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S-Bahn in Berlin-Tegel entgleist
geschrieben von Giovanni 
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mcbit
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Alter Köpenicker
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vasarius
Bezogen auf die eingleisigen Abschnitte hieße das doch nichts anderes, als dass es nur noch von der Aufmerksamkeit des Fahrdienstleiters abhängt, ob nicht zwei Züge in Gegenrichtung versehentlich gleichzeitig auf die Strecke gelassen werden.

Wobei es im Beispiel Tegel auch dem Tf auffallen sollte, daß der Gegenzug den eingleisigen Abschnitt noch nicht verlassen hat. Schließlich sollen sich die Züge ja im Bahnhof begegnen. Im Zweifel könnte der Tf dann auch Rücksprache mit dem Fdl halten.

E ist nicht Aufgabe des Tf, das zu prüfen. Wenn er Ersatzsignaloder befehl bekommt, kann er davon ausgehen, einfach gesagt.

Das ist richtig. Aber wie gesagt: Auffallen sollte es ihm schon und fragen kostet in dem Fall nichts, im Gegenteil. Du siehst ja, was gerade passiert ist, weil offenbar jemand "von etwas ausging".


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Hallo,

die Berliner Zeitung vom 23.8.2012 berichtet auf Seite 15 (Überschrift und Einleitung aus der gedruckten Ausgabe):

Zitat

Weiche zu früh gestellt

Menschliches Versagen ist die Ursache des S-Bahn-Unfalls in Tegel. Strecke bleibt bis Sonnabend gesperrt

[...] Peter Neumann

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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mcbit
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Alter Köpenicker
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vasarius
Bezogen auf die eingleisigen Abschnitte hieße das doch nichts anderes, als dass es nur noch von der Aufmerksamkeit des Fahrdienstleiters abhängt, ob nicht zwei Züge in Gegenrichtung versehentlich gleichzeitig auf die Strecke gelassen werden.

Wobei es im Beispiel Tegel auch dem Tf auffallen sollte, daß der Gegenzug den eingleisigen Abschnitt noch nicht verlassen hat. Schließlich sollen sich die Züge ja im Bahnhof begegnen. Im Zweifel könnte der Tf dann auch Rücksprache mit dem Fdl halten.

E ist nicht Aufgabe des Tf, das zu prüfen. Wenn er Ersatzsignaloder befehl bekommt, kann er davon ausgehen, einfach gesagt.

Natürlich ist es nicht die Aufgabe des Tf, doch glaub mir wenn die planmäßige Kreuzung ausfällt machen das einige, nicht ohne Grund!

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Es gibt einen offenen Brief an denn RBB von einen Lokführer wegen der Berichterstattung: [www.facebook.com]

Sehr gut geschrieben und lange überfällig.

Das Dumme nur, es wird dem RBB nicht Interessieren.

Das der Herr Zelle keine Ahnung hat, hat er schon mehrmals bewiesen und das für den Bereich S-Bahn und BVG.

GLG.................Tramy1
Zitat
Tramy1
Es gibt einen offenen Brief an denn RBB von einen Lokführer wegen der Berichterstattung: [www.facebook.com]

Sehr gut geschrieben und lange überfällig.

Das Dumme nur, es wird dem RBB nicht Interessieren.

Das der Herr Zelle keine Ahnung hat, hat er schon mehrmals bewiesen und das für den Bereich S-Bahn und BVG.

Sehr scchöner Brief. Sehr schön und sachlich formuliert und dennoch merkt man die berechtigte Wut. "Gefällt mir / Daumen hoch !"
Die Aufgabe von Herrn Zelle ist auch nicht All-Round-Experte für jede Berufsgruppe zu sein, sondern als Außenreporter vor Ort den richtigen Leuten - soweit sie denn da sind - die richtigen Fragen zu stellen. Und dies sind eben nicht die, die sich die Experten stellen würden, sondern die, die sich der durchschnittliche Zuschauer so stellt.

