Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:11 |
Zitat
MarkusH.
Wenn die Stellwerkstechnik dafür ausgelegt ist, geht das ohne Hilfshandlungen. Die ESTW-Technik kann sowas leisten, wenn sie entsprechend programiert wird. Das ist ja der große Vorteildes ESTW, daß mit Software Fahrstraßen usw. möglich sind, die mit dem elektromechanischen Streckenblock nur sehr aufwändig möglich oder gar unmöglich wären.
Es ist technisch im ESTW möglich eine Strecke mit mit 2 Betriebprogramen, die sich natürlich gegenseitig ausschließen, anzusteuern. Im Falle des Südringes hätte man jeweils von Halensee und Schöneberg z.B. aus jedes Streckengleis mit einem Stichstreckenblock hinterlegen können, welcher einzeln aktivert werden kann. Das kann man dann soweit treiben, das jeder Haltepunkt dazwischen zum umkehren genutzt werden könnte im Bau- oder Störfall.
Ob es so eingerichtet ist bleibt fraglich, da ich die einzelnen Ausrüstungen nicht kenne aber vom Grundprinzip her wäre es machbar und absolut sicher.
Zitat
Untergrundratte
Bestimmt wurden damals 3,-€ in der Programmierung eingespart, um Innsbrucker Platz zum Haltepunkt zu degradieren...
Eigentlich sollte es Standard sein, dass bei ESTW-Strecken mit 2x eingleisiger Betriebsführung es möglich sein muss, dass an jedem Bahnhof gekehrt werden kann (entweder im Bahnhof oder über Kehranlage). Das sollte in der heutigen Zeit kein Problem darstellen. Die Signale, die die Züge deckt, sind eben auf Hp0 zu schalten - und die Sicherheit ist gegeben. Mit dem ZBS (Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin) ist nochmal eine höhere Sicherheitsschwelle machbar, die derzeit auf dem Ring wegen den alten Zügen aber nicht in Kraft treten könnte...
Zitat
MarkusH.
Ich brauche davor keine Angst haben, denn ich weiß Dank der TU Berlin und einer eigenen Schriftsammlung zum Thema eine ganze Menge über LST. Du schaffst es ja nicht einmal auseinander zu halten wer was geschrieben hat und unterstellst mir Aussagen, die Jay geschrieben hat.
Hier wird ständig Halbwissen durcheinander gewürfelt und dazu habe ich einfach keine Lust mehr.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:26 |
Zitat
MarkusH.
Signale müssen vorsignalisiert werden. Auch das Halt zeigende Blocksignal am Bahnsteigende (welches mal eben zum Hauptsignal mutiert und daher wechselbare Mastschilder benötigt). Jedoch sind im Zentralblocksignalsystem keine Vorsignale zulässig.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:28 |
Zitat
GSIII8030
Also die Aussage das ein ESTW mit zwei Betriebsprogrammen im Auswahlverfahren funktionieren soll, die belege doch bitte mal mit einer Quelle. Dazu müssten ja zwei verschiedene Softwarestände in der UZ hinterlegt sein.
Zitat
GSIII8030
Und mal unter uns, aus Sicht der LST gibt es "theoretisch" nichts, was ich nicht auch mit einem elektromechanischen Stellwerk lösen kann. Wäre ein ESTW die eierlegende Wollmilchsau wie du sie beschreibst, dann würde das auch genutzt werden. Nur leider ist es nicht so weit.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:30 |
Zitat
EBostrab
Zitat
MarkusH.
Signale müssen vorsignalisiert werden. Auch das Halt zeigende Blocksignal am Bahnsteigende (welches mal eben zum Hauptsignal mutiert und daher wechselbare Mastschilder benötigt). Jedoch sind im Zentralblocksignalsystem keine Vorsignale zulässig.
Wie soll man das bitte interpretieren? Dass es im Zentralblock keine Vorsignale gibt?!
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:34 |
Zitat
GSIII8030
Hallo,
da weiß man ja gar nicht wo man anfangen soll gegenzusteuern.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:36 |
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:36 |
Zitat
MarkusH.
Bitte richtig zitieren, so schwer wird es doch nicht sein. Die Aussage stammt von Florian Schulz!
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:39 |
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 21:50 |
Zitat
MarkusH.
Zitat
GSIII8030
Also die Aussage das ein ESTW mit zwei Betriebsprogrammen im Auswahlverfahren funktionieren soll, die belege doch bitte mal mit einer Quelle. Dazu müssten ja zwei verschiedene Softwarestände in der UZ hinterlegt sein.
Von zwei Betriebsprogrammen hab ich nichts geschrieben.
Zitat
MarkusH.
[...] Es ist technisch im ESTW möglich eine Strecke mit mit 2 Betriebprogramen, die sich natürlich gegenseitig ausschließen, anzusteuern. [...]
Zitat
MarkusH.
