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Der Nahverkehr wächst später
geschrieben von Flexist 
Zitat
Wollankstraße
Die 481er liefen solange relativ problemlos, bis die "Wirtschaftsexperten" das Ruder übernommen haben und sämtliche gelernte Eisenbahner aus Führungspositionen verdrängten. Die S-Bahn lief wie ein Uhrwerk bis zur "Bahnreform"...und nun fährt Mehdörnchen den BER komplett an die Wand.
Mit BWL kann man eben keinen optimalen Nahverkehr betreiben oder Losungen erarbeiten, die der Bevölkerungsmehrheit dienen.

Ich will euch ja nicht den Spaß am BWLer-Bashing verderben, aber ein paar von den Typen brauchts eben doch um dafür zu sorgen, dass das Unternehmen zahlungsfähig bleibt.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Naja die 481er (ich mag sie persönlich nicht besonders) sind eigentlich eine Billig-Konstruktion. Wenn da mal der letzte ausgemustert wird, weine ich denen bestimmt keine Träne nach.
Zitat
Logital
Zitat
Wollankstraße
Die 481er liefen solange relativ problemlos, bis die "Wirtschaftsexperten" das Ruder übernommen haben und sämtliche gelernte Eisenbahner aus Führungspositionen verdrängten. Die S-Bahn lief wie ein Uhrwerk bis zur "Bahnreform"...und nun fährt Mehdörnchen den BER komplett an die Wand.
Mit BWL kann man eben keinen optimalen Nahverkehr betreiben oder Losungen erarbeiten, die der Bevölkerungsmehrheit dienen.

Ich will euch ja nicht den Spaß am BWLer-Bashing verderben, aber ein paar von den Typen brauchts eben doch um dafür zu sorgen, dass das Unternehmen zahlungsfähig bleibt.

Dann erkläre mir doch mal, wie ein selbstständiger Handwerksmeister seinen Betrieb ohne BWL-Ausbildung am Laufen hält. Sicher - es gibt auch in Verkehrsunternehmen Funktionen, die am Besten durch BWLer ausgefüllt werden können, aber die Fähigkeit, unternehmerische Entscheidungen richtig und gut zu treffen, hat damit nur sehr, sehr bedingt was zu tun.
Zitat

Hmmm. Der Werkstoff, aus dem Achsen und Radscheiben der BR 481/482 gefertigt sind (waren?), der wäre ganz, ganz wahrscheinlich auch bei angemessener Wartung der Fahrzeuge spröde geworden.

kann sein, DB-AG hat auf billig geordert nach dem Motto "Geiz ist geil" und Bombardier sagt dazu sinngemäß "Jeder bekommt, was er bestellt hat".....

Ich hoffe, ich erlebe noch die Ausmusterung der 481er, eine Baureihe, die wohl die mieseste in der Geschichte der S-Bahn war.....
Zitat
Wollankstraße
Zitat

Hmmm. Der Werkstoff, aus dem Achsen und Radscheiben der BR 481/482 gefertigt sind (waren?), der wäre ganz, ganz wahrscheinlich auch bei angemessener Wartung der Fahrzeuge spröde geworden.

kann sein, DB-AG hat auf billig geordert nach dem Motto "Geiz ist geil" und Bombardier sagt dazu sinngemäß "Jeder bekommt, was er bestellt hat".....

Ich hoffe, ich erlebe noch die Ausmusterung der 481er, eine Baureihe, die wohl die mieseste in der Geschichte der S-Bahn war.....


Na das wird immer gern behauptet, ein richtiger Beweis für die Aussage konnte nie erbracht werden und Vergleiche mit den rollen "Stahlträgern" von 1928 verbietet sich von allein.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Na ja. Noch deutlich weniger erfolgreich war das "Blaue Wunder" der DR...

Gruß fairsein
Zitat
Wollankstraße
Zitat

Hmmm. Der Werkstoff, aus dem Achsen und Radscheiben der BR 481/482 gefertigt sind (waren?), der wäre ganz, ganz wahrscheinlich auch bei angemessener Wartung der Fahrzeuge spröde geworden.

kann sein, DB-AG hat auf billig geordert nach dem Motto "Geiz ist geil" und Bombardier sagt dazu sinngemäß "Jeder bekommt, was er bestellt hat".....

