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Sicherheitskonzept ÖPNV
geschrieben von Stahldora 
Wir hatten neulich die Diskussion um die Doppelstreifen im Bereich BVG-U-Bahn. Diese Doppelstreifen sind nach den Erfolgen in der Brandstifter-Ermittlung sicherlich nicht wieder zurückgekehrt (?)

Doch fernab davon habe ich ohnehin das Gefühl, die BVG überlässt ihre Fahrgäste ganz sich selbst. Mittlerweile sehe ich so gut wie nie Securitas-Mitarbeiter im Dienst bei der BVG (ausgenommen U55) und auch der BVG-Sicherheitsdienst gehört mit zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Standen früher am Alex oder am Hermannplatz noch Securitas-Wachleute mit Hundchen und hatten ein Auge auf das, was sich weiter unten abspielte, so ist das heute nicht mehr als ein Wunsch all jener alleingelassener, unschuldiger Fahrgäste.

Was kann man tun? Berlin hat seine Unterstützung zurückgezogen, es gibt jetzt nur noch 4 statt 6 verprügelte Fahrgäste auf Bahnhöfen pro Woche, nur noch 5 statt 8 verprügelte Busfahrer und am Rosenthaler Platz hat man eine Schmiererei weniger gezählt als noch im letzten Jahr – die Kriminalität sinkt unaufhörlich (was ja schon mathematisch unmöglich ist!).

Ein echtes Sicherheitskonzept muss her, kein fadenscheiniges als Alibi, sondern eines, das nicht nur Sicherheit vermittelt, sondern auch dafür sorgt. Mehr als eine stille Notrufsäule aus Metall und eine Kamera, die unterhaltsame Bilder von verprügelten Menschen aufzeichnet.

Wie kann dieses Konzept aussehen? Diskutiert mit!
Eine Idee wäre folgende: Die BVG haftet für Überfälle und nachweisliche Diebstähle. Wie das funktioniert? Genau so wie an anderen Orten der Stadt. Bricht man sich im Einkaufszentrum die Beine, weil man über einen Gegenstand gestolpert ist, der dort nicht hingehört, ist der Ladenbetreiber dafür haftbar zu machen. Da die BVG Personal und Sicherheitswachleute die Jahre über immer weiter minimiert hat, wäre dies m.E. durchaus legitim, denn mit allen bisherigen Methoden zeigen sich kaum Erfolge. Hier und dort haften Betreiber allerlei Einrichtungen für Schäden bei Kunden, warum also nicht auch die BVG? Zumindest dann, wenn der/die eigentliche Straftäter nach einem bestimmten Zeitraum nicht gefasst wurde, wäre dieser Weg überlegenswert. Das sollte immerhin so lange durchgesetzt werden, bis die Kriminalität im Bereich der BVG spürbar abgenommen hat.

Wie könnte die Entschädigung durch die BVG aussehen? Übernahme von Arzt-, Behandlungs- und Rehakosten der Opfer, Freifahrkarten usw.

Diese Forderung ist in der Tat mutig, zwänge die BVG jedoch dazu, sich selbst wieder um die Sicherheit zu kümmern und nicht zu warten, ob den Prügel-Jugendlichen hoffentlich bald wieder die Lust ausgeht; ein richtiges Sicherheitskonzept, wie das mit den Doppelstreifen, muss wieder her. Ansonsten würde diese von mir geforderte Durchsetzung im Beispiel dazu führen, das Frau Nikuttas schwarze Zahlen noch ein paar weitere Jahre warten dürfen. Gesundheit und Leben gehen vor.


D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Ich denke da an die Sicherhheit der Fahrer: Geschlossene Fahrerkabinen in Bussen!
Zitat
Deniz90
Ich denke da an die Sicherhheit der Fahrer: Geschlossene Fahrerkabinen in Bussen!

Fragt sich halt, wie sie dann ihren über das bloße Fahren hinaus gehenden Tätigkeiten nachgehen sollen. Durch die Scheibe verkaufen und Informationen geben ist ja auch nicht gerade kundenfreundlich.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Deniz90
Ich denke da an die Sicherhheit der Fahrer: Geschlossene Fahrerkabinen in Bussen!

