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BVG-Werbung widerspricht Beförderungsbestimmungen
geschrieben von Deutsche_Oper 
Tja, das heißt dann wohl, Frau Reetz möchte, dass Fehlverhalten nicht mehr geduldet wird, sondern jedesmal eine Beschwerde bei der BVG erfolgt. Kann sie haben...

Vielleicht ist den Jungs und Mädels in der Textbausteinfabrik auch langweilig?
Ist genauso überflüsssig und peinlich wie das Thema über Betriebsfahrten auf Busspuren. Manche haben vermutlich zu viel Freizeit... Diesmal gebe ich Frau Reetz völlig Recht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.2016 21:25 von GraphXBerlin.
Zitat
Lopi2000
Die Morgenpost hat hier offenbar mitgelesen und Frau Reetz dazu gefragt: [www.morgenpost.de]

Daraus: "Wir bekommen deutlich mehr Beschwerden über Fahrgäste als über Hunde", sagt Sprecherin Petra Reetz. Wenn sich alle Fahrgäste so benehmen würden wie Hunde, "hätten wir keine Probleme mehr." Und überhaupt: Hätten die Leute denn gar keinen Humor mehr? Ende der Durchsage."

Dann würden die Probleme erst so richtig losgehen wenn in den Verkehrsmitteln die Menschen alle nackt wären und den Gegenüber erstmal am Geschlechtsteil beschnuppern.

Die Regierung würde es freuen weil die Lebenserwartung dann rapide sinkt und wir keine Rente(n) mehr beziehen.
Falls es noch interessiert: Inzwischen hat die BVG hat die BVG geantwortet – immerhin.

Von Frau Reetz und erst recht einigen derben Facebook-Kommentaren wurde ich ja anscheinend eher der Kategorie humorlos-spießiger Korinthenkacker zugeordnet, der im coolen Berlin irgendwie fehl am Platze ist. Nun stellt sich heraus – es ist alles ganz anders, ex Jannowitz aliquid novi: Aufrütteln und provozieren sollte dieses auf einer Originalaufnahme (?) beruhendes Motiv! Und das im Zusammenhang mit einer Abo-Werbung. Aber ich lasse mich als der Werbebranche fern stehender Mensch natürlich gerne belehren. Hier ist jedenfalls der vollständige Wortlaut der Antwort:

_______________________________________________________________________

Vielen Dank für Ihre Nachricht vom 08.04.2016.

Sie erwarten zu Recht, dass die Beförderungsbedingungen durchgesetzt werden. Unser Betriebspersonal ist, dazu angehalten, auf Verstöße gegen die Beförderungsbedingungen zu reagieren. Ein hundertprozentiges Durchsetzen können wir Ihnen jedoch nicht garantieren, da wir nicht in der Lage sind, jeden Hundehalter zu beaufsichtigen. Wir müssen hier auf die Einsicht und Rücksichtnahme unserer Kunden hoffen.

Sie kritisierten weiterhin das Motiv mit Hund unserer "weilwirdichlieben"-Kampagne. Wie einige unserer Fahrgäste wird dieses Motiv von Ihnen negativ bewertet.

Die Kampagne jedoch basiert auf einer Grunderkenntnis: Die Kommunikation muss polarisieren. Muss anecken. Muss abseits der “schönen Werbewelt" liegen. Dies gilt auch für das aktuelle Motiv und die aktuelle Kampagne. Umso mehr ist die Diskussion rund um das Motiv sehr wohl gewollt und für die Kommunikation der BVG letztlich förderlich.

Wir verwenden in der Kampagne Motive, die so original in Straßenbahnen, Bussen oder U-Bahnen passiert sind. Sie wurden durch Dritte fotografiert, im Web eingestellt und zum Beispiel auf Grund ihrer Skurrilität durch andere geteilt.

Den Halter des Hundes haben wir natürlich ermittelt und ihn auf die gültigen Beförderungsbedingungen eines Hundes hingewiesen.

