Citybahn wiesbaden
17.05.2019 15:15
Hey weiß jemand darüber bescheid ob und wann die City Bahn in Wiesbaden gebaut werden soll? Ich habe davon gehört, aber auch, dass es Unstimmigkeiten gibt und dass wohl schon lange darüber diskutiert wird. Eigentlich schon seit Jahren soweit ich weiß. Kann mir da jemand genauere Auskunft geben? Danke
Re: Citybahn wiesbaden
19.05.2019 15:50
Re: Citybahn wiesbaden
04.06.2019 10:39
Besonders die FDP hat in der Vergangenheit ein ziemlich übles Spiel gespielt, um Stimmung gegen die City-Bahn in Wiesbaden zu machen. Ich hatte mich anlässlich eines Besuches Ende letzten Jahres mit mehreren Wiesbadenern darüber unterhalten. Vermutlich spielt es eine Rolle, dass Wiesbaden schon vor dem zweiten Weltkrieg große Teile seiner Straßenbahnstrecken stilllegte und auf Busbetrieb umstellte, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. In Wiesbaden waren die Braunen stets sehr stark präsent und die waren ja bekanntlich ausgesprochen Auto-affin!

Mit starker Rückenstärkung und Rückendeckung der FDP hatte sich in Wiesbaden eine sogenannte Bürgerinitiative gegründet, der es leider mehrfach gelungen ist, den Bau der City-Bahn zu torpedieren. Hier ein Foto von einem Transparent an der Strecke der neuen City-Bahn. Das Foto wurde von mir in der Biebricher Allee aufgenommen, vom Omnibus aus. Zur Streckenführung durch die Biebricher Allee heißt es bei www.dialog.citybahn-verbindet.de:

"Die Biebricher Allee hat sich als schnellste Verbindung zwischen den Rhein-Stadtteilen und dem Hauptbahnhof erwiesen. Die Straße ist ausreichend breit für eine eigene CityBahn-Spur, sodass CityBahn und Autoverkehr sich nicht gegenseitig behindern. Durch die Erschließung der Wohngebiete entlang der Allee können viele potenzielle Fahrgäste angebunden werden. An der Biebricher Allee bleibt der Charakter der Baumallee erhalten. Der Fahrdraht lässt sich mit dem Baumbestand kombinieren."
Im Bereich der drei Haltestellen: Soll in der Abwägung eher der Erhalt möglichst vieler Bäume oder der Erhalt einer eigenen Auto-Fahrspur Vorrang bekommen?" Wer mal in den Dialog reinschaut, der erkennt schnell, dass die City-Bahn vor allem von Autofahrern und ihren Lobby-Gruppen bekämpft wird. [www.dialog.citybahn-verbindet.de]


Re: Citybahn wiesbaden
14.07.2019 13:36
WEbsite des Projekts

Da diese Wiesbadener Straßenbahn mit der Mainzer verbunden werden soll, die laut Wikipedia auf Meterspur (1000 mm) fährt, muß die Wiesbadener Tram auch auf Meterspur fahren. Verlängerung über noch vorhandene Eisenbahngleise ist also nicht möglich, ohne Gleise neu zu verlegen.


immer noch keine richtige sig
Re: Citybahn wiesbaden
16.08.2020 12:48
Ob nun auf Meterspur oder auf Normalspur. Die Breite der Wagen sind entscheidend für die Kapazität, nicht die Breite der Fahrspur.
Die Stadtbahn Bielefeld zum Beispiel hat ca 35 m lange Fahrzeuge. Zwei zusammengekuppelte sind 70 m lang. und können jeweils rund 240 Fahrgäste aufnehmen, zusammen also fast 500 Fahrgäste, davon rund 100 auf Sitzplätzen. Die neuen Bielefelder Stadtbahnfahrzeuge besitzen eine Klimaanlage, was den Fahrgastkomfort gerade im Sommer erheblich erhöht. Infos aus: [de.wikipedia.org]
Re: Citybahn wiesbaden
16.08.2020 13:01
Am Sonntag, 1. November 2020, findet in Wiesbaden ein Bürgerentscheid zur Citybahn statt.
Infos über die Citybahn gibt es unter anderem hier: [procitybahn.de]

