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U-Bahnhof Rotes Rathaus
geschrieben von Bahnmeier 
Warum hat der neue U-Bahnhof Rotes Rathaus eigentlich Seitenbahnsteige? Standard ist doch bei neuen Bahnhöfen Mittelbahnsteige zu bauen.
... und dafür musstest du jetzt einen neuen Beitrag aufmachen? Kann das nicht im U5-Thread gefragt werden?
@m7486:

Bring bitte Beiträge zum Thema!
Meine erste Theorie wäre,

dass eventuell der Platz zum Aufweiten der Gleise nicht ausreicht, da ja erst genügend Höhenunterschied gewonnen werden muss zu den Gleisen der Auf-/Abstellanlage unten.

Gegen die Theorie spricht ein bisschen, dass ja aus dem gleichen Grund für eine hypothetische U3/U10-Verlängerung unten ja dann nur ein Mittelbahnsteig möglich wäre, was dann den Zugang erschweren würde.
Zitat
m7486
... und dafür musstest du jetzt einen neuen Beitrag aufmachen? Kann das nicht im U5-Thread gefragt werden?

Genau wegen Beiträgen wie deinen wird heute alles in endlosen Sammelthreads versenkt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Jay
Re: U-Bahnhof Rotes Rathaus
05.12.2020 12:09
Zitat
PassusDuriusculus
Meine erste Theorie wäre,

dass eventuell der Platz zum Aufweiten der Gleise nicht ausreicht, da ja erst genügend Höhenunterschied gewonnen werden muss zu den Gleisen der Auf-/Abstellanlage unten.

Gegen die Theorie spricht ein bisschen, dass ja aus dem gleichen Grund für eine hypothetische U3/U10-Verlängerung unten ja dann nur ein Mittelbahnsteig möglich wäre, was dann den Zugang erschweren würde.

Nein. Auch der hypothetische U10-Bahnhofsteil bekäme Seitenbahnsteige. In der Tat ist der Anschluss an den Bestandstunnel die Begründung für den Bau der Seitenbahnsteige. Die U5 nutzt ja die inneren Gleise und der Bahnhof liegt direkt am Ende der Rampe.

Ansonsten ist es keinesfalls "Standard" Mittelbahnsteige zu bauen. Es wird in jedem Fall eine individuelle Entscheidung getroffen. Hätte man statt der zwei eingleisigen eine zweigleisige Röhre gegraben, dann wären auch auf den anderen Bahnhöfen Seitenbahnsteige das Mittel der Wahl gewesen. Das ist immer auch eine Frage von Aufwand und Nutzen. Die U6 hat daher ebenfalls Seitenbahnsteige erhalten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Bahnmeier
Warum hat der neue U-Bahnhof Rotes Rathaus eigentlich Seitenbahnsteige? Standard ist doch bei neuen Bahnhöfen Mittelbahnsteige zu bauen.

Nicht unbedingt. Seitenbahnsteige sind einfacher zu bauen, weil die Gleise nicht weit auseinander gerückt werden müssen.
Zitat
Henning
Zitat
Bahnmeier
Warum hat der neue U-Bahnhof Rotes Rathaus eigentlich Seitenbahnsteige? Standard ist doch bei neuen Bahnhöfen Mittelbahnsteige zu bauen.

Nicht unbedingt. Seitenbahnsteige sind einfacher zu bauen, weil die Gleise nicht weit auseinander gerückt werden müssen.

Dafür braucht man bei Seitenbahnsteigen zwei Fahrstühle und die doppelte Anzahl an Treppen. Deswegen werden bei Neubauten eher Mittelbahnsteige bevorzugt. Bei Umbauten sind meistens Seitenbahnsteige einfacher, da man dann die Streckengleise nicht anpacken muss. Bei Röhrenbahnen mit eingleisigen Tunneln ist der Gleismittenabstand kein Kostenfaktor mehr, die Röhren verlaufen sowieso nicht eng beieinander, sodass ein Mittelbahnsteig eigentlich immer dazwischen passt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Jay
Nein. Auch der hypothetische U10-Bahnhofsteil bekäme Seitenbahnsteige. In der Tat ist der Anschluss an den Bestandstunnel die Begründung für den Bau der Seitenbahnsteige. Die U5 nutzt ja die inneren Gleise und der Bahnhof liegt direkt am Ende der Rampe.

