Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 02.07.2020 22:38 |
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Logital
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samm
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Global Fisch
Nun ja. 95% sagen für sich genommen noch nicht allzuviel aus.
Wenn 95% der Fahrten "pünktlich" sind und 95% "zuverlässig" (nur als Beispiel, Zahlen hab ich nicht im Kopf) sind es etwas über 90% der Fahrten, die funktionieren.
Wenn man einmal zwischen den drei S-Bahn-Teilnetzen umsteigt (weitgehend unabhängige Größen), funktioniert also bei etwa 81% der Reisen entlang dieser Reisekette alles. Wenn man morgens und abends fährt, also nur noch bei etwa 65% für einen erfolgreichen Tag ("erfolgreich" = alle Fahrten haben geklappt).
So funktioniert Prozentrechnung nicht. In deinem Beispiel könnte man ganz oft fahren, bis Zuverlässig- und Pünktlichkeit bei 0% angekommen sind.
Egal, wie oft man fährt, die Prozentsätze bleiben im Mittel gleich.
Nein, er hat schon recht. Denn die Pünjtlichkeitsquote bezieht sich auf Ankünfte von Zügen. Mit jedem Umstieg sinkt die Wahrscheinlichkeit des pünktlichen Ankommens für den Fahrgast. Bei bis zu unendlich vielen Umstiegen geht die Wahrscheinlichkeit, dass diese alle geklappt haben asymptotisch gegen 0.
Interessanter ist eben die Reisendenpünktlichkeit wie sie beispielsweise die Schweiz ausgibt. Die Werte sind zwar niedriger als unsere entsprechen aber wenigstens eher dem gefühlten Wert.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 02.07.2020 23:06 |
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 02.07.2020 23:32 |
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micha774
Was ist wichtiger? Die Information/Schutz der Fahrgäste oder Verspätungen?
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 02.07.2020 23:54 |
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Florian Schulz
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Global Fisch
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Florian Schulz
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fatabbot
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Marienfelde
Über 96% der S-Bahnfahrten waren pünktlich (im Vorjahr knapp 95%), wodurch sich auch geringere Abzüge wegen schlechter Leistungen ergaben.
Schöne Statistik, aber natürlich wieder extrem sinnfrei.
Ich frage mich bei solcher anekdotischen Evidenz immer, ob sich die Leute ihre Fahrten extra anhand der Störungsmeldungen raussuchen. Auf irgendwas muss ja die Relevanz der 1 Person unter 480 Mio Fahrgästen basieren, um sie gegen eine Jahresstatistik ins Feld zu führen.
Wenn man einmal zwischen den drei S-Bahn-Teilnetzen umsteigt (weitgehend unabhängige Größen), funktioniert also bei etwa 81% der Reisen entlang dieser Reisekette alles. Wenn man morgens und abends fährt, also nur noch bei etwa 65% für einen erfolgreichen Tag ("erfolgreich" = alle Fahrten haben geklappt)....
Also: auch mit 95% Pünktlichkeit und 95% Zuverlässigkeit ist die Wahrscheinlichkeit alles andere als klein, dass am Tag für den Reisenden etwas schief geht. Das ist mathematische Evidenz und keine anekdotische (auch wenn meine Zahlen natürlich grobe Rundungen sind).
Das ist richtig, nur wo siehst du in seiner Aussage eine mathematische Evidenz? In der doppelten Verneinung? Wird sie aufgelöst, hieße das, das er sich an jede Zugausfall-Anzeige erinnern kann. Dann wäre die Aussage mathematisch festnagelbar. Da der Schreiber aber sehr wahrscheinlich keine konkreten Zahlen parat hat (denn sonst würde er sie für die faire Vergleichbarkeit ja nennen) sondern um das eigene Empfinden, bleibt es eine Anekdote.
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fatabbot
Ich kann mich an keinen einzigen Tag im letzten Jahr erinnern, an dem ich nicht mehrmals täglich Anzeigen mit dem verheißungsvollen Ziel "Zug fällt aus" gesehen habe.
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 01:14 |
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andre_de
Gut so, dann haben die dort entstehenden Verspätungen durch nur einseitiges Aufsichts-basiertes Zugabfertigen endlich ein Ende.
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 01:17 |
Zitat
micha774
Was ist wichtiger? Die Information/Schutz der Fahrgäste oder Verspätungen?
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 01:19 |
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manuelberlin
Dieser üble Schildbürgerstreich ist hier anscheinend noch niemand aufgefallen. Das braucht man über die Verspätungen nicht mehr diskutieren.
