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S-Bahn will bei Verspätungen nicht mehr überall halten
geschrieben von Tradibahner 
Heidelberger Platz war ein Gedanke, ist aber definitiv vom Tisch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.2018 17:33 von Railroader.
Wie löst man das nun tariflich? Bei einer Fahrkartenkontrolle kann ja jeder behaupten, die S-Bahn wäre ohne Halt durchgefahren. Muss der Fahrgast ein weiteres Ticket für die Rückfahrt lösen und dieses dann aufwändig erstatten (unter Angabe von Datum, Uhrzeit und Wagennummer) lassen?

Und ist auch sichergestellt, dass spätestens nach 5 Minuten ein Zug in die Gehenrichtung kommt, der nicht auch durchfahren wird und auch noch genug Kapazität haben wird? Oftmals ist die Ringbahn in beiden Richtungen unregelmäßig unterwegs.
Zitat
DaniOnline
Wie löst man das nun tariflich? Bei einer Fahrkartenkontrolle kann ja jeder behaupten, die S-Bahn wäre ohne Halt durchgefahren. Muss der Fahrgast ein weiteres Ticket für die Rückfahrt lösen und dieses dann aufwändig erstatten (unter Angabe von Datum, Uhrzeit und Wagennummer) lassen?

Und ist auch sichergestellt, dass spätestens nach 5 Minuten ein Zug in die Gehenrichtung kommt, der nicht auch durchfahren wird und auch noch genug Kapazität haben wird? Oftmals ist die Ringbahn in beiden Richtungen unregelmäßig unterwegs.

Man braucht halt echt die gute Ansage, dass man rechtzeitig vorher aussteigt und nicht erstmal guckt,.vielleicht kann ich ja vom fahrenden Zug abspringen
Zitat
DaniOnline
Wie löst man das nun tariflich? Bei einer Fahrkartenkontrolle kann ja jeder behaupten, die S-Bahn wäre ohne Halt durchgefahren. Muss der Fahrgast ein weiteres Ticket für die Rückfahrt lösen und dieses dann aufwändig erstatten (unter Angabe von Datum, Uhrzeit und Wagennummer) lassen?

Es geht in diesem Fall um eine S-Bahn, die gerade eben durchgefahren ist. Da werden die Kontrolleure schon geschult werden, dass sie im Bereich dieser paar Stationen diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Dabei sehe ich nun wirklich kein Problem. Eher noch mit der 2-Stunden-Regel für Leute, die dann noch mit der BVG weiter wollen.
Zitat
DaniOnline
Wie löst man das nun tariflich? Bei einer Fahrkartenkontrolle kann ja jeder behaupten, die S-Bahn wäre ohne Halt durchgefahren. Muss der Fahrgast ein weiteres Ticket für die Rückfahrt lösen und dieses dann aufwändig erstatten (unter Angabe von Datum, Uhrzeit und Wagennummer) lassen?

Und ist auch sichergestellt, dass spätestens nach 5 Minuten ein Zug in die Gehenrichtung kommt, der nicht auch durchfahren wird und auch noch genug Kapazität haben wird? Oftmals ist die Ringbahn in beiden Richtungen unregelmäßig unterwegs.

Hehe, interessante Frage... Ich denke auch, dass die S-Bahn ihre Kontrolleure entsprechend sensibilisieren wird, man will der Öffentlichkeit ja kein Futter zum "Meckern" liefern.

Schauen wir in die VBB-Tarifbestimmungen, so steht im Kapitel 5.3.1 Einzelfahrausweise:
Zitat

Diese Einzelfahrausweise (außer Kurzstrecke) berechtigen zu einer Fahrt mit beliebigem Umsteigen unter Inanspruchnahme des jeweils nächstfolgenden Anschlusses in Richtung auf das Fahrtziel über den reiseüblichen oder durch die Fahrplanlage bedingten Weg
Zitat

Mit Einzelfahrausweisen gemäß Buchstaben a) und b) sind Rund- und Rückfahrten ausgeschlossen. Rückfahrten sind Fahrten in Richtung auf den Ausgangspunkt auf der selben Strecke, die bei der Hinfahrt benutzt wurde.

