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U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Zitat
achherrje
So gehts übrigens auch ... (und das dürfte nen Bruchteil kosten)
youtube

Diese Anzeiger zeigen nur an, wie lange die Abfahrt der letzten U-Bahn her ist. Was soll das eigentlich dem Fahrgast bringen? Wenn man für den Bruchteil an Kosten auch nur einen Bruchteil an Nutzen bekommt, hat man nichts gewonnen.
Ist das nicht die Anzeige für den Zugführer wieviel "Vorsprung" der vorranfahrende Zug hat?!?
Ich glaube, dies war doch die Anzeige für den Zugführer, wie lang er vom einen zum anderen Bahnhof gebraucht hat. Die Züge müssten dies laut einer Doku zur Moskauer U-Bahn die ich Ende letzten Jahres gesehen habe in 1:30 maximal eigentlich schaffen.
Zitat
BVGFan1
Ich glaube, dies war doch die Anzeige für den Zugführer, wie lang er vom einen zum anderen Bahnhof gebraucht hat. Die Züge müssten dies laut einer Doku zur Moskauer U-Bahn die ich Ende letzten Jahres gesehen habe in 1:30 maximal eigentlich schaffen.

Nein, die Zeit springt immer exakt mit der Ausfahrt eines Zuges aus dem Bahnhof auf Null. Es könnte also, wie von "BVG-Fuchs" geschrieben, eine Info für die Fahrer sein.

Mir ging es nur darum zu zeigen, dass die Anzeige den Fahrgästen keinen Nutzen bringt und deshalb nicht, wie von "achherrje" vorgeschlagen, Daisy ersetzen kann.
Zitat
willi79
Nein, die Zeit springt immer exakt mit der Ausfahrt eines Zuges aus dem Bahnhof auf Null. Es könnte also, wie von "BVG-Fuchs" geschrieben, eine Info für die Fahrer sein.

Mir ging es nur darum zu zeigen, dass die Anzeige den Fahrgästen keinen Nutzen bringt und deshalb nicht, wie von "achherrje" vorgeschlagen, Daisy ersetzen kann.

Der Fahrer braucht das nicht, der hat seinen Fahrplan und die Signale.
Es ist schon fahrgastrelevant und für sie gedacht. Kennt man die Taktzeit, ahnt man, wann der nächste Zug kommt Es ist natürlich wirklich kein Ersatz für Daisy.
Zitat
Global Fisch
Zitat
willi79
Nein, die Zeit springt immer exakt mit der Ausfahrt eines Zuges aus dem Bahnhof auf Null. Es könnte also, wie von "BVG-Fuchs" geschrieben, eine Info für die Fahrer sein.

Mir ging es nur darum zu zeigen, dass die Anzeige den Fahrgästen keinen Nutzen bringt und deshalb nicht, wie von "achherrje" vorgeschlagen, Daisy ersetzen kann.

Der Fahrer braucht das nicht, der hat seinen Fahrplan und die Signale.
Es ist schon fahrgastrelevant und für sie gedacht. Kennt man die Taktzeit, ahnt man, wann der nächste Zug kommt Es ist natürlich wirklich kein Ersatz für Daisy.

So ist es.
Viele können sich heute gar nicht mehr eine Zeit ohne Elektronik und Computer vorstellen. Über etliche Jahtrzehnte gab es keine sinnvoll anwendbare Technologie, die einem quasi sekundengenau anzeigen konnte, wo sich das enstprechende Fahrzeug genau befindet und wann es es präzise an einem bestimmten Ort einfindet. Und diese Anzeigen entstammen genau aus dieser Zeit.
Sie waren auch explizit als eine Information für die Fahrgäste gedacht - kannte man die üblichen Taktzeiten, dann konnte man das Eintreffen des nächsten Zuges einschätzen.

Übrigens haben es diese Anzeigen auch schon in so manch kabarettistischen Beitrag geschafft. So versuchte der in Polen lebende (und dort zu gewisser Bekanntheit durch Schauspielrollen in Seifenopern gelangte) Schauspieler und Kabarettist Steffen Möller in seinen Publikationen und Auftritten anhand dieser Anzeigen in der Warschauer U-Bahn die polnische Mentalität zu erkunden.
Natürlich geht das gründlich schief, denn ihre Herkunft dieser Aneziegen aus der damaligen Sowjetunion sind ihm ebenso völlig unbekannt, wie auch ihre Erfindung aus der Zeit von vor Computer und Elektronik...

Inzwischen gibt es aber auch in Warschau seit einigen Jahren selbstverständlich Anzeigen, die darstellen wann der nächste Zug kommt:
[www.flickr.com]
[www.flickr.com]

Ingolf
Zitat
Ingolf
Über etliche Jahtrzehnte gab es keine sinnvoll anwendbare Technologie, die einem quasi sekundengenau anzeigen konnte, wo sich das enstprechende Fahrzeug genau befindet und wann es es präzise an einem bestimmten Ort einfindet. Und diese Anzeigen entstammen genau aus dieser Zeit.

