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FahrCard - Wann kommen die Lesegeräte?
geschrieben von Oso Blanco 
Zitat
Lopi2000
Wenn man allerdings sieht, wie schwierig es bisweilen ist, verbundintern Tarife und Abrechnungssysteme zu harmonisieren, wird klar, dass es bei einem bundesweiten eTicket mehr als nur die technischen Probleme zu klären gibt.

Eigentlich wäre es ganz einfach. Aber das ist ja nicht gewünscht.
Zitat
Lopi2000
Wenn man allerdings sieht, wie schwierig es bisweilen ist, verbundintern Tarife und Abrechnungssysteme zu harmonisieren, wird klar, dass es bei einem bundesweiten eTicket mehr als nur die technischen Probleme zu klären gibt.
Zitat
Alter Köpenicker
Eigentlich wäre es ganz einfach. Aber das ist ja nicht gewünscht.

Stattdessen bastelt man mit dem E-Ticket Deutschland nun seit über zehn Jahren an einem System rum, das technisch und organisatorisch mindestens 10 Jahre alt ist.
Ja, in dem Londoner Modell, wie es auch in etlichen anderen Städten weltweit funktioniert, gibt es eine starke Institution namens TfL und die Verkehrsunternehmen sind im Prinzip nur noch Lohnkutscher, die sich für jeweils wenige Jahre darum bewerben, einzelne Linien zu bedienen. In einem solchen Modell kann diese starke Institution natürlich viel leichter solche Neuerungen einführen.
Das eTicket technsch ist gar nicht so schwer, bloß müsste man sich auf eine Lösung einigen und das kriegt man ja schier nicht hin. Überall in Deutschland werden andere Techniken verwendet. Über die Abrechnung hat doch bisher niemand nachgedacht, man streitet doch lieber über nur Einchecken oder Ein+Auschecken, nur Plastekarte, Plastekarte und Papierkarte mit Magnetstreifen oder ohne usw.
Und wer bezahlt die neuen Automaten, die sowas können?

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Die Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus war genauso interessiert an den Lesegeräten in den Bussen und hat nachgefragt.
Die im Wesentlichen von der BVG übermittelte Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ist hier nachzulesen:
Titel: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? - Einsatz von fest installierten Lesegeräten in Berliner Bussen -
Abgeordneter: Claus-Brunner, Gerwald (PIRATEN)
Link: [pardok.parlament-berlin.de]

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2015 19:12 von der weiße bim.
Also in Bayern (Tegernseeregion) funktionert es mit der Gästekarte eigentlich gut. Das gleiche System habe ich letztens in einem Bus in Washinton D.C. gesehen. Es funktioniert mit einem Funlchip, also kontaktlos.
Nachdem die Geräte inzwischen auch in den Doppeldeckern immer öfter auftauchen hab ich mir das Ranhalten angewöhnt - auch wenn selbst die Busfahrer manchmal komisch kucken. Manchmal wird man auch von anderen Fahrgästen angesprochen was man da macht. In den letzten Tagen kommt es aber häufiger vor, dass die Lesegeräte nicht mehr reagieren obwohl sie eindeutig angeschaltet sind. Im nächsten Bus geht es dann problemlos... Grundsätzlich ist aber die Position links neben dem Eingang vor allem bei den Doppeldeckern eine Katastrophe. Ich konnte dieses Jahr schon die Istanbulkart und die Ventracard in Chicago probieren und in beiden Fällen ist das Lesegerät direkt rechts vor der Kasse. In Paris hat man sogar zwei Geräte. In allen Fällen wird der Fahrgastfluss trotz "Zwangseinstieg" überhaupt nicht behindert - die Geräte reagieren aber auch gefühlt schneller.
Was bisher immer dementiert wurde, hat die IGEB nun quasi schwarz auf weiss.
Es sind Bewegungsprofile auf der Fahrcard abrufbar.

Entnommen dem neuen "Signal" ab 4.1.16 erhältlich:
[www.gve-verlag.de]
Klasse dann möchte ich mein Bewegungsprofil der gesamten Fahrkartenkontrollen der letzten Zeit nicht wirklich wissen. Dort könnte man eher denken ich wüsste nicht wohin ich möchte.
Ist das ein Skandal? Jede Bonuskarte speichert Käuferprofile. Jede Bewegung bei Ebay, Amazon und Co. zeichnet die Aktivitäten auf...
Zitat
GraphXBerlin
Ist das ein Skandal? Jede Bonuskarte speichert Käuferprofile. Jede Bewegung bei Ebay, Amazon und Co. zeichnet die Aktivitäten auf...