Die Formulierungen "reiseüblicher Weg" oder "durch die Fahrplanlage bedingt" lassen ja iwie Interpretationsspielraum. Wenn mein Zug an einem Halt außerplanmäßig durchfährt, dann würde ich die Rückfahrt ab dem nächstmöglichen Ausstiegsbahnhof zum eigentlichen Zielbahnhof durchaus als "fahrplanbedingt" betrachten. ;)

Oder aber ganz einfach formuliert: Dieser Fall ist im VBB-Tarif offenbar so konkret nicht geregelt. Daher ist es denkbar, dass die S-Bahn diesen Fall in die entsprechenden VBB-Gremien einbringen wird...


In dem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage nach den Fahrgastrechten... Das könnte viel spannender werden, wenn ich durch Haltausfall und anschließende Rückfahrt über 60 oder 120min zu spät an meinem Ziel ankomme...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.2018 22:35 von Adenosin.
Zitat
Adenosin



In dem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage nach den Fahrgastrechten... Das könnte viel spannender werden, wenn ich durch Haltausfall und anschließende Rückfahrt über 60 oder 120min zu spät an meinem Ziel ankomme...


da kann ich nur raten, immer einreichen, das zahlt dann nämlich dann die S-Bahn, und wenn es der zu viel wird, nehmen die auch wieder Abstand von diesem Blödsinn

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Hehe...

das hat mich auf die Idee gebracht, mal in der VBB-Auskunft eine Fahrt Ostkreuz - Erkner - Rahnsdorf mit RE1+S3 zu suchen. Und siehe da, es wird mir eine Einzelfahrkarte Berlin ABC angeboten...
Zitat
Adenosin


In dem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage nach den Fahrgastrechten... Das könnte viel spannender werden, wenn ich durch Haltausfall und anschließende Rückfahrt über 60 oder 120min zu spät an meinem Ziel ankomme...

Man kann es aber auch übertreiben.
Welche Ziele sollen denn an diesen beiden Bahnhöfen erreicht werden, die eine derartige Verspätung auslösen? An einem Stop (Hohenzollerndamm) hält eine Tageslinie im 10/20 Takt tagsüber und an der Anderen (Halensee) nun auch keine Linien, die nur im Stundentakt verkehren.
Zitat
Joe
Zitat
Adenosin


In dem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage nach den Fahrgastrechten... Das könnte viel spannender werden, wenn ich durch Haltausfall und anschließende Rückfahrt über 60 oder 120min zu spät an meinem Ziel ankomme...

Man kann es aber auch übertreiben.
Welche Ziele sollen denn an diesen beiden Bahnhöfen erreicht werden, die eine derartige Verspätung auslösen? An einem Stop (Hohenzollerndamm) hält eine Tageslinie im 10/20 Takt tagsüber und an der Anderen (Halensee) nun auch keine Linien, die nur im Stundentakt verkehren.

Ich will von Halensee aus einen Fern- oder Regionalzug erreichen, den ich durch den Nichthalt verpasse? Wenn der Fahrplan sagt, ich solle zur Uhrzeit xx:xx mit der Linie S 4x zum Südkreuz fahren, dann macht das. Wenn die S-Bahn Chaos spielt, ich man seinen Zug verpasst ... Es geht ja nicht nur um den innerstädtischen Verkehr. Bitte nicht zu eng denken, der Südkreuz ist nicht weit.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Entschuldigung, aber diese Diskussion ist hysterisch. Es geht darum, künftig Züge, die derzeit aus Fahrplan-Stabilisierungsgründen eine ganze Ringrunde aussetzen, künftig an zwei vergleichsweise gering frequentierten Bahnhöfen durchfahren zu lassen. Eine klare Verbesserung zur derzeitigen Situation. Dass möglicherweise die S-Bahn Berlin GmbH weniger Pönale zahlen muss, so what? Sie liefern tatsächlich auch mehr Leistung für die Fahrgäste, wenn es so kommt. Die Verkehrsverwaltung sollte lieber Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit die Infrastruktur endlich adäquat für einen stabilen Ringbetrieb ausgebaut wird, anstatt halbinformierte Stellungnahmen zu geben. Und dass der Wissenschafts-Staatssekretär nicht in der Lage ist, bei der S-Bahn anrufen zu lassen, ob am Heidelberger Platz wirklich durchfahren sollen, ist ja auch bemerkenswert. Wenn der ganze Senat sein Wissen nur aus der Zeitung bezieht, dann wird mir die eine oder andere Entscheidung klarer. Und Fernzüge kann man genausogut verpassen, wenn der Zug ausfällt. Es wird ja hier gerade so getan, als ob bisher ein 100 Prozent zuverlässiger Betrieb gefahren.
Zitat
Railroader
Zitat
Tradibahner
Das eine besetzte S-Bahn einfach so Halte auslässt, hab ich bisher so noch nirgends erlebt bzw von gehört.