Und so lautet die Frage des Bürgerentscheides:
„Soll der Verkehr in Wiesbaden, zur Vermeidung von Staus und weiteren Verkehrsbeschränkungen für den Autoverkehr, durch eine leistungsfähige Straßenbahn (CityBahn) von Mainz kommend über die Wiesbadener Innenstadt bis Bad Schwalbach weiterentwickelt werden, um Verkehrszuwächse aufzufangen und Umweltbelastungen (Luftverschmutzung, Lärmbelastung) zu verringern?“
Quelle:
[wiesbaden-lebt.de]

Anfangs gab es Einwände der FDP gegen diese Fragestellung, die jedoch vom hessischen Innenministerium nicht bestätigt werden konnten.
Keinen Erfolg hatte die FDP mit ihren Einwänden: Das Hessische Innenministerium hat an der City-Bahn-Frage, die am 1. November den Bürgern zur Abstimmung gestellt wird, nichts auszusetzen."
Quelle:
[rhein-main-wochenblatt.de] Seite 13

Der FDP hatte es offensichtlich nicht gepasst, dass die Fragestellung deutlich macht, dass eine Ablehnung der City-Bahn mit erheblichen zunehmenden Verkehrsproblemen verknüpft ist.
Re: Citybahn wiesbaden
08.09.2020 09:45
So plakatieren die Gegner der City-Bahn: (Bild 1)
Und so deren Befürworter: (Bild 2)
Beide Fotos wurden in der Biebricher Allee aufgenommen, die Fahrstrecke der neuen City-Bahn.


Re: Citybahn wiesbaden
19.09.2020 11:11
"In Wiesbaden haben am Samstagnachmittag rund 600 Personen für den Bau einer Straßenbahn demonstriert. Sie soll unter anderem Bad Schwalbach, Wiesbaden und Mainz verbinden." Darüber hat die hessenschau am 5.9.2020 berichtet [www.hessenschau.de]
Viel Erfolg und viele solidarische Grüße aus der Stadtbahnstadt Hannover!
Re: Citybahn wiesbaden
21.09.2020 22:40
[procitybahn.de]
Hier geht es zu den Briefwahlunterlagen!
Re: Citybahn wiesbaden
31.10.2020 14:38
"Wenige Themen stoßen im Rahmen der CityBahn-Diskussion auf derart emotionale Reaktionen wie die geplante Streckenführung über die Biebricher Allee und die Folgen für deren Baumbestand. Da wundert es auch nicht, dass hier besonders Ängste geschürt werden und Falschinformationen im Umlauf sind." Heißt es auf der Internet-Seite Pro-City-Bahn: [procitybahn.de]
Tatsächlich ist es den City-Bahn-Gegnern auf der Biebricher Allee gelungen, quasi jeden Baum mit einem entsprechenden Plakat zu versehen. (Bild)
Und so kommt es zu der kuriosen Situation, dass die FDP sich als Bäumeretter profiliert, während sie andernorts immer wieder dafür plädiert, Bäume abzuholzen, um Platz zu schaffen für mehr Autoverkehr (siehe zum Beispiel Dannenröder Forst)
Tatsächlich arbeiten die City-Bahn-Gegner hier massiv mit falschen Darstellungen. Wer sich die Planungsunterlagen ansieht, der durchschaut schnell den perfiden Trick der City-Bahn-Gegner:
[procitybahn.de]
Die Frankfurter Rundschau berichtet über die Richtigstellung durch Pro-Citybahn-Sprecher Mathias Lück: "Lück kommt zu einem erfreulichen Ergebnis: „Von den 436 Bäumen in der Biebricher Allee etwa müssten nach derzeitigem Entwurfsstand nur 42 fallen“, sagt er. Die Linden auf beiden Seiten der Allee dürften bis an den Herzogsplatz am anderen Ende stehen bleiben. „Bäume sind ein emotionales Thema."
[www.fr.de]


