Da die Spannungsumstellung im Inselnetz Köpenick im wesentlichen gut geklappt hat, beginnt heute Nacht die zweite, anspruchsvollere Etappe:
Aus personellen Gründen kann das größte Straßenbahnnetz Deutschlands nicht insgesamt in einer Nacht umgestellt werden und Bus-Ersatzverkehr, selbst während der Nachtstunden, ist ebenfalls nicht ohne größere Betriebseinschränkung einzurichten. Dem Fahrgast soll das (zumal bei der heute wirksam gewordenen Preiserhöhung) nicht zugemutet werden.
Daher agieren die Mitarbeiter der Gleichrichterwerke, der Straßenbahnfahrzeugtechnik und des Fahrbetriebs weitgehend unsichtbar von der Öffentlichkeit.
Da die GTZ der Linie 21/37 alternativlos sind, wird auf dem Lichtenberger Ring begonnen. Nach der letzten 21 wird das Gleichrichterwerk Rummelsburg (Hauptstraße) als erstes im Stadtnetz auf 750 V umgeschaltet. Im Laufe der Nacht folgen die Lichtenberger Unterwerke Ehrlichstraße, Massower Straße, Springpfuhl, Lichtenberg Betriebshof, Boxhagener Straße, Warschauer Platz und Langenbeckstraße.
Die ertüchtigten GT6-Niederflurgelenkwagen (GTU) erhielten in den letzten Tagen seit dem 20.3. eine Übergangssoftware, so dass diese Fahrzeuge mit bestimmten Einschränkungen mit beiden Spannungen zurechtkommen. Die in der kommenden Nacht auf den Höfen Lichtenberg, Marzahn und Weißensee stehenden Flexity erhalten das Update über Betriebshof-WLAN, müssen anschließend "nur noch" geprüft werden. Die Flexity-Nachtwagen der Linien M10 und M2 werden von mobilen Teams auf Strecke umgeswitcht. Die anderen Nachtlinien fahren heute mit GTU. Diese brauchen die Umschaltung nur an einer beliebigen Haltestelle abwarten, was die Betriebsleitstelle jeweils anweist.
Am Morgen des 2.4. fahren die GTZ der 21 dann komplett mit 750V. Sie dürfen bis zum Ende der Umstellung aller Gleichrichterwerke (voraussichtlich bis zum 15.4.) nur im Bereich der 750V-Strecken fahren. Ab 15. bis 21.4. wird dann auf allen GTU die endgültige, einschränkungsfreie Software aufgespielt, womit sie nur noch auf 750V abfahren.
Danach hat die Berliner Straßenbahn genau die gleiche Spannung und Polarität, die bei der Berliner U-Bahn bereits vor über 120 Jahren eingeführt wurde und im Kleinprofil bis heute verwendet wird. Großprofil und Berliner S-Bahn sind hier einen Schritt weiter und verwenden - 750V an der Stromschiene.
so long
Mario