Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Magnetbahn für Berlin – CDU schwebt davon
geschrieben von nicolaas 
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.
Zitat
Latschenkiefer
Weiterhin gelten folgende "Herausforderungen":
1.) Es gibt nur einen Hersteller, also kein Wettbewerb. Wenn man Pech hat, geht Bögl pleite und niemand kann neue Fahrzeuge liefern.
2.) Was kann das Ding, was Straßenbahn, U-Bahn oder S-Bahn nicht bereits können?

1. Die Stammstrecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn wurde einst von Siemens errichtet mit vielen Subunternehmern. Heute fahren dort speziell für das Kleinprofil gebaute Fahrzeuge von DWM/Waggonunion, Orenstein&Koppel, LEW Hennigsdorf, Bombardier und Stadler.
Wie aus den TSB-Unterlagen und auch aus der Presse hervorgeht, befindet sich der Antrieb der Magnetschwebebahnwagen im Fahrzeug, nicht auf der Strecke wie bei der M-Bahn und beim Transrapid. Warum sollen nicht auch andere Hersteller entsprechende Wagen liefern können?

2. Das Ding fährt (wie vor 35 Jahren die M-Bahn) fahrerlos. An Personal für die monotone, aber sehr verantwortungsvolle Arbeit als Triebfahrzeugführer mangelt es inzwischen an meisten. Seit 1987 ist es in Deutschland gesetzlich zulässig, Straßenbahnwagen auf straßenunabhängigem Fahrweg fahrerlos zu betreiben. Bei konventioneller Straßenbahn und S-Bahn gibt es diese Möglichkeit nicht und um das bestehende U-Bahnnetz unter Betrieb entsprechend auszurüsten, werden noch Jahrzehnte vergehen. Diese Entwicklung wurde bei der BVG und beim Senat komplett verschlafen. Das Star-Projekt endete mit dem Abschluss der Bundesförderung und wurde nicht in die Praxis überführt, weil ein Überhang an billigen Arbeitskräften beschäftigt werden musste.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
1. Die Stammstrecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn wurde einst von Siemens errichtet mit vielen Subunternehmern. Heute fahren dort speziell für das Kleinprofil gebaute Fahrzeuge von DWM/Waggonunion, Orenstein&Koppel, LEW Hennigsdorf, Bombardier und Stadler.
Wie aus den TSB-Unterlagen und auch aus der Presse hervorgeht, befindet sich der Antrieb der Magnetschwebebahnwagen im Fahrzeug, nicht auf der Strecke wie bei der M-Bahn und beim Transrapid. Warum sollen nicht auch andere Hersteller entsprechende Wagen liefern können?

Die Frage ist, ob sie es dürfen. Und auch, wenn die für das Kleinprofil gebauten Fahrzeuge Spezialanfertigungen sind, kann man doch auf viele Bauteile und Erfahrungen von anderen Bahnsystemen zurückgreifen.

Zitat
der weiße bim
2. Das Ding fährt (wie vor 35 Jahren die M-Bahn) fahrerlos. An Personal für die monotone, aber sehr verantwortungsvolle Arbeit als Triebfahrzeugführer mangelt es inzwischen an meisten. Seit 1987 ist es in Deutschland gesetzlich zulässig, Straßenbahnwagen auf straßenunabhängigem Fahrweg fahrerlos zu betreiben. Bei konventioneller Straßenbahn und S-Bahn gibt es diese Möglichkeit nicht und um das bestehende U-Bahnnetz unter Betrieb entsprechend auszurüsten, werden noch Jahrzehnte vergehen. Diese Entwicklung wurde bei der BVG und beim Senat komplett verschlafen. Das Star-Projekt endete mit dem Abschluss der Bundesförderung und wurde nicht in die Praxis überführt, weil ein Überhang an billigen Arbeitskräften beschäftigt werden musste.

Nun wird man damit aber hoffentlich kaum eine bestehende U-Bahn-Linie ersetzen wollen (obwohl, der CDU traue ich selbst das zu). Und wenn man sowieso eine ganz neue Linie baut, wieso sollte das nicht mit einem klassischen System fahrerfrei erfolgen? Das ist international ja durchaus auch üblich, siehe z.B. die M4 in Budapest oder die Kopenhagener Metro; vereinzelt werden sogar alte Abschnitte umgerüstet, die von neugebauten Linien mit bedient werden (z.B. bei der Nürnberger U3 oder der künftigen Wiener U5).