Fragt sich halt, wie sie dann ihren über das bloße Fahren hinaus gehenden Tätigkeiten nachgehen sollen. Durch die Scheibe verkaufen und Informationen geben ist ja auch nicht gerade kundenfreundlich.
Das hatten wir alles schon einmal.
Allerdings gab es zu dieser Zeit noch den zweiten Mann (Schaffner) an Bord.
Der hatte je nach Bustyp, entweder hinter dem Fahrer seinen festen Platz, oder aber im hinteren Teil des Busses. Wenn ich mich richtig erinnere saß er quer zur Fahrtrichtung. Das einsteigen war entweder nur hinten oder nur vorne erlaubt.
Aber ob der Schaffner jemals wieder kommt, das wage ich stark zu bezweifeln.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
In U-Bahnen haben die Fahrer schließlich auch ihre Kabinen. Infos gibts im Fahrplan..
Ich bin gegen Fahrerkabinen. Passt meiner Meinung nach zwar zu den meisten Fahrern aber nicht zu einem kundenorientierten, freundlichen Unternehmen, bei dem der Kunde das Gefühl vermittelt bekommen soll, er kann gerne Fragen stellen und ihm wird geholfefn.

Zu den Sicherheitskräften. Auf einer Fahrt vom Hindenburgdamm zur Turmstraße und zurück (M85 und U9) sind mir an einem Tag insgesamt 5!!!! (in Worten FÜNF) Sicherheitsbeamte begegnet. Und das nachmittags um 16 Uhr! Fand ich irgendwie nicht schlecht und wirkte Ruhe stiftend, war aber nur ein großer Zufall.
Da stellt sich die Frage was der Fahrgast eher braucht: Eine Info vom Fahrer durch eine Plastikwand oder einen zusammengeschlagenen Fahrer und eine unterbrochene Fahrt..
Zitat
Deniz90
Da stellt sich die Frage was der Fahrgast eher braucht: Eine Info vom Fahrer durch eine Plastikwand oder einen zusammengeschlagenen Fahrer und eine unterbrochene Fahrt..

Na hier werden ja Szenarien aufgefahren. Ca. 670 Überfälle im Jahr stehen 2,5 Mio. Fahrgäste pro Tag gegenüber. Sprich: Unter den Zweimillionen sind ganze zwei schwarze Schafe dabei. Das sind 0.001%.

Soziale Segregation in Form von Kommunikationsbarrieren fördern die Kriminalität nur. Viel effektiver ist eine Eindämmung durch soziale Kontrolle oder bei Konfliktfällen dann auch per Zivilcourage. Wenn man seine Mitbürger als Elemente einer großen Gemeinschaft ansehen würde, würde auch die Kriminalitätsrate absinken. Da aber die heutige Gesellschaft das Dogma "was scheren mich die Probleme anderer" verfolgt und kein Gehör mehr für den anderen hat, wird sich hinsichtlich Konflikte wenig ändern. Technische Maßnahmen wie Kameras, Schutzeinrichtungen etc. eignen sich auf lange Sicht nicht um natürlich bedingte Verhaltensweisen einzudämmen bzw. zu reglementieren.
Da muss schon der Mensch als Mensch ran!

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Mit einer Statistik kann man ja natürlich alles schönreden..
Nur leider ist hier ein Fehler drin: Nicht die fahrenden Fahrgäste sollten als Grundwert genannt werden, sondern die durchgeführten Fahrten und die, die ausfallen.
Und die Zahl 670 an Überfällen ist eindeutig zu hoch.

Als ich mal zu Besuch in Warschau war hab ich die Kabinen zunächst komisch gefunden. Aber dann wusste ich später auch wofür die da sind..
Eins geht hier nicht zusammen-

einerseits das stete hervorheben, welche Schulden usw. die BVG hat-
und eben damit auch die seit Jahren gekürzten Zuwendungen an den Betrieb-
und andererseits die eben aus diesem Kostendruck ausgelösten Sparmaßnahmen u.a. an
Bahnsteigpersonal, BVG eignen und fremd vergeben Sicherheitsleistungen.

Man kann nicht mit 50ct bezahlen und Sicherheit für 50 Euro haben,
wenn ich das mal so krass darstellen möchte....

T6JP
Kabinen sind denk ich daher immernoch die günstigste Variante.
Zitat
Deniz90
Ich denke da an die Sicherhheit der Fahrer: Geschlossene Fahrerkabinen in Bussen!

