Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 20.03.2019 22:09 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Fahr mal in den Sommerferien in der östlichen Sewanstraße Bus - zwischen zehngeschossigen Plattenbauten fahren Standardbusse im 20-min-Takt. Und genau so sind diese Busse auch gefüllt.
Dann muss da nachgesteuert werden. Wären aber 18m-Wagen attraktiver oder eher zwei 12m-Wagen in 20 minuten (=10 Minuten-Takt)?
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 20.03.2019 23:01 |
Ein Student, eine unterbezahlte Köchin, eine alleinerziehende Mutter, ein Hartz4-Empfänger, einfach der Großteil der Berufspendler und täglichen Nutzer etc., etc. machen ihre Entscheidung den ÖPNV zu nutzen nicht annähernd davon aus wie etwaige Fahrgastinformation gestaltet ist. Sorry, das ist völlig Quatsch was Du schreibst. Wie kommst Du zu dieser Annahme??Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Teils-Teils. Natürlich ist es durchaus Werbung, wenn kommuniziert wird, dass jetzt irgendwo eine zusätzliche Linie fährt oder ein dichterer Takt angeboten wird. Aber größtenteils ist Fahrgastinformation teil der erbrachten Dienstleistung. Zu dem Zeitpunkt, wo der Kunde sie benötigt, ist ja bereits die Entscheidung gefallen, dass der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt. Oder er ist gar bereits mitten in der Fahrt und wird dann über Abweichungen informiert. Als Teil des Kundenerlebnisses ist das aber definitiv Teil eines gesamtheitlichen Marketings.Zitat
dubito ergo sum
Fahrgastinformation ist Werbung!
Angesichts deutlich in der Stadt präsenter Daisy-Anzeiger bei Bus und Straßenbahn und dem hohen Verbreitungsgrad der Apps wird die Entscheidung, ob der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt, durchaus auch nach Konsultation der Fahrgastinformation getroffen. Kaufentscheidendende Werbung ist dann hier nicht die Imagekampagne, sondern die Fahrgastinformation.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 06:14 |
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 07:24 |
Zitat
Philipp Borchert
Warum hat man der S-Bahn diese konkreten Vorgaben gemacht und der BVG räumt man die Kompetenz ein, selbst das richtige Maß zu finden?
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 10:40 |
Zitat
dubito ergo sum
Angesichts deutlich in der Stadt präsenter Daisy-Anzeiger bei Bus und Straßenbahn und dem hohen Verbreitungsgrad der Apps wird die Entscheidung, ob der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt, durchaus auch nach Konsultation der Fahrgastinformation getroffen. Kaufentscheidendende Werbung ist dann hier nicht die Imagekampagne, sondern die Fahrgastinformation.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 14:11 |
Zitat
dubito ergo sum
Angesichts deutlich in der Stadt präsenter Daisy-Anzeiger bei Bus und Straßenbahn und dem hohen Verbreitungsgrad der Apps wird die Entscheidung, ob der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt, durchaus auch nach Konsultation der Fahrgastinformation getroffen.
Zitat
dubito ergo sum
Kaufentscheidendende Werbung ist dann hier nicht die Imagekampagne, sondern die Fahrgastinformation.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 14:26 |
Zitat
Havelländer
"Oh die ÖPNV App verspricht das der Zug pünktlich ist, da lasse ich doch glatt das Auto stehen, laufe jetzt schnell 20min zum Bahnhof, kaufe mir ein Ticket und fahre mit der Bahn. Ob und wie ich zurück kommen werden nach der Arbeit ist mir im Moment völlig egal"
So etwa?
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 15:40 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Bildung schadet nie! Und das ist kein Voodoo-Buch irgendeines selbsternannten Management-Möchtegern-Gurus, sondern das Standardwerk eines angesehenen Professors.Zitat
def
Das dürfte ungefähr so sinnvoll sein, als würde man eine Heilpraktikerin zu Homoöpathie befragen.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Natürlich! Weniger Fahrkarteneinnahmen machen den Mangel an Fahrzeugen auch nicht besser.Zitat
def
Ist es angesichts des derzeitigen Mangels an Fahrzeugen und Fahrern überhaupt sinnvoll, um neue Fahrgäste zu werben?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Denken wir mal nach: Was sagt es über eine Kampagne aus, wenn sogar die New York Times darüber berichtet?Zitat
def
Ich denke nein. Aber selbst, wenn man diese Frage bejaht: warum bemisst sich der Marketingerfolg eines lokal, allenfalls regional agierenden Verkehrsunternehmens darin, dass die New York Times darüber berichtet? Weil Leute, die mit der New Yorker Subway unzufrieden sind, künftig BVG fahren?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zudem soll es auch amerikanische Touristen geben, die nach Berlin reisen.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
def
Und vor allem - jetzt mal Butter bei die Fische: wie hoch sind denn die durch die Marketingmaßnahmen der letzten Jahre generierten Zusatzeinnahmen?
