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VDV 365 € Ticket nicht zielführend
geschrieben von Bernd 
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Wutzkman
Zitat
Railroader
Und nein, nicht die Epoche Times, normale ausländische Medien. Bei den hiesigen erfährt man nur einen Bruchteil des Ausmaßes.

Ui, wie kommst du denn auf dieses schmale Brett? Weil isso, oder gibt es da auch echte Gründe??


Zitat
T6Jagdpilot
Zum ÖR-da gab es neulich eine Umfrage deren Ergebnisse man im Focus nachlesen konnte-
da kam der ÖR bei Jugendlichen kaum an- die nutzen andere Informationquellen (...)

Ah ja. Und ausgerechnet der Focus kann das qualitativ beurteilen? Der reimt sich doch nicht nur zufällig auf Lokus.
Mir fehlen hier noch die Ergebnisse der Umfrage aus der Bravo, wie die ÖR bei Bewohnern von Seniorenresidenzen ankommen - nur der Vollständigkeit halber.

Der Focus zitierte ein Meinungsforschungsinstitut.

Zielgruppe der Bravo bin ich schon 45 Jahre nicht mehr...ergo guck ich da nicht rein.

T6JP
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Railroader
Die Gewissheit hat man nie. Reale Bilder sind aber realistische Eindrücke, ganz egal, ob sie dazu dienen, etwas zu dramatisieren oder nicht. Das muss der Zuschauer selbst beurteilen. Ist mir jedenfalls lieber, als die Situation runterzuspielen. Es hat eben auch keiner die Gewissheit, dass öffentlich rechtliche Medien hierzulande objektiv und stets unabhängig arbeiten und trotzdem verteidigen es viele bis aufs Blut. Am Ende muss eben jeder selbst entscheiden, was oder wen er glaubt. Ich denke aber, dass es keinem zusteht darüber zu urteilen, ob er in Recht oder Unrecht ist, da keiner diese Gewissheit hat.

Von was für einer abstrakten Situation sprichst Du hier eigentlich ständig, bei der angeblich etwas heruntergespielt werden soll?

Es gibt natürlich keine Gewissheit, dass irgendein Medium fehlerfrei arbeitet - eher im Gegenteil: wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Die Grundkonstruktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist nun mal systematisch in der Mitte der Gesellschaft verankert und durch seine Finanzierungsstruktur weniger anfällig für monetäre systembedingt Korruption (von gekaufter vermeindlicher Berichterstattung bis zu Verzicht auf kritische Berichterstattung zulasten von Werbekunden).

Entsprechend findet sich auch die Berichterstattung in der Mitte der Gesellschaft wider und nicht an ihren extremen Rändern - die DKP ist ebenso wenig in den Rundfunkräten vertreten wie faschistische Parteien. Wenn man deren oft tendenziöse Inhalte medial kommunizieren möchte, kann man dies in den Originalquellen gern tun, mit der faktenorientierten Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen hat dies zum Glück wenig zu tun.
Zitat
Railroader
Zitat
Wutzkman


Und woher nimmt du die Gewissheit, dass diese anderen Berichte seriös sind und nicht eher zur Sensation/zum Drama alles hoch stilisieren, um so künstlich eine höhere Auflage erzeugen?

Die Gewissheit hat man nie. [...] Ich denke aber, dass es keinem zusteht darüber zu urteilen, ob er in Recht oder Unrecht ist, da keiner diese Gewissheit hat.

Ja, da sind wir uns einig. Es klang bei dir aber ganz anders erst.
Anonymer Benutzer
Re: VDV 365 € Ticket nicht zielführend
04.02.2020 16:00
Zitat
Wutzkman

Ja, da sind wir uns einig. Es klang bei dir aber ganz anders erst.
.

Ich vertraue keiner Institution blind. Nicht einmal der weltbesten S-Bahn. ;) Kaum einer oder etwas ist zu hundert Prozent objektiv oder in Gänze unabhängig. Das ist meine Meinung. Wenn man darin, wie von Def angedeutet, ein rechtes Konstrukt sieht, weil der rechte Rand eine, wenn auch mit völlig anderer Intention, ähnliche Meinung hat, ist mir das mittlerweile auch egal. Soll jeder denken was er will. Bin halt durch Erfahrungen recht skeptisch geworden und da mache ich beim ÖRR keine Ausnahme.
Zitat
Railroader
Wenn man darin, wie von Def angedeutet, ein rechtes Konstrukt sieht, weil der rechte Rand eine, wenn auch mit völlig anderer Intention, ähnliche Meinung hat, ist mir das mittlerweile auch egal.