Wir Ihnen jedoch versichern, dass wir weiterhin entsprechend unserer betrieblichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten auf die Einhaltung der Beförde-rungsbedingungen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen, achten. “

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Zitat
Deutsche_Oper


Wie einige unserer Fahrgäste wird dieses Motiv von Ihnen negativ bewertet.

Was hast du auch immer gegen die armen Fahrgäste... ;-)
Zitat
Deutsche_Oper
Den Halter des Hundes haben wir natürlich ermittelt und ihn auf die gültigen Beförderungsbedingungen eines Hundes hingewiesen.

...und als Belohnung ein Plakat gewidmet. Eigentlich hätte da ein schwarzer Balken vor die Augen gehört :-)

Zitat
Deutsche_Oper
Wir Ihnen jedoch versichern, dass wir weiterhin entsprechend unserer betrieblichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten auf die Einhaltung der Beförde-rungsbedingungen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen, achten. “

Deshalb auch die vielen Zigarettenkippen in den Gleisen :-x

Aber wahrscheinlich bedeutet das Wort "wirtschaftlichen" wohl, das man kein Geld hat für Personal.
Zitat
Deutsche_Oper
"Wie einige unserer Fahrgäste wird dieses Motiv von Ihnen negativ bewertet.
Wir Ihnen jedoch versichern, dass wir weiterhin entsprechend unserer betrieblichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten auf die Einhaltung der Beförde-rungsbedingungen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen, achten. "

Es reicht nicht einmal mehr für Deutsch!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Also ich finde es daneben, wenn ein Werbeplakat die Missachtung der Beförderungsbedingungen zeigt, egal ob ein Hund auf dem Sitz oder jemand, der auf dem Bahnsteig einen Flic Flac macht.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Deutsche_Oper
"Wie einige unserer Fahrgäste wird dieses Motiv von Ihnen negativ bewertet.
Wir Ihnen jedoch versichern, dass wir weiterhin entsprechend unserer betrieblichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten auf die Einhaltung der Beförde-rungsbedingungen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen, achten. "

Es reicht nicht einmal mehr für Deutsch!

Man passt sich der Zielgruppe an ;-)
Wie man auf der Webseite der Agentur GUD (Grüner Und Deutscher GmbH) nachlesen kann, wurde mit der BVG-Image-Kampange schon wieder ein medialer Preis ("Silberner Nagel") abgeräumt.

Interessant auch das Video von der Seite ADC (ArtDirectorsClub) Link: [gewinner.adc.de]
Über den Verriss zum hohen Bekanntheitsgrad. Die Strategie hat funktioniert.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Wie man auf der Webseite der Agentur GUD (Grüner Und Deutscher GmbH) nachlesen kann, wurde mit der BVG-Image-Kampange schon wieder ein medialer Preis ("Silberner Nagel") abgeräumt.

Nicht nur das, auch der Spot selbst räumte etliche Preise ab:
- Silber in der Kategorie "Film für Unternehmensdarstellungen"
- Silber in der Kategorie "Onlinefilm"
- Silber in der Kategorie "Casting"
- Silber in der Kategorie "PR"
- Silber in der Kategorie "Nutzung bestehender Originalmusik"
- Bronze in der Kategorie "Branded Content"
- Bronze in der Kategorie "TV/Kino - Einzelspot". [www.adc.de]

In der Kategorie "Zeitung / Digital" gab es Bronze für die M29-Seite der Morgenpost: [interaktiv.morgenpost.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2016 17:53 von Lopi2000.
Zitat
der weiße bim
Wie man auf der Webseite der Agentur GUD (Grüner Und Deutscher GmbH) nachlesen kann, wurde mit der BVG-Image-Kampange schon wieder ein medialer Preis ("Silberner Nagel") abgeräumt.

Interessant auch das Video von der Seite ADC (ArtDirectorsClub) Link: [gewinner.adc.de]
Über den Verriss zum hohen Bekanntheitsgrad. Die Strategie hat funktioniert.