Auch auf der Berliner U-Bahnlinie E gab es Ende der 1980er Jahre Zugabstandsuhren auf LED-Basis an jeder Bahnhofsausfahrt. Diese waren mit der Zugsicherungsanlage verbunden. Die EIII- und DI-Fahrzeuge hatten Infrarotsignalgeber in Höhe der Fahrerstände, an den Bahnhofsein- und Ausfahrten waren ortsfeste Sende-/Empfangseinheiten installiert, was einen Vorläufer des heutigen Rechnergestützten Betriebsleitsystems ermöglichte. Mit dem Ende der E-Fahrzeuge, Austausch der Fahrzeugfunkanlagen und Einsatz von DL-Wagen auf der U5 endete dieses Experiment relativ schnell.

so long

Mario
Die beschriebenen Anzeigen in den "sowjetisch geprägten" U-Bahnsystemen sind m.E. doch eher für innerbetriebliche Zwecke gedacht:

Sie ermöglichen dem Fahrpersonal, einen einheitlichen Takt einzuhalten und Pulkbildungen mit ungleichmäßigen Fahrzeugauslastungen zu vermeiden. Der Fahrer kann entscheiden, ob er den Haltestellenaufenthalt beschleunigt oder noch abwartet und weitere Fahrgäste zusteigen lässt, je nachdem wie der zeitliche Abstand zum vorausfahrenden Zug ist. Diese Anzeigen ersetzen somit quasi den Fahrplan: Vorgabe 3-min-Takt, Fahrpersonal nutzt die Anzeiger zur Einhaltung dieses Takts.

In den derart dicht getakteten Systemen wie Moskau (z.B. 2-min-Takt) ist es immanent wichtig, dass die Zugabstände absolut synchron bleiben, da bei einem Auflaufen auf den vorderen Zug durch Bremsen und Wiederbeschleunigen soviel Zeit verloren wird, dass sich nach dieser Störung der Effekt quasi wie eine Kettenreaktion auf die nachfolgenden Züge überträgt.

In Prag existieren im Übrigen ähnliche Anzeigen und die sind so klein, dass sie sinnvollerweise nur für den Fahrer gedacht sein können.

Hier ein Foto (oben Uhrzeit, unten Abstand zum Vorzug):

[www.metroweb.cz]

oder hier:

[www.metroweb.cz]
Zitat
M2204
Die beschriebenen Anzeigen in den "sowjetisch geprägten" U-Bahnsystemen sind m.E. doch eher für innerbetriebliche Zwecke gedacht:

Sie ermöglichen dem Fahrpersonal, einen einheitlichen Takt einzuhalten und Pulkbildungen mit ungleichmäßigen Fahrzeugauslastungen zu vermeiden. Der Fahrer kann entscheiden, ob er den Haltestellenaufenthalt beschleunigt oder noch abwartet und weitere Fahrgäste zusteigen lässt, je nachdem wie der zeitliche Abstand zum vorausfahrenden Zug ist. Diese Anzeigen ersetzen somit quasi den Fahrplan: Vorgabe 3-min-Takt, Fahrpersonal nutzt die Anzeiger zur Einhaltung dieses Takts.

In den derart dicht getakteten Systemen wie Moskau (z.B. 2-min-Takt) ist es immanent wichtig, dass die Zugabstände absolut synchron bleiben, da bei einem Auflaufen auf den vorderen Zug durch Bremsen und Wiederbeschleunigen soviel Zeit verloren wird, dass sich nach dieser Störung der Effekt quasi wie eine Kettenreaktion auf die nachfolgenden Züge überträgt.

Das mag in Prag so sein - die Positionierung der Anzeigen deutet auch darauf hin, dass sie für die Fahrer gedacht sind.

Aber sowohl in Moskau (soweit mich meine Erinnerung nicht völlig täuscht), als auch in Warschau, sind diese oft so platziert, dass die Fahrer diese gar nicht sinnvoll einsehen können. Auch kann ich mich daran erinnern, dass diese Anzeigen damals auch als Maßnahme zur Fahrgastinformation angepriesen wurden.

Ingolf
Zitat
Ingolf
Das mag in Prag so sein - die Positionierung der Anzeigen deutet auch darauf hin, dass sie für die Fahrer gedacht sind.

Aber sowohl in Moskau (soweit mich meine Erinnerung nicht völlig täuscht), als auch in Warschau, sind diese oft so platziert, dass die Fahrer diese gar nicht sinnvoll einsehen können. Auch kann ich mich daran erinnern, dass diese Anzeigen damals auch als Maßnahme zur Fahrgastinformation angepriesen wurden.

Ingolf

Hierzu Warschau:

[www.flickr.com]

und Moskau:

[media-cdn.tripadvisor.com]

Installation direkt neben oder über dem Tunnelmund, also in Blickrichtung des Fahrers. Warum sollte man fahrgastbezogene Informationsanzeigen in der letzten Ecke des Bahnsteigs installieren?
Zitat
M2204
Installation direkt neben oder über dem Tunnelmund, also in Blickrichtung des Fahrers. Warum sollte man fahrgastbezogene Informationsanzeigen in der letzten Ecke des Bahnsteigs installieren?