Re: Citybahn wiesbaden
15.11.2020 11:31
Die Abstimmung Pro City Bahn ist gescheitert an einer Mischung aus Resignation aufgrund der aktuellen Corona-Lage, die Abstimmung fiel genau in den Start der zweiten Welle, und einem Haufen Falschinformationen derjenigen, die einen guten ÖPNV in Wiesbaden hintertreiben wollen.
Bleibt die Hoffnung, dass die Abstimmung unter besseren Rahmenbedingungen möglichst bald wiederholt werden kann, oder dass die Politik nach Ablauf der Bindungsfrist selbstständig aktiv den Ausbau eines guten ÖPNV in Wiesbaden vorantreibt.
Solange das heilige Blech, die "freie Fahrt für freie Bürger" und der an den Haaren herbeigezogene Anspruch auf einen Parkplatz über allem anderen steht, wird sich nichts ändern. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit (saubere Luft zum Atmen) und die Verkehrsbedürfnisse der "sich nicht individuell-motorisiert fortbewegenden Bevölkerungsteile" werden sich solange hinten anstellen müssen, solange der verkehrspolitische Geist der 60er Jahre sein Unwesen treibt. Einfach nur traurig und ein absolutes Armutszeugnis...

Da fängt man an, am Sinn der Befragung von Bürgern zu zweifeln, einerseits sind diese zu kurzsichtig und erkennen das große Ganze, die Konsequenzen ihres Handelns nicht, andererseits sind sie zu sehr beeinflussbar, insbesondere durch eine besonders laute Minderheit, die um ihre eigenen Interessen bangt und krampfhaft-verzweifelt um deren Erhalt kämpft. Davon mal abgesehen mangelt es auch an Politikern mit Rückgrat, die den Kopf nicht in den Sand stecken und sich gegen die Betonköpfe durchsetzen sowie hinter ihren Projekten stehen, egal welcher Gegenwind kommen mag, zumal die Wahlbeteiligung diesmal lachhaft gering war und diese Farce von Abstimmung nicht wirklich ernst genommen werden kann, da kaum repräsentativ.

Oder kürzer gefasst: Deutschland ist noch nicht soweit, die Verkehrswende wird noch lange auf sich warten müssen, es muss zunächst zum großen Knall kommen, die Leute an den Abgasen ersticken und in der Blechlawine ertrinken, ggf. noch wirtschaftlich so richtig hart getroffen werden (eine neue Ölkrise oder ähnliches), ehe sie einsehen, dass es so nicht weitergehen kann und nachhaltige Veränderungen dringend gefordert werden.

Maßloses Unverständnis und pure Enttäuschung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2020 21:32 von J. aus Hakenfelde.
Re: Citybahn wiesbaden
21.12.2020 18:48
Zitat
J. aus Hakenfelde
Solange das heilige Blech, die "freie Fahrt für freie Bürger" und der an den Haaren herbeigezogene Anspruch auf einen Parkplatz über allem anderen steht, wird sich nichts ändern. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit (saubere Luft zum Atmen) und die Verkehrsbedürfnisse der "sich nicht individuell-motorisiert fortbewegenden Bevölkerungsteile" werden sich solange hinten anstellen müssen, solange der verkehrspolitische Geist der 60er Jahre sein Unwesen treibt. Einfach nur traurig und ein absolutes Armutszeugnis...

Dem kann ich nur zustimmen. Wiesbaden hat eine große Chance verpasst, die Verkehrsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern.
Mit Fake-News und Falschbehauptungen haben die Gegner der City-Bahn in vielen Abstimmungsbezirken fern von den am stärksten belasteten Straßen Mehrheiten erzielt, während in den innerstädtischen Bezirken die City-Bahn-Befürworter in der Mehrheit waren. Aber leider zahlenmäßig insgesamt in der Unterzahl.

Wiesbadens Innenstadt, wird in den nächsten Jahren weiterhin vom Autoverkehr malträtiert werden und dadurch an Attraktivität verlieren. Das juckt die Autobesitzer in den Außenbezirken erst mal wenig. Aber langfristig werden sie mit dem Vorwurf leben müssen, dass sie Wiesbaden zu einem echten Drecksloch haben verkommen lassen mit ihrem selbstsüchtigen Festhalten an einem Verkehrssystem, dass Anfang der 60er-Jahre noch als "chic" galt, aber schon Ende der 60er-Jahre seine Schattenseiten offenbarte. Davor verschließen zahlreiche Menschen besonders in Wiesbaden bis heute die Augen.