Sollen sie halt nochmal 120 D2U bestellen - auf den Kudamm-Linien werden die der Renner. Da reicht dann ein 3-Minuten-Takt nicht mehr aus...^^
Ja die Idee kommt natürlich berechtigter Weise immer wieder auf.
Aber diese Kabinen müssten doch mit einer Tür von der linken Seite zugänglich sein.

1. hat das kein Omnibus der BVG.
2. die nachrüstung wirtschaftlich nicht vertretbar (Verstärkung bzw. teilweise neukonstruktion der Fahrzeugkonstruktion)
Und 3. glaube ich viele Fahrer der BVG wollen dies auch nicht, die haben sich doch schon teilweise gegen die Fahrertrennscheibe gewehrt oder irre ich mich da?


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Der D2U hat eine Fahrertür...
Zitat
Deniz90
Und die Zahl 670 an Überfällen ist eindeutig zu hoch.

Stimmt! Aber die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert ist relativ gering. Die BVG betont auch immer wieder, dass in ihren U-Bahnhöfen weniger passiert als auf der Straße. Ob das stimmt, weiß ich nicht, kann es mir aber vorstellen.

Zitat
Deniz90
Als ich mal zu Besuch in Warschau war hab ich die Kabinen zunächst komisch gefunden. Aber dann wusste ich später auch wofür die da sind..

Das Thema Sicherheit und ÖPNV ist nun wahrlich nicht neu. Was ich gerade vom Beispiel Warschau halte, hatte ich hier schon vor Jahren geschrieben:

[www.bahninfo-forum.de]

[www.bahninfo-forum.de]


Schöne Grüße von
stichbahn
auch irgendwie seltsam, es geht hier um die Sicherheit der "Fahrgäste", und die erste Forderung sind geschlossene Fahrerkabinen beim Bus. Passt irgendwie nicht zusammen, es sei denn, die Fahrgäste müssen vor den Busfahrern geschützt werden...
Zitat
BVG_Berlin
Aber diese Kabinen müssten doch mit einer Tür von der linken Seite zugänglich sein.
Tschuldigung, aber das ist totaler Quatsch.
Die BVG hat das damals behauptet, um einen Grund zu haben, diese nicht einzubauen.
Soweit ich das noch aus Warschau in Erinnerung habe, reicht es, wenn der rechte Türflügel dem Fahrer allein gehört (also nicht für Fahrgäste betretbar).
Zitat
Deniz90
Soweit ich das noch aus Warschau in Erinnerung habe, reicht es, wenn der rechte Türflügel dem Fahrer allein gehört (also nicht für Fahrgäste betretbar).

Und das soll mit der Vorneeinstiegspflicht funktionieren?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Deniz90
Zitat
BVG_Berlin
Aber diese Kabinen müssten doch mit einer Tür von der linken Seite zugänglich sein.
Tschuldigung, aber das ist totaler Quatsch.
Die BVG hat das damals behauptet, um einen Grund zu haben, diese nicht einzubauen.
Soweit ich das noch aus Warschau in Erinnerung habe, reicht es, wenn der rechte Türflügel dem Fahrer allein gehört (also nicht für Fahrgäste betretbar).

Mir wäre neu, dass Warschau in Deutschland liegt, insofern ist dieser Vergleich wegen der unterschiedlichen Rechtsgrundlagen schonmal weitgehend sinnlos. Da in Berlin durch die 1. Tür auch Gehhilfen und Kinderwagen passen sollen/wollen, müssen beide Türflügel für den Fahrgastwechsel zur Verfügung stehen.

Und die Kabine löst die Probleme nicht. Wenn es jemand auf den Fahrer abgesehen hat, dann findet er einen ganz einfachen Weg, wie er auch bei S-, U- und Straßenbahn schon "erprobt" ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Deniz90
Da stellt sich die Frage was der Fahrgast eher braucht: Eine Info vom Fahrer durch eine Plastikwand oder einen zusammengeschlagenen Fahrer und eine unterbrochene Fahrt..

Naja, wenn man die Fahrer allein auf die Fahrtätigkeit beschränkt, könnte man hier auch einfach angelernte und entsprechend entlohnte Mitarbeiter nehmen, wie dies z.B. in London üblich ist. Grob geschätzt dürfte man für die Umstellung von sechs Fahrern von Tarifstufe 5 auf 2 einen Service- und Sicherheitsmitarbeiter einstellen können. Vielleicht wäre dies eine sinnvolle Finanzierungsmöglichkeit, um Service und Sicherheit gleichzeitig zu verbessern?
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