Ich hoffe, ich erlebe noch die Ausmusterung der 481er, eine Baureihe, die wohl die mieseste in der Geschichte der S-Bahn war.....

Damals gingen ganz offensichtlich alle Beteiligten, einschließlich Zulassungsbehörden, davon aus, dass der "neuartige" Werkstoff für die vorgesehene Verwendung geeignet ist. Derartige Fehleinschätzungen finden sich in der Technikgeschichte aber immer mal wieder und sind mithin ganz "normal".

Was die Kritik an der BR 481 betrifft - sicher haben sie zahlreiche Mängel und Schwachstellen, deren Folgen wir alle als S-Bahn-Fahrgäste zu spüren bekommen. Nichtsdestotrotz trägt die BR 481 seit über einem Jahrzehnt die Hauptlast des Berliner S-Bahn-Verkehrs, wird das aller Voraussicht nach auch noch mindestens ein weiteres Jahrzehnt tun, und ich möchte mal meinen, dass die Wenigsten wirklich glücklicher wären, wenn die 500 VZ sich über Nacht in 480er oder 485er verwandeln würden ;)
Vielleicht sin einige WENIGE BWLer nötig, aber nicht nur in der Betriebsführung eines Eisenbahn-Unternehmens.
Was nutzen die Leute, die eine Straßenbahn, eine Dampflok nicht von einem ICE unterscheiden können ?

Zum "Blauen Wunder": Es wurden nur zwei Halbzüge produziert, und als es die bekannten Probleme gab, hat man die weitere Produktion sein gelassen. Anders als bei der Schrott-Baureihe 481, sollte ja alles schickimicki sein und modern. Und jetzt haben wir diesen Schrott....
Könnten die Stammtischparolen mal wieder zurückgefahren und durch sachliche Diskussionsbeiträge ersetzt werden?

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Stammtischparolen sagen aber oft die Wahrheit, die für einige Leute unbequem werden.......weil da mal einfach mal alles ausgesprochen wird, was Sache ist.

Und die Wahrheit vertragen eben einige Leute nicht.
Stammtischparolen entsprechen nur sehr sehr selten der Wahrheit. Deshalb sind es ja Stammtischparolen...

Gruß fairsein
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les_jeux
Zitat
Wollankstraße
Die 481er liefen solange relativ problemlos, bis die "Wirtschaftsexperten" das Ruder übernommen haben und sämtliche gelernte Eisenbahner aus Führungspositionen verdrängten. Die S-Bahn lief wie ein Uhrwerk bis zur "Bahnreform"...und nun fährt Mehdörnchen den BER komplett an die Wand.
Mit BWL kann man eben keinen optimalen Nahverkehr betreiben oder Losungen erarbeiten, die der Bevölkerungsmehrheit dienen.

Hmmm. Der Werkstoff, aus dem Achsen und Radscheiben der BR 481/482 gefertigt sind (waren?), der wäre ganz, ganz wahrscheinlich auch bei angemessener Wartung der Fahrzeuge spröde geworden.

Richtig. Man muss leider unterscheiden zwischen konstruktionsbedingten Fehler und Wartungsfehlern.

Zu den konstruktionsbedingten Fehlern zählen die Probleme mit den Achsen, mit dem Gleitschutz, mit den Fahrmotoren und Sand. Diese Probleme wären früher oder später auch unter der alten S-Bahn-Führung aufgetreten. Ein Großteil der Probleme konnte aber mittlerweile gelöst werden. Es wird sogar wieder über die Aufhebung der 80 km/h-Beschränkung nachgedacht.
Bei den Wartungsfehlern fällt mir nur schludrige Wartung der Bremszylinder in Schöneweide unter der Heinemann-Führung ein. Und auch das wurde aufgearbeitet.

Als Lokführer find ich den 481er ein gutes Fahrzeug. Ich hatte noch nie große Probleme damit. Die Fahrzeuge haben zwar auch hier und da ihre Macken, aber man muss halt wissen wie damit umzugehen ist. Und solche Macken haben alle Fahrzeuge, egal ob sie 5 Jahre oder 50 Jahre alt sind, egal ob sie in Ost oder West hergestellt sind.