Die Ausführung solcher Strecken als klassische Großprofil-U-Bahn hätte außerdem den Vorteil, dass perspektivisch (wenn weitere Linien umgestellt sind) auf die gleichen Fahrzeuge zurückgegriffen werden könnte. Aber für ganze neue U-Bahn-Linien gibt es eben in Berlin genauso wenig Bedarf wie für die Magnetschwebebahn.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2024 22:44 von def.
Zitat
der weiße bim


1. Die Stammstrecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn wurde einst von Siemens errichtet mit vielen Subunternehmern. Heute fahren dort speziell für das Kleinprofil gebaute Fahrzeuge von DWM/Waggonunion, Orenstein&Koppel, LEW Hennigsdorf, Bombardier und Stadler.
Wie aus den TSB-Unterlagen und auch aus der Presse hervorgeht, befindet sich der Antrieb der Magnetschwebebahnwagen im Fahrzeug, nicht auf der Strecke wie bei der M-Bahn und beim Transrapid. Warum sollen nicht auch andere Hersteller entsprechende Wagen liefern können?


Das ist wie bei der Wuppertaler Schwebebahn. Da hatte auch lange Zeit kein Unternehmen Lust darauf, neue Fahrzeuge zu bauen. Es ist für wirtschaftlich denkende Unternehmen einfach eine ziemliche Herausforderung für ein exotisches Verkehrssystem neue Fahrzeuge zu bauen. Ist halt so, dass Eisenbahnen auf der Welt massenhaft vorhanden sind, Magnet-, Einschienen-, Hänge,- Luftkissen und andere Gadget-Bahnen. Das wird in 30 oder 100 Jahren vermutlich nicht anders sein, da man bisher kein Bahnsystem hat, das Eisenbahnsystemen überlegen ist.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.

Ähm, Leute? Was habt Ihr eigentlich jetzt konkret dagegen, wenn sich Abgeordnete vor Ort ein persönliches Bild dessen machen, worüber sie entscheiden bzw. wofür sie vorbereitende Planungsgelder bereitstellen sollen/wollen? Aus meiner Sicht gehört das zu deren Job und wäre daher so lange nicht zu beanstanden, wie der Großteil der Reisekosten - von einem kleinen Imbiss oder Umtrunk abgesehen - aus dem Etat des Abgeordnetenhauses selbst und eben nicht von Max Bögl bezahlt würde.

Problematisch ist m. E. nur, dass man nicht von jeder Fraktion je ein Mitglied des MVKU-Ausschusses nach Söderland fahren lassen möchte...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.

Ähm, Leute? Was habt Ihr eigentlich jetzt konkret dagegen, wenn sich Abgeordnete vor Ort ein persönliches Bild dessen machen, worüber sie entscheiden bzw. wofür sie vorbereitende Planungsgelder bereitstellen sollen/wollen? Aus meiner Sicht gehört das zu deren Job und wäre daher so lange nicht zu beanstanden, wie der Großteil der Reisekosten - von einem kleinen Imbiss oder Umtrunk abgesehen - aus dem Etat des Abgeordnetenhauses selbst und eben nicht von Max Bögl bezahlt würde.

Problematisch ist m. E. nur, dass man nicht von jeder Fraktion je ein Mitglied des MVKU-Ausschusses nach Söderland fahren lassen möchte...

Das Problem, das ich habe: Man versteift sich immer mehr auf eine (vermeintliche) Lösung und sucht dann krampfhaft ein Problem. Währenddessen bricht in der realen Welt der ÖV immer weiter zusammen, und dringend notwendige Ausbauten werden immer weiter verschleppt.

Eigentlich sollte Politik aber andersherum funktionieren: es gibt Probleme, und man diskutiert um die besten Lösungen, findet sie schließlich und setzt sie dann um.