Das scheint mal wieder einer dieser Preise zu sein, den jeder erhält, der bezahlt:

Es gibt aber noch eine Voraussetzung für Auszeichnungen: Damit die eigene Arbeit von der Jury überhaupt berücksichtigt wird, muss man als Künstler oder Agentur pro Werk einige Hundert Euro Gebühr zahlen.

Quelle

Und selbst, wenn nicht jeder Teilnehmer einen Preis bekommt: Auf jeden Fall dürfte dies den Kreis der Konkurrenten stark einschränken, was wiederum den Preis entwertet. Aber Hauptsache, alle können sich auf die Schulter klopfen.

Solche Preise sind - wie auch diese ganzen ominösen Qualitäts- oder Nachhaltigkeitszertifizierungen - eine einzige Gelddruckmaschine. Eben weil es genug Leute gibt, die einem Produkt alles abnehmen, wenn nur ein Stempel "Super!" drauf ist.

Ich schrieb es schon mal: es ist viel zu kurz gedacht, um nicht "völlig krank" zu sagen, den Erfolg einer Werbekampagne (oder irgendeiner Maßnahme) allein an Aufmerksamkeit zu messen. Dieser Ideologie zufolge war der 22. März aus Marketinggesichtspunkten ein überaus erfolgreicher Tag für die Brüsseler U-Bahn, fand sie doch internationale Aufmerksamkeit! Hurra!

Die taz hat neulich den wunderschönen Begriff "Netzklatschaffen" geprägt. Daran muss ich nun immer denken, wenn ich die selbstverliebten Jubelmeldungen der BVG über die eigenen Werbekampagnen lese.
Tja, das ist bei Marketing-Strategien fast wie mit Naturgesetzen. Auch wenn sie nahezu unbekannt sind oder nur von wenigen wirklich verstanden werden - sie wirken trotzdem.
Natürlich nicht bei jedem - die Masse machts.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Tja, das ist bei Marketing-Strategien fast wie mit Naturgesetzen. Auch wenn sie nahezu unbekannt sind oder nur von wenigen wirklich verstanden werden - sie wirken trotzdem.
Natürlich nicht bei jedem - die Masse machts.

Und genau für die ist die Werbung ja auch. Die BVG hat so gut wie keinen Nutzen, wenn sie ihre Kampagne auf die Bahninfoleser anpasst.
Hallo Freunde der Beförderungsbedingen,

ich finde die aktuelle Abokampagne der S-Bahn ebenfalls grenzwertig. Ich meine...kennt ihr die Kampagne "Kenn dein Limit"?



Die wirbt im Prinizp von der Aufmachung mit dem gleichen Motiv wie dieses Motiv der S-Bahnkampagne (siehe Bild). Nur dort mit der Aussage, dass es bei Alkohol eben ein doch Limit geben sollte.
Dagegen neben der nicht vollständigen Aussage, dass ich für 2,70€ zur Party fahren kann (und wie fahre ich zurück?) steuert diese Werbekampagne der S-Bahn, vermutlich ohne es zu wollen, in die Gegenrichtung. Saufen ohne Beschränkung. Denn darum geht´s doch auf dem Plakat, oder? Da man nicht mit dem Auto wieder nach Hause fahren muss, darf man sich nun auch einen übern den Durst trinken und über die Bahnsteige und durch die Züge torkeln. Ich weiß, klingt spießig, aber wollte ich zur Diskussion hier in den Raum stellen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.


Zitat
Logital
ich finde die aktuelle Abokampagne der S-Bahn ebenfalls grenzwertig. Ich meine...kennt ihr die Kampagne "Kenn dein Limit"?

Ich finde es nicht problematisch, allenfalls ein bisschen unglücklich. Werbung ist immer auch ein Stück weit vom beworbenen Produkt abhängig. Hier wird ja von einem Verkehrsunternehmen vor allem auf die verkehrliche Einschränkung abgezielt, dass man alkoholisiert nicht selbst sondern lieber mit ihnen fahren sollte.