Tut sie aber, in München, seit Jahren. Hast den Focus Artikel vorgestern nicht gelesen?

Welcher Focus Artikel? Ich habe mit den Wörtern "S-Bahn München Focus" kein entsprechender Artikel gefunden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.2018 23:41 von Henning.
Zitat
Tradibahner
Ich will von Halensee aus einen Fern- oder Regionalzug erreichen, den ich durch den Nichthalt verpasse? Wenn der Fahrplan sagt, ich solle zur Uhrzeit xx:xx mit der Linie S 4x zum Südkreuz fahren, dann macht das.
Gegenfrage: was machst du heute, wenn der Fahrplan sagt, dass du zur Uhrzeit xx:xx mit der S4x zum Südkreuz fahren sollst, der Zug aber gar nicht erst kommt, weil er vorher ausgesetzt hat und jetzt knapp 55min wartet, bis er wieder pünktlich in seinen Umlauf einsetzen kann?

Ganz abgesehen davon: wer zu einem Fern- / Regionalzug so knapp losfährt, dass er nix verpassen darf, der hat irgendwo schon selber eine Mitschuld. Ein wenig Puffer sollte man da schon einplanen, zur eigenen Sicherheit.

Und ich weiß, wovon ich spreche - ich bin mehrere Jahre lang beruflich alle zwei Wochen nach Bochum gefahren. Und zwar auf den letzten Drücker - eine Bahn später und ich hätte die Rücklichter am ICE gesehen. Ist mir auch ein, zweimal passiert. :)
Hab ich mich kurz geärgert, dass ich nicht ein paar Minuten früher los bin, und hab halt den ICE eine Stunde später genommen.

Bei Zugbindung oder wenn ich einen Termin in Bochum hatte, dann bin ich halt früher los um sicher zu sein, auch rechtzeitig am Bahnhof zu sein...

~ Mariosch
Diese ganzen Bedenken hier sind ja irgendwo verständlich, aber was zum Teufel ändert sich gegenüber der alten Regelung?


Fragestellung: Was passiert tariflich, wenn ich mit meinem Fahrschein zurückfahren muss?

Neue Regelung: Zug fährt durch, Fahrgast hört die Ansage nicht, fährt erstmal mit und muss dann zurück.
Alte Regelung: Zug wird abgeleitet, Fahrgast hört die Ansage nicht, fährt erstmal mit und muss dann zurück.

Wo ist gegenüber der alten Regelung hier ein neues Problem? Die Kontrolleure kennen diese Situationen. Auch sie erhalten Informationen zum Umgang in dieser.


Fragestellung: Und wenn ich dann meinen Fernzug/Fernbus verpasse?

Neue Regelung: Ein haltender Zug fährt unmittelbar nach einem verspäteten durchfahrenden. Dadurch, dass der durchfahrende Zeit aufholt, schleicht der hintere ihm nicht die ganze Zeit hinterher und ist dadurch ebenfalls pünktlicher. Im Zweifel schaffen also nur diejenigen Halenseer und Hohezollerndammer ihren Fernzug nicht, die ohnehin nur 3 Minuten Umsteigezeit eingeplant haben.