Richtig. Für einen hypothetischen Mittelbahnsteig wäre das Bestandsbauwerk von 1929/30 mindestens ab der Einführung des Verbindungstunnels abzubrechen und mit größerer Breite neu zu bauen gewesen. Original war die Bauwerksbreite wegen der beiderseitig dichten Bebauung der Königstraße (jetzt Rathausstraße) nicht größer realisierbar. Die Baugrube nahm seinerzeit die gesamte Straßenbreite zwischen den Baufluchten ein, sämtliche Häuser mussten deshalb neue, erheblich tiefere Grundmauern erhalten. Die sind noch da, während alle Häuser durch die Kriegszerstörungen ruiniert und in der Nachkriegszeit über Geländehöhe abgebrochen wurden.

so long

Mario
@Henning:

Ja da gilt wenn ein Bahnhof an eine bestehende Strecke angebaut wird, so wie jetzt im Fall Unter den Linden an der U6. Aber die Gleise am U-Bahnhof Rotes Rathaus wurden ja völlig neu gebaut, und daher muss es ja schon einen besonderen Grund geben warum man die Gleise nicht für einen Mittelbahnsteig ausweiten konnte, so wie beispielsweise die Havel am U-Bahnhof Zitadelle.
Am Bahnhof Zitadelle war der Grund aber der hohe Grundwasserstand, den man nicht absenken konnte. Sonst wären die Holzpfähle, auf den die Zitadelle steht, verrottet und die Zitadelle nicht zu retten gewesen. Wäre die Havel der Grund, hätte der wesentlich näher an der Havel liegende Bahnhof Altstadt Spandau Seitenbahnsteige.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat

"Bahnmeier" am 6.12.2020 um 8.54 Uhr:

Aber die Gleise am U-Bahnhof Rotes Rathaus wurden ja völlig neu gebaut, und daher muss es ja schon einen besonderen Grund geben, warum man die Gleise nicht für einen Mittelbahnsteig ausweiten konnte, so wie beispielsweise die Havel am U-Bahnhof Zitadelle.

Zitat

"B-V 3313" am 6.12.2020 um 11.09 Uhr:

Am Bahnhof Zitadelle war der Grund aber der hohe Grundwasserstand, den man nicht absenken konnte.

Alle Baulose zwischen den U-Bahnhöfen Haselhorst und Rathaus Spandau mussten ohne die üblichen Grundwasserabsenkungen auskommen. Stattdessen hat man verschiedene Bauweisen und Sonderbauformen genutzt. Der U-Bahnhof Zitadelle wurde beispielsweise in der "Wand-Sohle-Bauweise, halbseitige Bauweise" gebaut, um den Verkehr auf der Straße Am Juliusturm nicht völlig zu unterbrechen. Mit freundlicher Unterstützung von Axel Mauruszat kann ich hier eine Grafik aus einem vom Senat herausgegebenen Sonderdruck der Zeitschrift Tiefbau, Ausgabe November 1980 zeigen:



Der Bahnhof wurde also nicht als Mittelbahnsteig ausgeführt, weil man vermutlich immer ein Gleis und den dazugehörigen Bahnsteig in einem Stück bauen und eine "Nahtstelle" in der Mitte des Bahnsteigs vermeiden wollte.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Bahnmeier
@Henning:

Ja da gilt wenn ein Bahnhof an eine bestehende Strecke angebaut wird, so wie jetzt im Fall Unter den Linden an der U6. Aber die Gleise am U-Bahnhof Rotes Rathaus wurden ja völlig neu gebaut, und daher muss es ja schon einen besonderen Grund geben warum man die Gleise nicht für einen Mittelbahnsteig ausweiten konnte, so wie beispielsweise die Havel am U-Bahnhof Zitadelle.

Auf der U2 gibt es zwischen Ruhleben und Zoologischer Garten auch ziemlich viele Bahnhöfe mit Seitenbahnsteige, die nicht nachträglich angebaut wurden.
Zitat
Henning
Zitat
Bahnmeier
@Henning:

Ja da gilt wenn ein Bahnhof an eine bestehende Strecke angebaut wird, so wie jetzt im Fall Unter den Linden an der U6. Aber die Gleise am U-Bahnhof Rotes Rathaus wurden ja völlig neu gebaut, und daher muss es ja schon einen besonderen Grund geben warum man die Gleise nicht für einen Mittelbahnsteig ausweiten konnte, so wie beispielsweise die Havel am U-Bahnhof Zitadelle.

Auf der U2 gibt es zwischen Ruhleben und Zoologischer Garten auch ziemlich viele Bahnhöfe mit Seitenbahnsteige, die nicht nachträglich angebaut wurden.

