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Blick nach London: Plädoyer für einen 'echten' BVG-Streik.
geschrieben von schallundrausch 
Hallo!

aus aktuellem Anlass wollte ich hier mal kurz ein paar News von jenseits des Kanals posten, die hier zwar rein geographisch nichts verloren haben, aber ob der Ähnlichkeit der zugrundeliegenden Probleme nicht ganz uninteressant für Vergleiche sind.

Heute haben Gewerkschaften die komplette Londoner Tube, sowie diverse Vorortstrecken und Teile des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Südengland lahmgelegt:
BBC: Tube and train strikes: Commuters face travel disruption


Was mich - mal ganz abgesehen von der Sinnhaftigkeit dieser Aktion - daran beeindruckt, ist, daß man es schafft, in kürzester Zeit die komplette Stadt ins Chaos zu stürzen und damit erheblichen Druck auf die Entscheidungsträger aufzubauen. Hierzustadt sind wir ja regelmäßig im Streikfalle von umfangreichen Notverkehr 'verwöhnt' - oder damit gesegnet, daß regelmäßig nur ein Teilnetz bestreikt wurde und von BVG/S-Bah der jeweils nicht bestreikte Betrieb zumindest teilweise die nichtgefahren Leistungen des Anderen kompensiert.
Dafür leide wir unter dem ewig langen Ausgwalze der Konflikte und den unzählbaren Neuauflagen der Arbeitskämpfe. Oft hatte ich mir gewünscht, die BVGer hätten sich mit den S-Bahn-GDLern solidarisiert - oder umgekehrt - und hätten damit einen wirklichen Kollaps des Verkehrs herbeigeführt und eine schnelle Einigung erzwungen, ohne die Stadt diesem wochenlangen Siechtum auszusetzen.

Viel faszinierender wird die ganze Geschichte aber erst, wenn man sich vor Augen hält, für welche 'Luxusprobleme' die Londoner Ubahner in den Ausstand gehen.Hier nochmal kurz der Faktencheck, nachzulesen auch hier:
BBC: Who, What, Why: What do Tube drivers do and how much do they earn?

Der Streik richtet sich gegen die Einführung des durchgehenden Nachtverkehrs am Wochenende, zunächst auf nur fünf Linien geplant, ab dem 12.9.2015. Die Gewerkschaft betrachtet die Dienste als 'nachteilig für das Sozialleben der Arbeitnehmer', befürchtet Mehrarbeit sowie Gefahren für die Gesundheit und Sicherheit der Fahrer und Stationsaufsichten. Hier ist die Ausganslage:

Ein Ubahnfahrer verdient knapp 50.000 GBP als Einstiegsgehalt, ohne Zulagen (ca. 70.000 EUR) p.a.
Wochenarbeitszeit beträgt 36h
Freie Tage: 43/Jahr

Das Arbeitgeberangebot beinhaltet 2% Gehaltsplus für alle Beschäftigten von London Underground, sowie einmalig 2.000 GBP für alle Fahrer der betroffenen fünf Linien, egal, ob die nachts fahren werden, oder nicht. Außerdem werden 137 neue Fahrer eingestellt, nur um den Mehrbedarf für die fünf Linien am Wochenende nachts zu decken. Die 'Altfahrer müssten also allenfalls wenige Schichten im Jahr die Nightline steuern.

Ja bist Du gescheit?!

Ich frage mich: Wenn man in London breitschultrig genug ist, zu seinen nicht wenigen Privilegien noch ein paar hübsche weitere dazuzufordern, und dabei bereit ist, gleich in der ersten Runde aufs Äußerste zu gehen, ist es dann nicht an der Zeit, im Lichte von eklatanter Personalfehlplanung, ständiger Überlastung im Fahrdienst und in den Werktätten, explodierenden Überstundenkonten ohne Perspektive auf Freizeitausgleich und das alles bei nicht wirklich luxuriöser Bezahlung sich ein Beispiel an den Londoner Kollegen zu nehmen und zu sagen: So nicht! Wir hauen in den Sack! Und zwar alle! Und zwar gleichzeitig!

Fragt Euch (mit erhobener Faust)

s&r
Hallo schallundrausch,

auch wenn der Hinweis darauf sehr "deutsch" klingt: ich denke, es ist rechtlich nicht zulässig, ohne eigene Forderungen zu streiken - das könnte durchaus als politische Forderung verstanden werden und wäre damit illegal.

