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elbfreak
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Achterbahn
Meiner Meinung ist der Hauptbahnhof vollkommen überlastet und sollte in dieser Form nicht weiterbestehen. Statt dessen sollten aus dem Süden kommende Züge im Südbahnhof HARBURG enden und aus dem Nordwesten kommende Züge im Nordbahnhof ALTONA. Einige Züge, z.B. aus Osten und Nordosten, können weiter im dann entlasteten Hauptbahnhof enden oder auch hindurchfahren. Sicher wären damit einige Unbequemlichkeiten verbunden. Zwischen den drei Bahnhöfen müßte eine Expreßverbindung eingerichtet werden. Natürlich sind das Spinnereien, aber in solchen Dimensionen müßte man denken, um nicht nur herumzuwurschteln, sondern das Verkehrsproblem wirklich zu lösen.
In einer eingeschränkten Art gibt es diese Situation schon heute, so fahren die Züge, die nicht in den Hauptbahnhof passen nach Altona, das sind die RE6 nach Westerland und die RB71 nach Wrist, wobei ich bei der RB71 nicht weiß, ob dies auch gewollt ist. Außerdem fährt die RB31 teilweise nur bis Harburg, wobei bei den südlichen Strecken grade der Wunsch bestand diese zum Hauptbahnhof zu führen, was in den letzten Jahren auch massiv verstärkt worden ist. Früher fuhren die Züge aus Kiel und Flensburg auch nach Altona, das kommt bei Bauarbeiten auch noch, daher wäre es ein wenig eine Rückkehr zum früheren Status.
Das ließe sich noch erweitern: RE aus Lübeck irgendwo in Wandsbek oder Hasselbrook (ab)brechen, RE aus Rostock in Bergedorf enden lassen.
Wenn dort denn die jeweilige Anbindung mit innerstädtischem SPNV (U-Bahn/S-Bahn) gut genug wäre, könnte man vielleicht drüber nachdenken, aber... selbst wenn die U4 nach Harburg verlängert würde und die U2 nach Bergedorf um die Last von den S-Bahnen zu nehmen; wenn du zum Hbf oder drüber hinaus willst, willst du zum Hbf und kotzt, wenn dein Zug in Harburg endet (wo nur wenige hinwollen). Mit Altona ist das nicht ganz so dramatisch. (Altona ist mehr Hamburg als Harburg oder Bergedorf es sind.)
Das wäre dann so ähnlich wie bspw. in Paris, wo die Stadt bei der Einführung der Eisenbahn schon zu groß war, um eine Verbindung quer durch das eng gebaute Gebiet zu prügeln. Regionalverbindungen enden am Rand, durch die Stadt geht's nur mit dem "Schnell"verkehr.
=> Umstieg, Fahrzeitverlängerung, unattraktiv.
Das wäre zwar ein ordentliches, einheitlich durchgezogenes Schema (gleiches Unrecht für alle) aber es wäre nicht fahrgastfreundlich.
EDIT: Das ändert nur leider nichts daran, dass es natürlich stimmt, dass man die Verbindungsbahn und mit ihr den Hbf nur entlastet bekommt, indem man
- mehr Gleise baut (auf Verbindungsbahn bzw. Hbf oder woanders entlang),
- Züge früher enden lässt (dann fahren sie halt nicht, die Passagiere schaffen das schon)
- Züge woanders entlang führt (vgl. "Gleise woanders bauen")
Das, was Hamburg nicht braucht, ist einen noch unattraktiveren Schienennahverkehr.
Ich habe an dieser Stelle gefühlt eine halbe gesamtheitliche Abhandlung getippt mit "zusätzliche Elbquerung" und "Fernbahnhof nur sinnvoll, wenn Umsteigemöglichkeit". Man kommt da einfach vom Hundertsten ins Tausendste, weil im Hamburger ÖPNV/SPNV so vieles miteinander verknüpft vergurkt wurde. Damit will ich euch aber nicht langweilen, weil ihr das alle selber wisst!
Das Fazit ist aber: Hamburg hat so lange gebremst, dass es nun dringend Investitionen in den ÖPNV braucht, die mit dem Umbau der Berliner Gleise nach der Wende (Stichwort: Pilzkonzept) vergleichbar sein dürften, sonst wird es immer eine Flickschusterei bleiben, die mehr schlecht als recht funktioniert, weil genug Leute ein Auto haben (was aber zunehmend nicht mehr selbstverständlich sein wird).
Wir hatten hier im Forum mal festgestellt, dass eine unterirdische Elbquerung für S- oder Regional/Fernbahn von Altona aus nicht möglich ist, weil zu wenig Strecke da ist, um tief genug abzutauchen. Meine kleine Buntstift-Träumerei: von Diebsteich aus dürfte die Strecke reichen. ;-)
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.06.2017 00:26 von Lost Crusader 42.