Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 12:14 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 12:16 |
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Durch die angestrebte Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs in der Leipziger Straße wird die Durchlaßfähigkeit dieser Straße (gemessen in der Anzahl der Fahrzeuge) vermutlich reduziert. .
Als täglicher intensiver Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs bin ich bestimmt kein Fan des ausschließlich individuellen motorisierten Verkehrs, doch sollte man mal die Funktionen der beiden Verkehrsmittel im Auge behalten.
Die Straßenbahn macht normalerweise eine Feinverteilung, die in der Leipziger Straße nach meinem Verständnis wegen der parallel laufenden U-Bahn mit sehr nah beieinander liegenden Bahnhöfen überhaupt nicht erforderlich ist. Zudem wäre die U-Bahn unproblematisch mithilfe neuer Züge auf eine doppelte Leistungsfähigkeit zu bringen, wenn man das dann unbedingt als erforderlich ansehen sollte. Dazu braucht man keine neuen Strecken. Der Neubau einer Straßenbahnstrecke auf diesem Abschnitt wäre eher ein Geldbeschaffungsprogramm für die beteiligten Bauunternehmen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 12:24 |
Zitat
tramfahrer
Was ist den mit denen die kein MIV haben und gern von Weißensee nach Steglitz durchfahren möchten? Die sollen dann wegen den ach so armen Autofahrern umsteigen? Denn genau das würde diese Verbindung ja erreichen. Aber nur weil der Autofahrer freie Fahrt haben soll, wird auf den Bau verzichtet und soll der Fahrgast (mehrfach) umsteigen um zu seinem Ziel zu kommen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 12:46 |
Das stimmt ohne Zweifel. Allerdings könnte man mit ein paar Schildern mehr durchaus auf die Nutzbarkeit der U-Bahn hinweisen.Zitat
Global Fisch
Zur Feinverteilung gehört auch die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Haltestellen. Da hat die Straßenbahn immer noch Vorteile gegenüber der U2, trotz deren straßenbahnwürdiger Haltestellendichte.
stimmt auch, allerdings ist das Kulturforum seit dem Bau in den sechziger Jahren - durchaus ohne Auswirkungen auf Besucherströme - nur per Bus direkt erreichbar - von der U-Bahn braucht man je nach Laufgeschwindigkeit 5 bis 8 Minuten oder man nimmt eine Station Busfahrt in Kauf.Zitat
Es geht auch im lokalen Bereich etwa um Verbindungen zum Kulturforum, wo die U2 nur wenig hilft.
das Rote Rathaus wird in Zukunft bestens von der U 55 erschlossen.Zitat
Auch vom Bereich ums Rote Rathaus ist die U2 relativ weit weg.
da würde ich Dir wieder Recht geben, allerdings mit den oben von mir genannten Auswirkungen auf die anderen Verkehrsmittel: Wie sicherst Du gegebenenfalls an anderer Stelle die Erfüllung der bisher von der Leipziger Straße ausgeübten Funktion einer Durchgangsstraße, nicht nur für PKW, sondern auch für Lieferverkehr und Dienstleistungsverkehr? Welche Wege soll der Lieferverkehr und der Dienstleistungsverkehr stattdessen nehmen?Zitat
Aber der entscheidende Punkt: nur für die Leipziger Straße braucht man vielleicht keine Tram. Aber insgesamt halte ich sie für den B1-Korridor für sehr sinnvoll. ...Deine Argumentation spricht nicht gegen die Straßenbahn, sondern nur gegen den Endpunkt Potsdamer Platz.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 12:57 |
Zitat
Heidekraut
Und da bin ich bei der Flachzange im Zweifel.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 13:17 |
Zitat
phönix
Zitat
tramfahrer
Was ist den mit denen die kein MIV haben und gern von Weißensee nach Steglitz durchfahren möchten? Die sollen dann wegen den ach so armen Autofahrern umsteigen? Denn genau das würde diese Verbindung ja erreichen. Aber nur weil der Autofahrer freie Fahrt haben soll, wird auf den Bau verzichtet und soll der Fahrgast (mehrfach) umsteigen um zu seinem Ziel zu kommen?
Kannst Du Dir vorstellen, dass ein vernünftig denkender Berliner von Weißensee aus eher die S-Bahn nimmt, um nach Steglitz zu fahren, weil er dabei grob geschätzt nur die Hälfte der Zeit verbraten wird? Und für die wenigen, die nicht umsteigen möchten, möchtest Du eine komplette Straßenbahnstrecke bauen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 13:22 |
Zitat
phönix
Das stimmt ohne Zweifel. Allerdings könnte man mit ein paar Schildern mehr durchaus auf die Nutzbarkeit der U-Bahn hinweisen.Zitat
Global Fisch
Zur Feinverteilung gehört auch die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Haltestellen. Da hat die Straßenbahn immer noch Vorteile gegenüber der U2, trotz deren straßenbahnwürdiger Haltestellendichte.