Ich erlaube mir mal aufzuzählen:

1. Eine eskalierende Klimakrise, was für den hier diskutierten Bereich gleich zwei Folgen hat: der Verkehr muss endlich auch seinen Beitrag leisten, und im Zuge der Klimaanpassung müssen viel mehr Flächen entsiegelt werden.

2. Nachdem man >30 Jahre verschlafen hat, muss es nun schnell gehen. Eigentlich haben wir gar nicht die Zeit, erst Bahnlinien durch die halbe Stadt zu ziehen, es wären kurzfristige Maßnahmen gefragt: Ausbau des Bus-, Straßenbahn- und Radwegenetzes, Attraktivierung von Fußwegen, Rückbau von Parkplätzen und MIV-Fahrspuren. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass der Berliner Verkehr dank des konsequenten Wegsehens der "Polizei" bei gefährlichem Verhalten Autofahrender für Menschen außerhalb von Autos immer gefährlicher wird.

3. Natürlich braucht es auch mehr Kapazitäten in Schnellbahnen und Verbesserungen am Stadtrand und im Stadt-Umland-Verkehr - weil die Stadt wächst, aber auch, weil man möglichst viel MIV verlagern muss. Genau dafür gibt es ja sogar eine Projektsammlung: i2030. Die ist aber mehr Marketing als alles andere, und wahrscheinlich wäre selbst "i2060" noch gelogen.

Zur Lösung keines dieser Probleme trägt die Magnetschwebebahn etwas bei - oder nichts, was andere Verkehrsträger nicht auch lösen könnte. Dafür bindet sie Kapazitäten - in der Planung, in der politischen Diskussion, in der Öffentlichkeit, finanzielle.

Wie wäre es denn, wenn die gleichen Abgeordneten, statt zu einer Spaßfahrt aufzubrechen, mal einen ganzen Tag im Berliner Nahverkehr unterwegs wären? Vielleicht den halben im Rollstuhl? Da dürften sie unterm Strich viel mehr lernen, was sie für ihren Job brauchen, als auf einer Propagandaveranstaltung.

Letztlich liegen doch die Lösungen auf dem Tisch und sind vielfach erprobt - man weiß, was funktioniert und was nicht. Was funktioniert: eine Verkehrspolitik weg vom Auto, die auf Push- und Pullfaktoren setzt. Was nicht funktioniert: nur auf Pull-Faktoren zu setzen, also zu hoffen, dass der Autoanteil sinkt, wenn die Alternativen nur gut genug sind. Das unterschätzt nämlich völlig die Stärke von Gewohnheit und ignoriert komplett Erkenntnisse wie induzierten Verkehr (bzw. das Gegenteil, verschwindenden Verkehr [pdf].)

Aber genau hier setzt das Denken an, das die M-Bahn als Lösung für irgendwas propagiert: auf keinen Fall soll St. Auto gestört werden, aber wenn das ÖV-Angebot nur gut genug ist, gibt es weniger Autoverkehr. Nein, das funktioniert nicht.

Gutes Beispiel dafür übrigens Wien, bei dem heute mal wieder die Modal-Split-Zahlen veröffentlicht wurden: im Grunde ist der Autoanteil seit 10, 15 Jahren relativ konstant und schwankt nur im Bereich weniger Prozente. In diesem Zeitraum wurde(n)

- die 365-Euro-Jahreskarte eingeführt (viele Grüße an die SPD, die meint, das 29€-Ticket wäre ein Beitrag zur Verkehrswende),
- knapp 9 km U-Bahnstrecke eröffnet (wenn man von 15 Jahren ausgeht, sogar 14 km),
- 7 km Straßenbahn-Neubaustrecken eröffnet,
- die tangentiale S45 am Wochenende von 15- auf 10-min-Takte verdichtet,
- das Radwegenetz (von auch zu zaghaft und zu langsam) ausgebaut.

Und trotzdem ist der MIV-Anteil nicht deutlich gesunken. Das macht diese Ausbauten nicht überflüssig, ganz im Gegenteil, aber es zeigt, dass eben Pull-Maßnahmen allein nicht ausreichen. Vor diesem Hintergrund mag es wenig überraschen: auch in Wien ist jede Fahrspur, jeder Parkplatz heilig, und dort baut man auch gerade eine Schnellstraße, um Ortskerne zu "entlasten".