Auch wenn die S-Bahn sich durch ihre Unternehmenspolitik in den letzten Jahren sicherlich stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt hat, wäre sicherlich auch bei einem entsprechenden Unfall bei der BVG oder DB im selben Umfang berichtet worden. Auch wenn es "nur" einige Leichtverletzte gab, besteht hier ein großes öffentliches Informationsinteresse und es ist eben Auftrag des RBB auf dieses Interesse zu reagieren, zumal eben ein vergleichbares Ereignis auch von zentraler Bedeutung für die aktuelle S-Bahn-Krise.

Der Umstand, dass immerhin 330.000 Zuschauer das RBB spezial gesehen haben, was etwa doppelt so viele sind, wie normalerweise zu dieser Zeit den RBB einschalten, zeigt doch, dass es ein erhebliches Informationsinteresse gab. Ebenso haben Tagesspiegel und Berliner Zeitung sowohl auf dem Titel als auch auf dem Lokalteil jeweils mit dem Unfall aufgemacht und sich auch historischen Ereignissen gewidmet.

Was die Informationspolitik der S-Bahn / DB AG angeht, könnte man eigentlich ohnehin mindestens jede Woche eine Sondersendung durchführen. Zu Recht verweisen S-Bahner ja gern auch mal darauf, dass sie für das Netz gar nicht zuständig sind, aber wenn bei einem solchen Ereignis, bei dem ganz offensichtlich auch Probleme am Netz mit ausschlaggebend waren, keiner der sechs Pressesprecher, die allein im Bereich DB Netze beschäftigt werden, sich mal auf den langen Weg vom Potsdamer Platz nach Tegel macht, dann fragt man sich schon, was eigentlich deren Aufgabe ist. Und darf sich als S-Bahn GmbH nicht wundern, dass alles am eigenen Unternehmen hängen bleibt.

Auch wenn es bei einem tagesaktuellen Ereignis natürlich für die Unternehmen wichtig ist, keine juristisch problematischen Äußerungen oder gar Schuldbekenntnisse abzugeben, gibt es doch genau für diese Fälle Pressesprecher, die darauf geschult sind, solche Situationen rhetorisch zu bewältigen. Und eben auch Standardsätze, die Journalisten ausbremsen, wenn es eben juristisch problematisch wird. ("Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich zu diesen Details vor Abschluss der Untersuchungen nicht äußern kann.")

Insbesondere die konkrete Funktion der Schutzweiche, die in den Onlinemedien und auch hier im Forum den ganzen Tag über für Verwirrung sorgte, hätte man doch relativ leicht erläutern können, ohne sich juristisch angreifbar zu machen.

Insofern sollte der Autor seinen offenen Brief mal lieber an diverse Stellen des DB-Konzernes richten, als zu versuchen, die Medien dem Schweigekartell der DB-Pressesprecher zu unterstellen.
Zitat
Lopi2000
Die Aufgabe von Herrn Zelle ist auch nicht All-Round-Experte für jede Berufsgruppe zu sein, sondern als Außenreporter vor Ort den richtigen Leuten - soweit sie denn da sind - die richtigen Fragen zu stellen. Und dies sind eben nicht die, die sich die Experten stellen würden, sondern die, die sich der durchschnittliche Zuschauer so stellt.

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Muß man dann als ausgebildeter Journalist, der in dieser Stadt seit frühesten Studentenzeiten lebt, den S-Bahnhof Tegel mindestens zwei Mal als Bahnhof Buddestraße bezeichnen? Schon so ein grundsätzlicher Fehler/Irrtum ist in meinen Augen ein Armutszeugnis. Demnächst bezeichnet er dann bei anderer Gelegenheit den Bahnhof (Rathaus) Steglitz als Bahnhof Albrechtstraße?
Ich finde diesen offenen Brief des Lokführers schon in Ordnung. Nur im vorletzen Absatz "es ist nur eine Entgleisung" stimme ich mit ihm nicht überein. Sicher bei Rangierfabrten können Entgleisungen schon mal vorkommen, doch bei Streckenfahrten sollte das nicht der Fall sein. Ich kann mich auch außerhalb der S-Bahn an keinen Unfall im Eisenbahnbereich erinnern, der auf eine unter dem Zug gestellte Weiche zurückzuführen ist.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Unter dem Zug gestellte Weiche in Wien:
[de.wikipedia.org]
Eintrag vom 10. Dezember 1964