Alte Regelung: Ein verspäteter Zug hält überall. Dadurch baut er noch mehr Verspätung auf. Auch die folgenden Züge gewinnen an Verspätung hinzu. Im Zweifel verpassen dann also nicht nur diejenigen ihren Fernzug, die in Halensee oder Hohenzollerndamm zusteigen und ohnehin nur 3 Minuten Umsteigezeit eingeplant haben, sondern auch die in den hinteren Zügen, die deutlich mehr Puffer eingebaut haben. Zudem fällt der Zug dann auf der kompletten Runde aus und auch die "Gelackmeierten" in Halensee und Hohenzollerndann müssen nicht nur 2 Minuten warten, sondern mindestens 5, eher mehr, weil dieser Zug dann durch die große Lücke vor ihm auch Verspätung aufbaut.

Zudem fahren wir auch jetzt schon regelmäßig an Bahnhöfen durch, ohne dass ständig Notbremsen gezogen werden oder zurückfahrende Fahrgäste abkassiert werden, nämlich a) dann, wenn die Polizei die Durchfahrt fordert (Brandenburger Tor bei Veranstaltungen, spradische Polizeieinsätze) oder b) wenn die Bahnsteigbeleuchtung ausfällt. Nie gab es dahingehend einen medialen Aufschrei, obwohl es viel schlimmer ist, wenn am Arsch der Welt oder am Betriebsbahnhof Schöneweide, wie geschehen, wirklich jeder Zug durchfährt, der nächste nicht schon in 2 Minuten folgt und es nicht mal Alternativen gibt, um den Bahnhof anderweitig zu erreichen. Die Aufregung hält sich hier aber komischerweise in Grenzen, obwohl ich das für viel problematischer halte. Paradox.

Der Aufschrei liegt für mich an der Darstellung der Medien, das zeigen mir auch Gespräche mit anderen. Meine Nachbarin heute auch: "Die spinnen ja wohl!" Ich habe es ihr erklärt, sie sagte: "Na dann ist das ja verständlich." Das passiert mittlerweile regelmäßig. Die Medien haben es dargestellt, als würde hier jeder 2. Zug an hochfrequentierten Bahnhöfen durchfahren, wodurch Fahrgäste genötigt werden, Umwege zu fahren und etliche Minuten auf andere Züge zu warten. Wie sagte mir jemand: Das nächste Mal sollten wir besser ein Youtube-Video machen, damit die Leute das Konzept auch verstehen. Gar nicht so schlecht die Idee. ;-)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2018 01:11 von Railroader.
Zitat
Mariosch

Und ich weiß, wovon ich spreche - ich bin mehrere Jahre lang beruflich alle zwei Wochen nach Bochum gefahren. Und zwar auf den letzten Drücker - eine Bahn später und ich hätte die Rücklichter am ICE gesehen.

Das kenne ich. Hatte damals auch ein Vorstellungsgespräch weit entfernt von Berlin und habe dann selbstverständlich eine Verbindung eine Stunde früher genommen. Bin dann an freien Tagen auch immer nach Berlin und habe mir da auch immer einen Puffer eingebaut. Ich hatte neulich auch einen, der sich tierisch über 4 Minuten Verspätung aufgeregt hat, weil er eine Anschluss-S-Bahn bekommen müsse, da er einen wichtigen Termin hat. Wenn ich doch aber einen so wichtigen Termin habe, fahre ich doch nicht auf dem letzten Drücker mit der letztmöglichsten Verbindung los.
Für Kollegen wie Railroader und alle anderen Foristen natürlich auch: klick! ;)

"Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist."
Zitat
Tf-34074-
Für Kollegen wie Railroader und alle anderen Foristen natürlich auch:

Hihi. Wir haben ein geheimes Untergrundsystem. Aber sag's niemandem. ;-) Eigentlich war immer nur ein Zug verspätet, die restlichen Verspätungen rühren daher, dass die Mitarbeiter nicht püntlich zur Arbeit kamen, die Signalstörungen und Polizeieinsätze sind nur billige Ausreden. Aber pssssst. ;-)
Zitat
Adenosin
Schauen wir in die VBB-Tarifbestimmungen, so steht im Kapitel 5.3.1 Einzelfahrausweise:
Zitat

Diese Einzelfahrausweise (außer Kurzstrecke) berechtigen zu einer Fahrt mit beliebigem Umsteigen unter Inanspruchnahme des jeweils nächstfolgenden Anschlusses in Richtung auf das Fahrtziel über den reiseüblichen oder durch die Fahrplanlage bedingten Weg
Zitat

Mit Einzelfahrausweisen gemäß Buchstaben a) und b) sind Rund- und Rückfahrten ausgeschlossen. Rückfahrten sind Fahrten in Richtung auf den Ausgangspunkt auf der selben Strecke, die bei der Hinfahrt benutzt wurde.

