Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 21.07.2012 21:01 |
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Jay
Hab gerade wiederholt in der Lokalzeitung gelesen, dass Mitte die Parkgebühren senken will und so hoft die Zahl der "Schwarzparker" zu senken. Das ist der völlig falsche Ansatz, denn richtiger Wäre es die "Strafgebühren" zu erhöhen. Es ist doch wohl klar, dass ich bei einer Parkdauer von 2,5 Stunden keine 5€ zahle, wenn mich das Zocken ob das Ordnungsamt vorbei kommt, auch nur 5€ kostet - oder eben nix. Die Erhöhung auf 25 Euro wäre da deutlich sinnvoller, auch das noch immer deutlich weniger als die 40€ im ÖPNV wären. Hin- und Rückfahrt im ÖPNV schlägt dagegen günstigstens mit 4,80€ (ab 1. August) pro Person zu Buche. 6,20 sind es aus dem Umland in die Innenstadt (und zurück) und gar 12,40 bei zwei Personen.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 21.07.2012 22:12 |
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peterl
Wäre es vom Prinzip her nicht das beste demjenigen der etwas benutzt die Kosten dafür tragen zu lassen und alles andere dem Menschen selbst zu überlassen?
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peterl
In diesem Zusammenhang fände ich es sehr interessant zu wissen, ob die Einnahmen der Mineralölsteuer nicht alle durch die Autonutzung entstehenden Kosten kompensieren.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 21.07.2012 22:15 |
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peterl
Wäre es vom Prinzip her nicht das beste demjenigen der etwas benutzt die Kosten dafür tragen zu lassen und alles andere dem Menschen selbst zu überlassen?
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 21.07.2012 22:17 |
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Jay
Die vorgebrachten Argumente sehe ich auch als Grund, warum es eben nicht reicht einfach nur den ÖPNV attraktiver zu machen, sondern zugleich der MIV in seiner Attraktivität geschwächt werden muss.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 21.07.2012 22:37 |
In Wien zahlt man als Arbeitnehmer die so genannte U-Bahnsteuer, das sind derzeit 2 EUR pro Arbeitnehmer und angefangener Arbeitswoche. Bis Anfang Juni waren es nur 72 Cent ! Nun nimmt die Stadt Wien anstatt ca. 2,24 Mio. EUR über 6,24 Mio. EUR pro Monat ein und zahlt damit sicher auch einen Teil der 365-EUR-Jahreskarte. Dem Vernehmen nach wird sie aber bald 400 EUR kosten.Zitat
Logital
Klar ist es woanders schlechter, aber ich orientiere mich eher an Wien, wo es nun die Jahreskarte für 365€ gibt oder an Zürich, deren hervorrandes wenn auch absurd teures ÖPNV-Netz weltbekannt ist. Natürlich kostet sowas eben nun mal mehr (Steuer-) Geld. Ich würde auch noch einen ÖPNV Zuschlag auf meine Lohnsteuer zahlen damit das finanziert werden kann, aber ich werde nicht vor die Wahl gestellt.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 14:17 |
Zitat
Logital
Gerade in den Randbezirken kann man doch eh kaum noch ausdünnen. Sonst müsste man entweder vom 20min Mindeststandard runter oder die Linie gleich stilllegen. Im Nahverkehrsplan sind Mindeststandards festgelegt wenn man diese auch noch unterschreitet ist der Plan nicht das Papier wert auf dem es gedruckt wurde.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 14:58 |
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micha774
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Logital
Gerade in den Randbezirken kann man doch eh kaum noch ausdünnen. Sonst müsste man entweder vom 20min Mindeststandard runter oder die Linie gleich stilllegen. Im Nahverkehrsplan sind Mindeststandards festgelegt wenn man diese auch noch unterschreitet ist der Plan nicht das Papier wert auf dem es gedruckt wurde.
Die BVG widerspricht sich doch eh schon in den eigenen Versprechungen.
Metrolinien sollen z.b. ganztags alle 10min fahren.
Der M11 tut das nicht, der M37 fährt sogar auf ganzer Strecke nur alle 20min.
Ein Expressbus (X10) Sonntags sogar nur stündlich!
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 15:15 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 15:33 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 17:00 |
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les_jeux
Du kannst dir sicher sein, dass alle Haltestellen, die der X10er sonntags nur stündlich anfährt, trotzdem mindestens alle 20 Minuten bedient werden.