Ganz im Gegenteil. Du verbreitest hier regelmäßig rechte Narrative und gibst hinterher die Unschuld in Person.

Zitat
Railroader
Soll jeder denken was er will. Bin halt durch Erfahrungen recht skeptisch geworden und da mache ich beim ÖRR keine Ausnahme.

Es hat auch niemand behauptet, dass die Berichterstattung des ÖRR niemals zu hinterfragen ist. Aber im Großen und Ganzen ist sie sehr viel besser als das, was die Privatsender so abliefern. Wenn Du nun sagst, nur einige wenige sollen sie finanzieren, nimmst Du dem die Grundlage. In weiten Teilen Deutschlands gäbe es dann übrigens auch keine Regional- und Lokalberichterstattung mehr. Dafür aber jede Menge Facebook-Nachrichten und Medien, in denen Lügengeschichten von Rechtsradikalen verbreitet werden. Wahrscheinlich ist es genau das, was Du willst.

Es ist übrigens auch naiv-dumm zu glauben, Du würdest Privatsender nicht finanzieren. Oder kaufst Du nur Produkte, von denen Du sicher weißt, dass sie im Privatfernsehen nicht werben? Was meinst Du eigentlich, wer diese Werbung bezahlt? Die ist natürlich mit eingepreist!
Anonymer Benutzer
Re: VDV 365 € Ticket nicht zielführend
04.02.2020 17:39
Lieber Def,

ich verbreite hier regelmäßig meine persönliche Meinung. Wenn andere das genau so sehen, ist das nicht meine Schuld. Diejenigen, die du meinst, haben aber ganz andere Intentionen hinter ihren Aussagen. Weniger Schnappatmung, mehr Argumente, das wäre schon. Nimm dir ein Beispiel an Til.

Zudem solltest du nicht immer nur das lesen, was dich in deinem Glauben, überall wären Rechte, bestätigt. Ich habe hier auch schon grüne Narrative verbreitet, dass ich zum Beispiel für die Erhöhung des Fleischpreises bin oder homosexuellen Paaren vollumfänglich die gleichen Rechte wie heterosexuellen wünsche. Ich habe auch die Petition für höhere Falschparker-Gebühren mitgezeichnet. Dennoch fühle ich mich nicht automatisch der Grünen oder linken Ecke zugehörig und es kam auch nie ein Kommentar, dass ich mich von linken Narrativen leiten lasse.

Wenn du mal sehen möchtest, wie ich mit solchen Rechten diskutiere, die du vermutlich meinst, dann lass mir mal deine Emailadresse zukommen und ich schicke dir ein paar Chatverläufe. Du wärst überrascht. Einfach mal Fakten schaffen, statt dieses übliche "alles rechts" Blabla. Vielleicht bist du selbst so links, dass alles abseits davon rechts ist? Das ist aber nicht mein Problem.

Zudem gibt es überhaupt keinen Grund auf unschuldig zu tun, weil ich auch als Konservativer oder Rechter keinen Grund hätte, mich schuldig zu fühlen, solange sich mein Gebaren in einem rechtsstaatlichen Rahmen bewegt.

Du musst einfach mal akzeptieren, dass es andere Ansichten auf der Welt gibt als vollumfänglich linke. Was würdest du eigentlich machen, wenn die Rechten jetzt den Ausbau der Straßenbahn fordern? Lehnst du das dann ab, nur weil ihr eine identische Meinung habt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2020 17:48 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: VDV 365 € Ticket nicht zielführend
04.02.2020 18:06
Zitat
def
.Wenn Du nun sagst, nur einige wenige sollen sie finanzieren,

Als ob nur "einige Wenige" das Angebot des öRR nutzen. Nein, ich bin der Meinung, dass die Wenigen, die keine Rundfunkgeräte im Haus haben und das Angebot auch sonst nicht nutzen, es nicht zahlen sollten. Das ist meine Meinung. Weder fordere ich dahingehend was noch laufe ich mit einem großen Banner auf Demos mit. Es gab auch vor 15 Jahren schon GEZ-Verweigerer, selbst die Linke hat schon die Abschaffung der Gebühr gefordert und meine Meinung dazu hatte ich schon zu Zeiten, als dieser ganze Rechts-Links-Kram noch gar nicht so präsent war. Damals hat das kein Schwein mit Rechten in Verbindung gebracht. Heute lassen sich alle schön gegeneinander aufhetzen, egal, von welchem Rand das ausgeht. Einfach nur bekloppt. ;)
Zitat
Lopi2000
Von der subventionierten Inanspruchnahme eines Quadratmeters in einer Straßenbahn profitiert auch derjenige, der mit seinem Auto daneben 70 qm Straßenfläche nutzt. Der Straßenbahnfahrgast bildet nämlich nicht den Stau vor ihm mit.