stimmt auch, allerdings ist das Kulturforum seit dem Bau in den sechziger Jahren - durchaus ohne Auswirkungen auf Besucherströme - nur per Bus direkt erreichbar - von der U-Bahn braucht man je nach Laufgeschwindigkeit 5 bis 8 Minuten oder man nimmt eine Station Busfahrt in Kauf.Zitat
Es geht auch im lokalen Bereich etwa um Verbindungen zum Kulturforum, wo die U2 nur wenig hilft.
das Rote Rathaus wird in Zukunft bestens von der U 55 erschlossen.Zitat
Auch vom Bereich ums Rote Rathaus ist die U2 relativ weit weg.
da würde ich Dir wieder Recht geben, allerdings mit den oben von mir genannten Auswirkungen auf die anderen Verkehrsmittel: Wie sicherst Du gegebenenfalls an anderer Stelle die Erfüllung der bisher von der Leipziger Straße ausgeübten Funktion einer Durchgangsstraße, nicht nur für PKW, sondern auch für Lieferverkehr und Dienstleistungsverkehr? Welche Wege soll der Lieferverkehr und der Dienstleistungsverkehr stattdessen nehmen?Zitat
Aber der entscheidende Punkt: nur für die Leipziger Straße braucht man vielleicht keine Tram. Aber insgesamt halte ich sie für den B1-Korridor für sehr sinnvoll. ...Deine Argumentation spricht nicht gegen die Straßenbahn, sondern nur gegen den Endpunkt Potsdamer Platz.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 13:27 |
Zitat
phönix
Das stimmt ohne Zweifel. Allerdings könnte man mit ein paar Schildern mehr durchaus auf die Nutzbarkeit der U-Bahn hinweisen.Zitat
Global Fisch
Zur Feinverteilung gehört auch die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Haltestellen. Da hat die Straßenbahn immer noch Vorteile gegenüber der U2, trotz deren straßenbahnwürdiger Haltestellendichte.
Zitat
stimmt auch, allerdings ist das Kulturforum seit dem Bau in den sechziger Jahren - durchaus ohne Auswirkungen auf Besucherströme - nur per Bus direkt erreichbar - von der U-Bahn braucht man je nach Laufgeschwindigkeit 5 bis 8 Minuten oder man nimmt eine Station Busfahrt in Kauf.Zitat
Es geht auch im lokalen Bereich etwa um Verbindungen zum Kulturforum, wo die U2 nur wenig hilft.
Zitat
das Rote Rathaus wird in Zukunft bestens von der U 55 erschlossen.
Zitat
phönix
Die Straßenbahn macht normalerweise eine Feinverteilung, die in der Leipziger Straße nach meinem Verständnis wegen der parallel laufenden U-Bahn mit sehr nah beieinander liegenden Bahnhöfen überhaupt nicht erforderlich ist. .
Zitat
da würde ich Dir wieder Recht geben, allerdings mit den oben von mir genannten Auswirkungen auf die anderen Verkehrsmittel: Wie sicherst Du gegebenenfalls an anderer Stelle die Erfüllung der bisher von der Leipziger Straße ausgeübten Funktion einer Durchgangsstraße, nicht nur für PKW, sondern auch für Lieferverkehr und Dienstleistungsverkehr? Welche Wege soll der Lieferverkehr und der Dienstleistungsverkehr stattdessen nehmen?Zitat
Aber der entscheidende Punkt: nur für die Leipziger Straße braucht man vielleicht keine Tram. Aber insgesamt halte ich sie für den B1-Korridor für sehr sinnvoll. ...Deine Argumentation spricht nicht gegen die Straßenbahn, sondern nur gegen den Endpunkt Potsdamer Platz.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 13:31 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 15:24 |
Zitat
phönix
Kannst Du Dir vorstellen, dass ein vernünftig denkender Berliner von Weißensee aus eher die S-Bahn nimmt, um nach Steglitz zu fahren, weil er dabei grob geschätzt nur die Hälfte der Zeit verbraten wird? Und für die wenigen, die nicht umsteigen möchten, möchtest Du eine komplette Straßenbahnstrecke bauen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 17:09 |
Zitat
phönix
Kannst Du Dir vorstellen, dass ein vernünftig denkender Berliner von Weißensee aus eher die S-Bahn nimmt, um nach Steglitz zu fahren, weil er dabei grob geschätzt nur die Hälfte der Zeit verbraten wird? Und für die wenigen, die nicht umsteigen möchten, möchtest Du eine komplette Straßenbahnstrecke bauen?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 19:12 |
Zitat
phönix
(...) Die Straßenbahn macht normalerweise eine Feinverteilung, die in der Leipziger Straße nach meinem Verständnis wegen der parallel laufenden U-Bahn mit sehr nah beieinander liegenden Bahnhöfen überhaupt nicht erforderlich ist. Zudem wäre die U-Bahn unproblematisch mithilfe neuer Züge auf eine doppelte Leistungsfähigkeit zu bringen, wenn man das dann unbedingt als erforderlich ansehen sollte. Dazu braucht man keine neuen Strecken. Der Neubau einer Straßenbahnstrecke auf diesem Abschnitt wäre eher ein Geldbeschaffungsprogramm für die beteiligten Bauunternehmen. (...)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 21:00 |
Zitat
tramfahrer
Ich hab mal 2 wahllose Punkte ausserhalb des S Bahnrings in Weißensee und Steglitz gewählt um "grob die Hälfte" erfolgreich zu widerlegen.