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2024 00:16 von def.
Zitat
def
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.

Ähm, Leute? Was habt Ihr eigentlich jetzt konkret dagegen, wenn sich Abgeordnete vor Ort ein persönliches Bild dessen machen, worüber sie entscheiden bzw. wofür sie vorbereitende Planungsgelder bereitstellen sollen/wollen? Aus meiner Sicht gehört das zu deren Job und wäre daher so lange nicht zu beanstanden, wie der Großteil der Reisekosten - von einem kleinen Imbiss oder Umtrunk abgesehen - aus dem Etat des Abgeordnetenhauses selbst und eben nicht von Max Bögl bezahlt würde.

Problematisch ist m. E. nur, dass man nicht von jeder Fraktion je ein Mitglied des MVKU-Ausschusses nach Söderland fahren lassen möchte...

Das Problem, das ich habe: Man versteift sich immer mehr auf eine (vermeintliche) Lösung und sucht dann krampfhaft ein Problem. Währenddessen bricht in der realen Welt der ÖV immer weiter zusammen, und dringend notwendige Ausbauten werden immer weiter verschleppt.

Eigentlich sollte Politik aber andersherum funktionieren: es gibt Probleme, und man diskutiert um die besten Lösungen, findet sie schließlich und setzt sie dann um.

Ich erlaube mir mal aufzuzählen:

(..)
.

Alles richtig, @def, aber leider meilenweit an meiner Frage vorbei..

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.

Ähm, Leute? Was habt Ihr eigentlich jetzt konkret dagegen, wenn sich Abgeordnete vor Ort ein persönliches Bild dessen machen, worüber sie entscheiden bzw. wofür sie vorbereitende Planungsgelder bereitstellen sollen/wollen? Aus meiner Sicht gehört das zu deren Job und wäre daher so lange nicht zu beanstanden, wie der Großteil der Reisekosten - von einem kleinen Imbiss oder Umtrunk abgesehen - aus dem Etat des Abgeordnetenhauses selbst und eben nicht von Max Bögl bezahlt würde.

Problematisch ist m. E. nur, dass man nicht von jeder Fraktion je ein Mitglied des MVKU-Ausschusses nach Söderland fahren lassen möchte...

Das klingt bei dir so, als ob das eine banale Nebenerscheinung wäre, dabei ist das das Hauptproblem an der Geschichte und erinnert stark an dunkle Zeiten, von denen ich annahm, wir hätten sie hinter uns gelassen.
Zitat
Wutzkman
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Als Nachtrag: Auch die taz hat über die Reise zur "ÖPNV-Waschmaschine" Magnetbahn berichtet. Und die Staatssekretärin Claudia Stutz hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss auf die Frage der AfD, ob das ein unangemessenes Verhalten des VBB war, nur CDU- und SPD-Abgeordnete einzuladen: "Die Frage ist für mich offen."

Interessante Info: Die Abgeordneten zahlen selbst...

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus ihrem Privatvermögen.

Ähm, Leute? Was habt Ihr eigentlich jetzt konkret dagegen, wenn sich Abgeordnete vor Ort ein persönliches Bild dessen machen, worüber sie entscheiden bzw. wofür sie vorbereitende Planungsgelder bereitstellen sollen/wollen? Aus meiner Sicht gehört das zu deren Job und wäre daher so lange nicht zu beanstanden, wie der Großteil der Reisekosten - von einem kleinen Imbiss oder Umtrunk abgesehen - aus dem Etat des Abgeordnetenhauses selbst und eben nicht von Max Bögl bezahlt würde.

Problematisch ist m. E. nur, dass man nicht von jeder Fraktion je ein Mitglied des MVKU-Ausschusses nach Söderland fahren lassen möchte...

Das klingt bei dir so, als ob das eine banale Nebenerscheinung wäre, dabei ist das das Hauptproblem an der Geschichte und erinnert stark an dunkle Zeiten, von denen ich annahm, wir hätten sie hinter uns gelassen.