Ganz genau das ist der springende Punkt.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Lopi2000
Von der subventionierten Inanspruchnahme eines Quadratmeters in einer Straßenbahn profitiert auch derjenige, der mit seinem Auto daneben 70 qm Straßenfläche nutzt. Der Straßenbahnfahrgast bildet nämlich nicht den Stau vor ihm mit.

Ganz genau das ist der springende Punkt.

Nach der Logik ließen sich alle Probleme mit immer neuen Subventionen lösen. Das Ergebnis wäre eine DDR 2.0, wo keine Ware / Dienstleistung ihren wirklichen Preis hat und am Ende das Gebilde finanziell bankrott geht.
Zitat
Balu der Bär
Nach der Logik ließen sich alle Probleme mit immer neuen Subventionen lösen. Das Ergebnis wäre eine DDR 2.0, wo keine Ware / Dienstleistung ihren wirklichen Preis hat und am Ende das Gebilde finanziell bankrott geht.

Schöne Verallgemeinerung. Von einem konkreten Beispiel (Subventionierung ÖPNV) auf die Allgemeinheit schließen (alles subventionieren). Warum? Was hat die Subventionierung von einer Straßenbahnstrecke mit der Subventionierung z. B. von Braunkohle zu tun?
Zitat
Balu der Bär
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Lopi2000
Von der subventionierten Inanspruchnahme eines Quadratmeters in einer Straßenbahn profitiert auch derjenige, der mit seinem Auto daneben 70 qm Straßenfläche nutzt. Der Straßenbahnfahrgast bildet nämlich nicht den Stau vor ihm mit.

Ganz genau das ist der springende Punkt.

Nach der Logik ließen sich alle Probleme mit immer neuen Subventionen lösen. Das Ergebnis wäre eine DDR 2.0, wo keine Ware / Dienstleistung ihren wirklichen Preis hat und am Ende das Gebilde finanziell bankrott geht.

Ich weiß nicht, ob solche in die Vergangenheit gerichteten Debatten (die wir in einem Nahverkehrsforum auch nicht fundiert führen können) uns wirklich voranbringen.

Die Menschheit steht nicht erst seit heute vor lauter globalen Fragen (Frieden, Armut, Umwelt usw.), die jede für sich genommen existenziell sind. Manche Detailfrage, über die wir hier mitunter erbittert streiten, relativiert sich vor diesem Hintergrund.

Dies vorausgeschickt, ärgert mich, bei der Finanzierung des ÖV über Subventionen zu schreiben, während in weiten Teilen unserer Stadt ausgerechnet das Parken des mit Abstand umeltschädlichsten Verkehrsträgers selbstverständlich ist.
Zitat
Balu der Bär
Nach der Logik ließen sich alle Probleme mit immer neuen Subventionen lösen. Das Ergebnis wäre eine DDR 2.0, wo keine Ware / Dienstleistung ihren wirklichen Preis hat und am Ende das Gebilde finanziell bankrott geht.

