kleinen Gruppe. Es muß auch keine zwangsweise Reurbanisierung stattfinden, auch wenn bestimmte grüne Kreise davon träumen so viele Menschen wie nur möglich auf engem Raum zu pferchen, damit das Land vom Menschen "befreit" wird.
Solche spinnerten Thesen dachte ich längst als ausgerottet ...

Ich und viele andere Bewohner von Berlin und dem Umland sehen es nicht als Nachteil mal eben fix überall hin zukommen. Spätestens wenn sich das E-Auto etabliert hat, wirst Du schnell erkennen was die Mehrheit der Bevölkerung will.


Zitat
Florian Schulz
Daran wird seit Jahren geforscht.

Am ewigen Leben und an der Kalorienverbrennungspille wird auch seit Jahren geforscht ...




Zitat
Florian Schulz
Hier in Berlin konkret seit den Hausbesetzungen in den 80er Jahren, als die alte Leitidee "Freie Fahrt für freie Bürger" sein stadtfeindliches Bild am stärksten zeigte, wie auf dem Foto zu sehen.

Diese Szene hat der Stadt mehr geschadet als genutzt und tut es heute noch. Ging es anfangs nur um billigen Wohnraum für mehr oder weniger anarchistische Lebensträume, hat sich die Szene schnell selber kriminalisiert und linkspolitisiert. Wobei die eigentliche Besetzung immer eine kriminelle Tat war!




Zitat
Florian Schulz
Noch einmal: Auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Große Verkehrsschneisen in vielen Großstädten (so wie es in Spanien und Frankreich gerade praktiziert wird) werden in den zukünftigen Jahrzehnten wieder zurück gebaut werden. Deine Vorstellung, dass man mit dem eigenen Auto schnell durch die Stadt kommen muss, sind veraltet. Es gibt Planungen, den Querschnitt der Leipziger Straße um 50% zu verkleinern und den Molkenmarkt zu entsiegeln und als Stadtviertel wieder auferstehen zu lassen. Es existieren Entwürfe für die Wiedernutzung der breiten Flächen An der Urania, die einst für die Südtangente vorgesehen waren. Der Olivaer Platz hat in den 90er Jahren einige tausend Quadratmeter an Freifläche wieder zurückgewonnen. Und der Straßentunnel vor der Gedächtniskirche ist vor einigen Jahren ebenfalls zurückgebaut worden. Alles um die lokale Attraktivität wieder zu steigern.


Nur weil man in kleinen Gebieten Kriegs- und Planungsschäden ausbügelt, muß man nicht zwangsläufig die gesamte Stadt einbeziehen. Die von Dir benannten Gebiete erliiten durch die kleinen Korrekturen keinen Verkehrskollaps.
Zum Molkenviertel schreibt der Senat unter anderem:

Das Planungsgebiet ist begrenzt durch das Rote Rathaus und die Rathauspassagen, die Littenstraße mit dem östlichen S-Bahn Viadukt, die Stralauer Straße nördlich der Spree und das Nikolaiviertel. Prägend und dominant für das Viertel ist der Straßenzug Mühlendamm - Molkenmarkt - Grunerstraße als hoch frequentierte Verbindung der Bundesstraße 1 zwischen dem Potsdamer/Leipziger Platz und dem Alexanderplatz.

Das ist was ganz anderes als Du es als MIV-Hasser gern möchtest (oder lern Dich verständlicher auszudrücken) Der Straßentunnel vor der Gedächtniskirche hatte im Grunde keine nennenswerte Funktion und mußte saniert werden, nur deswegen wurde er zugeschüttet.
Wo soll der Olivaer Platz was zurückbekommen haben? Laut einigen Angaben wurde er zuletzt in den sechziger Jahren so gestaltet wie er sich noch heute präsentiert.




Zitat
Florian Schulz
Das waren meine letzten Worte zu diesem Thema, da ich merke, dass du mangels Gegenargumente langsam ins Beleidigen übergehst.
Florian Schulz

Da ist es wieder, daß übliche Verhaltensmuster wenn Du keinen Beifall bekommst! Schnell dem Gegenüber eine Beleidigung angedichtet und sich in eine Opferrolle geflüchtet ...