Naja, gute Nachwende-Tradition: die Koalition aus schwarzer und roter CDU muss das Land Berlin noch Jahre und Jahrzehnte im negativen Sinne beschäftigen. Die Koalition in den 90ern endete im Bankenskandal, der dann zu einem Jahrzehnt besinnungslosen Sparens führte, dessen Folgen uns wiederum bis heute beschäftigen. Die Koalition 2011-16 endete mit dem Flughafendesaster und einem Wagenmangel bei der U-Bahn. Mal schauen, was das Erbe der aktuellen Koalition ist. Vielleicht eine Art Worst-of aus früheren Koalitionen, garniert mit einer explorienden Anzahl von Verkehrstoten.

(Oh nein, jetzt habe ich die heilige Regierung wieder kritisiert. Mal schauen, was die nächste Eskalationsstufe des Abgastrolls ist. Wahrscheinlich bin ich nun der deutsche und der sowjetische Typ mit dem Oberlippenbart in einer Person. Und außerdem sind sowieso die Grünen schuld.)

Zitat
Arnd Hellinger
Alles richtig, @def, aber leider meilenweit an meiner Frage vorbei..

Nö, genau der Kern. Eine Propagandaveranstaltung ist keine Grundlage für eine sinnvolle Entscheidung.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2024 10:41 von def.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Latschenkiefer
Weiterhin gelten folgende "Herausforderungen":
1.) Es gibt nur einen Hersteller, also kein Wettbewerb. Wenn man Pech hat, geht Bögl pleite und niemand kann neue Fahrzeuge liefern.
2.) Was kann das Ding, was Straßenbahn, U-Bahn oder S-Bahn nicht bereits können?

1. Die Stammstrecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn wurde einst von Siemens errichtet mit vielen Subunternehmern. Heute fahren dort speziell für das Kleinprofil gebaute Fahrzeuge von DWM/Waggonunion, Orenstein&Koppel, LEW Hennigsdorf, Bombardier und Stadler.
Wie aus den TSB-Unterlagen und auch aus der Presse hervorgeht, befindet sich der Antrieb der Magnetschwebebahnwagen im Fahrzeug, nicht auf der Strecke wie bei der M-Bahn und beim Transrapid. Warum sollen nicht auch andere Hersteller entsprechende Wagen liefern können?

2. Das Ding fährt (wie vor 35 Jahren die M-Bahn) fahrerlos. An Personal für die monotone, aber sehr verantwortungsvolle Arbeit als Triebfahrzeugführer mangelt es inzwischen an meisten. Seit 1987 ist es in Deutschland gesetzlich zulässig, Straßenbahnwagen auf straßenunabhängigem Fahrweg fahrerlos zu betreiben. Bei konventioneller Straßenbahn und S-Bahn gibt es diese Möglichkeit nicht und um das bestehende U-Bahnnetz unter Betrieb entsprechend auszurüsten, werden noch Jahrzehnte vergehen. Diese Entwicklung wurde bei der BVG und beim Senat komplett verschlafen. Das Star-Projekt endete mit dem Abschluss der Bundesförderung und wurde nicht in die Praxis überführt, weil ein Überhang an billigen Arbeitskräften beschäftigt werden musste.

Es gibt da aber einen klitzekleinen Unterschied: soweit ich weiß, und ich kann da komplett falsch liegen, wurden die Hoch- und Untergrundbahnen damals aber von Siemens und AEG selbst gebaut und eigenwirtschaftlich betrieben. Die wurden doch erst nach dem 1. WK verstaatlicht.
Wenn Bögl jetzt irgendwo eine Strecke selbst baut und eigenwirtschaftlich betreibt, soll es mir recht sein. Dann braucht es den ganzen NKU-Kram nicht, bindet keine öffentlichen Planungskapazitäten, das betriebliche Risiko landet nicht beim Steuerzahler, usw.
Wenn Bögl der Stadt eine Anwendungsstrecke „schenkt“ und die Leute dann von mir aus mit dem 49 Euro-Ticket da mit fahren dürfen (einen zusätzlichen Fahrpreis wird wohl niemand bezahlen), dann soll es mir recht sein. Auf keinen Fall sollten jedoch Steuergelder für den Bau aufgewendet werden. Es reicht dann schon, wenn Steuergelder für den Betrieb aufgebracht werden müssen.
[bahnblogstelle.com]

