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[U-Bahn] Frage: Zweck der kleinen Schalter im Fahrgastraum
geschrieben von sejutti 
Bei der U-Bahn ist es so (Kleinprofil):

Wenn ein Verbraucher zusehends Strom der Batterie entnimmt und (wenn der Zug ausgeschalten ist) nicht nachgeladen wird, dann wird bei einer bestimmten Spannung (ca. 85 V) ein Unterspannungsschütz abfallen (normal sind 110V), dass die Batterie vor Unterspannung schützt und somit nicht komplett "leer gesaugt" wird. Fällt dieses Schütz, so kann man die betroffene Einheit nicht mehr einschalten. Jetzt muss man einen Trick anwenden, damit man die Einheit doch wieder zum Leben erwecken kann. Man schaltet einen Kleinselbstschalter aus, schaltet ihn wieder ein (das Schütz zieht wieder an). Nun muss der Zug eingeschaltet werden und sofort der Umformer eingeschaltet werden, damit die Batterien wieder geladen werden. Idealerweise wird die Einheit dann bei Batterieproblemen mit anderen Einheiten zusammengekuppelt (zum 6er oder 8er) und dann der Bw zugeführt. Somit verhindert man, dass die Batteriespannung der schadhaften Einheit durch die durchgehende Starkstromleitung am Zug bei Stromschienenlücken nicht zusammenbricht.

Sind alle Maßnahmen erfolglos, so bleibt nur das Abschleppen der Einheit als Lore zur Werkstatt.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
Tramler
Aha, und wie läuft das jetzt bei der U-Bahn? Die hängt doch ständig am Saft, oder habe ich was überlesen?

Mario schrieb ja was von "bei Ausfall der Fahrspannung". Das liest sich so, als ob man mit der Batterie im Notfall noch bis zum nächstmöglichen Aussetzpunkt weiterfahren kann. Aber ich vermute, dass ich da jetzt was falsch verstanden habe. "Auf Batterie fahren", kann ich mir jetzt irgendwie nicht vorstellen, oder geht das tatsächlich?

Ja, wir lassen die Stromabnehmer angelegt. Ist aber egal, denn dadurch wird bei ausgeschalteten Zug (Batterieschütz nicht angezogen) nur der Kompressor mit Spannung versorgt, damit der Zug nicht über Nacht luftleer wird. Die anderen elektrischen Komponenten, zu denen auch die Batterieladung gehört, sind inaktiv.
Zitat
SaroEngels
ich kann mir kaum vorstellen, daß das Putzlicht den Wagen taghell beleuchtet.

Was wäre das denn für ein Putzlicht, bei dem man den Schmutz gar nicht richtig sehen kann?
Zitat
der weiße bim
[...] Ein solcher Wagen kann bei stundenlanger Speisung des Putzlichts schon mal beim Betriebsbeginn nicht mehr einschalten. Dann droht Fahrleistungsausfall.

Ahja. Jetzt haben wir endlich die Verantwortlichen für die aktuellen haufenweise ausfallenden Fahrten und Kurzzüge. Es gibt weder Fahrer- noch Fahrzeugmangel. Nein. Die Putzfrauen sind schuld! Hätte man ja eigentlich drauf kommen müssen...
Zitat
DonChaos
Zitat
der weiße bim
[...] Ein solcher Wagen kann bei stundenlanger Speisung des Putzlichts schon mal beim Betriebsbeginn nicht mehr einschalten. Dann droht Fahrleistungsausfall.

Ahja. Jetzt haben wir endlich die Verantwortlichen für die aktuellen haufenweise ausfallenden Fahrten und Kurzzüge. Es gibt weder Fahrer- noch Fahrzeugmangel. Nein. Die Putzfrauen sind schuld! Hätte man ja eigentlich drauf kommen müssen...

Ich dachte Ausfälle und Kurzzüge sind von Idioten verursacht, die immer die Züge mit Grafitti beschmieren und ein Großteil in die Werkstatt kommt.