Gruß Spandauer
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Zitat
Spandauer70
Zitat
Florian Schulz
Ach Mann, ich habe mir Mühe gegeben, mein "Dorf in die Stadt holen" verständlich zu erklären. Mir ging es um den Zusammenhang der anonymen Großstadt mit einem Dorf, in dem sich jeder kennt und man vieles gemeinsam unternimmt (meinen expliziten Hinweis, dass ich nicht über die Gebäudetypologien schreibe, hast du sicherlich nur überlesen). Diese Merkmale müssen wieder in die Stadt zurück. Ein Herr Jahn ist dabei keineswegs der Vorreiter, Führer oder was auch immer dieser Leitidee. Es besteht in der Planungspolitik breiter Konsens, dass die Reurbanisierung, also die Wertsteigerung des Lebens in der City und das Vermischen von Wohnen und Arbeiten um den Verkehr zu reduzieren, wieder Einzug in die Städte halten muss.



Ich kenne meine Nachbarn, wenn Du das nicht schaffst, könnte es an Dir liegen! Kleingewerbe und Handwerk mögen mit Wohnen bedingt zusammenpassen, nur mit der Industrie geht das nicht so einfach und es besteht auch kein Grund dies zu wollen.
Wer ist denn die Planungspolitik mit breitem Konsens? Bestimmt besteht dieser Konsens nur in einer kleinen Gruppe. Es muß auch keine zwangsweise Reurbanisierung stattfinden, auch wenn bestimmte grüne Kreise davon träumen so viele Menschen wie nur möglich auf engem Raum zu pferchen, damit das Land vom Menschen "befreit" wird.
Solche spinnerten Thesen dachte ich längst als ausgerottet ...

Ich und viele andere Bewohner von Berlin und dem Umland sehen es nicht als Nachteil mal eben fix überall hin zukommen. Spätestens wenn sich das E-Auto etabliert hat, wirst Du schnell erkennen was die Mehrheit der Bevölkerung will.

Das ist aber sehr selektiv gedeutet.
Die Tendenz in der Stadtplanung geht zur Stadt der kurzen Wege, welche in dem Beitrag auch gemeint war. Und das in der Stadtmitte keine Industrie zugelassen werden wird, ist ja gesetzlich ziemlich eindeutig geregelt.
Die Reurbanisierung findet auch deshalb statt, weil Benzin immer teurer wird, diese Tendenz wird sich weiter steigern. Ob die E-Mobilität so leistungsfähig werden wird, wird sich zeigen. Das grundsätzliche Problem, dss Autos zuviel Platz einnehmen, v.a. zum Parken, bleibt ja bestehen.
Es geht ja im Prinzip nicht darum, Autos zu verbieten, sondern so unattraktiv zu gestalten, dass es billiger, schneller und bequemer ist auf den ÖPNV umzustellen. Dafür muss sicher noch viel gemacht werden Und die Straßenbahn ist sicher ein Instrument von vielen.
Ich empfehle, ein wenig über den eigenen Tellerrand zu schauen, politischer Ablehnung zum Trotz. Klar ist, dass man in ländlichen Regionen ein Auto benötigt (zumindest bis es bessere Lösungen gibt). Ob das in Berlin ebenso ist, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Und das ohne Verlust an Freiheit, dazu gibt es ja Carsharing und ähnliche Konzepte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2011 17:47 von GS.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
achherrje
nach Rechts kucken, und "nicht zwischen parkenden Autos durchlaufen" kann im späteren Leben super nützlich sein. Jedenfalls hat es den Generationen vorher nicht geschadet.

In früheren Generationen gingen die Kinder auch meist selbst zur Schule und wurden nicht
von den hektischen Eltern mit dem Auto bis vor die Schule gekarrt.
Ein großer Teil des Verkehrs vor Schulen erzeugen nämlich genau diese Eltern...
weil der Schulweg achso gefährlich sei...

Und irgendwie hab ich den Eindruck, die Gören sind "zappeliger" als früher..

T6JP

Ja .. heute wird auch der Mund mit Sagrotan desinfiziert und danach mit Vollgas zum Notarzt gerast, wenn die Kiddies im Sandkasten mal echten Sandkuchen gegessen haben ... Wat ne Gesellschaft.
Aber daran (zurück zum Thema) werden auch die Strassenbahnpläne der Grünen nichts ändern....
Zitat
Spandauer70
Ich und viele andere Bewohner von Berlin und dem Umland sehen es nicht als Nachteil mal eben fix überall hin zukommen. Spätestens wenn sich das E-Auto etabliert hat, wirst Du schnell erkennen was die Mehrheit der Bevölkerung will.

Jedes Auto, dass auf Berlins Straßen fährt, kann höchstens 5 Leute transportieren, gerät aber mit sehr viel mehr Menschen in Konflikt, ob nun Fußgänger oder Anwohner. Im Grunde ist Auto fahren zwar geil, aber assozial (übertrieben ausgedrückt!).