Zitat
schallundrausch
Ein Ubahnfahrer verdient knapp 50.000 GBP als Einstiegsgehalt, ohne Zulagen (ca. 70.000 EUR) p.a.

Bei solchen Vergleichen sollte man aber auch jeweils die Preise vor Ort mit einbeziehen, die in London nicht ohne sind. Unterm Strich dürfte aber sicher doch mehr rauskommen als in Berlin. Davon abgesehen: Brutto oder netto?

Davon abgesehen finde ich die Forderung auch ziemlich dreist: ob die U-Bahnfahrer auch an das Sozialleben der Beschäftigten in Bars, Theatern, Kinos usw. denken, die sie abends besuchen - oder an das der Nachtbusfahrer, die stattdessen fahren? Und ein durchgehender U-Bahnverkehr am Wochenende ist inzwischen in vielen europäischen Städten Standard - neben Berlin, das hier ausnahmsweise mal Vorreiter war, inzwischen u.a. in Hamburg, München, Wien und Warschau (bei weitem kein Anspruch auf Vollständigkeit).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2015 18:53 von def.
Zitat
schallundrausch
Ich frage mich: Wenn man in London breitschultrig genug ist, zu seinen nicht wenigen Privilegien noch ein paar hübsche weitere dazuzufordern, und dabei bereit ist, gleich in der ersten Runde aufs Äußerste zu gehen, ist es dann nicht an der Zeit, im Lichte von eklatanter Personalfehlplanung, ständiger Überlastung im Fahrdienst und in den Werktätten, explodierenden Überstundenkonten ohne Perspektive auf Freizeitausgleich und das alles bei nicht wirklich luxuriöser Bezahlung sich ein Beispiel an den Londoner Kollegen zu nehmen und zu sagen: So nicht! Wir hauen in den Sack! Und zwar alle! Und zwar gleichzeitig!

Fragt Euch (mit erhobener Faust)

s&r
Wenn die Deutschen einen Bahnhof besetzen wollen, kaufen sie sich dazu eine Bahnsteigkarte, spottete man schon vor 100 Jahren.

Die bürokratischen Führer der deutschen Gewerkschaften sind viel zu staatstragend, um effektiv einen Kampf für Arbeiterinteressen führen zu können oder mehr noch zu wollen. Da gibt es immer noch diese lutherischen Knechtsseligkeit, die die Existenz des "eigenen" Ausbeuters als essentiell für das eigene Überleben annimmt.



Verdi hat i


immer noch keine richtige sig
Not mentioned in the above tome, is the fact that the Tube driver's union are not happy with LUL's management decision to make all ticket office staff redundant, or to redeploy them, in order to pay for night tube services. That is the reason why the driver's union is currently not prepared to negotiate. Also, the Mayor as well the London Press, are responsible for negative spin against tube staff.

Tube staff are certainly not popular in London and most Londoners wait and hope for Automatic Train operation. Boris Johnson, the mayor, has in fact set a marker that this will be possible starting from 2022/23.

Comparing the BVG and TfL services is like comparing 'Äpfel mit Birnen'. The BVG is still slumbering in the late 1980s, early 1990s. Whereas London's transport systems have made huge advances in the direction of modernisation over the last few years.

Londonist report on the strike: [londonist.com]

IsarSteve



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2015 19:21 von IsarSteve.
Zitat
IsarSteve
Not mentioned in the above tome, is the fact that the Tube driver's union are not happy with LUL's management decision to make all ticket office staff redundant, or to redeploy them, in order to pay for night tube services. That is the reason why the driver's union is currently not prepared to negotiate. Also, the Mayor as well the London Press, are responsible for negative spin against tube staff.

Tube staff are certainly not popular in London and most Londoners wait and hope for Automatic Train operation. Boris Johnson, the mayor, has in fact set a marker that this will be possible starting from 2022/23.

Comparing the BVG and TfL services is like comparing 'Äpfel mit Birnen'. The BVG is still slumbering in the late 1980s, early 1990s. Whereas London's transport systems have made huge advances in the direction of modernisation over the last few years.

Londonist report on the strike: [londonist.com]

Bitte in Deutsch, das ist hierzulande und in diesem Forum die Umgangssprache.