Weil Du ja keine Lust hast, Dich ins Thema einzuarbeiten, müsste ich Dir an dieser Stelle eigentlich lang und breit Dinge wie KPI (Key Performance Indicator) oder OKR (Objectives and Key Results) erklären.Zitat
def
Deshalb wird Erfolg da auch nicht in Geld, sondern in Klicks gemessen.
Ich fasse es deswegen ganz kurz zusammen: Du willst ja irgendwie messen, was gut oder schlecht im Unternehmen läuft. Am besten natürlich in Zahlen, weil man dann eine vernünftige Metrik hat.
Also bildet man klar definierte Kennzahlen. Die meisten Unternehmen wollen ja Geld verdienen, daher sind Umsatz oder Marge gute Kennzahlen. Die kann man aber nicht auf alle Ebenen vernünftig runterbrechen. Daher kommen da auch schon mal nicht-monetäre Kennzahlen zum Einsatz, die aber durchaus mit den monetären Kennzahlen verquickt sind.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zurück zur Kampagne der BVG: Hier kommt neben den direkten Effekten auf den Fahrkartenverkauft auch noch die Markenwahrnehmung (Branding, Image) hinzu. Letztgenannte Effekte lassen sich nur indirekt messen, sind aber auch wichtig und förderlich für den Unternehmenserfolg. Wenn die BVG in den Köpfen der Menschen durch Werbung ein positives Image erzeugt, dann nehmen sie an anderer Stelle auch eventuell eher in Kauf, dass der Bus überfüllt oder die U-Bahn zu spät kommt.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 15:45 |
Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Teils-Teils. Natürlich ist es durchaus Werbung, wenn kommuniziert wird, dass jetzt irgendwo eine zusätzliche Linie fährt oder ein dichterer Takt angeboten wird. Aber größtenteils ist Fahrgastinformation teil der erbrachten Dienstleistung. Zu dem Zeitpunkt, wo der Kunde sie benötigt, ist ja bereits die Entscheidung gefallen, dass der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt. Oder er ist gar bereits mitten in der Fahrt und wird dann über Abweichungen informiert. Als Teil des Kundenerlebnisses ist das aber definitiv Teil eines gesamtheitlichen Marketings.Zitat
dubito ergo sum
Fahrgastinformation ist Werbung!
Angesichts deutlich in der Stadt präsenter Daisy-Anzeiger bei Bus und Straßenbahn und dem hohen Verbreitungsgrad der Apps wird die Entscheidung, ob der ÖPNV als Verkehrsmittel in Betracht kommt, durchaus auch nach Konsultation der Fahrgastinformation getroffen. Kaufentscheidendende Werbung ist dann hier nicht die Imagekampagne, sondern die Fahrgastinformation.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 16:50 |
Zitat
GraphXBerlin
Da ist überhaupt nichts daneben. Seine sonstigen Ansichten haben nichts damit zu tun was ich von ihm zitiert habe. Andernfalls dürfte man sich schon seit dem letzten Jahrhundert keinen Ford mehr kaufen.Zitat
Nachhaltigalist
Henry Ford zu zitieren finde ich ein wenig daneben, da er u.a. bekennender Antisemit war und aus privaten Gewinninteressen auch öffentlichen Nahverkehr verteufelte.
Danke aber für dieses Thema; kann ich auch noch bissel motzen.
Mir ging es auch nur darum locker darzustellen weshalb Marketing und Werbung im Nahverkehr sein müssen. Anders als die Wasserbetriebe bietet die BVG eine Dienstleistung an die man durch Alternativen nicht nutzen muß. Somit müssen sie halt auf sich aufmerksam machen. Warum hier einige so dermaßen allergisch auf die selbstironischen Werbesprüche reagieren kann ich nicht nachvollziehen. Gerade weil die Altgarde des Senats mit ihrem harten Sparkurs den heutigen Scherbenhaufen hinterlassen hat ist es doch sinnvoll nun möglichst die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen und um Sympathie zu werben. Sicherlich darf hierbei auch nicht der Mitarbeiter vergessen werden (Thema Tarifverhandlungen)
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 17:44 |
Wie gesagt: Beschäftige Dich damit.Zitat
def
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Bildung schadet nie! Und das ist kein Voodoo-Buch irgendeines selbsternannten Management-Möchtegern-Gurus, sondern das Standardwerk eines angesehenen Professors.
Im Bereich Marketing sehe ich den Unterschied nicht.
Ich habe eine alte Präsentation mit den Ergebnissen zur Kampagne gefunden:Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und genau deshalb hätte ich einmal gern belegt, wieviele Fahrkarteneinnahmen durch die Marketingkampagne zusätzlich generiert wurden/ werden - oder wieviele Nutzer/innen wegen der Kampagne bei der Nutzung des ÖPNV geblieben sind.