Bei der Bonuskarte wird aber auch nicht das Gegenteil behauptet. Da kannst du dran teilnehmen, oder du lässt es bleiben.

Der VBB hat hingegen bisher erklärt, dass keine Daten gespeichert werden. Gab dann zu, dass vielleicht doch die letzten 2-3 Check-In bzw. Kontrollen hinterlegt sind. Offenbar sind es aber doch deutlich mehr Positionen, mit denen sich bei fleißiger Busnutzung eben Bewegungsprofile herleiten lassen. Und als Abo-Kunde kommst du um die FahrCard nicht mehr drum rum.

Insofern liegt der Skandal vor allem darin, dass der VBB etwas anderes tut als er erklärt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Bewegungsprofile müssen ja nichts schlechtes bedeuten wenn es später einer Optimierung dient. Ist sicherlich genauer als Fahgestzählungen. Eine vorherige Aussage kann sich doch immer mal ändern. Und wenn der VBB schon mal einräumt, dass doch eine Speicherung stattfindet, in welchem Umfang auch immer, sehe ich darin keinen "Skandal".
Ich mein, hier werden oder können keine wirklichen Daten erfasst werden die weiterverkauft werden können bzw. zu unerwünschter Nutzung mißbraucht werden. Erst recht nicht da es hier kein Privatunternehmen ist.
Wenn man auf der Karte nur aufzeichnet welche Wege der Fahrgast nimmt um Angebotsverbesserungen vorzunehmen so sehe ich dies positiv.
Zitat
GraphXBerlin
Bewegungsprofile müssen ja nichts schlechtes bedeuten wenn es später einer Optimierung dient. Ist sicherlich genauer als Fahgestzählungen. Eine vorherige Aussage kann sich doch immer mal ändern. Und wenn der VBB schon mal einräumt, dass doch eine Speicherung stattfindet, in welchem Umfang auch immer, sehe ich darin keinen "Skandal".
Ich mein, hier werden oder können keine wirklichen Daten erfasst werden die weiterverkauft werden können bzw. zu unerwünschter Nutzung mißbraucht werden. Erst recht nicht da es hier kein Privatunternehmen ist.
Wenn man auf der Karte nur aufzeichnet welche Wege der Fahrgast nimmt um Angebotsverbesserungen vorzunehmen so sehe ich dies positiv.

Klar, natürlich. Alles super.
Nachdem der VBB ja nun schon bei der Aussage gelogen hat, dass es keine personenbezogenen Daten gebe, wird ein eventuelles Versprechen, dass er die Daten garantiert nicht weitergibt oder gar verkauft, garantiert einhalten.

Aber schlaf' ruhig weiter. Alles nicht so schlimm und zu unserem Besten. Der VBB liebt uns doch alle.
Zitat
GraphXBerlin
Bewegungsprofile müssen ja nichts schlechtes bedeuten wenn es später einer Optimierung dient. Ist sicherlich genauer als Fahgestzählungen. Eine vorherige Aussage kann sich doch immer mal ändern. Und wenn der VBB schon mal einräumt, dass doch eine Speicherung stattfindet, in welchem Umfang auch immer, sehe ich darin keinen "Skandal".

Der VBB räumt ja bisher gar nicht ein, dass diese Daten erhoben werden, sondern behauptet in den Vertragsunterlagen zum Abo das Gegenteil. Angeblich sind dort nur Daten enthalten, die bisher auf die Fahrscheine gedruckt wurden - genauer genannt werden: Tarifprodukt, tariflicher Geltungsbereich, Gültigkeit, Kartennummer sowie bei persönlichen Abonnements Name und Lichtbild.

Wenn nun doch darüber hinaus Daten erhoben werden und diese mehr oder weniger von jeder Privatperson ausgelesen werden können, ist das wohl ein Verstoß gegen nahezu jeden Paragrafen von Bundes- und Landesdatenschutzgesetzen. Wenn dies alles tatsächlich so ist, wie im Artikel beschrieben, ist die Bezeichnung "Skandal" dafür eher verharmlosend als unangemessen.