Die Formulierungen "reiseüblicher Weg" oder "durch die Fahrplanlage bedingt" lassen ja iwie Interpretationsspielraum. Wenn mein Zug an einem Halt außerplanmäßig durchfährt, dann würde ich die Rückfahrt ab dem nächstmöglichen Ausstiegsbahnhof zum eigentlichen Zielbahnhof durchaus als "fahrplanbedingt" betrachten. ;)

Oder aber ganz einfach formuliert: Dieser Fall ist im VBB-Tarif offenbar so konkret nicht geregelt. Daher ist es denkbar, dass die S-Bahn diesen Fall in die entsprechenden VBB-Gremien einbringen wird...

Da es ja bei der Eisenbahn keinen Zug ohne Fahrplan geben darf, muss so ein durchfahrender Zug ja zuvor einen neuen Fahrplan bekommen haben. Damit wäre die Rückfahrt dann durch die Fahrplanlage bedingt.
Die Situation ist dann ja auch nicht viel anders, als derzeit bei der BVG in Friedrichsfelde, wo die U-Bahnen Richtung Alexanderplatz durchfahren.
Zitat
Mariosch
Ganz abgesehen davon: wer zu einem Fern- / Regionalzug so knapp losfährt, dass er nix verpassen darf, der hat irgendwo schon selber eine Mitschuld. Ein wenig Puffer sollte man da schon einplanen, zur eigenen Sicherheit.

Füher losfahren hieße für mich heute, 2h früher loszufahren – ganz einfach weil der Bus am Beginn der Reisekette am Wochenende nur im 2h-Takt fährt.
Damit würde sich die Reisezeit aufgrund des Taktfahrplans aber nicht unterscheiden gegenüber der eigentlich vorgesehenen Fahrt. Das Risiko des ausfallenden/durchfahrenden Zuges mit der Folge der Fahrzeitverlängerung über die 120 Minuten Fahrscheingültigkeit hinaus bestünde auch bei früherer Abfahrt.

Zugegebenermaßen fällt es mir schwer, eine tarifkonforme Route von hier aus zu einem Regional- oder für VBB-Fahrausweise freigegebenen Fernverkehrszug zu konstruieren, die einen Umstieg auf einer der in Frage kommenden Stationen Halensee oder Hohenzollerndamm beinhaltet. Zumal ich ebi einer solchen Fahrt wahrscheinlich keinen zeitbegrenzten ABC-Fahrschein in der Tasche hätte, sondern einen Fahrschein nach Wabentarif, bei dem ich nur „den jeweils nächstfolgenden Anschluss“ nutzen muss.
Zitat
Global Fisch
Zitat
DaniOnline
Wie löst man das nun tariflich? Bei einer Fahrkartenkontrolle kann ja jeder behaupten, die S-Bahn wäre ohne Halt durchgefahren. Muss der Fahrgast ein weiteres Ticket für die Rückfahrt lösen und dieses dann aufwändig erstatten (unter Angabe von Datum, Uhrzeit und Wagennummer) lassen?

Es geht in diesem Fall um eine S-Bahn, die gerade eben durchgefahren ist. Da werden die Kontrolleure schon geschult werden, dass sie im Bereich dieser paar Stationen diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Dabei sehe ich nun wirklich kein Problem. Eher noch mit der 2-Stunden-Regel für Leute, die dann noch mit der BVG weiter wollen.

