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"Wie machen BVG und Berliner S-Bahn eigentlich ihre Fahrpläne?"
geschrieben von micha774 
Zitat
micha774
Aber auch da wird es so hingestellt, als ob das üblich ist bei den Fahrern.

Nein, das wurde es nicht und dagegen verwahre ich mich auch.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Wo wir bei negativen Anekdoten sind: Weil die M1 von der nördlichen Endhaltestelle in Niederschönhausen zu früh abggefahren ist, sind wir zu viert ihr hinzerhergerannt und auch einige Zeit neben ihr her, aber leider fuhr der Fahrer an allen Haltestellen durch. Irgendwann ging uns dann die Puste aus. super sowas.

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2015 22:13 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
B-V 3313
Noch besser: Man bezahlt den Fahrer einfach nicht, wenn er verfrüht fährt. Für Verfrühungen gibt es keine Ausreden.

Doch, die gibt es.
Stell Dir vor, ein Bus fährt auf eine Megakreuzung mit (einschließlich Abbieger) 8...9 Fahrspuren plus 3 Straßenbahngleisen und 2 Bahnsteigen mit Tempo 30 zu. Er fährt in die Kreuzung ein, wenn er gerade eben noch Grün hat, die LSA springt unmittelbar hinter dem Bus auf Gelb -- Gelbphase in Berlin 3 oder 4s? -- und der Busfahrer fährt weiterhin gemütlich seine 30 km/h. Dann kommt er doch ggf. gerade mal über die Strabgleise -- und der Querverkehr rollt an... Huuuuuuuuuuup.
Nehmen wir nun mal an, der Busfahrer hat die Situation nicht wirklich im Griff, weil er durch irgendetwas -- beispielsweise einen rollenden Schreihals mit der Tonfolge "Ich zuerst, ich zuerst" -- geringfügig abgelenkt ist, der aber noch eine Kreuzung weit entfernt ist. Die oben beschriebene Kreuzung ist mindestens 40m breit plus zB 15m Fahrzeuglänge plus Sicherheitsbereich bei kreuzenden Fahrzeugen 15m -- macht 70m Strecke, dafür braucht man bei Tempo 30 (~8,3 m/s) etwa 8,5 Sekunden. So lang ist keine Gelbphase einschließlich Sicherheitssperre zwischen den querenden Phasen.
Nun kommt als Superschikane dazu, daß die hinter der Kreuzung liegende Halstelle eine dieser neumodischen Kaphaltestellen ist, der haltende Bus also den Verkehr stört.

Also muß doch der Busfahrer in Anbetracht der schon etwas andauernden Grünphase damit rechnen, daß die Ampel umspringt, wenn er wie kurz zuvor weiterfährt. Somit gibt es 2 Möglichkeiten: Fuß vom Gas und mit 20 auf die Ampel zurollen, um den Rothalt zu erzwingen, oder durchtreten, Fahrgäste schütteln -- und zu früh sein, am Kap abbummeln zu müssen.
Ich weiß von Hamburger Busfahrern, daß diese ungern an Kaps abbummeln, eben weil nicht gerade ungefährliche Vorbeifahrmanöver erzwungen werden. Da wird dann oftmals lieber ein Rothalt vor der Kreuzung erzwungen und ggf. 30 Sekunden Verspätung in Kauf genommen. Zumal ja dem Fahrer bei ausreichender Streckenkunde bekannt ist, ob er sich diese 30 Sekunden leisten kann oder nicht.

Natürlich sind Verfrühungen von mehr als 2 Minuten nicht akzeptabel. So war ich am Sonntag mit einem Kollegen verabredet, er sollte mir entgegenkommen. Er war 3 Minuten vor Abfahrt an der Haltestelle und konnte weitere 2 Minuten vorher die Straße einsehen. Der Bus verkehrte alle 20 Minuten -- und kam nicht. Also muß er mehr als 5 Minuten zu früh gewesen sein. Zumal auch der nächste Bus erst 10 Minuten später kam als im Fahrplan angegeben. Na toll -- sämtliche Vorplanung in der Grütze...

Gruß Ingo
Zitat
Arec
Es mag natürlich Fälle geben, wo der Fahrer unschuldig ist. Es ist natürlich erfreulich, wenn man noch ein bis zwei Minuten rausholt und so Anschlüsse erreicht, die sonst nicht möglich wären und nicht vorgesehen sind, allerdings sollte man gut nachgefragte, und um 1-2 Minuten verpasste Anschlüsse entsprechend auch weiter melden, es ist ja nicht vorrangige Aufgabe des Fahrpersonals, diese unter der Hand zu realisieren, wenn dann doch bitte öffentlich im Fahrplan für alle. Wenn man so etwas trotzdem hinbekommt, ist das natürlich erfreulich, darf dann aber nicht auf Kosten der Fahrgäste passieren, die auf dem Linienweg zusteigen wollen und erst recht nicht auf Kosten der Fahrgäste, die einen planmäßigen Anschluss nutzen.