1. Wenn die Daten nicht benötigt werden, sollten sie nach § 3 Bundesdatenschutzgesetz auch nicht erhoben werden. Zwar haben anonymisierte Bewegungsprofile für die Angebotsplanung sicher auch einen Wert, aber dazu müsste dies mindestens gegenüber den Fahrgästen, die die Daten liefern, kommuniziert werden, vermutlich müsste sogar eine gesetzliche Legitimation für diese Datensammlung her.

2. Die betroffenen Kunden müssen über eine solche Datensammlung - so sie denn überhaupt zulässig ist - informiert werden. Dies mag in einem Brief passieren, den 90% der Personen gleich weg werfen oder bei entsprechender Einwilligung auch in einer Mail, aber es müsste rechtzeitig im Voraus wenigstens kommuniziert werden.

3. Der Zugriff auf die Daten auf dem Chip darf, wenn denn solche Datenerhebungen überhaupt durchgeführt werden, nicht für jedermann möglich sein. Daten wie Bewegungsprofile personenbezogen zu erheben, ist an sich schon grob fahrlässig und lädt zum Missbrauch ein. Wenn man dann noch nicht einmal eine Zugriffskontrolle auf die Daten hat, ist das an Verantwortungslosigkeit im Umgang mit den Daten kaum zu überbieten.

Ich bin sehr froh, dass ich mich dieser Datenlieferflut bisher nicht angeschlossen habe und glaube kaum, dass das System in dieser Weise beibehalten werden kann. Die datenschutzrechtlichen Verstöße, die dem VBB in dem Artikel vorgeworfen werden, sind so eklatant, dass man - so die Vorwürfe stimmen - eigentlich schon direkt anfangen kann, die guten alten Papierabschnitte für Abonnenten zu verschicken, bevor das System von heute auf morgen abgeschaltet werden muss. Es klingt auch nicht unbedingt so, als wären diese Fehler im System überhaupt heilbar.
@def

Schade Du, dass Du zu einer sachlichen ausführlichen Antwort, so wie Lopi, nicht in der Lage warst und am Ende stattdessen auch ein wenig herablassen persönlich wirst.
Ich wollte gar nichts beschönigen, außer, dass ich nicht ganz so empfindlich bei solchen Themen bin. Andernfalls würde ich mich nicht mehr im Internet bewegen und all meine Karten wegwerfen. Mein Motto lautet halt: Solange niemand an meinem Girokonto ungefragt Geld wegnehmen kann, kann ich ruhig schlafen.
Nichtsdestotrotz ist die Antwort von Lopi sachlich interessant hinsichtlich der rechtlichen Seite. ;-)
Zitat
GraphXBerlin
Bewegungsprofile müssen ja nichts schlechtes bedeuten wenn es später einer Optimierung dient.

Ich finde diese Bewegungsprofile bei der Londoner Oystercard sogar ganz praktisch, da man später sehr schön nachvollziehen kann, wann man wo gewesen ist. Mir fällt jetzt im Moment auch gar kein Grund ein, warum das Ganze schlimm sein soll. Da wissen also irgendwelche Leute, wann ich wo war. Und nun? Scheint mir die gleiche Euphorie zu sein, aus der heraus Leute bei Google-Street-View ihre Häuser verbergen. Die Häuser sind ja in der Realität trotzdem da und können von jedermann angesehen werden.

Lustig an der Geschichte finde ich ja eher, daß der VBB sich wieder so ein Armutszeugnis ausstellt, indem er behauptet, so etwas sei technisch gar nicht möglich. Denken die, wir sind alle auf der Wurstsuppe hergeschwommen?
Zitat
GraphXBerlin
Erst recht nicht da es hier kein Privatunternehmen ist.

Als ich das letzte Mal nachgesehen hatte, war der VBB eine GmbH, also ein rein wirtschaftlich agierendes Privatunternehmen mit Gewinnerziehlungsabsicht. Das sagt GmbH aus. Hinzu kommt, dass ich als Abo-Kunde doch gar keinen Vertrag mit dem VBB schließe, sondern mit dem Verkehrsunternehmen, also BVG, S-Bahn, UVG, etc...