Als ich noch keine Monatskarte hatte und den ÖPNV in der Freizeit nutzte, hatte ich tatsächlich so ein Problem mit der 2 Stunden-Regel.
Eine halbe Stunde keine Straßenbahn in der Schönhauser als ich von Köpenick (zwischendurch mit SEV) kam, war die Ursache.
Diese Herrschaften hat es nicht eine Bohne interessiert, obwohl sie eigentlich die Taktlücke mitbekommen haben.
Erst ein Widerspruch an die BVG mit genauer Schilderung hat die Sache geklärt.
Vollkommen überflüssig und imageschädigend, aber Recht haben erst mal die.

Kann mir schon vorstellen, daß es zu Streitigkeiten kommen könnte und einem vorgeworfen wird, man hätte nicht einsteigen dürfen.
Die Logik mancher Kontrolleure ist göttlich.
Zitat
nicolaas
Entschuldigung, aber diese Diskussion ist hysterisch.

Danke. Viel besser kann man die ganzen Bedenken hier nicht zusammenfassen. Dabei haben doch Railroader, schallundrausch und andere schon ganz gut und gebetsmühlenartig erklärt, dass es eben um eine kurzfristige, operative Entscheidung geht - auch wenn die Infrastruktur ausgebaut wäre und es genug Fahrzeuge gäbe, könnte sich eine S-Bahn mal verspäten, was eben bei einer Linie ohne Endstation und dort eingeplante Pufferzeiten problematisch ist.

Und da ist es eben besser, wenn ein Zug (dem unmittelbar ein weiterer, überall haltender folgt) an zwei Stationen durchfährt, als wenn er die Verspätung den ganzen Tag mitschleppt (und dadurch auch andere Züge, z.B. den folgenden stört) oder als wenn er eine dreiviertel Runde aussetzt.

Große Teile der Medien scheinen wiederum nichts aus den ganzen Glaubwürdigkeitsdiskussionen der letzten Jahre gelernt zu haben. Hauptsache skandalisieren, Inhalte sind nebensächlich. Und dass sich nun noch die Senatsverwaltung einschaltet, zeigt vor allem, dass die AfDisierung auch in den anderen Parteien und der Verwaltung voranzuschreiten scheint.

Zitat
micha774
@def. Ich gebe der S-Bahn nicht die Schuld, sondern schrieb von "Verantwortlichen der Infrastruktur" also wohl DB Netz. Und das man lieber Fahrgäste leiden läßt statt mal Druck zu machen, DAS ist es was mich gewaltig stört.

Und wenn man genug Druck auf DB Netz macht, gibt es keine Personen im Gleis mehr? Oder Kinder, die gesucht werden müssen? Darum geht es doch!

Natürlich kann man Bahn und Politik gewisse Vorwürfe machen, dass Fehlentscheidungen der Vergangenheit die Folgen externer Störungen verschlimmern. Die von Railroader geschilderte Situation, dass ein Kollege im letzten Wagen nach verschütt gegangenen Kindern schauen musste, ist ein gutes Beispiel dafür. Vielleicht denke ich etwas konservativ, aber gehört es wirklich zu den Kernaufgaben eines Triebfahrzeugführers, irgendwelche verzogenen Gören zu suchen, weil die Aufsichtspflichtigen offensichtlich mit ihrer Aufgabe überfordert waren?

Gäbe es zumindest auf einem Großteil der Bahnhöfe noch Personal und/oder eine nicht zu Tode gesparte Polizei, könnten die sich um solchen Mist kümmern, was natürlich auch schneller ginge, weil der Tfz nun zweimal den Zug entlanglaufen muss, bevor es weitergeht. Das Ganze wäre in weniger als einer Minute statt 4-5 min erledigt.

Es ist krank, wie sehr die Folgen früherer Sparmaßnahmen inzwischen akzeptiert werden. Der Verkehr auf einer wichtigen S-Bahnlinie in einer Millionenstadt kommt kurzzeitig zum Erliegen, weil Triebfahrzeugführer die Aufgaben von Erziehern oder Polizei übernehmen müssen. Gut, dass nicht auf dem Weg zum letzten Wagen noch ein Fahrgast einen Pina Colada haben wollte, sonst hätte der Tfz das auch noch mischen müssen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2018 09:58 von def.
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