Klar könnte man fast alles "theoretisch" mit einem elektromechanischen Stellwerk lösen, nur stünde der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Was im ESTW (oder anderen IT basierenden Techniken) nur ein paar Zeilen sind, wäre in der Elektromechanik ein heiden Aufwand. Allein die zusätzlichen mechanische Verschlußregister ...
Leider wird die ESTW Technik eben nicht so genutzt wie man sie nutzen könnte, rein aus Geiz aber mehr als ein WSSB GS III 8030 kann sie auf jeden Fall.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 22:00 |
Zitat
Florian Schulz
Jedoch sind im Zentralblocksignalsystem keine Vorsignale zulässig.
Florian Schulz
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 22:32 |
Zitat
EBostrab
Zitat
MarkusH.
Signale müssen vorsignalisiert werden. Auch das Halt zeigende Blocksignal am Bahnsteigende (welches mal eben zum Hauptsignal mutiert und daher wechselbare Mastschilder benötigt). Jedoch sind im Zentralblocksignalsystem keine Vorsignale zulässig.
Wie soll man das bitte interpretieren? Dass es im Zentralblock keine Vorsignale gibt?!
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 22:50 |
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 22:54 |
Zitat
Florian Schulz
Bei der Berliner S-Bahn gibt es im ESTW-Bereich eine Mischform aus Selbst- und Zentralblock. Technisch sind es Zentralblocksignale. Im Störungsfall sind sie dagegen wie Selbstblocksignale zu behandeln. Sprich ihr weiß-schwarz-weiß-schwarz-weißes Mastschild erlaubt es bei gestörtem oder erloschenem Signal ohne Zustimmung des Fdl auf Sicht daran vorbei zu fahren. Die Schirme besitzen zwar Ersatzsignaloptiken, sie sind aber nicht funktionstüchtig.
Das Problem bei solchen "gepimten" Zentralblocksignalen ist das Auffahren auf einen anderen Zug. So ist es theoretisch möglich, dass sich Züge wie beim Straßenverkehr Puffer an Puffer reihen könnten. Nehmen wir an ein Zug steht vor einem gestörten Blocksignal und am vorherigen Blocksignal wartet schon der nachfolgende Zug. Der Tf aus dem zweiten Zug kennt den Grund nicht und fährt an seinem Blocksignal auf Sicht vorbei. Nun geht aber das erste Blocksignal samt seinem Vorsignal auf Fahrt. Der zweite Tf sieht das Vorsignal, bezieht es auf sich und beginnt ebenfalls zu beschleunigen. Und schupps fährt der zweite Zug auf den ersten.
Solche Vorfälle gab es wie gesagt mehrfach auf dem BAR in den 1960er Jahren. Als Folge hat man sämtliche Vorsignale und Vorsignalwiederholer im Automatikblockabschnitt durch Mehrabschnittssignale ersetzt. Nach der Wende tilgte man sogar noch sämtliche weiß-schwarz-weiß-schwarz-weißen Mastschilder im Fernbahnbereich und ersetzte sie durch weiß-gelb-weiß-gelb-weiße Mastschilder. Sie verlangen zunächst einen Kontakt zum Fdl. Die Mastschilder sollten auch bei der S-Bahn abgeschraubt werden, ließ man aber wieder fallen weil die Betriebsbeschleunigung darunter litt und beantragte stattdessen eine Ausnahmegenehmigung. Aus dem Grund gibt es nur noch bei der Berliner und Hamburger S-Bahn die weiß-schwarz-weiß-schwarz-weißen Mastschilder.
Sicher mögen die Blockabschnitte im S-Bahnsystem weitaus kürzer sein als auf dem BAR, sodass man vorausfahrende Züge frühzeitig erkennen könnte. Dennoch wird man auf den Zentralblockabschnitten der Berliner S-Bahn keine separaten Vorsignale und -wiederholer finden, die Blocksignale mit weiß-schwarz-weiß-schwarz-weißem Mastschild ankündigen.
Viele Grüße
Florian Schulz
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 23:02 |
Zitat
GSIII8030
Ich habe deine Aussage zu den zwei Betriebsprogrammen von dir hervorgehoben.
Zitat
MarkusH.
[...] Es ist technisch im ESTW möglich eine Strecke mit mit 2 Betriebprogramen, die sich natürlich gegenseitig ausschließen, anzusteuern. [...]
Was für eine Strecke gilt, gilt im ESTW. Egal ob davon nur eine Strecke oder alle betroffen sind. Die Software für alle A-Rechner liegt immer in der UZ. Und auch wenn nur eine Strecke was Besonderes hat, spricht man davon, das die UZ so ausgerüstet ist.