Als Korinthenkacker würde ich fragen was es mit den Haltestellen auf sich hat,Zitat
les_jeux
Der 20-Minuten-Bedienungsstandard bezieht sich also eher auf eine Haltestelle als auf eine Linie.
Ich weiß nicht ob eine Haltestelle im Tarifbereich B und noch in Berlin liegendZitat
les_jeux
In berechtigten Fällen wird aber auch heute schon von diesem Standard abgewiesen. Weitere Beispiele sind neben der erwähnten Linie 259 die Einzelfahrten des 107ers nach Arkenberge
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 18:58 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 22.07.2012 22:18 |
Ja, korrekt. Das überschaubare Fahrgastpotenzial der Haltestelle Alt-Schönow müsste dann eben entweder die paar Meter zum Beeskowdamm laufen oder eben den stündlichen X10er nehmen. Das ist zumutbar.Zitat
micha774
Zitat
les_jeux
Du kannst dir sicher sein, dass alle Haltestellen, die der X10er sonntags nur stündlich anfährt, trotzdem mindestens alle 20 Minuten bedient werden.
Bei "Alt-Schönow" bezweifle ich das ;-)
Beeskowdamm ist klar, da fährt noch die Linie 285.
Solche Haltestellen liegen tagsüber in der Regel im Einzugsbereich von U-Bahnhöfen, wie du schon schreibst. Das abzudeckende Gebiet ist also erschlossen und wird deutlich häufiger als im Zwanzigminutentakt bedient ;)Zitat
micha774
Als Korinthenkacker würde ich fragen was es mit den Haltestellen auf sich hat,Zitat
les_jeux
Der 20-Minuten-Bedienungsstandard bezieht sich also eher auf eine Haltestelle als auf eine Linie.
die nur nachts bedient werden, wie z.b. an den U-Bahnhöfen
oder z.b. Lausitzer Platz, Westendallee, Sredzkistr.? ;-)
Klar, wenn die Nachfrage ein besseres Angebot nicht rechtfertigt, dann ist es berechtigt, eben nur alle Stunde zu fahren. Was glaubst du denn, was das besondere an in Berlin liegenden Haltestellen sein soll, dass sie auch bei nicht vorhandener Nachfrage unbedingt alle 20 Minuten angefahren werden müssen? Anderswo im Land ist der Halbstundentakt Standard, viele Linien werden nur in der HVZ mit Einzelfahrten bedient und eine Kleingartenkolonie wie Arkenberge hätte gar keinen ÖPNV-Anschluss.Zitat
micha774
Ich weiß nicht ob eine Haltestelle im Tarifbereich B und noch in Berlin liegendZitat
les_jeux
In berechtigten Fällen wird aber auch heute schon von diesem Standard abgewiesen. Weitere Beispiele sind neben der erwähnten Linie 259 die Einzelfahrten des 107ers nach Arkenberge
berechtigt ist, im besten Fall stündlich bedient zu werden :-)
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 23.07.2012 10:52 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 23.07.2012 11:50 |
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Jay
Gerade das Thema "Experimente" sehe ich bei der BVG nur bedingt gut aufgehoben. Denn die BVG hat in den letzten beiden Dekaden viele Experimente mitgemacht - solange es gefördert wurde und keine Zusatzkosten verursacht hat. Wirklich "durchgeforscht" wurde bei der BVG jedoch nicht. Frankfurt Oder hat z.B. seine Busflotte auf Erdgas umgestellt.
Zitat
Jay
Das nächste Experiment droht nun mit dem Induktionsbus, wie er für die Linie 147 derzeit im Rahmen der "Elektromobilität" angedacht ist. Das sehe ich irgendwo auch als Geldverschwendung, wenn wir es einerseits nicht schaffen die hoch belasteten Korridore ersteinmal auf Straßenbahn umzustellen, aber andererseits neue Infrastruktur für den Bus anlegen.
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 23.07.2012 12:12 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 23.07.2012 14:03 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 23.07.2012 14:39 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 26.07.2012 10:35 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 26.07.2012 11:29 |
Re: Ausdünnungsorgien im Anmarsch… 26.07.2012 11:33 |
Zitat
dubito ergo sum
Ich finde auch, dass man den ÖPNV aus Umweltschutzgründen zusammenstreichen sollte!
War es eigentlich ein großes Opfer für Nikutta, im Urlaub mal mit der BVG zu fahren, auch wenn sie es offensichtlich nur tat, um zu sehen, was man so alles streichen kann?