Die sich heute als Sieger fühlen und mit hohlen Versprechungen wie Wasserstoffbusse, die problemlos im fließenden Autoverkehr "mitschwimmen", Punkten konnten, werden feststellen, dass sich ihr Sieg zu einer Niederlage für die Stadt umkehren wird. Um so wichtiger ist es jetzt, weiter an den Planungen für eine Straßenbahn in Wiesbaden fest zu halten und diese Planungen erneut zur Abstellung zu stellen, wenn der dumpfe Sieges-Rausch bei den Bürger*innen, die jetzt noch gegen die Straßenbahn stimmten, verflogen ist und sich in Anbetracht von mit Autos überfüllten und verstopften Straßen Katerstimmung darüber breit macht, das Wiesbaden mehr und mehr an Renommé verliert.

Mainz hatte im Vergleich zu Wiesbaden das Glück, so muss man es wohl aus heutiger Sicht beurteilen, dass Industrie-starke Mainzer Stadtteile auf der Wiesbadener Rheinseite durch die Nachkriegs-Neuordnung der Stadt Wiesbaden zugeschlagen wurden. Das trug dazu bei, dass Wiesbaden schneller und zu mehr Geld kam, als Mainz. Leider wurde das Geld in eine verfehlte einseitig auf das Auto ausgerichtete Verkehrspolitik investiert, und der schon von den @#$%& betriebene Abbau der Straßenbahn zügig vorangetrieben.

Zu solchen Kapriolen fehlte Mainz schlicht das Geld, was dazu beigetragen hat, dass sich Mainz heute als eine Straßenbahnstadt glücklich schätzen darf, während die abgasgeschwängerte Wiesbadener Luft vielen Wiesbadenern zunehmend das Hirn vernebelt.

Einen gute Zusammenfassung der Ereignisse rund um die Abstimmung veröffentlichte die taz vom 2.11.2020: Hier die Überschrift:
"Autofans stoppen Tramprojekt
Die hessische Landeshauptstadt soll keine Straßenbahn bekommen. Das Argument dagegen: Für die Tram würden Parkplätze geopfert."
Und hier der Link zum ganzen Artikel:
[taz.de]

Statt wenige Menschen in vielen Autos könnten viele Menschen in wenigen Straßenbahnen die Theodor-Heuss-Brücke befahren, um von Mainz nach Wiesbaden zu kommen:
Aber leider hat Wiesbaden jetzt erst mal beschlossen nicht vorwiegend Menschen, sondern vor allem viele Autos in die Stadt reinfahren zu lassen.


Zitat
J. aus Hakenfelde
Das Recht auf körperliche Unversehrtheit (saubere Luft zum Atmen)

Etwas OT, aber in London ist jetzt gerade 'air pollution' als Todesursache in einen Totenschein eingetragen
Re: Citybahn wiesbaden
23.12.2020 21:58
@christian schmidt Das ist ganz und gar nicht abseits vom Thema, sondern mittendrin:
"Ella lebte 25 Meter entfernt von einer stark befahrenen Verkehrsader in Südlondon. In den Tagen vor ihrem Tod war die dortige Schadstoffbelastung ungewöhnlich hoch, weshalb der zuständige Gerichtsmediziner Philip Barlow am Mittwoch in nüchternem englischen Rechtsjargon zu Protokoll gab, dass Asthma verstärkt durch das Ausgesetztsein an exzessiver Luftverschmutzung zu Ellas Tod führte." Quelle: taz vom 17.12.2020 Londons tödlich dreckige Luft [taz.de]
Ella Adoo-Kissi-Debrah hieß das Mädchen, das an Luftverschmutzung starb. Auch die taz (siehe Link) und mehrere andere deutsche Medien berichteten. Vielen Dank für den Hinweis!
Re: Citybahn wiesbaden
14.10.2022 08:49
Gerne würde ich das Thema wieder etwas aufleben lassen, da es - wie es für mich von außen scheint - spannenderweise einen besonderen Dreh bekommen hat. Insgesamt ist der Prozess mit abschließenden Volksentscheid natürlich etwas Einzigartiges in Deutschland, ein wahres Reallabor. Auch wenn der Ausgang, zumindest für uns als Freunde des ÖPNV, wenig positiv ausgefallen ist, so bringt das doch etliche Lehren mit sich, die zukünftig berücksichtigt werden könnten.