Ich weiß nicht, wie es die BVG intern handhabt.
Aber Meldungen vom Mitarbeiter werden in manchen Unternehmen mit "du kleiner Mitarbeiter, Kopf zu" abserviert. Rufen aber 3 betroffene Fahrgäste an und man erinnert sich an die Fahrermeldung, stellt man schnell fest "ey mann, der hat ja doch eine gute Mitteilung weitergeben wollen, die wir unfreundlich wie immer abstempeln wollten".

Ich selbst bin vor vielen Jahren in einem Einzelhandelsunternehmen versetzt worden, weil ich als Fachleiter und 2. Hauptkassierer den Kunden zu freundlich war.

Gruß Ingo
Es soll auch Umleitungen geben die Fahrzeit sparen...
Zitat
INW
Doch, die gibt es.
Stell Dir vor, ein Bus fährt auf eine Megakreuzung mit (einschließlich Abbieger) 8...9 Fahrspuren plus 3 Straßenbahngleisen und 2 Bahnsteigen mit Tempo 30 zu. Er fährt in die Kreuzung ein, wenn er gerade eben noch Grün hat, die LSA springt unmittelbar hinter dem Bus auf Gelb -- Gelbphase in Berlin 3 oder 4s? -- und der Busfahrer fährt weiterhin gemütlich seine 30 km/h. Dann kommt er doch ggf. gerade mal über die Strabgleise -- und der Querverkehr rollt an... Huuuuuuuuuuup.

1. Fallen mir in ganz Berlin gerade nur zwei Kreuzungen ein, auf die das zutrifft. Einmal an der Mollstraße/ Otto-Braun-Straße und am Prenzlauer Tor.
2. Wenn die Ampel hinter dem Bus umspringt, wie soll der Fahrer das dann sehen? xP

Zitat
INW
Nun kommt als Superschikane dazu, daß die hinter der Kreuzung liegende Halstelle eine dieser neumodischen Kaphaltestellen ist, der haltende Bus also den Verkehr stört.

Du warst lange nicht in Berlin, oder? Derlei Haltestellen gibt es hier kaum bis gar nicht.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
micha774
Es soll auch Umleitungen geben die Fahrzeit sparen...

Richtig, aber bei geplanten Umleitungen ist das ganz simpel einzurechnen und anzugeben. Und wenn man dazu nur die elektronischen Medien anpasst und an die betreffenden Haltestellen einen Din-A4-Zettel anbringt.

Bei ungeplanten Umleitungen ist die Zeit nach Möglichkeit schnell abzubummeln.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
micha774
Es soll auch Umleitungen geben die Fahrzeit sparen...

Richtig, aber bei geplanten Umleitungen ist das ganz simpel einzurechnen und anzugeben.

Wie verhält es sich dann zwischen den Haltestellen Schloßplatz Köpenick und Landjägerstraße? Hier ist es dem Fahrer freigestellt, welchen Weg er nimmt und je nach Verkehrssituation, die oft nicht vorhersehbar ist, kann mal der eine, mal der andere Weg der schnellere sein.
Zitat
Alter Köpenicker
Wie verhält es sich dann zwischen den Haltestellen Schloßplatz Köpenick und Landjägerstraße? Hier ist es dem Fahrer freigestellt, welchen Weg er nimmt und je nach Verkehrssituation, die oft nicht vorhersehbar ist, kann mal der eine, mal der andere Weg der schnellere sein.

Der Busfahrer hat dort keine Auswahl. Der vorgeschriebene und abgesegnete Weg führt über die Müggelheimer Straße.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
micha774
Es soll auch Umleitungen geben die Fahrzeit sparen...

Richtig, aber bei geplanten Umleitungen ist das ganz simpel einzurechnen und anzugeben.

Ja, man muss es dann aber auch können. Richtig verrechnet hatten sich die BVG-Fahrplaner auf dem 167er (da hiieß er noch so) als dieser über Bruno-Bürgel-Weg umgeleitet wurder. Die Busfahrer sind zwischen Friedlander Straße und Oberspree schon so doll geschlichen wie sie nur konnten, aber die 5 oder 6 Minuten, die die Fahrplaner da eingerehcnet hatten brauch der Bus nunmal nicht. Also nochmal regulär 3 Minuten am Bahnhof Oberspree abstehen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Alter Köpenicker
Wie verhält es sich dann zwischen den Haltestellen Schloßplatz Köpenick und Landjägerstraße? Hier ist es dem Fahrer freigestellt, welchen Weg er nimmt und je nach Verkehrssituation, die oft nicht vorhersehbar ist, kann mal der eine, mal der andere Weg der schnellere sein.

Der Busfahrer hat dort keine Auswahl. Der vorgeschriebene und abgesegnete Weg führt über die Müggelheimer Straße.

Das wird auf dem 260er und 162 oft anders gesehen. Dort fahren die Fahrer von Walter-Nernst-Straße nach S Adlershof je nach Verkehrslage entweder geradlinig durch die Rudower Chausse oder bei Stau in dieser durch die parallel verlaufende Merlitzstraße.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ja, das mag es geben. Wenn da was passiert, muss sich der Fahrer rechtfertigen, warum er von seinem Linienweg abgewichen ist.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Der Busfahrer hat dort keine Auswahl. Der vorgeschriebene und abgesegnete Weg führt über die Müggelheimer Straße.