Bäderbahn
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Vollring über Westkreuz
Muß man dann als ausgebildeter Journalist, der in dieser Stadt seit frühesten Studentenzeiten lebt, den S-Bahnhof Tegel mindestens zwei Mal als Bahnhof Buddestraße bezeichnen?

Ich würde es zumindest von den öffentlich- rechtlichen erwarten, dass die Ahnung haben. GEZ zahlt man ja auch nicht mit Monopoly-Geld. Der Peinlichkeitszeiger des rbb erreicht neue Werte...
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Alter Köpenicker
Das ist richtig. Aber wie gesagt: Auffallen sollte es ihm schon und fragen kostet in dem Fall nichts, im Gegenteil. Du siehst ja, was gerade passiert ist, weil offenbar jemand "von etwas ausging".

Was genau hätte der Tf in Tegel erfragen sollen? Soweit ich weiß, hatte er einen Befehl für den Bahnübergang und Ersatzsignal.
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Logital

Natürlich ist es nicht die Aufgabe des Tf, doch glaub mir wenn die planmäßige Kreuzung ausfällt machen das einige, nicht ohne Grund!

Kenne keinen Kollegen, der das macht.
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Jay
Ein Ersatzsignal ist dagegen - wie der Name schon sagt - ein Ersatz für die normale Funktion eines Signals

Ich bin nicht sicher ob das Folgende heute noch so interpretiert wird:

im Betriebsunterricht bei der Bundesbahn wurde uns beigebracht, dass das "Ersatzsignal" nicht ein Signal ersetzt, sondern den schriftlichen Befehl A, Abschnitt b, mit dem Auftrag zur Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden oder gestörten (gestört = steht auf Fahrt und kann nicht auf Halt gestellt werden!) Hauptsignal. Daher besteht eine Form des Ersatzsignals auch aus drei Lichtern in Form eines "A"! Heute heißt der Befehl allerdings nur noch "Befehl Punkt 2"

Übrigens: "Das Ersatzsignal gilt auch, wenn es erlischt, bevor die Spitze des Zuges am
Signal vorbeigefahren ist." (Zitat aus Signalbuch). Warum? Weil man einen schriftlichen Befehl auch nicht mehr vom Führerstand eines fahrenden Zuges holen kann!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
im Betriebsunterricht bei der Bundesbahn wurde uns beigebracht, dass das "Ersatzsignal" nicht ein Signal ersetzt, sondern den schriftlichen Befehl A, Abschnitt b, mit dem Auftrag zur Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden oder gestörten (gestört = steht auf Fahrt und kann nicht auf Halt gestellt werden!) Hauptsignal.

Ist heute auch noch so, es heißt ja für das Ersatzsignal (Zs 1): "Am Signal Hp0 oder am gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl vorbeifahren."



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.08.2012 21:19 von S5 Mahlsdorf.
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mcbit
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Alter Köpenicker
Das ist richtig. Aber wie gesagt: Auffallen sollte es ihm schon und fragen kostet in dem Fall nichts, im Gegenteil. Du siehst ja, was gerade passiert ist, weil offenbar jemand "von etwas ausging".

Was genau hätte der Tf in Tegel erfragen sollen?

