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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Nemo
Zitat
Heidekraut
Bundesweit sinken doch die Zahlen der Zulassungen, klagt jedenfalls die Industrie. Das würde ja bedeuten, dass in Berlin der MIV überdurchschnittlich steigt.

Der Autoverkehr kann durchaus steigen ohne dass die Zulassungszahlen steigen. Viele Leute haben nämlich ein Auto und benutzen den ÖV. Das ist natürlich schwer zu verstehen, das ist aber so.

Meine Rede, immer wieder..oft fährt auch nur ein Familienteil mit dem Auto, der andere mit den Öffis..
oder wenn am WE in Brandenburg und umzu der ÖV nur kleckert, gehts mit dem Auto zum gewählten Ausflugspunkt.
usw usf.

T6JP
Alles richtig. Aber gerade zerbricht die Koali in Hannover an der Mobilitätswende.
Zitat
Heidekraut
Alles richtig. Aber gerade zerbricht die Koali in Hannover an der Mobilitätswende.

Zum einen braucht man auf kommunaler Ebene mit direkt gewählten Verwaltungsspitzen ohnehin eher keine wirklichen Koalitionen, sondern kann mit sich die jeweiligen Mehrheiten sachorientiert suchen und da scheint es ja erklärtermaßen keinen grundlegenden Dissens zu geben. Zum anderen wird man über kurz oder lang nicht an der Mobilitätswende und vergleichbaren vermeindlich grünen Maßnahmepaketen vorbei kommen und in Städten, die sie nun verzögern wird der Umbruch dann umso heftiger akut kommen.
Auf der Suche nach Innovationen für die CDU bin ich auf folgendes gestoßen:
[www.spiegel.de]
...also eine Schwebefähre. Wird jetzt als neu verkauft, Trageflügelboote gibt es aber schon eine ganze Weile. Da würde dann vielleicht sogar ein Boot auf der Wannseefähre reichen für einen 20min-Takt.

Lohnt sich dieser Vorschlag oder ist der zu sinnvoll?

Da es sich hierbei um eine Schönwettertechnologie handelt, lassen sich die Kapazitäten sehr gut an den Bedarf anpassen. Bei hohem Wellengang fährt das Boot dann konventionell im Stundentakt...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.2023 14:49 von Nemo.
Frau S. hat da was herausgefunden:

Man kann beim ÖPNV-Ausbau nicht mehr auf Busse setzen:
https://www.morgenpost.de/berlin/article240694920/Busfahrer-Verkehrssenatorin-beschreibt-dramatische-Lage.html

-----------
Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Gibt es den Artikel auch irgendwo ohne Bezahlschranke?
Zitat
LariFari
Frau S. hat da was herausgefunden:

Man kann beim ÖPNV-Ausbau nicht mehr auf Busse setzen:
https://www.morgenpost.de/berlin/article240694920/Busfahrer-Verkehrssenatorin-beschreibt-dramatische-Lage.html

In dem Teil des Artikels, den man nicht mehr lesen kann steht bestimmt, dass man deswegen mehr U-Bahnen braucht!
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
LariFari
Frau S. hat da was herausgefunden:

Man kann beim ÖPNV-Ausbau nicht mehr auf Busse setzen:
https://www.morgenpost.de/berlin/article240694920/Busfahrer-Verkehrssenatorin-beschreibt-dramatische-Lage.html

In dem Teil des Artikels, den man nicht mehr lesen kann steht bestimmt, dass man deswegen mehr U-Bahnen braucht!

Nein, da ist man schon weiter. Wir ersetzen alle Expressbuslinien durch hochinnovative Magnetbahnen
Ganz interessant zu lesen ist ein Artikel in der morgenpost über die "Berliner Elefantenrunde" im Tempodrom für eine erste Zwischenbilanz des Senates. So ging es u.a. auch um das Thema Verkehr:

morgenpost

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Die Prioritäten in der Verkehrspolitik wurden heute auf meinem Arbeitsweg sehr gut dokumentiert - Spindlersfelder Brücke: weder der Fuß- noch der Radweg waren geräumt, geschweige denn gestreut. Selbst im ersten Gang ist das Hinterrad mehrfach weggerutscht. Zum Glück hatte ich das Rad mit den zwei Vorderrädern dabei. Dafür war die Friedlander Str. im Wohngebiet großzügig gesalzen, die Hauptstraßen ohnehin...
Zitat
VvJ-Ente
Die Prioritäten in der Verkehrspolitik wurden heute auf meinem Arbeitsweg sehr gut dokumentiert - Spindlersfelder Brücke: weder der Fuß- noch der Radweg waren geräumt, geschweige denn gestreut.

Weil ich mir so etwas schon gedacht habe, bin ich lieber etwas früher losgegangen und mit der Straßenbahn zur Arbeit gefahren.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Großartige Aussage von Auto-Schreiner zur Taktverdichtung der M2:
"Eine Erhöhung des M2-Tramtaktes soll es aber nicht geben - sie würde sich "negativ auf die allgemeine Leistungsfähigkeit im umliegenden Straßennetz auswirken". Stattdessen sollen längere Züge eingesetzt werden, "die dann mehr Fahrgäste transportieren können".
Zitat
chrosscheck
Großartige Aussage von Auto-Schreiner zur Taktverdichtung der M2:
"Eine Erhöhung des M2-Tramtaktes soll es aber nicht geben - sie würde sich "negativ auf die allgemeine Leistungsfähigkeit im umliegenden Straßennetz auswirken". Stattdessen sollen längere Züge eingesetzt werden, "die dann mehr Fahrgäste transportieren können".

Oh man. Der Stettner ist ja schon negativ damit aufgefallen, dass die abzweigende Bahn Am Steinberg ganz doll böse ist und DEN Verkehr behindert. Nicht etwa der querende Verkehr, der im 90s-LSA-Umlauf regelmäßig seine Freigabe bekommt.

Aber wenn sie die 50m-Züge dann sinnvollerweise auf der M2 einsetzen, hab ich natürlich auch kein Problem damit, wenn es beim 5er-Takt bleibt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
spiegel.de
Gericht verpflichtet Regierung zu Sofortmaßnahmen beim Klimaschutz
Die Bundesregierung muss mehr tun, um den Ausstoß von Treibhausgasen durch Verkehr und Gebäude zu reduzieren. Das hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschieden. Die Entscheidung kann noch angefochten werden.

Das Oberlandesgericht Berlin-Brandenburg hat die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung in mehreren Punkten als rechtswidrig verurteilt und die Ampelkoalition zur Vorlage von Sofortprogrammen verpflichtet. Das Gericht gab damit am Donnerstag Klagen der Umweltverbände BUND und Deutsche Umwelthilfe (DUH) statt.

(Quelle)
Eine - ehrlich - positive Überraschung: das Land Berlin stimmte letzte Woche im Bundesrat der Änderung des Straßenverkehrsgesetzes zu, die z.B. eine leichtere Ausweisung von Busspuren erlaubt hätte. Leider gab es letztlich trotzdem keine Mehrheit.

Quelle (pdf), S. 3 (TOP 11).

Ziele der Novelle waren/sind (Quelle):

Zitat
bundesregierung.de
Im Straßenverkehrsgesetz werden für die Bundesregierung neue Möglichkeiten geschaffen, künftig auch Verordnungen zu erlassen, die der Verbesserung des Klima- und Umweltschutzes, dem Schutz der Gesundheit oder der Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung dienen.

Diese Schutzziele stehen nunmehr gleichberechtigt neben den Zielen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, die auch weiter zu berücksichtigen sind. Ländern und Kommunen werden damit weitere Entscheidungsspielräume eröffnet. Diese Spielräume werden durch eine Weiterentwicklung der Straßenverkehrs-Ordnung in konkreten Regelungen zur Anwendung vor Ort umgesetzt.

Dies betrifft

- die flexiblere Anordnung von Bewohnerparken dort, wo Parkraummangel droht oder bereits besteht. Hier sollen die zur Verfügung stehenden Parkflächen künftig leichter - vollständig oder zeitlich beschränkt - für Anwohner und sonstige Berechtigte reserviert und entsprechend gekennzeichnet werden können;
- die erleichterte Einrichtung von Sonderfahrspuren für Linienbusse und befristet zur Erprobung neuer Mobilitätsformen (wie zum Beispiel elektrisch betriebene Fahrzeuge);
- die Bereitstellung angemessener Flächen für den fließenden und ruhenden Fahrradverkehr sowie für den Fußverkehr;
- erleichterte Tempo-30-Regelungen an Fußgängerüberwegen, vor Kindergärten und Kindertagesstätten, Spielplätzen, hochfrequentierten Schulwegen, allgemeinbildenden Schulen, Förderschulen, Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern.
Zitat
def
Eine - ehrlich - positive Überraschung: das Land Berlin stimmte letzte Woche im Bundesrat der Änderung des Straßenverkehrsgesetzes zu, die z.B. eine leichtere Ausweisung von Busspuren erlaubt hätte. Leider gab es letztlich trotzdem keine Mehrheit.

Quelle (pdf), S. 3 (TOP 11).

Ziele der Novelle waren/sind (Quelle):

Zitat
bundesregierung.de
Im Straßenverkehrsgesetz werden für die Bundesregierung neue Möglichkeiten geschaffen, künftig auch Verordnungen zu erlassen, die der Verbesserung des Klima- und Umweltschutzes, dem Schutz der Gesundheit oder der Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung dienen.

Diese Schutzziele stehen nunmehr gleichberechtigt neben den Zielen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, die auch weiter zu berücksichtigen sind. Ländern und Kommunen werden damit weitere Entscheidungsspielräume eröffnet. Diese Spielräume werden durch eine Weiterentwicklung der Straßenverkehrs-Ordnung in konkreten Regelungen zur Anwendung vor Ort umgesetzt.