Dass diejenigen, die sie geplant und durchgeführt haben, eine falsche Zielgruppe hatten.Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Denken wir mal nach: Was sagt es über eine Kampagne aus, wenn sogar die New York Times darüber berichtet?
Klingt so, ist aber nicht so. Kennzahlen müssen sinnvoll sein und damit muss man auch kontrollieren und steuern können. Und Kennzahlen sind meistens miteinander verknüpft, so dass man herausfinden kann, wo es hakt oder wo es gerade extrem gut läuft.Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Klingt wie: "Wir können nicht nachweisen, dass unser Wirtschaftsbereich wenigstens mittelfristig das schafft, wofür es ihn gibt (z.B. eine Steigerung der Einnahmen, Gewinne von Wahlen bei politischen Parteien, einen höheren ÖPNV-Anteil im Modal Split). Also schaffen wir uns unsere eigenen Kennzahlen, die toll aussehen, auch wenn sie den Auftraggeber keinen Schritt weiter an sein Ziel bringen."
Nur komisch, dass praktisch alle Unternehmen mit an Endkunden gerichteten Dienstleistungen und Produkten sich darüber beschweren, dass sie ihre Marketingausgaben nicht sinnvoll evaluieren können.Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Das ist genau das Problem, das ich mit Marketing habe: das kostet viel Geld, entzieht sich aber jeglicher sinnvoller Evaluation
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 19:25 |
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 23:15 |
Ganz einfach weil sie den ÖPNV benutzen müssen. Sie haben gar nicht das Geld für ein Auto etc. Und da kann mir doch keiner erzählen, dass ein Großteil der Berufstätigen die mit ihrem Einkommen gerade so ihren Lebensunterhalt gestemmt bekommen eine Wahl bzgl. von funktionierenden Daisy-Anzeigen und Apps haben. Gerade die Fraktion Ü40 und älter inkl. Geringverdiener müssen früh morgends zur Arbeit und gehen zur Haltestelle und zum Bahnhof. Ich spreche hier vom gemeinen Arbeitervolk das keine Alternative zum Auto, Roller oder Fahrrad aus unterschiedlichsten Gründen hat. Somit ist seine Aussage verallgemeinert und Quatsch. Berlin besteht nicht nur aus Hypstern und Technik-Nerds.Zitat
Philipp Borchert
Und wie kommst Du zur Infragestellung der Aussage? Die Zeiten, als ausschließlich Wahlfreie den ÖPNV genutzt haben dürften zumindest in Berlin lange vorbei sein.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 21.03.2019 23:30 |
Zitat
GraphXBerlin
Sorry, das ist völlig Quatsch was Du schreibst.
Anonymer Benutzer
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 01:37 |
Zitat
def
Das dürfte ungefähr so sinnvoll sein, als würde man eine Heilpraktikerin zu Homoöpathie befragen.
Anonymer Benutzer
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 02:45 |
Zitat
Philipp Borchert
An einem DAISY-Anzeiger kann man stets sehen, was der ÖPNV an der Haltestelle bereit hält - und die bringt sich nun mal viel mehr in die Gedanken als ein schnöder Fahrplan, der erst gelesen werden muss.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 06:38 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ich habe eine alte Präsentation mit den Ergebnissen zur Kampagne gefunden:Zitat
def
Und genau deshalb hätte ich einmal gern belegt, wieviele Fahrkarteneinnahmen durch die Marketingkampagne zusätzlich generiert wurden/ werden - oder wieviele Nutzer/innen wegen der Kampagne bei der Nutzung des ÖPNV geblieben sind.
[www.marketingclubberlin.de]
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Natürlich war die Zielgruppe nicht die New York Times oder der gemeine Amerikaner. Dass die Kampagne dennoch weltweit von Medien aufgegriffen worden ist, zeigt doch gerade, dass sie breites Interesse hervorgerufen hat. Es war ja auch nicht so, dass hier in Berlin nicht darüber berichtet wurde.
Übrigens gab es keine Zusatzkosten, weil ausländische Medien berichtet haben.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Klingt so, ist aber nicht so. Kennzahlen müssen sinnvoll sein und damit muss man auch kontrollieren und steuern können. Und Kennzahlen sind meistens miteinander verknüpft, so dass man herausfinden kann, wo es hakt oder wo es gerade extrem gut läuft.Zitat
def
Klingt wie: "Wir können nicht nachweisen, dass unser Wirtschaftsbereich wenigstens mittelfristig das schafft, wofür es ihn gibt (z.B. eine Steigerung der Einnahmen, Gewinne von Wahlen bei politischen Parteien, einen höheren ÖPNV-Anteil im Modal Split). Also schaffen wir uns unsere eigenen Kennzahlen, die toll aussehen, auch wenn sie den Auftraggeber keinen Schritt weiter an sein Ziel bringen."