T6JP
War der Streik kurzfristig angesagt oder weshalb sieht man in den Medien Londoner vor Bussen und U-Bahneingängen wie die Doofen herumstehen??

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Über diese Aussagen kann ich nur den Kopf schütteln. Streik um des Streiks wegen? Nur um mal richtig die Stadt kollabieren zu lassen? Oh Mann, Leute werdet erwachsen. Ich bin froh, dass wir nicht so dramatische Auswirkungen spüren müssen, wie bei der tube ode auch in Frankreich. Und dabei (oder vielleicht auch genau deswegen) bin ich für ein möglichst freies Streikrecht, da dies die einzige Möglichkeit ist, Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen.

Diese Zustimmung droht aber (vermutlich nicht nur bei mir) zu schwinden, wenn dann tagelang gar nichts mehr geht. Denn lieber schallundrausch, vergessen wir eines nicht: beide Seiten tragen die Verantwortung für die Vermeidung von Streiktagen! Die Arbeitgeber wie die Arbeitnehmer. Und wenn es doch zu Arbeitskämpfen kommt, dann haben auch immer beide Seiten versagt in ihrer Verhandlungsstrategie.

Denn durch Streik (oder meinetwegen auch Aussperrung) schadet sich das System vor allem erstmal selber!
Zitat
IsarSteve
Comparing the BVG and TfL services is like comparing 'Äpfel mit Birnen'. The BVG is still slumbering in the late 1980s, early 1990s. Whereas London's transport systems have made huge advances in the direction of modernisation over the last few years.

Wat? Reden wir hier von derselben Underground? Die hat nämlich nur zwei Vorteile: Besserer Takt und höhere Stationsdichte in der Innenstadt. Den dichteren Takt kann man sich morgens übrigens auch wieder sonst wo hin klemmen, wenn man auch beim dritten oder vierten Zug noch nicht an Bord ist.
Ach ja, weiterer Vorteil: Wlan in den Stationen... mh, und Nachteil: zwischen den Stationen gleicher Empfang wie in der Wüste Gobi.

Aber ansonsten gilt: Die alten Stationen in der Innenstadt sind dunkel, verwinkelt und es braucht seine Zeit bis man auf dem Bahnsteig ist. Bei meiner Hausstation in Berlin falle ich von der Straßenebene quasi in die U-Bahn. Das ist ein unschätzbarer Vorteil.
Du weißt doch: Bei Isar Steve ist alles bei der BVG rückständig.
Aber gut, das noch jemand die "Vorteile" der Londoner Tube benennen kann...
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
IsarSteve
Not mentioned in the above tome, is the fact that the Tube driver's union are not happy with LUL's management decision to make all ticket office staff redundant, or to redeploy them, in order to pay for night tube services. That is the reason why the driver's union is currently not prepared to negotiate. Also, the Mayor as well the London Press, are responsible for negative spin against tube staff.

Tube staff are certainly not popular in London and most Londoners wait and hope for Automatic Train operation. Boris Johnson, the mayor, has in fact set a marker that this will be possible starting from 2022/23.

Comparing the BVG and TfL services is like comparing 'Äpfel mit Birnen'. The BVG is still slumbering in the late 1980s, early 1990s. Whereas London's transport systems have made huge advances in the direction of modernisation over the last few years.

Londonist report on the strike: [londonist.com]
Bitte in Deutsch, das ist hierzulande und in diesem Forum die Umgangssprache.

T6JP

Freie Übersetzung:
Nicht in dem obigen Beitrag genannt ist der Fakt, dass die Gewerkschaft der U-Bahnfahrer nicht glücklich ist mit der Entscheidung des Managements von London Underground (LU limited) alle Bedienstete an Fahrkartenschaltern überflüssig zu machen oder sie woanders einzusetzen um das Geld für den Nachtservice aufzubringen. Das ist der Grund warum die Gewerkschaft im Augenblick nicht verhandeln will. Ausserdem wird der Bürgermeister und die Londoner Presse für negative Berichte über das U-Bahn-Personal verantwortlich gemacht.
Das Personal ist definitiv nicht so gut angesehen in London und viele Einwohner warten und hoffen auf den automatischen Betrieb. Der Bürgermeister hat zum Ziel gesetzt, das dies ab 2022/23 möglich sein wird.
BVG und TfL(Transport for London) zu vergleichen ist wie mit den 'Äpfeln und Birnen', die BVG ist immer noch auf dem Stand der späten 80er/frühen 90er. Dagegen hat Londons ÖPNV große Modernisierungsschritte in den letzten Jahre gemacht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2015 23:44 von SaroEngels.
Zitat
Trittbrettfahrer
Bei meiner Hausstation in Berlin falle ich von der Straßenebene quasi in die U-Bahn. Das ist ein unschätzbarer Vorteil.