Den Umstand, den ich in meinem Beitrag zitierte, also genau das, was Du von meinem Beitrag abgetrennt hast, so daß sich jetzt alles ziemlich zusammenhanglos anhört.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Harald Tschirner
Zitat
Jay
Ein Ersatzsignal ist dagegen - wie der Name schon sagt - ein Ersatz für die normale Funktion eines Signals

Ich bin nicht sicher ob das Folgende heute noch so interpretiert wird:

im Betriebsunterricht bei der Bundesbahn wurde uns beigebracht, dass das "Ersatzsignal" nicht ein Signal ersetzt, sondern den schriftlichen Befehl A, Abschnitt b, mit dem Auftrag zur Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden oder gestörten (gestört = steht auf Fahrt und kann nicht auf Halt gestellt werden!) Hauptsignal. Daher besteht eine Form des Ersatzsignals auch aus drei Lichtern in Form eines "A"! Heute heißt der Befehl allerdings nur noch "Befehl Punkt 2"

Übrigens: "Das Ersatzsignal gilt auch, wenn es erlischt, bevor die Spitze des Zuges am
Signal vorbeigefahren ist." (Zitat aus Signalbuch). Warum? Weil man einen schriftlichen Befehl auch nicht mehr vom Führerstand eines fahrenden Zuges holen kann!

Harald, endlich mal wieder ein Beitrag von Dir, der mir wirklich gut gefällt. Bitte mehr davon. :-)

Viele Grüße von Matze
Zitat
S5 Mahlsdorf
Ist heute auch noch so, es heißt ja für das Ersatzsignal (Zs 1): "Am Signal Hp0 oder am gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl vorbeifahren."

Richtig! Das Ersatzsignal ersetzt den schriftlichen Befehl Ab - heutzutage den schriftlichen Befehl Nr. 2. Es gab auch mal'n Ersatzsignal, das ersetzte den Befehl Ac - Zs1H.
Daher kommt nämlich die ursprüngliche Form des Signals - 3 weiße Lichter in Form eines A.

Ich hab' mal mein Signalbuch von 1935 rausgekramt:






In der Weltgeschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce.
Ist das mit dem drei weißen Lichter in Form eines A bei den Ks- Signalen auch so oder ist es da so wie bei Hl- Signalen, wo es nur ein weißes Blinklicht gibt?

Gruß fairsein
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fairsein
Ist das mit dem drei weißen Lichter in Form eines A bei den Ks- Signalen auch so oder ist es da so wie bei Hl- Signalen, wo es nur ein weißes Blinklicht gibt?

Bei KS-Signalen wird entweder das weiße Blinklicht verwendet oder das Vorsichtsignal (Zs7, ähnlich dem "A", nur auf dem Kopf stehend und mit gelben Optiken).
Bei dem Ersatzsignal in Form eines weißen Blinklichts erfolgt vorab eine Prüfung des Fahrweges auf Hindernisse durch den Fahrdienstleiter (Fdl). Bei den heutigen elektronischen Stellwerken, die größere Stellbezirke umfassen als die klassischen Stellwerke, kann der Fdl nicht mehr alle Streckenabschnitte durch "aus dem Fenster sehen" überwachen. Daher wird an solchen gestörten Signalen ein Vorsichtsignal gegeben, welches die Weiterfahrt auf Sicht erlaubt.

Einfach ausgedrückt wird damit die Verantwortung, ob ein Streckenabschnitt frei ist, dem Lokführer übertragen.

EDIT: Ein Bild des Signals: [forum.zusi.de]

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.08.2012 11:16 von Florian Schulz.
Zitat
Matze

Harald, endlich mal wieder ein Beitrag von Dir, der mir wirklich gut gefällt. Bitte mehr davon. :-)

Danke für die Blumen! Aber leider sind die Erfahrungen, die man im täglichen Betrieb macht, nicht immer gut! Erst gestern habe ich wieder mehrfach Dinge bei S-Bahn, DB und BVG, im Bereich der Information (bzw. Nicht- und Fehlinformation) erlebt, die gut geführten Betrieben einfach nicht passieren sollten. Da vergeht einem schon das Verständnis und die positive Einstellung verliert sich mehr und mehr!

Beste Grüße
Harald Tschirner
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