Daraus ergeben sich jetzt mehrere Fragen: Wie kommen meine Daten vom Verkehrsunternehmen zum VBB? Wer hat das Verkehrsunternehmen dazu legitimiert? Gehörte die Fahrcard nicht zum E-Ticket-Deutschland, ebenfalls eine GmbH? Wandern meine Daten auch da hin? Warum?

wer glaubt eigentlich, wir brächten die Bewegungsdaten, um das Verkehrsangebot optimieren zu können? Wir wissen doch jetzt schon, wo es klemmt im Berliner ÖPNV, wo mehr oder längere Fahrzeuge gebraucht werden. Es passiert aber trotzdem nichts. Das liegt nicht daran, dass wir nichts wissen, sondern daran, dass entweder Fahrer, Fahrzeuge, Wille und/oder Geld fehlt.
Ich denke mal der VBB kann aber auch nicht walten wie er will andernfalls. Ich denek mal es gibt da sicherlich Klauseln, dass man bei Datenerhebungen eben nicht machen kann was man will. Ich kenne mich da aber zu wenig aus was den VBB, die Verkehrsunternehmen und die Länder angeht.

Ob Bewegungsdaten für eine Vehrkehrsoptimierung sinnvoll sind mag ich letztendlich auch nicht beurteilen. Hier müsste man tatsächlich Erfahrungsberichte anderer Verkehrsunternehmen kennen. Zumindest hört es sich nicht gänzlich verkehrt an. Ob die BVG am Ende mit Erkenntnissen aus den Daten logisch handeln kann... hier gestehe ich ein derzeit zu zweifeln.
Zitat
DonChaos
Wie kommen meine Daten vom Verkehrsunternehmen zum VBB? Wer hat das Verkehrsunternehmen dazu legitimiert? Gehörte die Fahrcard nicht zum E-Ticket-Deutschland, ebenfalls eine GmbH? Wandern meine Daten auch da hin? Warum?

Genau das sind auch aus meiner Sicht die richtigen Fragen.

Und, @ GraphX und Alter Köpenicker: es ist natürlich Eurer gutes Recht, in dieser massiven Datensammelflut kein Problem zu sehen. Aber wieso zwingt Ihr anderen das auch auf? Meinetwegen können der VBB bzw. die Verkehrsunternehmen ja die Daten derer, die ausdrücklich zustimmen, auch gern sammeln, auswerten und ihnen mit der Rechnung Gutscheine von Einkaufszentren zukommen lassen, die sie regelmäßig passieren. Ich möchte das nicht.

Erich Mielke wäre sicher erstaunt, was für Daten Menschen heute bereitwillig für ein bisschen Preisermäßigung, Aufmerksamkeit oder einfach aus Desinteresse preisgeben, für die viele, viele IMs noch lange... ähm... "arbeiten" mussten. Ganz gut legt Jan Böhmermann in seiner Rubrik "Prism is a dancer" immer den Finger in die Wunde, wenn er Zuschauer aus dem Publikum mit ihren Aktivitäten im Internet konfrontiert (also vor allem derer, die unter vollem Namen auftreten). Hoffen wir mal, dass uns eine weitere Diktatur erspart bleibt, sonst wird es für einige ob ihrer vermeintlich harmlosen Daten noch ein böses Erwachen geben.
Zitat
def
Und, @ GraphX und Alter Köpenicker: es ist natürlich Eurer gutes Recht, in dieser massiven Datensammelflut kein Problem zu sehen. Aber wieso zwingt Ihr anderen das auch auf?
Nein, nicht aufzwingen. Ich weise nur gerne darauf hin, dass Menschen heutzutage unbewußt (und aus Blödheit) eine Menge Daten von sich preisgeben. Das fängt schon beim Kauf eines Fernsehers bei MediaBlöd an. Ich war letzte Woche erstaunt, dass meine Daten nach einem Jahr immer noch als "Kunde" vorhanden sind.
Daher muß ich immer etwas schmunzeln wenn Menschen sich bzgl. Datenschutz empören. Nicht selten lassen diese Leute im Smartphone die Ortung zu "damit die App korrekt funktioniert" ;-)

Zitat
def
Erich Mielke wäre sicher erstaunt, was für Daten Menschen heute bereitwillig für ein bisschen Preisermäßigung, Aufmerksamkeit oder einfach aus Desinteresse preisgeben, für die viele, viele IMs noch lange... ähm... "arbeiten" mussten. Ganz gut legt Jan Böhmermann in seiner Rubrik "Prism is a dancer" immer den Finger in die Wunde, wenn er Zuschauer aus dem Publikum mit ihren Aktivitäten im Internet konfrontiert (also vor allem derer, die unter vollem Namen auftreten). Hoffen wir mal, dass uns eine weitere Diktatur erspart bleibt, sonst wird es für einige ob ihrer vermeintlich harmlosen Daten noch ein böses Erwachen geben.
Gebe ich Dir Recht.
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