Zitat
GSIII8030
Wenn es eben nur ein paar Zeilen wären. Weißt du eigentlich wie viele Relais noch in einem Simis-D arbeiten....zählen will ich dich nicht. Zur Software gehört auch immer noch Hardware. Ich würde mich auch freuen, wenn es ESTW mehr könnte, aber es gibt da was, das nennt sich "gleichwertige Sicherheit" und das mit ein paar Zeilen zu lösen wär ein schöner Traum.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 23:10 |
Zitat
GSIII8030
Vom Grundsatz so korrekt. Du musst hier das ganze aber differenzierter Betrachten. Technisch sind das Zentralblocksignale. Und daraus ergibt sich kein Verbot von Vorsignalen. Auch nicht bei der S-Bahn Berlin. Aber betrieblich gesehen gelten hier durch das wswsw-Mastschild andere Regeln. Und auch nur das wswsw-Mastschild regelt das Verbot von Vorsignalen, nicht der Zentralblock. Klingt besserwisserisch, aber extrem wichtiger Unterschied zwischen Technik und Betrieb.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 04.08.2015 23:38 |
Zitat
Untergrundratte
Worin besteht denn jetzt das Problem?
Nehmen wir mal an:
Wenn im Bhf Schöneberg das ASig Ks2 zeigt (zzgl. noch einen Richtungsanzeiger oder einen Zusatzanzeiger fürs Kehren im Bhf Innsbrucker Pl.) und das "ASig" Innsbrucker Platz (befindet sich am Bahnsteigende Ri Bundesplatz) Hp0 zeigt (Stellwerkssignal = Hauptsignal: weiß-rot-weißes Mastschild). Wo ist dann also das Problem, dann in Innsbrucker Platz zu kehren? Da benötigt man doch kein Vorsignal! Das Vorsignal ist doch das ASig im Bhf Schöneberg!
Zitat
Untergrundratte
Ohne die Örtlichkeit näher zu kennen:
Derzeit scheint es aber da anders gelöst worden zu sein, sodass ein Kehren im Bhf Innsbrucker Platz wohl nicht möglich sein soll, warum hat man das damals nicht möglich gemacht?
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 05.08.2015 00:03 |
Zitat
MarkusH.
Damit meinte ich keine zwei Betriebssysteme wie Win8 und Chrome auf einem PC [...]
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 05.08.2015 09:42 |
Zitat
Wutzkman
Zitat
MarkusH.
Damit meinte ich keine zwei Betriebssysteme wie Win8 und Chrome auf einem PC [...]
Aua...
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 05.08.2015 10:25 |
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Untergrundratte
Worin besteht denn jetzt das Problem?
Nehmen wir mal an:
Wenn im Bhf Schöneberg das ASig Ks2 zeigt (zzgl. noch einen Richtungsanzeiger oder einen Zusatzanzeiger fürs Kehren im Bhf Innsbrucker Pl.) und das "ASig" Innsbrucker Platz (befindet sich am Bahnsteigende Ri Bundesplatz) Hp0 zeigt (Stellwerkssignal = Hauptsignal: weiß-rot-weißes Mastschild). Wo ist dann also das Problem, dann in Innsbrucker Platz zu kehren? Da benötigt man doch kein Vorsignal! Das Vorsignal ist doch das ASig im Bhf Schöneberg!
Als Problem sehe ich die unterschiedliche Bremsweglänge bei gleichem Signalbegriff. Es ist nicht klar, auf welches Signal sich Ks2 bezieht. Ein Richtungsanzeiger könnte helfen, aber ich weiß nicht ob zwei Signalzustände für den selben Fahrweg zulässig sind.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Untergrundratte
Ohne die Örtlichkeit näher zu kennen:
Derzeit scheint es aber da anders gelöst worden zu sein, sodass ein Kehren im Bhf Innsbrucker Platz wohl nicht möglich sein soll, warum hat man das damals nicht möglich gemacht?
Da können wir nur spekulieren. Entweder weil ein Softwareupdate für das ESTW zu aufwändig und teuer ist. Oder aus dogmatischen Gründen, weil alle Bahnhöfe ohne Weichen sicherungstechnisch als Haltepunkte auszubilden sind.
Re: Bauarbeiten bei der S-Bahn - "Bausommer 2015" 05.08.2015 10:48 |
Zitat
Untergrundratte
Zitat
Florian Schulz
Als Problem sehe ich die unterschiedliche Bremsweglänge bei gleichem Signalbegriff. Es ist nicht klar, auf welches Signal sich Ks2 bezieht. Ein Richtungsanzeiger könnte helfen, aber ich weiß nicht ob zwei Signalzustände für den selben Fahrweg zulässig sind.
Es ginge auch ein weißes Kennlicht oben links das leuchtet, wenn ein verkürzter Bremsweg zu erwarten ist. Es ist alles kein Problem, wenn alles im Signalbuch klar und deutlich beschrieben ist, welche Signalbegriffe bei welchen Fahrstraßen zu erwarten sind. Das ist alles kein Neuland.