Zitat aus dem Geschäftsbericht:
"Mit der Bekanntgabe der beabsichtigten Änderungen der „Schienennetz-Nutzungsbedingungen“ (SNB) 2020 durch die DB Netz wurde die S-Bahn Berlin erstmals darüber informiert, dass eine Beschränkung des zulässigen Beschleunigungsvermögens der Fahrzeuge im Betrieb der S-Bahn Berlin erforderlich ist. Nach Auskunft der DB Netz ist die Forderung nach einer Begrenzung des Beschleunigungsvermögens darauf zurückzuführen, dass in den Systemen der Zugbeeinflussung „Fahrsperre“ und auch „ZBS“ die sogenannte örtliche Höchstgeschwindigkeit in die Bemessung der erforderlichen Schutzstreckenlängen eingeflossen ist. Diese örtliche Höchstgeschwindigkeit beruht auf dem Beschleunigungsvermögen der BR 480, welches fahrdynamisch geringer ist, als das Beschleunigungsvermögen der BR 483/484."
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 01:21 |
Zitat
Logital
Nein, er hat schon recht. Denn die Pünjtlichkeitsquote bezieht sich auf Ankünfte von Zügen.
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 01:48 |
Zitat
Lehrter Bahnhof
Schade, dass man auch auf Schönhauser Allee das Personal abziehen will.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 08:29 |
Zitat
Railroader
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Logital
Nein, er hat schon recht. Denn die Pünjtlichkeitsquote bezieht sich auf Ankünfte von Zügen.
Ein kleiner Abschweifer:
Dann frage ich mich, warum der VBB Gelder abzieht, wenn ich nach internem Fahrplan beispielsweise in Kaulsdorf 20 Sekunden zu früh abfahre, damit meine Fahrgäste in Wuhletal noch ihre U-Bahn erreichen, ich also pünktlich wäre und auch nach Fahrplanaushang (Sekunde 0) nicht zu früh in Kauldorf abführe, nur eben nicht zur Sekunde 50, wie im internen Fahrplan angegeben, sondern zur Sekunde 30.
Nun kommen einige Stimmen vom VBB, die sagen, dass sei ja gar nicht so, es zählt der Aushangfahrplan zur Sekunde 0. Die Frage, die ich mir dann aber stelle: Warum sollte die S-Bahn dann Statistiken führen, wie oft ein paar Sekunden zu früh abgefahren wird? Warum sollte sie das bei den Kolleginnen und Kollegen anmahnen, im Dienstunterricht thematisieren und am Ende sogar im Fassi-Countdoun 13 Sekunden raufschlagen, damit das eben nicht mehr passiert? Ein Haufen zusätzliche Arbeit für eine Forderung, die es gar nicht gibt? Daran glaube ich nicht.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 08:55 |
Zitat
Railroader
[...]
Ich weiß, einige Foristen hier fordern: kommt auf dem Nachbargleis ein Zug an, möge man den bitte abwarten. Die Masse der Fahrgäste dankt es mir aber, wenn ich pünktlich bin. ;-)
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 09:01 |
Zitat
Railroader
Ich weiß, einige Foristen hier fordern: kommt auf dem Nachbargleis ein Zug an, möge man den bitte abwarten. Die Masse der Fahrgäste dankt es mir aber, wenn ich pünktlich bin. ;-)
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 10:35 |
Zitat
Logital
Zitat
Railroader
Zitat
Logital
Nein, er hat schon recht. Denn die Pünjtlichkeitsquote bezieht sich auf Ankünfte von Zügen.
Ein kleiner Abschweifer:
Dann frage ich mich, warum der VBB Gelder abzieht, wenn ich nach internem Fahrplan beispielsweise in Kaulsdorf 20 Sekunden zu früh abfahre, damit meine Fahrgäste in Wuhletal noch ihre U-Bahn erreichen, ich also pünktlich wäre und auch nach Fahrplanaushang (Sekunde 0) nicht zu früh in Kauldorf abführe, nur eben nicht zur Sekunde 50, wie im internen Fahrplan angegeben, sondern zur Sekunde 30.
Nun kommen einige Stimmen vom VBB, die sagen, dass sei ja gar nicht so, es zählt der Aushangfahrplan zur Sekunde 0. Die Frage, die ich mir dann aber stelle: Warum sollte die S-Bahn dann Statistiken führen, wie oft ein paar Sekunden zu früh abgefahren wird? Warum sollte sie das bei den Kolleginnen und Kollegen anmahnen, im Dienstunterricht thematisieren und am Ende sogar im Fassi-Countdoun 13 Sekunden raufschlagen, damit das eben nicht mehr passiert? Ein Haufen zusätzliche Arbeit für eine Forderung, die es gar nicht gibt? Daran glaube ich nicht.