Hier nun zunächst die aktuelleren Artikel:
[www.faz.net]
[www.hessenschau.de]
[www.fr.de]

Ich selbst komme aus Berlin, kenne also die Verhältnisse vor Ort fast gar nicht. Aber ich vermute, auch aufgrund der Einkommensstruktur in Wiesbaden, dass der MIV-Anteil ohnehin erheblich sein wird. Wenn nun der Busverkehr noch unattraktiver ist, wird das sicherlich entsprechende Auswirkungen auch für Autofahrer haben. Also gewissermaßen ein absehbares Ergebnis der Ablehnung der Citybahn, verbunden mit einer halb erwartbaren Personalsituation bei der ESWE.

Was ich hingegen seit Anfang der Diskussion in Wiesbaden nicht verstanden habe: Warum hatte die Lokalpolitik, zumindest die Parteien, die für die Citybahn waren, keinen Plan B in der Hinterhand? Auch nach dem Volksentscheid hätte absolut gar nichts gegen einen BRT-(Citybahn-Vorlauf-)Betrieb gesprochen. Man hätte doch die Beschaffung von Doppelgelenkbussen und die Planung von Bustrassen wenigstens in Alternativplanungen einbeziehen können.

Stattdessen hat man ein paar Kombispuren ausgewiesen (bitte korrigiert mich, falls ich das falsch aufgenommen habe) und wundert sich über die deutlich absinkende Attraktivität, verstärkt durch ein schlechteres Angebot, das auch vom nicht vom Himmel fallenden Personalmangel herrührt. Wie kurzsichtig ist denn die Wiesbadener Kommunalpolitik bitte?
Re: Citybahn wiesbaden
14.10.2022 11:55
Zitat
hvhasel
Gerne würde ich das Thema wieder etwas aufleben lassen, da es - wie es für mich von außen scheint - spannenderweise einen besonderen Dreh bekommen hat. Insgesamt ist der Prozess mit abschließenden Volksentscheid natürlich etwas Einzigartiges in Deutschland, ein wahres Reallabor. Auch wenn der Ausgang, zumindest für uns als Freunde des ÖPNV, wenig positiv ausgefallen ist, so bringt das doch etliche Lehren mit sich, die zukünftig berücksichtigt werden könnten.

Gute Idee. Habe leider grad nur zeit für diese etwas knappe Antwort:
Plan B ist die Verstärkung des Omnibusverkehrs. Auch die Anlage von mehr Busspuren.
Leider war die Stimmungsmache gegen die Citybahn von Seiten besonders der FDP so dominierend, dass es schwer war, mit Argumenten dagegen anzugehen.

Vielleicht gelingt es jetzt leichter, zusätzliche Busspuren durchzusetzen, auch auf Kosten des Autoverkehrs, weil die Verwaltung ja sagen kann: Die Citybahn wolltet ihr nicht, also kommen jetzt mehr Busse.
Re: Citybahn wiesbaden
17.10.2022 11:13
Zitat
Jules
Vielleicht gelingt es jetzt leichter, zusätzliche Busspuren durchzusetzen, auch auf Kosten des Autoverkehrs, weil die Verwaltung ja sagen kann: Die Citybahn wolltet ihr nicht, also kommen jetzt mehr Busse.

Genau, das trifft den Punkt.

Ich hätte es aber noch radikaler weitergedacht. Der Plan B war in der tatsächlichen Ausprägung irgendwie keine Angebotsverbesserung. Einerseits sind herkömmliche Bussonderfahrstreifen in Deutschland mangels Überwachung meist eh nur eine bessere Mogelpackung. Dann noch als Kombispuren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Andererseits frage ich mich, wie ein anderer Antrieb (E-Bus) für den Fahrgast einen deutlichen Vorteil bringen soll. Gut, ein wenig leiser ist das Fahrzeug dann, aber die Zuverlässigkeit und Reisegeschwindigkeit ist doch für die Attraktivität viel wichtiger.

So ein BRT-System hätte aber quasi eine Citybahn auf Rädern bedeutet. Das, ganz ohne den Plebiszit zu missachten. Hier nur eines von zahlreichen Beispielen: [en.wikipedia.org]
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