Die übergroße Mehrheit der Busfahrer bevorzugt den Weg über Amtsstraße und Landjägerstraße. Auf Nachfrage sagte mir ein befreundeter Busfahrer, die Route sei freigestellt worden.
Zitat
B-V 3313
1. Fallen mir in ganz Berlin gerade nur zwei Kreuzungen ein, auf die das zutrifft. Einmal an der Mollstraße/ Otto-Braun-Straße und am Prenzlauer Tor.
2. Wenn die Ampel hinter dem Bus umspringt, wie soll der Fahrer das dann sehen? xP

Wenn die Ampel bei Annäherung des Busses schon eine ganze Weile grün zeigt, muß man damit rechnen, daß die Ampel unmittelbar hinter dem eigenen Fahrzeug ihre Launen bekommt und bunt blinkt...

Zitat
B-V 3313
Zitat
INW
Nun kommt als Superschikane dazu, daß die hinter der Kreuzung liegende Halstelle eine dieser neumodischen Kaphaltestellen ist, der haltende Bus also den Verkehr stört.
Du warst lange nicht in Berlin, oder? Derlei Haltestellen gibt es hier kaum bis gar nicht.
Zuletzt zur InnoTrans 2014.
An der Strab-Linie 21 (fuhr nahe meiner Unterkunft) gibt es Richtung SU-Lichtenberg eine solche Kaphaltestelle (B.-Bästlein-Str.). Da steppt nun allerdings nicht grad der Bär, was den Überholverkehr durch Autos angeht -- aber da gibt es mindestens einen Idioten mit seinem S8, der da gerne besengte Sau gespielt hat...

Gruß Ingo
Ich stelle mir gerade vor wie ein 165er an der Landjägerstr. die Verfrühung abbummelt und wartet, während hinter ihm der Stau zur Wendenschloßstr. lang und länger wird und vielleicht sogar die Kreuzung zur Müggelheimer blockiert wird. Da kann ich den Fahrer verstehen wenn er vor Fahrplan weiterfährt.
Zitat
INW
An der Strab-Linie 21 (fuhr nahe meiner Unterkunft) gibt es Richtung SU-Lichtenberg eine solche Kaphaltestelle (B.-Bästlein-Str.). Da steppt nun allerdings nicht grad der Bär, was den Überholverkehr durch Autos angeht -- aber da gibt es mindestens einen Idioten mit seinem S8, der da gerne besengte Sau gespielt hat...

Du kommst zwar aus Wedel, aber auch du müsstest den Unterschied zwischen Straßenbahn und Bus (zumindest aus Büchern) kennen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
micha774
Ich stelle mir gerade vor wie ein 165er an der Landjägerstr. die Verfrühung abbummelt und wartet, während hinter ihm der Stau zur Wendenschloßstr. lang und länger wird und vielleicht sogar die Kreuzung zur Müggelheimer blockiert wird. Da kann ich den Fahrer verstehen wenn er vor Fahrplan weiterfährt.

Wenn du bei Minusgraden die Rücklichter siehst, dann überdenkst du diese Einstellung sicherlich.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Alter Köpenicker
Auf Nachfrage sagte mir ein befreundeter Busfahrer, die Route sei freigestellt worden.

Man mag das etwas lachs sehen, die genehmigte Strecke führt aber durch die Müggelheimer Straße. Man hat dort nicht aus Spaß eine violette Linie in den Stadtplan gezeichnet. ;-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2015 07:58 von B-V 3313.
Zitat
micha774
Ich stelle mir gerade vor wie ein 165er an der Landjägerstr. die Verfrühung abbummelt und wartet, während hinter ihm der Stau zur Wendenschloßstr. lang und länger wird und vielleicht sogar die Kreuzung zur Müggelheimer blockiert wird. Da kann ich den Fahrer verstehen wenn er vor Fahrplan weiterfährt.

Die Haltestelle vor Landjägerstraße, also Schloßplatz Köpenick, ist eine Haltestelle mit Haltestellenbucht. Hier kann der Fahrer also gut dafür sorgen, dass er dort keinesfalls vor Plan abfährt. Falls er nun unter optimnalen Bedingungen zur nächsten Haltestelle durchkommt so ist er an dieser möglicherweise eine Minute zu früh. Hier kann er nun vielleicht noch gut 30 Sekunden abstehen ohne dass es zum Superstau kommt. Fährt er nun 30 Sekunden zu früh ab wird ihm keiner ein Strick draus drehgen, nicht mal der Autor des Signalartikels, der Verkehrsvertrag sowieso nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Fährt er nun 30 Sekunden zu früh ab wird ihm keiner ein Strick draus drehgen, nicht mal der Autor des Signalartikels, der Verkehrsvertrag sowieso nicht.

B-V 3313 schon ;-)
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