Zitat
Spandauer70
Kleingewerbe und Handwerk mögen mit Wohnen bedingt zusammenpassen, nur mit der Industrie geht das nicht so einfach und es besteht auch kein Grund dies zu wollen.

Es besteht Grund, das zu wollen, nämlich um die durchschnittlichen Wege dorthin zu verkürzen. Übrigens zieht das Argument Industrie nicht in Berlin, große Arbeitgeber wie VW oder Beyer gibt es nicht. Der größte war 2010 Siemens. Quelle

MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Ahoi,

ich habe mal 3 konkrete Fragen:
1. Wo besteht in Spandau der Bedarf (und auch der Platz?) ein eigenständiges Schienennetz aufzubauen? (Damit meine ich nicht nur Linienwege, sondern auch mit Berücksichtigung von Brechungspunkten für den Busverkehr.)

2. Kann ein Spandauer Straßenbahnnetz überhaupt sinnvoll allein betrieben werden oder ist der Anschluss an das Berliner oder das Potsdamer Netz dazu notwendig?

3. Wie könnten Verbindungen hergestellt werden? (Z.B. der M45 Korridor nach Charlottenburg, weiter nach HBF?; Heerstraße?)

MfG
Robert
Zitat
RobertM
Ahoi,

ich habe mal 3 konkrete Fragen:
1. Wo besteht in Spandau der Bedarf (und auch der Platz?) ein eigenständiges Schienennetz aufzubauen? (Damit meine ich nicht nur Linienwege, sondern auch mit Berücksichtigung von Brechungspunkten für den Busverkehr.)
Naja, am besten wäre es schon, die Straßenbahn bis zur Enhaltestelle des heutigen Busses durchfahren zu lassen(z.B. Hakenfelde und Johannesstift). Wenn man z.B. nur bis Klinkeplatz mit der Tram führe und dann in den Bus umsteigen müsste, hätte man nichts gekonnt. Wenn dann sollte eher am Spandauer Bahnhof umgestiegen werden - machen heute sowieso schon die meisten Fahrgäste.
Zitat
RobertM
2. Kann ein Spandauer Straßenbahnnetz überhaupt sinnvoll allein betrieben werden oder ist der Anschluss an das Berliner oder das Potsdamer Netz dazu notwendig?

Wenn man Strecken zum Johannesstift, nach Hakenfelde ins Falkenhagener Feld und zur Heerstraße bauen würde, dann hätte man bereits eine Streckenlänge in etwa von der Netzgröße Würzburgs erreicht. Also ist ein Inselbetrieb möglich, man sollte technisch lediglich zu 100% mit der Berliner Straßenbahn kompatibel bleiben. Platz für einen Betriebshof würde sich mit Sicherheit finden, vielleicht auf dem Güterbahnhof Johannesstift?

Zitat
RobertM
3. Wie könnten Verbindungen hergestellt werden? (Z.B. der M45 Korridor nach Charlottenburg, weiter nach HBF?; Heerstraße?)

M45 und M49 wären im Rahmen eines Straßenbahnbaukonzeüts sicher heiße Kandidaten, als Endhaltestelle würde ich da aber eher den Zoo belassen, weil es sich historisch bewährt hat und eine Durchbindung hier nichts bringt, da die meisten Fahrgäste hier sowieso aus- bzw. umsteigen würden. Ein Anschluss des Bhfs Zoo von anderer Seite (245/M10?) oder M4 über Potsdamer Platz ist natürlich denkbar, hat aber mit einem Spandauer Straßenbahnetz nichts zu tun. Denkbar wäre natürlich auch ein Anschluss von Jungfernheide aus über die Wasserstadt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
RobertM
Ahoi,


3. Wie könnten Verbindungen hergestellt werden? (Z.B. der M45 Korridor nach Charlottenburg, weiter nach HBF?; Heerstraße?)

MfG
Robert

Mit dem M45 fahre ich praktisch täglich von Westend zu meinem Arbeitsplatz in Spandau. Obwohl die Linie leidlich
funktioniert (jedenfalls gemessen an den Maßstäben eines Busses), vergeht keine Woche, wo ich nicht bete, dass der M45 endlich
wieder eine Straßenbahnlinie werden möge. Für "Wahlfreie" ist das Angebot trotz des dichten Taktes und langer Busspur-Abschnitte einfach unattraktiv. In den Bussen herrscht nicht selten eine Enge wie auf Auswandererschiffen im 19. Jahrhundert geherrscht haben dürfte,
die Busse sind außerdem entweder lahm oder testen die Fliehkraft "maximal" aus. Dass dann jemand hinfällt, habe ich schon erlebt. Wenn ich blaue Flecke habe, dann im Zweifel vom M 45 :-). Wie zum Hohn liegt auf meiner gesamten Wegstrecke ein breiter Mittelstreifen brach, wo sich relativ einfach Straßenbahn-Gleise installieren ließen.