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wie viel praktische Erfahrung hast Du denn mit Marketing?
Zitat
PassusDuriusculus
Es ist nicht verwunderlich, wenn Marketing-Experten es schaffen Marketing als alternativlos notwendig zu vermarkten ...
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Oder viel mehr: Wie gut kennst Du Dich mit der Führung eines großen Unternehmens aus?
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 06:53 |
Zitat
Railroader
Zitat
def
Das dürfte ungefähr so sinnvoll sein, als würde man eine Heilpraktikerin zu Homoöpathie befragen.
Warum eigentlich? Angenommen ich schreibe jetzt ein Buch über das Fehlverhalten von Fahrgästen oder du über die Unzulänglichkeiten der VU, wäre es dann sinnfrei es zu lesen, weil es unglaubwürdig ist, bzw. wäre der Inhalt dann wirklich falsch? Es ist doch viel spannender, die Argumente zu erfahren und dann ggf. zu widerlegen. Ich würde mir gerne mal die Argumente einer Heilprakterin anhören und dann mit denen eines anderen Mediziners vergleichen. Aber warum sollte man sich davor verschließen, nur weil es nicht der eigenen Meinung entspricht?
Zitat
Railroader
Ich gebe dir ja recht: Es geht oft viel zu sehr um Preise und Auszeichnungen. Was es nun bringt, dass die NY Times darüber berichtet... vermutlich nicht viel, außer, dass es Berlin international in ein positives Licht rückt. Umgekehrt höre ich mittlerweile nur noch Negatives über die NY Subway und wenn ich kein ÖPNV-Fan wäre, hätte ich vermutlich nach all den Nachrichten keinen Bock, das System dort zu betreten, wäre ich mal vor Ort.
Denk mal an die London Underground oder die Cable Car in San Francisco. Das sind ja weltweit Marken. Das Underground-Symbol kennt jeder, der Spruch "mind the gap", bezogen auf die Tube, ist auch international bekannt. Da kann die Londoner Tube noch so unattraktiv sein, wenn man in London ist, ist sie für viele mittlerweile ein Muss, ein Wahrzeichen der Stadt. Und das haben die ja auch nur geschafft, in dem sie sich vermarktet haben.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 07:17 |
Zitat
Railroader
Das sehe ich nicht so. Oder kannst du mir sagen, welche Preise der Friseur hatte, an dem du kürzlich vorbeigelaufen bist? Das ist Kurzzeitgedächtnis, das weiß nach 10 Minuten keiner mehr, wenn man nicht die Absicht hatte, es zu erkunden. In der Regel kennen sich auch Autofahrer mit dem Angebot aus und lehnen es gerade deswegen ab. Also ich kenne zumindest keinen überzeugten Autofahrer, der nicht weiß, in welchem Takt die Busse oder Züge an seiner Haltestelle fahren und da würde auch keiner aus allen Wolken fallen wenn ich sage: Juhuuu, alle 5 Minuten. Die Vorstellung, dass da jemand an ner Daisy vorbeiläuft und sagt: "Ach, hier fährt der Bus ja alle 10 Minuten, hätte ich das mal vorher gewusst, dann hätte ich mein Auto längst verschrottet" halte ich für illusorisch.
Zitat
Wer achtet auf etwas, was im Blickfeld über seinem Kopf liegt, es sei denn, er möchte es konkret wissen? Ich guck ja gern Medical Detectives^^ und da wird der Täter ganz oft gefasst, weil er vergessen hat, die Spuren oberhalb seines Kopfes zu beseitigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dir in Augenhöhe die Sonderangebote des Supermarktes, an dem du gerad vorbeigelaufen bist, merkst, ist größer als die, dass du Daisy überhaupt im Vorbeilaufen bewusst wahrnimmst.
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG 22.03.2019 07:50 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Denken wir mal nach: Was sagt es über eine Kampagne aus, wenn sogar die New York Times darüber berichtet? Zudem soll es auch amerikanische Touristen geben, die nach Berlin reisen.
Zitat
Zurück zur Kampagne der BVG: Hier kommt neben den direkten Effekten auf den Fahrkartenverkauft auch noch die Markenwahrnehmung (Branding, Image) hinzu. Letztgenannte Effekte lassen sich nur indirekt messen, sind aber auch wichtig und förderlich für den Unternehmenserfolg. Wenn die BVG in den Köpfen der Menschen durch Werbung ein positives Image erzeugt, dann nehmen sie an anderer Stelle auch eventuell eher in Kauf, dass der Bus überfüllt oder die U-Bahn zu spät kommt.