Beispiel Mo, 8.5.2017 Abfahrt 15:00
Antonplatz -> Kaisereiche
M4 Antonplatz ab 15:04 bis 15:08 Greifswalder Str.
S41 Greifswalder Str. ab 15:12 bis 15:39 Innsbrucker Platz
M85 Innsbrucker Platz ab 15:44 bis 15:49 Kaisereiche
Dauer 45 Minuten
M4 Antonplatz ab 15:04 bis 15:22 Spandauer Str./Marienkirche
M48 Spandauer Str./Marienkirche ab 15:27 bis 16:04 Kaisereiche
Dauer 60 Minuten
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 21:07 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 22:07 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 06.05.2017 23:08 |
Zitat
Global Fisch
Übrigens, kleiner Tipp: wenn Du richtig Rührung erzeugen willst, wie geknechtet doch die armen Autofahrer werden, solltest Du nicht nur Liefer- und Dienstleistungsverkehr, sondern unbedingt Krankentransporter und der Oma im Rollator, die sich ohne Auto nicht mehr aus dem Haus traut, erwähnen! ;-)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.05.2017 08:39 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.05.2017 23:28 |
Zitat
angus_67
Zitat
Global Fisch
Übrigens, kleiner Tipp: wenn Du richtig Rührung erzeugen willst, wie geknechtet doch die armen Autofahrer werden, solltest Du nicht nur Liefer- und Dienstleistungsverkehr, sondern unbedingt Krankentransporter und der Oma im Rollator, die sich ohne Auto nicht mehr aus dem Haus traut, erwähnen! ;-)
Alte, Kranke und Lahme gibt es in Berlin nicht. Die paar die es gibt leben im Heim...
und die Kiste Cola kommt per Fahradkurier oder Drohne und IKEA liefert nur noch Möbeldateien die per 3D-Drucker auszudrucken sind oder auch per Fahradkurier
tolle Aussichten...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 07.05.2017 23:35 |
Zitat
Henning
Wo ist dieses Foto gemacht worden?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin 10.05.2017 17:35 |
Zitat
Antrag CDU v. 17.03.2017
Das Bezirksamt wird beauftragt, sich bei den zuständigen Stellen für eine Verlängerung der U2 ins Falkenhagener Feld sowie für eine Verlängerung der U7 zur Heerstraße Nord einzusetzen.
Begründung:
Nachdem der neue rot-rot-grüne Senat zu Beginn seiner Amtszeit deutlich gemacht hatte, dass er die von der SPD-/CDU-Koalition im Juni 2016 angestrebte U-Bahn-Verlängerung nicht weiterverfolgen werde, erklärte Staatssekretär Kirchner am 27.02.2017, dass man nun doch eine U-Bahn-Verlängerung prüfen werde. Die im Bezirk Spandau liegenden Linien nennt der Staatssekretär jedoch nicht als Verlängerungsmöglichkeiten. Berlin wächst - und das vor allem an den Rändern. Das erfordert, dass auch die ÖPNV-Anbindungen mitwachsen und nicht auf dem Stand der 80er-Jahre stehen bleiben. Gerade die Havelstadt hat die besten Voraussetzungen für einen effektiven U-Bahnausbau. Die Tunnel sind bereits weit über die aktuelle Endstation am Rathaus Spandau vorhanden, sogar der Tunnel unter der Havel in Richtung Ruhleben existiert nach Aussagen der BVG. Ortsteile wie Kladow, Gatow, Staaken, Hakenfelde benötigen dringend bessere Anbindungen an den ÖPNV.
Zitat
Gem. Antrag SPD/FDP v. 20.03.2017
Das Bezirksamt wird beauftragt, ein Konzept für Spandaus Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zu erstellen. Dieses Konzept soll den Bedarf und die Möglichkeiten für die Anbindung Spandaus an das Berliner Straßenbahnnetz, die Verbesserung der Busverkehre sowie die Verlängerung der S+U-Bahnlinien (S5, U2 und U7) untersuchen.
Begründung:
Spandaus Bevölkerungszahl wächst stetig und die Auswirkungen auf unseren Straßenverkehr sind enorm. Gerade im Berufsverkehr sind Spandaus Hauptstraßen völlig überfüllt. Um dafür zu sorgen, dass die Verkehrsteilnehmer/-innen vom Auto in die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen und somit der Verkehrsfluss wieder beschleunigt werden kann, ist die konzeptionelle Vorarbeit von großer Bedeutung.