Der besagte U2-Abschnitt ist in einfacher Tiefenlage gebaut. Da hätte es sich mit Mittelbahnsteigen nicht so gut gemacht, wenn die Zugänge zwangsweise in der Straßenmitte rausgekommen wären. Außerdem gab es bei den frühen U-Bahnstrecken (siehe z.B. auch Budapest) ganz offensichtlich den Trend, Seitenbahnsteige zu bauen, ggf. einfach aus der Gewohnheit der Straßenbahn-Haltestellen.

Es gibt nicht die EINE Antwort, die Du Dir ersehnst. Was man aber ausschließen kann, ist Deine Spekulation, dass das Auseinanderrücken der Gleise zu relevantem Mehraufwand führen würde und ausschlaggebend sei. Ausschlaggebend sind andere und sehr unterschiedliche Kriterien.
Zitat
andre_de
Zitat
Henning
Zitat
Bahnmeier
@Henning:

Ja da gilt wenn ein Bahnhof an eine bestehende Strecke angebaut wird, so wie jetzt im Fall Unter den Linden an der U6. Aber die Gleise am U-Bahnhof Rotes Rathaus wurden ja völlig neu gebaut, und daher muss es ja schon einen besonderen Grund geben warum man die Gleise nicht für einen Mittelbahnsteig ausweiten konnte, so wie beispielsweise die Havel am U-Bahnhof Zitadelle.

Auf der U2 gibt es zwischen Ruhleben und Zoologischer Garten auch ziemlich viele Bahnhöfe mit Seitenbahnsteige, die nicht nachträglich angebaut wurden.

Der besagte U2-Abschnitt ist in einfacher Tiefenlage gebaut. Da hätte es sich mit Mittelbahnsteigen nicht so gut gemacht, wenn die Zugänge zwangsweise in der Straßenmitte rausgekommen wären.

Erstaunlicherweise hat man sich dann bei den ersten Abschnitten der U6 und U7 an Ausgänge auf einer kleinen Mittelinsel nichtmehr gestört, bis man dann gemerkt hat, dass es wirklich Mist ist und dann ist man eine Ebene tiefer gewandert und man hat Zwischengeschosse erfunden und Ausgänge, auf den Gehwegen wieder eingeführt.

Der U-Bahnhof Unter den Linden ist in dieser Hinsicht ein seltsamer Rückschritt, so er die Kosten für einen tief liegenden U-Bahntunnel mit einem Zwischengeschoss und Ausgängen lediglich auf einer Mittelinsel kombiniert.

Vermutlich ist das aber wohl ein Sonderfall.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Der U-Bahnhof Unter den Linden ist in dieser Hinsicht ein seltsamer Rückschritt, so er die Kosten für einen tief liegenden U-Bahntunnel mit einem Zwischengeschoss und Ausgängen lediglich auf einer Mittelinsel kombiniert.

Vermutlich ist das aber wohl ein Sonderfall.

Hi, das hatten wir kürzlich hier schon diskutiert:
[www.bahninfo-forum.de]

Der U-Bf Unter den Linden war ursprünglich klassisch mit einem großen Verteilgeschoss unter der Kreuzung und Ausgängen zu allen vier Quadranten auf den Gehwegen geplant. Durch die Südverschiebung zur Aufrechterhaltung der nördlichen Straßenfahrbahn ist dann diese wenig optimale Lösung mit Ausgängen ausschließlich auf dem Mittelstreifen entstanden.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Der besagte U2-Abschnitt ist in einfacher Tiefenlage gebaut. Da hätte es sich mit Mittelbahnsteigen nicht so gut gemacht, wenn die Zugänge zwangsweise in der Straßenmitte rausgekommen wären. Außerdem gab es bei den frühen U-Bahnstrecken (siehe z.B. auch Budapest) ganz offensichtlich den Trend, Seitenbahnsteige zu bauen, ggf. einfach aus der Gewohnheit der Straßenbahn-Haltestellen.

In Köln und Bonn wurden z. B. die ersten unterirdischen Stadtbahnhaltestellen in den 1970er Jahren eröffnet. Die meisten besitzen ebenfalls Seitenbahnsteige.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2020 23:01 von Henning.
Toll. Und nun?

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Ich will damit sagen, dass Seitenbahnsteige in unterirdischen Bahnhöfen möglicherweise doch mehr Vorteile haben, weshalb der Bahnhof Rotes Rathaus auch nach diesem Prinzip gebaut wurde.
Nö, bei deinen unpassenden Stadtbahnbeispielen lag es an den früher verwendeten Einrichtern dort. Das ist mit Berlin absolut nicht zu vergleichen.

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