Herr Söder meldet sich zum Thema...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Die Hauptchance, die ein solches System vielleicht gehabt hätte, war eine Verringerung der Sicherheitsstandards gegenüber denen der Eisenbahn. Dafür konnte man argumentieren, dass allein der unabhängige Fahrweg jegliche Unfallrisiken vermeidet und somit so etwas wie Crashtestnormen entbehrlich sind. So konnte man mit Fahrzeugen, die nicht mal den Normen für langsam befahrene Nebenstrecken genügen würden, mit über 400 km/h fahren.

Leider hat der Unfall auf der Transrapidteststrecke gezeigt, dass dies ein Trugschluss ist, insofern wird sich wohl auch Bögl mit den anspruchsvollen Vorgaben für den Schienenfahrzeugbau beschäftigen müssen und daran könnte das Konzept auch noch gut scheitern.
Zitat
Harald Tschirner
[bahnblogstelle.com]

Herr Söder meldet sich zum Thema...

Spannend. Wurde Gargamel schon befragt? Dessen Meing zum Thema ist doch sicherlich genauso relevant wie die von Könich Maggus I.
Zitat
Wutzkman
Zitat
Harald Tschirner
[bahnblogstelle.com]

Herr Söder meldet sich zum Thema...

Spannend. Wurde Gargamel schon befragt? Dessen Meing zum Thema ist doch sicherlich genauso relevant wie die von Könich Maggus I.

Naja, bevor durch sein Engagement die Frankenmetropole uns Berliner das hochwertige Verkehrsmittel, auf das wir alle dringend warten, wegschnappt, sollten wir uns lieber nicht zulange mit Bedarfsprüfungen und solchem Firlefanz aufhalten, sondern einfach mal pauschal 20-30 km TSB verbindlich bestellen. Da findet sich schon ein Platz für, wenn es geliefert wird...
Zitat
Lopi2000
Zitat
Wutzkman
Zitat
Harald Tschirner
[bahnblogstelle.com]

Herr Söder meldet sich zum Thema...

Spannend. Wurde Gargamel schon befragt? Dessen Meing zum Thema ist doch sicherlich genauso relevant wie die von Könich Maggus I.

Naja, bevor durch sein Engagement die Frankenmetropole uns Berliner das hochwertige Verkehrsmittel, auf das wir alle dringend warten, wegschnappt, sollten wir uns lieber nicht zulange mit Bedarfsprüfungen und solchem Firlefanz aufhalten, sondern einfach mal pauschal 20-30 km TSB verbindlich bestellen. Da findet sich schon ein Platz für, wenn es geliefert wird...

20 - 30 km reichen doch aber für unsere visionäre U0 gar nicht aus. Und die muss mit dem TSB gebaut werden, schließlich soll sie bestehende Hindernisse überfahren.
Zitat
Wutzkman
Und die muss mit dem TSB gebaut werden, schließlich soll sie bestehende Hindernisse überfahren.

Wir haben doch genug Autofahrende, die bestehende Hindernisse überfahren, brauchen wir dazu wirklich das TSB?
Du meinst, die Probleme des MIV können mit Hilfe des MIV gelöst werden? Genial, jetzt brauchen wir die CDU wirklich nicht mehr.
Zitat
Wutzkman
Du meinst, die Probleme des MIV können mit Hilfe des MIV gelöst werden? Genial, jetzt brauchen wir die CDU wirklich nicht mehr.

Wenn ich vom Saufen Kopfschmerzen habe, hilft auch immer nur weiter saufen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Wutzkman
Du meinst, die Probleme des MIV können mit Hilfe des MIV gelöst werden? Genial, jetzt brauchen wir die CDU wirklich nicht mehr.

Richtig. Wenn genug Hindernisse überfahren werden, stören sie St. Auto weniger. Allein im ersten Quartal wurden ja allein in Berlin ca. zehn Hindernisse dauerhaft beseitigt. Danke Kai, danke Iris, danke Manja, danke Dirk!
Bitte Dr. Giffey nicht vergessen!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen