Hallo,

in den aktuellen Berliner Verkehrsblättern (BVB) Ausgabe Juni 2023 ist in den Kurzmeldungen S-Bahn auf Seite 131 Folgendes veröffentlicht worden:

Zitat

Die DB Netz hat die Vorplanungen für eine neue S-Bahn-Abstellanlage ausgeschrieben. Diese umfassen Objekt- und Fachplanung. Vermessungsleistungen, Baugrundbeurteilung und schalltechnische Untersuchungen. Diese neue Abstellanlage wird sich nördlich des S-Bf. Nordbahnhof auf Teilen der früheren Betriebswerkstatt befinden. Hier östlich der Carolin-Michaelis-Straße stehen derzeit Beachvolleyballplätze. Die Zufahrt für die Züge erfolgt aus Richtung Humboldthain, vom Nordbahnhof kommend muss auf einem der früheren Abstellgleise Kopf gemacht werden. TED-18.4.23

Da ich das aufgrund der Geschichte dieses Geländes kaum glauben konnte, habe ich nach der Ausschreibung im Internet gesucht und folgende Seite gefunden:

ausschreibungen-deutschland.de

Da die Ausschreibung demnach am 15. Mai um 13 Uhr beendet war, gibt es leider keine Unterlagen mit einer etwas genaueren Beschreibung des Projekts "ZBA Nordbahnhof" (ZBA = Zugbildungsanlage) mehr herunterzuladen.

Weiß jemand etwas Genaueres zu diesem laut Ausschreibungsseite im "i2030"-Rahmen geplanten Projekts?

Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken südlich des Haltepunkts Humboldthain.
Allerdings waren/sind noch grundstücksrechtliche Aspekte zu klären.

Den weiteren Fortgang der Planungen verfolgte ich allerdings nicht weiter.
Vor kurzem gab es eine Ausschreibung zu Bauleistungen am Nordbahnhof, um die (noch vorhandenen, aber seit vielen Jahren nicht mehr genutzten) oberirdischen Abstellgleise am Nordbahnhof wieder in Betrieb zu nehmen. Diese dienten zu früheren Zeiten auch als Zufahrt zum ehemaligen S-Bw.

Die Beachvolleyball-Fläche am Nordbahnhof gehört weiterhin der Bahn. Dass hier tatsächlich wieder eine große Abstellanlage entstehen soll, überrascht mich allerdings. Eventuell ist aber auch die oben erwähnte Abstellanlage südlich Humboldthain durchgefallen (nicht machbar und / oder zu teuer) und man sucht jetzt weiter. Für das Nord-Süd-Netz werden jedenfalls händeringend Abstellflächen gesucht. Oranienburg und Wannsee sind halt sehr weit draußen.
Zitat

"Fhain" am 28.5.2023 um 11.17 Uhr:

Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt [aus der Unterführung der Ringbahngleise] vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken [über dem Kreisverkehr Garten-/Liesen-/Scheringstraße] südlich des Haltepunkts Humboldthain. [...]

Danke für den Hinweis. Gibt es zu dieser Untersuchung noch eine Webseite?

Zitat

"Latschenkiefer" am 28.5.2023 um 11.47 Uhr:

Vor kurzem gab es eine Ausschreibung zu Bauleistungen am Nordbahnhof, um die (noch vorhandenen, aber seit vielen Jahren nicht mehr genutzten) oberirdischen Abstellgleise am Nordbahnhof wieder in Betrieb zu nehmen. Diese dienten zu früheren Zeiten auch als Zufahrt zum ehemaligen S-Bw. Die Beachvolleyball-Fläche am Nordbahnhof gehört weiterhin der Bahn.

Diese beiden Abstellgleise in Verlängerung der unterirdischen Abstellgleise im Nordsüd-S-Bahntunnel befanden/befinden sich zwischen den Richtungsgleisen der Nordsüd-S-Bahn (siehe OpenStreetMap-Stadtplanlink). Das westliche Abstellgleis wurde über das Einfahrtgleis zum Nordsüd-S-Bahntunnel hinweg und unter dem Reiterstellwerk hindurch zur S-Bw Nordbahnhof geführt, die sich dort befand, wo sich heute die Bürogebäude der Bahn befinden (westlich der Caroline-Michaelis-Straße). Das Reiterstellwerk wurde mittlerweile in ein weiteres Bürogebäude integriert.

Das heißt, würde man aus Richtung Humboldthain oder über die Abstell- bzw. Kehranlage auf das Gelände der Beachvolleyballplätze gelangen wollen, wäre ein kompliziertes Brückenbauwerk nötig.

Zitat

Dass hier tatsächlich wieder eine große Abstellanlage entstehen soll, überrascht mich allerdings.

Mich auch. Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Hallo,

zur Illustration der Lage hier drei Fotos, die ich auf einem Sonntagsausflug am 1. Juli 1990 von einem Wachturm aus gemacht habe, und ein Ausschnitt aus einem Lageplan aus dem Jahr 1984. Als erstes ein Foto von den beiden Gleisen der Ausfahrt aus dem Nordsüd-S-Bahntunnel (Richtungsgleis nach Humboldthain und Abstellgleis), vom Reiterstellwerk, den Resten der S-Bw Nordbahnhof und dem ehemaligen Empfangsgebäude des Stettiner Vorortbahnhofs links hinten, dessen Gelände die S-Bw nach dessen Stilllegung nutzte:



Als zweites ein Foto in gleicher Richtung, aber mit den beiden Gleisen der Abstellanlage und der Einfahrt der Nordsüd-S-Bahn im Bild:



Ein drittes Foto in die Gegenrichtung, auf dem man die Orte erkennen kann, an denen Weichen in die Richtungsgleise eingebaut werden müssten, um vom Richtungsgleis aus Humboldthain Richtung Abstellanlage bzw. von der Abstellanlage in das Richtungsgleis nach Humboldthain abbiegen zu können:



Als letztes der Lageplan des fraglichen Gebietes mit rot eingezeichneter Abstellanlage:



Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Fhain
Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken südlich des Haltepunkts Humboldthain.
Allerdings waren/sind noch grundstücksrechtliche Aspekte zu klären.

Den weiteren Fortgang der Planungen verfolgte ich allerdings nicht weiter.

Wäre hier eine Regio-Abstellanlage für Gesundbrunnen nicht sinnvoller, um die dort wendenden Regios von den Bahnsteigen wegzubekommen?
Zitat
DerMichael
Zitat
Fhain
Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken südlich des Haltepunkts Humboldthain.
Allerdings waren/sind noch grundstücksrechtliche Aspekte zu klären.

Den weiteren Fortgang der Planungen verfolgte ich allerdings nicht weiter.

Wäre hier eine Regio-Abstellanlage für Gesundbrunnen nicht sinnvoller, um die dort wendenden Regios von den Bahnsteigen wegzubekommen?

Dafür brächte man doch nur ein paar Meter der alten Fernbahn-Streckengleise in Richtung Nordbahnhof

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
DerMichael
Zitat
Fhain
Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken südlich des Haltepunkts Humboldthain.
Allerdings waren/sind noch grundstücksrechtliche Aspekte zu klären.

Den weiteren Fortgang der Planungen verfolgte ich allerdings nicht weiter.

Wäre hier eine Regio-Abstellanlage für Gesundbrunnen nicht sinnvoller, um die dort wendenden Regios von den Bahnsteigen wegzubekommen?

Dafür brächte man doch nur ein paar Meter der alten Fernbahn-Streckengleise in Richtung Nordbahnhof

Da sind nicht nur "ein paar Meter", sondern mindestens 2 km komplett neu wieder aufzubauen. Außerdem müsste man von der Ostseite (wo die Fernbahngleise einst lagen) auf die Westseite hinüber, mitten durch den Park. Ich glaube, da gibt es eine Menge einfacherer Projekte.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
Nemo
Zitat
DerMichael
Zitat
Fhain
Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken südlich des Haltepunkts Humboldthain.
Allerdings waren/sind noch grundstücksrechtliche Aspekte zu klären.

Den weiteren Fortgang der Planungen verfolgte ich allerdings nicht weiter.

Wäre hier eine Regio-Abstellanlage für Gesundbrunnen nicht sinnvoller, um die dort wendenden Regios von den Bahnsteigen wegzubekommen?

Dafür brächte man doch nur ein paar Meter der alten Fernbahn-Streckengleise in Richtung Nordbahnhof

Da sind nicht nur "ein paar Meter", sondern mindestens 2 km komplett neu wieder aufzubauen. Außerdem müsste man von der Ostseite (wo die Fernbahngleise einst lagen) auf die Westseite hinüber, mitten durch den Park. Ich glaube, da gibt es eine Menge einfacherer Projekte.

Ich meinte, dass man mindestens ein Regionalbahn-Abstellgleis dort einrichten könnte, wo früher die Ferngleise lagen. An eine große Anlage dachte ich da gerade nicht.

Edit: allerdings wäre natürlich die Erreichbarkeit dieses Gleises von den Gleisen 5-7 des Bahnhofs Gesundbrunnen wirklich schwer zu lösen...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.05.2023 15:44 von Nemo.
Zitat
Nemo
Ich meinte, dass man mindestens ein Regionalbahn-Abstellgleis dort einrichten könnte, wo früher die Ferngleise lagen. An eine große Anlage dachte ich da gerade nicht.

Edit: allerdings wäre natürlich die Erreichbarkeit dieses Gleises von den Gleisen 5-7 des Bahnhofs Gesundbrunnen wirklich schwer zu lösen...

Es wäre aber eine charmante Möglichkeit das Überlastungsproblem in Gesundbrunnen durch die zukünftige Heidekrautbahn und den Prignitz-Express zu mildern.
Zitat
chilldow
Zitat
Nemo
Ich meinte, dass man mindestens ein Regionalbahn-Abstellgleis dort einrichten könnte, wo früher die Ferngleise lagen. An eine große Anlage dachte ich da gerade nicht.

Edit: allerdings wäre natürlich die Erreichbarkeit dieses Gleises von den Gleisen 5-7 des Bahnhofs Gesundbrunnen wirklich schwer zu lösen...

Es wäre aber eine charmante Möglichkeit das Überlastungsproblem in Gesundbrunnen durch die zukünftige Heidekrautbahn und den Prignitz-Express zu mildern.

Überlastet? Bei den "extrem langen" Zügen der beiden Linien bietet es sich doch eher an, zwei Bahnsteiggleise mit Zugdeckungssignalen zu teilen. Wenn man wirklich Wendegleise benötigt, könnte man diese unmittelbar hinter Gesundbrunnen auf der alten Trasse errichten. Ich meine, hier ist es auch alles noch als Bahnfläche gewidmet. Der Nordbahnhof ist - abgesehen von den Beachvolleyballplätzen - inzwischen ein Park.
Zitat
krickstadt
Zitat

"Fhain" am 28.5.2023 um 11.17 Uhr:

Im Rahmen von i2030 gab es eine Untersuchung, östlich des Haltepunkts Humboldthain eine Abstellanlage zu errichten. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung umfasst ungefähr ab Tunnelausfahrt [aus der Unterführung der Ringbahngleise] vom Gesundbrunnen kommend bis zu den (verfallenden) Brücken [über dem Kreisverkehr Garten-/Liesen-/Scheringstraße] südlich des Haltepunkts Humboldthain. [...]

Danke für den Hinweis. Gibt es zu dieser Untersuchung noch eine Webseite? [...]

Eine Webseite ist mir zu diesem Thema leider nicht bekannt.

Für die i2030-Projekte, in die ich einen kurzen Einblick erhielt, wurden Abstellmöglichkeiten für S-Bahnen gesucht. Eine Nutzung für den Regionalverkehr sehe ich nur, wenn die Fläche sich nicht für die S-Bahn lohnt (weil anderen Flächen gefunden worden, das Grundstücksproblem nicht erfolgreich lösbar ist etc.).
Eine Nutzung als Abstellfläche für den Regionalverkehr sehe ich aufgrund des Gefälles zwischen Gesundbrunnen und Humboldthain skeptisch. Oder das/die Abstellgleis(e) liegen in Höhe des Hp's Humboldthain. Der Kostenaufwand für diese Entfernung dürfte sich aber diametral zum Nutzen verhalten.
Zitat
krickstadt
Da ich das aufgrund der Geschichte dieses Geländes kaum glauben konnte, habe ich nach der Ausschreibung im Internet gesucht und folgende Seite gefunden:

ausschreibungen-deutschland.de

Da die Ausschreibung demnach am 15. Mai um 13 Uhr beendet war, gibt es leider keine Unterlagen mit einer etwas genaueren Beschreibung des Projekts "ZBA Nordbahnhof" (ZBA = Zugbildungsanlage) mehr herunterzuladen.

Weiß jemand etwas Genaueres zu diesem laut Ausschreibungsseite im "i2030"-Rahmen geplanten Projekts?

Die Einrichtung einer Zugbildungsanlage statt des früheren Bw Nordbahnhof ist in zwei Stufen geplant.
Zunächst erfolgt der Wiederaufbau der aus dem Tunnel herausführenden Ausziehgleise. Dafür ist keine Genehmigung erforderlich, da die Gleise bis 1984 in Betrieb waren und nahezu unverändert erneuert werden. Die dafür notwendigen Weichen und Signale (Anschluss an das EStw Schöneberg) sowie Stromversorgungsanschlüsse sollten vorhanden sein.

Dafür wurden durch die DB Netz AG am 3.4.23 die entsprechenden Bauleistungen (und die dazu notwendigen Unterlagen) öffentlich ausgeschrieben: [ted.europa.eu]
Die Angebote waren bis zum 5. Mai einzureichen.

Auf den Wiederaufbau der Zufahrtsgleise gründet sich die Planung der Zugbildungsanlage und eines optionalen Gleichrichterwerkes, die am 18.4.23 ausgeschrieben wurde: [ted.europa.eu]
Es geht um die Errichtung von Gleisen zur Aufstellung und Innenreinigung von 10 bis 16 Vollzügen im Rahmen von i2030 bis ca. 2040. Zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte vor allem zur Nachtzeit ist eine Einhausung (der Bau von zwei Hallen, alternativ eine doppelstöckige Halle) erforderlich. Ein Teil der Sportplätze könnte auf dem Dach einer Halle angeordnet werden. Alles ist zu begrünen. Das Bild zeigt eine mögliche Variante aus der Machbarkeitsstudie der DB Engineering & Consulting, Bereich Hochbau (Rechte-Inhaber). Es ist die einzige zur Veröffentlichung frei gegebene Ansicht.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.05.2023 13:15 von der weiße bim.


Zitat

"der weiße bim" am 30.5.2023 um 0.33 Uhr:

Die Einrichtung einer Zugbildungsanlage statt des früheren Bw Nordbahnhof ist in zwei Stufen geplant. [...]

Vielen Dank für die Bestätigung. Hattest Du zufällig die Gelegenheit, beide Ausschreibungsunterlagen herunterzuladen? Und wenn ja, würdest Du diese eventuell "mit mir teilen"? :-)

Vielen Dank und viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Schön, dass sie die Fußgänger-Querung im Norden berücksichtigt haben und nicht streichen. Augenscheinlich wird es eine Brücke mit zwei Fahrstühlen, gemäß der Visualisierung. Irgendwo da ist ja auch noch der Stettiner Tunnel.

Ich frage mich, ob die Gas-Rohre verlegt werden müssen, wenn man dort wieder Gleise baut. Liegen dort nicht in Nord-Süd-Richtung diese Rohre quer zum Tunnel?
Moin.

Zitat

"der weiße bim" am 30.5.2023 um 0.33 Uhr:

Die Einrichtung einer Zugbildungsanlage statt des früheren Bw Nordbahnhof ist in zwei Stufen geplant. [...]

Noch einmal vielen Dank für die von mehreren Seiten erfolgte Zuschickung der Ausschreibungsunterlagen. Die Planung zeigt doch etwas umfangreichere Vorhaben, als es in den Berliner Verkehrsblättern "kurzgemeldet" wurde.

Zitat

"TomB" am 31.5.2023 um 10.42 Uhr:

Schön, dass sie die Fußgänger-Querung im Norden berücksichtigt haben und nicht streichen. Augenscheinlich wird es eine Brücke mit zwei Fahrstühlen, gemäß der Visualisierung.

Ja, diese "Konstruktion" dient wohl nicht nur einem Ersatz der bestehenden ebenerdigen Querung des Geländes, sondern auch einem parkseitigen Zugang der Bahnmitarbeiter zu der Aufstellanlage.

Zitat

Irgendwo da ist ja auch noch der Stettiner Tunnel. Ich frage mich, ob die Gas-Rohre verlegt werden müssen, wenn man dort wieder Gleise baut. Liegen dort nicht in Nord-Süd-Richtung diese Rohre quer zum Tunnel?

In den Ausschreibungsunterlagen wird der Stettiner Tunnel nur kurz erwähnt und es scheint, dass er keine Rolle in der Planung spielt, geschweige denn irgendwelche Gasrohre erwähnt werden. Es ist der aus der Wikipedia bekannte Längenschnitt aus dem Jahr 1897 enthalten, in dem natürlich die wohl in den 1960er Jahren eingebauten Rohre nicht zu sehen sind. Weitere Informationen findet man auch auf den Seiten des Vereins Berliner Unterwelten.

In der am 12. Dezember 2021 veröffentlichten PDF-Datei der Bahn mit der Präsentation der Pläne für die Zugbildungsanlage Nordbahnhof werden zwei Entwürfe für die "Halle 2" genannte Abstellanlage vorgestellt, beide mit einer Grundfläche von 4.600m², einmal mit neun Meter hohen "Betonschallschutzwänden" und einmal überdacht mit begrünten Wänden Richtung Parkanlage und einer an die ehemaligen Fassaden des Stettiner Bahnhofs "erinnernden" Wänden zur Caroline-Michaelis-Straße hin. Auf den darin enthaltenen fünf Gleisen soll Platz für fünf Vollzüge sein. Eine Vogelperspektive aus südlicher Richtung hat ja schon oben "der weiße bim" gezeigt.

Viel umfangreicher (und auf der oben gezeigten Vogelperspektive kaum zu erkennen) ist die Planung für die "Halle 1" genannte Aufstellanlage. Dafür gibt es insgesamt vier Varianten mit einem Platzbedarf von 8.700m² bis 16.800m² für im Maximum zwölf Voll- und zwei Halbzügen, die sich nicht mehr auf dem ehemaligen Gelände der Bw Nordbahnhof, sondern auf dem ehemaligen Gleisvorfeld des Stettiner Bahnhofs befinden. Zwischen Halle 1 und Halle 2 soll es dann noch einen "überdachten Rangierbereich" geben, über den die oben erwähnte Querung verläuft.

Ich habe 'mal zwei weitere Vogelperspektiven aus südöstlicher und nördlicher Richtung zusammen mit einem Grundriss der beanspruchten Flächen zu einer Grafik zusammenmontiert:



Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Hallo!
Hat jemand Informationen, was mit den beiden alten Fernbahnbrücken am Nordende geschehen soll?
Wäre dort nicht ein Nordzugang zu den geplanten Anlagen sinnvoll?
Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2023 09:56 von Bauart Bernau.
Zitat

"Bauart Bernau" am 12.6.2023 um 9.52 Uhr:

Hat jemand Informationen, was mit den beiden alten Fernbahnbrücken am Nordende geschehen soll?

In den Ausschreibungsunterlagen werden die beiden Fernbahnbrücken der "EÜ Liesenstraße" nicht erwähnt. Vermutlich sind der Bahn die Sanierungskosten dieser beiden Bogenbrücken zu hoch.

Zitat

Wäre dort nicht ein Nordzugang zu den geplanten Anlagen sinnvoll?

Zugänge aus Richtung Humboldthain sind eingeplant, und zwar kurz südlich der beiden S-Bahnbrücken. Das als "Ausfahrt" bezeichnete Gleis kannst Du auch in der Vogelperspektive aus nördlicher Richtung (oben rechts in meiner Bildmontage) am unteren Bildrand erkennen. Als Option wurde noch ein Gleiswechsel zwischen Humboldthain und EÜ Liesenstraße genannt, über den Züge aus Richtung Humboldthain auf das andere Richtungsgleis wechseln, und von dort die "Ausfahrt" als Einfahrt nutzen können sollen. Eingeplant ist der offiziell "Einfahrt" genannte Abzweig in die neu aufzubauende Kehranlage, um von dort über die Rangiergleise in die Halle 2 und eventuell weiter in die Halle 1 zu gelangen.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
erstmal vielen Dank an @der weiße bim und @krickstadt für die Infos. Schon interessante Ideen und nicht zu knapp bemessene Gleisanlagen. Aber warum nicht richtig "klotzen" ? Wenigstens 1 Gleis der Fernbahnbrücke der "EÜ Liesenstraße" aktivieren bis Humboldthain, dort dann 3. Bahnsteiggleis. Wär betrieblich bestimmt flexibler. Vom Platz her müsste das gehen. Sind die Fernbahnbrücken der "EÜ Liesenstraße" eigentlich unter Denkmalschutz ?
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Sind die Fernbahnbrücken der "EÜ Liesenstraße" eigentlich unter Denkmalschutz ?

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