Weil dies so am einfachsten ist. Keine zusätzlichen Kabel, keine zusätzlichen Einbauten, die von der Bahnhofsdecke herunterhängen etc.

Ansonsten gebe ich hier weider, was in den örtlichen Medien früher zu diesem Thema geschrieben wurde. Ich habe gerade dazu ein wenig in einigen polnischen Internetarchiven nachgeschaut - und dort wurde stets von Fahrgastinformationssystemen gesprochen. Dazu lassen sich auch im Netz Artikel finden, da der Einbau der neuen Echtzeitanzeigen im Jahr 2006 erfolgte (also schon Internetzeitalter) und dabei gerne auf die alten, wenig sinnhaften Infoanzeigen verwiesen wurde.

Aber ansonsten streiten wir und hier ein wenig um des Kaisers Bart. Ob die Fahrgastinformation ein Nebeneffekt einer Information für das Fahrpersonal war - oder ob dies vor allem als Fahrgastinformation eingerichtet wurde, ist m.E. zweitrangig. Vielleicht hat sich das ja auch im Lauf der Zeit verselbständigt - von einer betrieblichen Information zu einer Fahrgastinformation? Oder es diente von Anfang an beidem?

Ingolf
Natürlich ist diese Diskussion zwischenzeitlich leicht abgehoben und v.a. mittlerweile etwas OT ;-).

Ich wollte ja nur darauf hinaus, dass diese Anzeigen eben in hochfrequenten Metrosystemen eine enorme betriebliche Bedeutung hatten und haben. Für den gemeinen Fahrgast hat man ja in Warschau zwischenzeitlich schon eigene, zielgruppengerechte Anzeigen nachinstalliert (s.o.) und natürlich konnte der geübte Fahrgast auch bislang schon was mit dem Countdown (oder -up ;-)?) am Bahnsteigende anfangen.

Bei zukünftigen potenziellen Schrumpftakten am Vormittag sollte man diese Anzeiger bei der BVG jedenfalls nicht einführen, da dies die großen Fahrtabstände zu transparent werden lassen würde ;-).

P.S. Zumindest für manche Berliner Buslinie würde man sich derlei Low-Tech-Anzeigen wünschen (z.B. TXL), um da mal einen gewissen sinnvollen Fahrtabstand reinzubekommen.
P.P.S. Werden den Berliner U-Bahnfahrern eigentlich irgendwelche digitalen Infos zur Fahrplanlage angezeigt oder geht das ganz analog zu?
Zitat
M2204

P.P.S. Werden den Berliner U-Bahnfahrern eigentlich irgendwelche digitalen Infos zur Fahrplanlage angezeigt oder geht das ganz analog zu?

Wenn ich am Hermannplatz umsteige (morgens von Linie 7 in Linie 8, abends umgekehrt) leuchten Nahe der Ausfahrt kleine weiße Lampen mit einer 1 und 2. Mir sagte ein Tf, das sind Anschlußlampen, wenn oben / unten ein Zug einfährt (auch Diesellok) leuchten die für ein paar Minuten, der Tf wartet dann (oder auch nicht). High Tech made by BVG.
Zitat
M2204
P.S. Zumindest für manche Berliner Buslinie würde man sich derlei Low-Tech-Anzeigen wünschen (z.B. TXL), um da mal einen gewissen sinnvollen Fahrtabstand reinzubekommen.

Daran hatte ich beim Lesen der vorherigen Beiträge auch gedacht. :-) Würde vermutlich mehr bringen, als der Verfrühungenprovozierer "grüner Punkt"...

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.
Zitat
Moritz Platz
Zitat
M2204

P.P.S. Werden den Berliner U-Bahnfahrern eigentlich irgendwelche digitalen Infos zur Fahrplanlage angezeigt oder geht das ganz analog zu?

Wenn ich am Hermannplatz umsteige (morgens von Linie 7 in Linie 8, abends umgekehrt) leuchten Nahe der Ausfahrt kleine weiße Lampen mit einer 1 und 2. Mir sagte ein Tf, das sind Anschlußlampen, wenn oben / unten ein Zug einfährt (auch Diesellok) leuchten die für ein paar Minuten, der Tf wartet dann (oder auch nicht). High Tech made by BVG.

Es gab früher noch viel mehr Anschlußlampen, teilweise gibt es sie noch heute, werden aber nicht mehr benutzt.
Insbesondere gab es einige zwischen U-Bahn und den Anschlußbussen.

Man kann heute kaum noch nachvollziehen, was die BVG seinerzeit bewog, den Leute "Anschlüsse" zu gewähren...

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.
Auf Warschauer Str. gibts über dem Prellbock auch eine LED Anzeige. Habe sie allerdings noch nie in Betrieb gesehen. Scheint also ein Relikt vergangener Zeiten zusein.
Vielleicht erscheint da ja mal
"Wenn Sie das lesen können, sind Sie zu nah mit ihrem Zug" :-)
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