Viele Grüße
Vornesitzer
Zitat
fairsein
Stammtischparolen entsprechen nur sehr sehr selten der Wahrheit. Deshalb sind es ja Stammtischparolen...

Richtig. Selbst wenn ein Körnchen Wahrheit dran ist, dann sind sie meist völlig übertrieben und polemisch. Die Wahrheit - sie liegt ja oft auch im Auge des Betrachters - lässt sich aber auch polemikfrei ausdrücken.

@Vornesitzer: Da waren nicht nur die Bremszylinder. Das Sandproblem (Stichwort Südkreuz) war ja auch auf mangelnde Befüllungshäufigkeit zurückzuführen. Wo kein Sand drin ist, kann auch keiner rauskommen. Insofern waren viele Probleme auch ein Mischung aus konstruktionsbedingten Problemen und mangelnder Wartung.

Ansonsten möchte ich dir zustimmen und ergänzen, dass selbst bei "Serienfahrzeugen" jedes Fahrzeug ein wenig anders reagiert und seine Eigenheiten hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Wollankstraße
Zum "Blauen Wunder": Es wurden nur zwei Halbzüge produziert, und als es die bekannten Probleme gab, hat man die weitere Produktion sein gelassen.

Die sind das beste Beispiel, dass man nirgendwo irgendetwas lernt und Fehler offensichtlich immer wieder neu gemacht werden: die ET170 hatten wie die 481er bei der Lieferung keine öffnungsfähigen Fenster, sondern nur eine Druckbelüftungsanlage!

In beiden Fällen wurden die aufkommenden Probleme nur unzulänglich gelöst: beim 170er durch zusätzliche Lüfter, beim 481er durch die bekannten Lüftungsklappen. Während die 170er nur wenig im Personenverkehr im Einsatz waren, sind die 481er allgegenwärtig und der Fahrgast muss mit diesem Lüftungsproblem leben.

Die Klappen produzieren, außer bei hohen Temperaturen, unangenehm kalte Zugluft, weshalb auch sie keine vernünftige Lösung darstellen. Hätte man mal in die S-Bahn-Literatur geschaut, wäre uns dieser Quatsch vielleicht erspart geblieben und man hätte gleich eine brauchbare natürliche Belüftung eingebaut. Mal sehen, wie man bei künftigen Baureihen diesen Teil der Fahrzeugkonstruktion meistern wird! Voraussehbar ist, nach den Erfahrungen in den DL-Bussen, dass etwa der Einbau von Klimaanlagen neue Probleme bringen würde.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Zitat
Wollankstraße
Zum "Blauen Wunder": Es wurden nur zwei Halbzüge produziert, und als es die bekannten Probleme gab, hat man die weitere Produktion sein gelassen.

Die sind das beste Beispiel, dass man nirgendwo irgendetwas lernt und Fehler offensichtlich immer wieder neu gemacht werden: die ET170 hatten wie die 481er bei der Lieferung keine öffnungsfähigen Fenster, sondern nur eine Druckbelüftungsanlage!

In beiden Fällen wurden die aufkommenden Probleme nur unzulänglich gelöst: beim 170er durch zusätzliche Lüfter, beim 481er durch die bekannten Lüftungsklappen. Während die 170er nur wenig im Personenverkehr im Einsatz waren, sind die 481er allgegenwärtig und der Fahrgast muss mit diesem Lüftungsproblem leben.

Die Klappen produzieren, außer bei hohen Temperaturen, unangenehm kalte Zugluft, weshalb auch sie keine vernünftige Lösung darstellen. Hätte man mal in die S-Bahn-Literatur geschaut, wäre uns dieser Quatsch vielleicht erspart geblieben und man hätte gleich eine brauchbare natürliche Belüftung eingebaut. Mal sehen, wie man bei künftigen Baureihen diesen Teil der Fahrzeugkonstruktion meistern wird! Voraussehbar ist, nach den Erfahrungen in den DL-Bussen, dass etwa der Einbau von Klimaanlagen neue Probleme bringen würde.

Man wird sich schon den Kopf machen müssen, wo die Abwärme aus den Klimaanlagen im NordSüdTunnel hinsoll..
ob dauerhaft der Luftsog durch fahrende Züge ausreichen sein würde..?