Insgesamt hat Berlin aus meiner Sicht im Großen und Ganzen eine sehr vorbildliche U-Bahn-Architektur, zumindest was die Praktikabilität anbelegangt (über Ästhetik lässt sich wie immer streiten, aber auch hier steht Berlin aus meiner Sicht gar nicht so schlimm dar). Nicht nur die Wege zum Bahnsteig, auch Umsteigewege sind in Berlin i.d.R. relativ kurz geplant, uns lang erscheinende Wege wie in Stadtmitte oder zwischen U2 und U8 am Alexanderplatz gälten anderswo schon als kurz.

Überhaupt: der U-Bahnhof Alexanderplatz. Je mehr ich in anderen Städten U-Bahn oder Metro fahre, desto mehr merke ich, wie genial er geplant ist, wie vorbildlich er den Umsteigeverkehr zwischen vier U-Bahn-Linien (wir erinnern uns: die U-Bahn nach Weißensee ist mit vorgesehen) sowie zur S-Bahn einerseits und Quell- und Zielverkehr andererseits miteinander in Einklang bringt. Auch in den meisten anderen Umsteigebahnhöfen der Stadt, die ab Mitte der 20er Jahren entstanden sind, muss man meist nur die Höhe zwischen den Bahnsteigen überwinden, aber hat kurze bis keine Wege in der Horizontalen. (Das gleiche gilt für einen Großteil der S-Bahnhöfe.)

Das ist ja das Drama des Berliner ÖPNV: er könnte so gut sein, wenn er nicht so miserabel gemanagt würde. Denn die besten U-Bahnhöfe nützen nicht viel, wenn dann nach achtminütiger Pause ein überfüllter Kurzzug ankommt und auf dem Weg zur U-Bahn mal wieder .
Zitat
def
Nicht nur die Wege zum Bahnsteig, auch Umsteigewege sind in Berlin i.d.R. relativ kurz geplant, uns lang erscheinende Wege wie in Stadtmitte oder zwischen U2 und U8 am Alexanderplatz gälten anderswo schon als kurz.

Naja, vom S-Bhf Olympiastadion bis zum U-Bhf Olympia-Stadion ist der Weg schon recht lang... ;-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Joe
Du weißt doch: Bei Isar Steve ist alles bei der BVG rückständig.
Aber gut, das noch jemand die "Vorteile" der Londoner Tube benennen kann...

Also bitte Joe. Wenn dann so:

You know: For Isar Steve everything is backward at BVG.
But well, that anyone can name the "advantages" of the London Tube ... :-)
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Nicht nur die Wege zum Bahnsteig, auch Umsteigewege sind in Berlin i.d.R. relativ kurz geplant, uns lang erscheinende Wege wie in Stadtmitte oder zwischen U2 und U8 am Alexanderplatz gälten anderswo schon als kurz.

Naja, vom S-Bhf Olympiastadion bis zum U-Bhf Olympia-Stadion ist der Weg schon recht lang... ;-)

Ja, diesen enorm wichtigen Umsteigepunkt scheint man unerklärlicherweise eher auf Quell- und Zielverkehr ausgelegt zu haben :-D

Auch ansonsten kann ich mich nur anschließen:
Das eigentlich hervorragende Niveau im Berliner ÖPNV wird seit Jahrzehnten runtergewirtschaftet und wenn die Beschäftigten sich dagegen zu stemmen versuchen, richtet sich der Unmut der Fahrgäste gegen sie, damit auch alles schön suboptimal bleibt!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Ich sollte Beiträge vor dem Abschicken zu Ende schreiben...

Zitat
def
Das ist ja das Drama des Berliner ÖPNV: er könnte so gut sein, wenn er nicht so miserabel gemanagt würde. Denn die besten U-Bahnhöfe nützen nicht viel, wenn dann nach achtminütiger Pause ein überfüllter Kurzzug ankommt und auf dem Weg zur U-Bahn mal wieder .