Machmal stehen die Züge auch sehr lange in der Kehre an Endstationen und obwohl DAISY blinkt kommt nichts raus aus der Kehre. Das hat man oft auf der U8 und U9. Das kann doch nicht so schwer vom Stellwerk aus die Signale und Weichen zu stellen für pünktliche Züge.
Zitat
BVG-Azubi
Machmal stehen die Züge auch sehr lange in der Kehre an Endstationen und obwohl DAISY blinkt kommt nichts raus aus der Kehre. Das hat man oft auf der U8 und U9. Das kann doch nicht so schwer vom Stellwerk aus die Signale und Weichen zu stellen für pünktliche Züge.

Das schaffen ja noch nicht mal Busse, die nur einen halben Katzensprung weit vor der Starthaltestelle weilen und bei denen nichts gestellt werden muß.
Zitat
BVG-Azubi
Machmal stehen die Züge auch sehr lange in der Kehre an Endstationen und obwohl DAISY blinkt kommt nichts raus aus der Kehre. Das hat man oft auf der U8 und U9. Das kann doch nicht so schwer vom Stellwerk aus die Signale und Weichen zu stellen für pünktliche Züge.

An einigen provisorischen Endpunkten war ein Einbau von Gleiswechseln vor den Bahnsteigen bautechnisch nicht möglich oder zu aufwändig, daher muss dort bis auf weiteres die Kehranlage hinter dem Bahnsteig genutzt werden.
Die Zugsicherung beherrscht übrigens spätestens seit den ersten Drucktastenstellwerken der 1950er Jahre den Selbststellbetrieb perfekt. Die Signalisierung der Kehrfahrten mit dem korrekten Stellen von Weichen und Signalen geht seitdem in der Regel vollautomatisch, ohne Eingriff des Weichenstellers vonstatten. Die Anlage wählt eins der vorgebenen Kehrgleise aus, legt eine Fahrstraße vom Bahnhofs- ins Kehrgleis fest und gibt die Ausfahrt mit der vorgegebenen Geschwindigkeit frei. Sobald der Zug im Kehrgleis zum Stillstand kommt, stellt sich die Fahrstraße ins Bahnhofsgleis selbsttätig ein, sobald es frei ist und kein anderer Hinderungsgrund besteht.
Auf der U9 wurde vor Jahren der vollautomatische Kehrbetrieb praktisch geprobt. Hier schließt der Zugfahrer nach Ankunft am Endbahnhof seinen Fahrerstand von außen ab, gibt nach dem Aussteigen der Fahrgäste den Auftrag zum Türenschließen / Abfahren und hat eine Kurzpause. Er übernimmt je nach Fahr-/Dienstplan seinen oder einen anderen Zug an der Abfahrposition. In die Praxis überführt wurde das System aus administrativen Gründen nicht, seit dem Abbau der LZB auf der U9 fehlen die technischen Voraussetzungen in Anlagen und Fahrzeugen.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2015 11:46 von der weiße bim.
Zitat
der weiße bim
[...] Ein solcher Wagen kann bei stundenlanger Speisung des Putzlichts schon mal beim Betriebsbeginn nicht mehr einschalten. Dann droht Fahrleistungsausfall.
Zitat
DonChaos
Ahja. Jetzt haben wir endlich die Verantwortlichen für die aktuellen haufenweise ausfallenden Fahrten und Kurzzüge. Es gibt weder Fahrer- noch Fahrzeugmangel. Nein. Die Putzfrauen sind schuld! Hätte man ja eigentlich drauf kommen müssen...
Zitat
BVG-Azubi
Ich dachte Ausfälle und Kurzzüge sind von Idioten verursacht, die immer die Züge mit Grafitti beschmieren und ein Großteil in die Werkstatt kommt. [...]

Nein, es sind nicht diese Idioten, sondern die anderen, die trotz ungesundem Fahrzeugschwund jahrelang schönredeten, es wären noch genügend Züge da und damit die frühzeitige Forderung nach Neubaufahrzeugen, die wir seit Jahren von Experten und Fahrgastverbänden hören, torpedierten.
Zitat
der weiße bim
Auf der U9 wurde vor Jahren der vollautomatische Kehrbetrieb praktisch geprobt. Hier schließt der Zugfahrer nach Ankunft am Endbahnhof seinen Fahrerstand von außen ab, gibt nach dem Aussteigen der Fahrgäste den Auftrag zum Türenschließen / Abfahren und hat eine Kurzpause.

Heute heißt diese „Automatik“ Reinigungsfachkraft und fährt den Zug ebenfalls selbstständig in die Kehre. ;)


D

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