Hai Railroader,
Das eine ist die Pünktlichkeit, gemessen an der Ankunft. Das andere, worauf du hier abspielst, sind gewertete Ausfälle wegen verfrühter Abfahrt. Hierzu war ja mal in irgendeiner Presentation der S-Bahn Berlin GmbH zu sehen, dass ein großer Teil dieser Ausfälle auf zu frühes Abfahren bezogen seien.
Ob der VBB dies tatsächlich so streng sieht und eine Abfahrt, die nach Aushangfahrplan pünktlich ist und nach betriebsinternen Sekundenfahrplan als verfrüht gilt, kann aber nur der VBB beantworten.
Habt ihr den VBB darauf mal hingewiesen, dass die Fahrgäste die U-Bahn verpassen, wenn man erst nach betriebsinternen Fahrplan abfährt. Vielleicht sollte auch mal dieser angepasst werden. Immerhin ist der ganze U-Bahnfahrplan ja nach Wuhletal ausgelegt (Aussage Herr Kaiser in er Univorlesung), das wäre ja irre wenn aber jetzt genau wegen ein paar Sekunden dieser planmäßig in die Brüche geht.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 11:13 |
Zitat
andre_de
Zitat
Lehrter Bahnhof
Schade, dass man auch auf Schönhauser Allee das Personal abziehen will.
Gut so, dann haben die dort entstehenden Verspätungen durch nur einseitiges Aufsichts-basiertes Zugabfertigen endlich ein Ende.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 13:40 |
Zitat
TomB
Zitat
andre_de
Zitat
Lehrter Bahnhof
Schade, dass man auch auf Schönhauser Allee das Personal abziehen will.
Gut so, dann haben die dort entstehenden Verspätungen durch nur einseitiges Aufsichts-basiertes Zugabfertigen endlich ein Ende.
Es sind doch sehr oft 2 Aufsichten parallel vorhanden, so dass auch parallel abgefertigt werden kann.
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 15:12 |
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 23:26 |
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Logital
Habt ihr den VBB darauf mal hingewiesen, dass die Fahrgäste die U-Bahn verpassen, wenn man erst nach betriebsinternen Fahrplan abfährt. Vielleicht sollte auch mal dieser angepasst werden. Immerhin ist der ganze U-Bahnfahrplan ja nach Wuhletal ausgelegt (Aussage Herr Kaiser in er Univorlesung), das wäre ja irre wenn aber jetzt genau wegen ein paar Sekunden dieser planmäßig in die Brüche geht.
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 23:36 |
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Jay
Das fordern nicht "einige Foristen hier", das steht so in der veröffentlichen Version des Verkehrsvertrags.
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Jay
Dein anderes "Problem" liegt einzig innerhalb deines Konzerns begründet.
Zitat
Jay
und im Gegensatz zu deinen Kollegen nicht dem "bösen VBB" die Schuld in die Schuhe geschoben.
Anonymer Benutzer
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 03.07.2020 23:51 |
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def
Das eine wie das andere ist in seiner Pauschalität falsch. Eine alle 20 min verkehrende S-Bahn sollte (sofern es betriebliche Belange wie die elenden Eingleisigkeiten im weiteren Fahrtverlauf zulassen) selbstverständlich leicht verspätete Anschlusszüge abwarten, bei einer alle 10 min verkehrenden S-Bahn kann es auch nichts schaden (auch hier: vorbehaltlich betrieblicher Belange). Bei der Ringbahn, die Verspätungen sehr viel schlechter als andere Linien wieder aufholen kann, stehen i.d.R. natürlich die betrieblichen Belange im Vordergrund ("in der Regel", weil es hier auch Ausnahmen geben sollte, z.B. bei der letzten Bahn des Tages).
Zitat
def
In der von Dir geschilderten Situation am Gesundbrunnen war es ja wahrscheinlich so, dass die Aufsicht Anschlüsse hergestellt hat, die planmäßig gar nicht vorgesehen waren, weil Du ja sowieso zu spät warst? Dann ist ein weiteres Abwarten i.d.R. unnötig (auch hier: "in der Regel" - wenn Du z.B. wegen einer Betriebsstörung der letzte Zug vor einer Lücke von 20-30 min bist, hat es Sinn, zu warten).
Re: Berliner S-Bahn zieht Bilanz 04.07.2020 00:36 |
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Railroader
Völlig richtig. Von daher ist diese Regelung, die ja offenbar sogar verkehrsvertraglich geregelt ist, völliger Murks. Bin ich in Gesundbrunnen mit der Ringbahn am Nachmittag 2 Minuten zu spät, warte ich natürlich nicht mehr auf die Fahrgäste, die von der ankommenden S2 im Nachbargleis umsteigen wollen. Dieses Prozedere führe zu mehr Schaden, als es nützt. Von daher bin ich auch gerade etwas baff, dass so ein Unsinn pauschal verkehrsvertraglich geregelt ist.