Dies betrifft

- die flexiblere Anordnung von Bewohnerparken dort, wo Parkraummangel droht oder bereits besteht. Hier sollen die zur Verfügung stehenden Parkflächen künftig leichter - vollständig oder zeitlich beschränkt - für Anwohner und sonstige Berechtigte reserviert und entsprechend gekennzeichnet werden können;
- die erleichterte Einrichtung von Sonderfahrspuren für Linienbusse und befristet zur Erprobung neuer Mobilitätsformen (wie zum Beispiel elektrisch betriebene Fahrzeuge);
- die Bereitstellung angemessener Flächen für den fließenden und ruhenden Fahrradverkehr sowie für den Fußverkehr;
- erleichterte Tempo-30-Regelungen an Fußgängerüberwegen, vor Kindergärten und Kindertagesstätten, Spielplätzen, hochfrequentierten Schulwegen, allgemeinbildenden Schulen, Förderschulen, Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern.

Das ist einfach nur noch grotesk!

Letztlich war das ein Minimalkonsens, den die, vor allem CDU-geführten, Bundesländer gegen den Willen ihrer eigenen Kommunen blockiert haben. Eigentlich bin ich ein Föderalismus-Befürworter, aber es wird einem zunehmend verleidet.
Zitat
hvhasel
Letztlich war das ein Minimalkonsens, den die, vor allem CDU-geführten, Bundesländer gegen den Willen ihrer eigenen Kommunen blockiert haben. Eigentlich bin ich ein Föderalismus-Befürworter, aber es wird einem zunehmend verleidet.

Als jemand, der wahrscheinlich nicht im Verdacht steht, die CDU zu verteidigen: ganz so einfach war es auch nicht. Wie gesagt, das CDU-geführte schwarz-rot regierte Berlin hat zugestimmt - das grün geführte Baden-Württemberg mit seinem grünen Verkehrsmininster (der sogar noch in einer Rede vor dem Bundesrat für die Änderung warb) hat sich enthalten (Quelle [pdf], S. 4).

Gut, dass die CDU im Hintergrund eher destruktiv gewirkt hat, fürchte ich auch; auch die Enthaltung Baden-Württembergs wird wohl nicht auf den Mist der Grünen gewachsen sein. Umso (positiv) überraschter bin ich aber über das Abstimmungsverhalten des Landes Berlin. An CDU-geführten Ländern hat sonst übrigens noch mindestens Schleswig-Holstein dem Anliegen zugestimmt (Quelle [pdf], S. 4), NRW nicht.

Achja, im Rahmen der neuen Programmfindung hat die CDU übrigens diesen Text veröffentlicht (die Zitate sind angeblich von Carsten Linnemann, also vermutlich so authentisch, wie Pressetext-Zitate nun mal sind):

Zitat
CDU
Erlaubniskultur neu begründen

Besonders wichtig: „Am Ende des Tages brauchen wir in Deutschland statt einer Verbotskultur wieder eine Erlaubniskultur.“ Der Programm-Macher will junge Frauen und Männer ansprechen, die „Lust haben auf Zukunft. Dass derjenige, der eine Idee hat, einfach mal losläuft. Wir ersticken in Bürokratie, in Regulierungen. Das muss weg! Und das muss Unionspolitik sein.“

Gleichzeitig gibt es Themen, die mit der CDU verbunden sind. Dazu zählt „Fördern und Fordern, dass derjenige, der vom Staat Geld bezieht auch eine Bringschuld hat. Das ist Union pur: Subsidiarität und Solidarität.“

Genau! Weg mit der Bürokratie und Regulierungen, her mit Subsidiarität! Also außer, Städte und Gemeinden möchten selbst entscheiden, wie sie ihren Straßenraum gestalten - dann gilt das natürlich nicht!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.2023 16:30 von def.
Zitat
def
„Am Ende des Tages brauchen wir in Deutschland statt einer Verbotskultur wieder eine Erlaubniskultur.“

Ist nicht von der Logik her in einer Verbotskultur alles erlaubt, bis auf das was explizit verboten ist und in einer Erlaubniskultur alles verboten, bis auf das was explizit erlaubt ist? Ist das wirklich das, was die CDU will?

Eine klassische Verbotskultur gibt es z.B. im Betäubungsmittelrecht mit dem Problem, dass bei chemischen Drogen kleinere irrelevante Änderungen in der chemischen Formel ausreichen, um nicht mehr zu den verbotenen Subtanzen zu gehören - bis dann jemand auch die neue Substanz verbietet.
Gibt es eigentlich irgendwo ein Statement von Miteinander-Manja oder Kooperations-Kai, warum Gehwege an Knotenpunkten teilweise nach 5 Tagen immer noch nicht geräumt und gestreut sind, während die BSR offenbar jede Menge Zeit hatte, auch unwichtige Nebenstraßen großzügig freizumachen?
Zitat
VvJ-Ente
Gibt es eigentlich irgendwo ein Statement von Miteinander-Manja oder Kooperations-Kai, warum Gehwege an Knotenpunkten teilweise nach 5 Tagen immer noch nicht geräumt und gestreut sind, während die BSR offenbar jede Menge Zeit hatte, auch unwichtige Nebenstraßen großzügig freizumachen?

Weil für Gehwege die Eigentümer der anliegenden Grundstücke den Winterdienst zu organisieren haben und nicht die BSR...

Viele Grüße
Arnd
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