Aaaber: Klärungsbedürftig ist für mich zunächst die Abstimmung mit der S-Bahn nach Spandau und der U-Bahn bis Ruhleben. Zwar wäre eine Straßenbahn anstelle des M45 kein unmittelbarer Parallelverkehr, aber Fahrgäste verlieren würden S- und U-Bahn wahrscheinlich dennoch - es sei denn,
"man" besinnt sich auf eine durchdachte Stadtentwicklung im Bereich Charlottenburg-Spandau. In diesem Zusammenhang halte ich es für
wichtig, den Spandauer Damm zu beleben. Momentan scheinen mir dort immer mehr Geschäfte aufzugeben. Insbesondere im Bereich Stresow wirkt das Wohnumfeld wenig attraktiv, und wie es um das Gelände der ehemaligen Post gegenüber vom Bf Spandau bestellt ist, brauche ich wohl nicht näher auszuführen.

Daher müsste man meines Erachtens - wenn man sich richtigerweise für die Wiedereinführung der Tram in Spandau entscheidet - eine begleitende Stadtentwicklung auf den Weg bringen, also behutsame Maßnahmen im Bereich des Wohnungsbaus und der Gewerbeansiedlung. Würde dies geschickt angestellt, könnten sich S-, U- und Straßenbahn sinnvoll ergänzen. Die Frage ist nur, wer solch eine vorausschauende Planung auf den Weg bringen könnte.

Machen wir uns aber nichts vor: Es wird schon viel Arbeit und Engagement mit sich bringen, die Straßenbahn überhaupt nach Moabit und zum Potsdamer Platz zu bekommen. Auf Verbindungen nach Spandau wage ich da kaum mehr zu hoffen, so sinnvoll sie grundsätzlich auch sein mögen ... Zunächst wird man sich vermutlich erst einmal mit einigen Trassenfreihaltungen begnügen müssen.
Nur um mal einen weiteren Aspekt reinzubringen, der vielleicht etwas entfernter mit den Straßenbahnplänen zu tun hat, sondern eher mit der Diskussion mit Reurbanisierung:

Die Leute ziehen mitunter auch dahin, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Wohnraum noch stimmt. Somit ist da mitunter nicht so schnell etwas zu machen mit der Stadt der kurzen Wege.

Wenn ich sehe, daß eine 4-Zimmer-Plattenbauwohnung der HoWoGe in der Sewanstraße genauso viel Warmmiete kostet, wie eine 5-Zimmer-Doppelhaushälfte im Umland (ca. 1000 Teuro warm), dann kann ich durchaus nachvollziehen, warum viele freiwillig pendeln. Und diejenigen, die mit den Öffentlichen schneller sind, die nutzen sie auch.

Ich z.B. bereue es nicht ins Umland gezogen zu sein und nutze selbst als BVGer nur im Notfall die Öffentlichen. Fahrzeitvergleich Auto 35-45 min - ÖPNV 80-90 min von Tür zu Tür -> KW - Olympiastadion.
(Sofern ich trotz Dienstausweis die betreffenden Fahrzeuge überhaupt nutzen darf...keine ODEG, keine RVS usw.)

Ein weiterer Aspekt der so hochgelobten Stadt der kurzen Wege ist, daß man überall die Ideal-Standard-Einkaufscenter mit dem dementsprechenden Sortiment vorfindet. Benötigt man spezielle Dinge so kriegt man die einfach dort nicht, kann sich also den Weg sparen und kauft z.B. via e-Bucht beim kleinen Haushalts- und Eisenwarenladen für weniger Geld trotz Paketporto.

Bsp: rechteckige Friteuse von Tefal -> alle Elektromärkte: "Ham wa nich, können wa höchstens bestellen"
oder Makita-Geräte -> alle Baumärkte im Umkreis "Ham wa nich und führen wa nich"

Aber zurück zum Thema:

Man kann in der heutigen Zeit ohne einen grundlegenden Wandel die ganzen geplanten Vorhaben getrost als Utopien behandeln, ungeachtet der Tatsachen, daß eine "Verstraßenbahnung" vieler Metrobus-Korridore sowohl nötig als auch wünschenswert sind.

So und nun fröhlich drauf los.