Ich vermute, das man aus diesem Grund auch noch keine neuen U-Bahnen mit Klima geordert hat.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot

Ich vermute, das man aus diesem Grund auch noch keine neuen U-Bahnen mit Klima geordert hat.

T6JP

Daran scheitert ja auch der Einbau von eigentlich nötigen Klimaanlagen in die Röhrenbahnwagen in London (richtige Röhrenbahnen = "Tubes" sind nur Central-, Piccadilly-, Jubilee- und Bakerloo-Lines).

Ersatzweise wird, vor allem im Sommer, auf Plaketen immer das Mitführen einer Wasserflasche empfohlen, denn bei "Störungen im Betriebsablauf" kann es bei längeren unfreiwilligen Aufenthalten im Tunnel schon mal sehr heiß werden!

Achtung OT: Unabhängig vom Thema sei mir folgende kurze Schilderung eines Vorkommnisses in London gestattet, das überregional nicht bekannt wurde, weil es glimpflich verlief:

Die Strecke der Northern-Line steigt auf ihrem nördlichen Netzteil aus der im Themsetal liegenden Innenstadt heraus unaufhöhrlich an, sodass die Züge nach Norden hier stetig bergan fahren. Eines Tages verkehrte nach der nächtlichen Arbeit in nördlicher Richtung ein Arbeitszug, von dem in der Steigung ein Teil abriss und, da es in diesem Zugteil offensichtlich keine Bremswirkung gab, dieser Teil auf dem Gleis stadtauswärts schneller werdend abwärts, also stadteinwärts, rollte.

Gefahr erkannt: ein in einigem Abstand (es war wohl in den frühen Morgenstunden) folgender Personenzug wurde gewarnt, wechselte die Fahrtrichtung und fuhr so schnell es ging und natürlich ohne Halt wieder stadteinwärts vor der entlaufenden Wagengruppe her. Noch vor einer Kollision konnten die Wagen gestoppt werden, es kam niemand körperlich zu Schaden, wenn ich auch denke, dass es Traumatisierungen gegeben haben wird. M.W. wurde der Fahrer des Personenzuges sogar für sein Verhalten ausgezeichnet.

Dieser kurze Bericht wirft natürlich Fragen auf und wenn gewünscht, kann ich den Bericht von damals auch mal heraus suchen. Hätte es einen Zusammenstoß u.U. mit schlimmen Folgen gegeben, hätte man sicher auch hier etwas in der Presse gelesen; ich weiß nicht, ob es in London näher bekannt wurde.

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.2013 22:33 von Harald Tschirner.
Zitat
Vornesitzer

Es wird sogar wieder über die Aufhebung der 80 km/h-Beschränkung nachgedacht.

Wo hast du das denn her?
.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2014 17:37 von kruppe.
Zitat

Zitat
Wollankstraße
Zum "Blauen Wunder": Es wurden nur zwei Halbzüge produziert, und als es die bekannten Probleme gab, hat man die weitere Produktion sein gelassen.


Genau. Aber nicht wegen technischer Probleme, sondern weil nach dem Mauerbau 1961 und den damit verbundenen Betriebseinschränkungen schlicht kein Bedarf an neuen Fahrzeugen bestand.

Doch, die technischen Probleme gab es. Und für einige Bahnsteige sollen die ET170 sogar zu lang gewesen sein.
Mit dem Mauerbau hat es vielleicht zu tun, daß die Prototypen nicht weiterentwickelt wurden.
Zitat
kruppe
Wozu sollte man Fahrzeuge entwickeln, die man nicht braucht?

Hmmmm. Aus meiner Sicht hätte man die Fahrzeuge schon gebraucht. Die Stadtbahner waren gut 30 Jahre alt, also ca. 10 Jahre vor Ende der geplanten Nutzungsdauer. Auch sie hatten den Krieg zu überstehen und waren eben nicht mehr taufrisch. Daher machte man sich Gedanken um einen Nachfolger.
Ich sehe es eher so, dass die Kinderkrankheiten (und aus dem NSW beschaffte Teile) so große Hindernisse waren, dass man noch einmal gründlich geprüft hat, ob es Alternativen gibt. Schlußendlich hat man sich ja dann auch entschieden, die Vorkriegsbaureihen gründlich aufzuarbeiten.

Bäderbahn
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