Mit Verlaub, aber diese Aussage ist völlig unlogisch.
Das 365-EUR-Ticket in Wien ist eine Mogelpackung und kann daher nur für hinkende Vergleiche genutzt werden, denn die Nutzung des ÖV auf Basis der Jahreskarte ist für den durchschnittlichen Wiener Arbeitnehmer nur heiße sechs EUR günstiger geworden!
Vor der Einführung kostete die Jahreskarte 449 EUR, dazu zahlt jeder Arbeitnehmer in Wien von seinem Lohn die so genannte Dienstgeberabgabe - auch U-Bahn-Steuer genannt. Diese betrug 0,50 EUR pro Woche. Man hat also 475 EUR pro Jahr für die ÖV-Nutzung ausgegeben.
Mit Einführung des 365-EUR-Tickets wurde die Dienstgeberabgabe vervierfacht, es wurden sodann 2 EUR pro Woche fällig. Somit zahlt man insgesamt 469 EUR und das auch nur bei Einmalzahlung.
Problematisch ist weiterhin, dass das 365-EUR-Ticket auch tariflich eine große Herausforderung ist, weil für das Halten dieses politischen Preises an anderer Stelle im Tarifsystem überdurchschnittlich erhöht werden muss, meistens also bei mittleren Fahrtweiten von 15 bis 40 km, also jene Strecken, auf denen man die Leute vom Auto wegholen will.
Zitat
Tatra83
Vor der Einführung kostete die Jahreskarte 449 EUR, dazu zahlt jeder Arbeitnehmer in Wien von seinem Lohn die so genannte Dienstgeberabgabe - auch U-Bahn-Steuer genannt. Diese betrug 0,50 EUR pro Woche. Man hat also 475 EUR pro Jahr für die ÖV-Nutzung ausgegeben.
Mit Einführung des 365-EUR-Tickets wurde die Dienstgeberabgabe vervierfacht, es wurden sodann 2 EUR pro Woche fällig.

Seit wann zahlt der Arbeitnehmer eine Dienstgebersteuer?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Korrekt lautet die Bezeichnung Dienstgeberabgabe. Und ja, die zieht der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern auf dem Lohnzettel vom Einkommen ab.
Zitat
Tatra83
Problematisch ist weiterhin, dass das 365-EUR-Ticket auch tariflich eine große Herausforderung ist, weil für das Halten dieses politischen Preises an anderer Stelle im Tarifsystem überdurchschnittlich erhöht werden muss, meistens also bei mittleren Fahrtweiten von 15 bis 40 km, also jene Strecken, auf denen man die Leute vom Auto wegholen will.

Naja, gut, das ist dann aber weniger der Stadt (bzw. dem Land) Wien anzulasten als den beiden Ländern Niederösterreich und Burgenland (die mit Wien den regionalen Verkehrsverbund abdecken), die eben bei der Preisgestaltung nicht entsprechend mitziehen. Das Beispiel zeigt aber dennoch, dass ein isoliert eingeführtes 365-Euro-Ticket eben auch seine Nachteile hat, hier den deutlichen Preissprung an der Tarifzonengrenze. Wer das Pech hat, eine einzige S-Bahn-Station über die Tarifzonengrenze hinauszupendeln, bezahlt für die Jahreskarte mehr als das doppelte. Zum Vergleich: der Faktor bei Berlin AB:ABC ist 1,3. Die Tarifzonengrenze ist dabei recht willkürlich gewählt, da die Tarifzone neben der Stadt Wien noch einige Vororte umfasst, dort aber nicht das gesamte Stadtgebiet (z.B. bei Schwechat - Kernstadt ja, Flughafen und andere Ortsteile nein) und nur nach Niederösterreich verkehrende Buslinien der Wiener Linien sowie die S-Bahn, andere Vororte hingegen nicht.

Die neue österreichische Bundesregierung propagiert ja nun das 1-2-3-Ticket (Jahreskarte für ein Bundesland 365 EUR, für zwei Bundesländer 730 EUR, für ganz Österreich 1095 EUR), das aber eben am Problem der über Landesgrenzen pendelnden Menschen vorbeigeht. Im Zweifelsfall bezahlt ein 5-km-Pendler, der dummerweise eine Landesgrenze überquert, für seine Jahreskarte doppelt so viel wie ein 50-km-Pendler, der sich innerhalb seines Wohnbundeslandes bewegt.

Gut, auch in Wien gab es entsprechenden Maßnahmen, um an anderer Stelle Geld ins System zu holen bzw. einzusparen: so wurden z.B. Kurzstrecken abgeschafft. Und seit einiger Zeit kann man in Bussen keine Fahrkarten mehr kaufen.

Meine Schlussfolgerungen für Berlin: Sollte es zu einer Einführung der 365-Euro-Jahreskarte kommen, darf dies keinesfalls im Alleingang erfolgen. Schlimmstenfalls kündigen dann viele Pendler aus dem Umland ihr ABC-Ticket, ersetzen es durch ein AB-Ticket und fahren bis zum ersten S- oder U-Bahnhof in Berlin per Auto - und wenn sie dort keine Parkplätze vorfinden, mit dem Auto weiter in die Stadt hinein. Finden sie zu oft keinen Parkplatz, kündigen sie auch die AB-Jahreskarte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2020 08:44 von def.
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