Viele Grüße

Olli
Zitat
RobertM
Ahoi,

ich habe mal 3 konkrete Fragen:
1. Wo besteht in Spandau der Bedarf (und auch der Platz?) ein eigenständiges Schienennetz aufzubauen? (Damit meine ich nicht nur Linienwege, sondern auch mit Berücksichtigung von Brechungspunkten für den Busverkehr.)

• Falkenhöh - Falkenhagener Feld - Falkenseer Chaussee - Bahnhof Spandau
• (Havelpark) - Heerstraße - Theodor Heuß Platz
• Nennhauser Damm - Brunsbütteler Damm - Bahnhof Spandau
• Bahnhof Spandau - Charlottenburger Chaussee - Spandauer Damm - Otto Suhr Allee - Ernst Reuter Platz - Bahnhof Zoo
• Bahnhof Spandau - Klosterstraße - Wilhelmstraße - Gatower Straße - Heerstraße

Alles andere wäre nur Umstellung von Bus auf Tram ohne wirklichen Zeitvorteil, da keine eigene Trasse möglich ist und der "Schienenbonus" kein echter Vorteil ist wenn es nicht schneller geht.



Zitat
RobertM
2. Kann ein Spandauer Straßenbahnnetz überhaupt sinnvoll allein betrieben werden oder ist der Anschluss an das Berliner oder das Potsdamer Netz dazu notwendig?

3. Wie könnten Verbindungen hergestellt werden? (Z.B. der M45 Korridor nach Charlottenburg, weiter nach HBF?; Heerstraße?)

MfG
Robert


Ein Anschluß nach Berlin oder gar Potsdam ist nicht notwendig und auch nicht anzustreben. Das es irgendwann mal eine Gleisverbindung zum Ostnetz geben wird bleibt nicht aus, aber Tramlinien Spandau-Ostnetz sind Unsinn.

Gruß Spandauer
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Zitat
Spandauer70
Zitat
RobertM
Ahoi,

ich habe mal 3 konkrete Fragen:
1. Wo besteht in Spandau der Bedarf (und auch der Platz?) ein eigenständiges Schienennetz aufzubauen? (Damit meine ich nicht nur Linienwege, sondern auch mit Berücksichtigung von Brechungspunkten für den Busverkehr.)

• Falkenhöh - Falkenhagener Feld - Falkenseer Chaussee - Bahnhof Spandau
• (Havelpark) - Heerstraße - Theodor Heuß Platz
• Nennhauser Damm - Brunsbütteler Damm - Bahnhof Spandau
• Bahnhof Spandau - Charlottenburger Chaussee - Spandauer Damm - Otto Suhr Allee - Ernst Reuter Platz - Bahnhof Zoo
• Bahnhof Spandau - Klosterstraße - Wilhelmstraße - Gatower Straße - Heerstraße

Alles andere wäre nur Umstellung von Bus auf Tram ohne wirklichen Zeitvorteil, da keine eigene Trasse möglich ist und der "Schienenbonus" kein echter Vorteil ist wenn es nicht schneller geht.



Zitat
RobertM
2. Kann ein Spandauer Straßenbahnnetz überhaupt sinnvoll allein betrieben werden oder ist der Anschluss an das Berliner oder das Potsdamer Netz dazu notwendig?

3. Wie könnten Verbindungen hergestellt werden? (Z.B. der M45 Korridor nach Charlottenburg, weiter nach HBF?; Heerstraße?)

MfG
Robert


Ein Anschluß nach Berlin oder gar Potsdam ist nicht notwendig und auch nicht anzustreben. Das es irgendwann mal eine Gleisverbindung zum Ostnetz geben wird bleibt nicht aus, aber Tramlinien Spandau-Ostnetz sind Unsinn.

Wieso sieht ein Spandau-Ostnetz als Unsinn an, wenn du schon eine Linie bis Bahnhof Zoo vorschlägst? Eine Verbindung zu dem jetzigen Netz kann es leicht mit der M10 vom Hauptbahhof aus geben. Der Bahnhof Zoo liegt im Osten von Spandau und ist kein Ostnetz von Spandau?

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Norderstedt
Wieso sieht ein Spandau-Ostnetz als Unsinn an, wenn du schon eine Linie bis Bahnhof Zoo vorschlägst?

Ich glaube, Spandauer70 meinte nicht ein Spandauer Ostnetz, sondern Verbindungen zwischen einem Spandauer Netz und dem bestehenden Netz der Straßenbahn (das, berlinweit betrachtet, ein Ostnetz ist)

~ Mariosch
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