Im übrigen scheint es sich nicht um eine Abokampagne zu handeln, sondern um Einzelfahrscheine zu gehen. Der Online-Teil der Kampagne unter dem genannten Link startet erst am kommenden Monat.
Super. Man holt sich die Klientel in die Fahrzeuge die mit ihrem Benehmen
Unkosten verursachen. Von den Verunreinigungen durch Körperflüssigkeiten ganz zu schweigen.
Zitat
samm
Zitat
der weiße bim
Tja, das ist bei Marketing-Strategien fast wie mit Naturgesetzen. Auch wenn sie nahezu unbekannt sind oder nur von wenigen wirklich verstanden werden - sie wirken trotzdem.
Natürlich nicht bei jedem - die Masse machts.

Und genau für die ist die Werbung ja auch. Die BVG hat so gut wie keinen Nutzen, wenn sie ihre Kampagne auf die Bahninfoleser anpasst.

Und - welchen Nutzen hat die BVG von der aktuellen Kampagne? Wie wirken die Marketingstrategien?

Um wieviel Prozent sind die Fahrgastzahlen wegen der Kampagne (nicht wegen der Leistungsausweitungen!) gestiegen?

Und wenn das zu konkret ist:

Wie war das Image der BVG in welchen gesellschaftlichen Gruppen vor der Kampagne?
Wie ist es jetzt?

Oder kurz: Wie hat sich das Image durch die Kampagne verändert?

Jetzt bitte keine Ausflüchte, keine Rumdrucksen à la "AberdasImageunddieAufmerksamkeitblablabla" - belastbare Zahlen! Danke.

(Als vernünftig wirtschaftender, mit Steuernmitteln finanzierte Anstalt hat die BVG sicher, bevor sie eine sechsstellige Summe ausgegeben hat, entsprechende Zahlen erhoben, anhand derer eine Zielstellung formuliert und die Zielerreichung hinterher anhand neuer Befragungen kontrolliert.












Kleiner Scherz. Sowas würde die BVG nie im Leben tun. Vernünftig mit dem Geld anderer umgehen - pah!)

Zitat
micha774
Super. Man holt sich die Klientel in die Fahrzeuge die mit ihrem Benehmen Unkosten verursachen. Von den Verunreinigungen durch Körperflüssigkeiten ganz zu schweigen.

Na gut, die werden die Öffentlichen sowieso benutzen, ob mit oder ohne Werbung (was wiederum den Sinn der Werbung in Frage stellt, aber das ist schon ein anderes Thema.) Viel problematischer finde ich, dass die Zustände in Wochenendnächsten sich viel stärker auf der Image des ÖPNV auswirken dürften als die erbärmliche Hipster-Kampagne.

Und letztlich wäre es die beste Werbung für öffentliche Verkehrsmittel, wenn man nicht alle paar Wochen von Überfällen oder Gewalttaten hören und lesen müsste. Denn das dürfte einer der wesentlichen Gründe sein, wieso Leute die Öffis meiden. Aber wieso sollte man sich mit Ursachen beschäftigen, wenn man auch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für St.-Oberholz-Gäste finanzieren kann?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.04.2016 18:31 von def.
Der Nutzen ist eine Verbesserung des Images. Vielleicht kann die BVG auch irgendwann sagen "Hast du kann Abo, dann hast du kein Abo" analog zu "Hast du kein iPhone, dann hast du kein iPhone".

Die genauen Zahlen und Bewertungen liegen mir nicht vor - warum sollten sie das auch. Mein ganzer nichtbahnaffiner Freundeskreis feiert die BVG-Kampagne auch schon ohne das Wissen, dass sie das den Zahlen zufolge tun müssten ...
zum Thema Party im ÖPNV,
ich denke, die Werbung ist eher an die Leute gerichtet, die sich nach dem Ausgehen nicht besser ans Steuer setzen sollten. Weniger an die "Schnapsleichen" nach dem Koma-Saufen.

Hab in jungen Jahren beim Ausgehen auch lieber BVG und S-Bahn (manchmal auch Taxi) genutzt wegen Biertrinken, obwohl ich da nicht besinnungslos blau war....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
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