... die Straßenbahn ausfällt.
Zitat
dubito ergo sum

Das eigentlich hervorragende Niveau im Berliner ÖPNV wird seit Jahrzehnten runtergewirtschaftet und wenn die Beschäftigten sich dagegen zu stemmen versuchen, richtet sich der Unmut der Fahrgäste gegen sie, damit auch alles schön suboptimal bleibt!

Das wirst du in ziemlich jeder Berufsgruppe haben mit Kundenkontakt.
Logisch das man sich beim Verkäufer, dem Briefzusteller, dem Paketboten beschwert wenn was nicht da ist. Das es unter Umständen gar nicht deren Verschulden ist wird nicht akzeptiert.
Klar. Die meisten begreifen das nur in der Branche, in der sie arbeiten, sobald sie Kunden sind, sind alle Zusammenhänge vergessen!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
micha774
Das wirst du in ziemlich jeder Berufsgruppe haben mit Kundenkontakt.
Logisch[,] da[ss] man sich beim Verkäufer, dem Briefzusteller, dem Paketboten beschwert [,]wenn was nicht da ist. Da[ss] es unter Umständen gar nicht deren Verschulden ist[,] wird nicht akzeptiert.

Aha. Ja, das geht natürlich gar nicht, dass man sich als Kunde über ein Dienstleistungsunternehmen bei den Personen beschwert, die das Dienstleistungsunternehmen als Mitarbeiter mit Kundenkontakt nach außen vertreten. Wie können es die Kunden nur wagen, ihre Unternehmenskontaktperson direkt mit ihrem Unmut zu belästigen, wo der Schuldige doch aber in der Verwaltung sitzt, an den der Kunde gar nicht rankommt?!

Gut, dass diese armen Frontmitarbeiter dann streiken und voll nach ihrem Ehren-Grundsatz damit einzig und allein die Verantwortlichen für schlechte Bezahlung, Überstunden und unhaltbare Arbeitsbedingungen treffen.

Bin ich der einzige, der darin eine "leicht" ausgeprägte Doppelmoral vorfindet?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.07.2015 11:09 von DonChaos.
Zitat
DonChaos
Aha. Ja, das geht natürlich gar nicht, dass man sich als Kunde über ein Dienstleistungsunternehmen bei den Personen beschwert, die das Dienstleistungsunternehmen als Mitarbeiter mit Kundenkontakt nach außen vertreten. Wie können es die Kunden nur wagen, ihre Unternehmenskontaktperson direkt mit ihrem Unmut zu belästigen, wo der Schuldige doch aber in der Verwaltung sitzt, an den der Kunde gar nicht rankommt?!

Es ist dennoch eine Frage, wie man das an diese Kontaktpersonen heranträgt, was sich da einige leisten, geht echt auf keine Kuhhaut - vor allem, wenn der Mitarbeiter persönlich verbal angegriffen wird. Ich glaube, die meisten Mitarbeiter mit Kundenkontakt dürften kein Problem mit Kundenbeschwerden haben, auch wenn diese emotionaler vorgetragen - solange über ihr Unternehmen geschimpft wird, nicht über sie persönlich.

Zitat
DonChaos
Gut, dass diese armen Frontmitarbeiter dann streiken und voll nach ihrem Ehren-Grundsatz damit einzig und allein die Verantwortlichen für schlechte Bezahlung, Überstunden und unhaltbare Arbeitsbedingungen treffen.

Bin ich der einzige, der darin eine "leicht" ausgeprägte Doppelmoral vorfindet?

Ja.
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Nicht nur die Wege zum Bahnsteig, auch Umsteigewege sind in Berlin i.d.R. relativ kurz geplant, uns lang erscheinende Wege wie in Stadtmitte oder zwischen U2 und U8 am Alexanderplatz gälten anderswo schon als kurz.

Naja, vom S-Bhf Olympiastadion bis zum U-Bhf Olympia-Stadion ist der Weg schon recht lang... ;-)

Deshalb schreiben die beiden Verkehrsträger den Bahnhofsnamen ja verschieden, damit der Fahrgast das auf den ersten Blick bemerkt. :)
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