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Dürfen Busfahrer Fahrscheine einziehen?
geschrieben von Zephyr 
Hallo maraxla26,

> Um das mal ganz klar zu sagen, Das sind
> Einzelfälle!!!

Naja, ich habe erst Freitag wieder erlebt, wie einer meinte dem Fahrer erklären zu müssen, wie er seinen Beruf zu machen hat. Und das mit dem typisch aggressiven Unterton.


> Wenn du bei deinem Lebensmitteleinzelhändler
> deines Vertrauens deine Lebensmittel bekommst,
> musst du denn nicht auch bezahlen? Das du bezahlts
> ist doch die regel oder??? Nichts anderes ist das
> mit dem vorzeigen der Fahrkarte.

Wieso bin ich hier jetzt Reflexionsfläche? Dein Beispiel hinkt, nein es ist beiseitig amputiert. Wenn ich beim Händler zahle, fragt mich am Ausgang aber keiner mehr, ob ich das auch wirklich bezahlt habe.


> Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo dein Problem ist
> deinen Fahrausweis an Sonntagen und Feiertagen
> sowie nach 21 Uhr beim Busfahrer vorzuzeigen.

Wo habe ich das denn geschrieben?

Das alles hat nur an einem Punkt sein Ende und dieses glorifizieren eines geradezu pathologischen Kontrollzwangs geht eindeutig zu weit.


> Und aus Erfahrung lass dir sagen, die am lautesten
> stänkern und rum jammern sind die die keinen
> Fahrausweis haben, oder anderswie bescheißen!!!

Ich hab's leider auch schon häufig anders herum erleben dürfen. Da fragt man sich dann allerdings, wieso die Leute - die gezahlt haben - Nichtzahlern "helfen" wollen.



Viele Grüße,
Boris
Zitat
Doch, ziemlich sogar. Bei Eigentwirtschaftlichkeit sehe ich einen grundlegenden Unterschied zum hier angewandten System.
Ich sehe da keinen Unterschied. Alle Verkehrsbetriebe arbeiten eigenwirtschaftlich oder sollten es zumindest. Das heißt, die Verkehrsbetriebe sollen ihre Kosten in erster Linie aus Fahrgeldeinnahmen abdecken und nur dann öffentliche Zuschüsse erhalten, wenn die Fahrgeldeinnahmen die Kosten nicht abdecken.

Zitat
Ende der 80er Jahre ist lang her. Heute werden Fahrer bespuckt oder sonstwelcher perverser Kram getrieben.
Ja, in Deutschland, aber nicht in Großbritanien. In Großbritanien hat es keiner gewagt, an der hinteren Tür einzusteigen, sofern diese für Rollstuhlfahrer/Kinderwagen geöffnet worden ist. Wenn doch, galt in Großbritanien die Lynchjustiz. Das heißt, es haben sich immer einige rüstige Rentner gefunden, die mit erhobenen Spazierstock und wüsten Beschimpfungen auf den "bad educated Passanger" los gegangen sind. Only bad educated People enter the bus on the backdoor! Es gilt in Großbritanien als unanständig, an der hinteren Tür einzusteigen.

Zitat
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo dein Problem ist deinen Fahrausweis an Sonntagen und Feiertagen sowie nach 21 Uhr beim Busfahrer vorzuzeigen.
Nicht nur an Sonn- und Feiertagen, nicht erst ab 21 Uhr, sondern immer vorne einsteigen und Fahrausweis vorzeigen oder kaufen.

Zitat
Ich habe damit durchweg gute Erfahrungen gemacht! Die Fahrgäste empfinden es nicht als Belästigung den Fahrausweis vorzuzeigen, im gegenteil zum teil sind Sie sogar froh, das sie nicht für die anderen mit bezahlen.
Ich auch. Ich bin jedem Busfahrer dankbar, wenn sie die hintere Tür geschlossen lassen, damit die Schwarzfahrer nicht hinten einsteigen können. Es wäre wünschenswert, wenn auch in Hamburg ganztägig vorne eingestiegen und Fahrausweis vorgezeigt bzw. gekauft werden muss.
Boris schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn ich beim Händler zahle, fragt mich am Ausgang
> aber keiner mehr, ob ich das auch wirklich bezahlt
> habe.
>
Aber wenn du nicht zahlst, wird dich der Ladendetektiv schon darauf ansprechen. Genau so ist es mit dem Busfahrer/Prüfer. Durch das Vorzeigen deines Fahrausweises zeigst du doch, dass du bezahlt hast. Mehr wollen die Verkehrsbetriebe nicht.

> Das alles hat nur an einem Punkt sein Ende und
> dieses glorifizieren eines geradezu pathologischen
> Kontrollzwangs geht eindeutig zu weit.
>
Das ist kein pathologischer Kontrollzwang. Das ist lediglich ein Zeichen an die Fahrgäste, dass die Mitfahrt nicht kostenlos ist.

> Ich hab's leider auch schon häufig anders herum
> erleben dürfen. Da fragt man sich dann allerdings,
> wieso die Leute - die gezahlt haben - Nichtzahlern
> "helfen" wollen.
>
Ja, das kommt auch zuweilen vor, dass ich mich darüber ärgere, dass die Busfahrer die hintere Tür aufmachen, obwohl keiner aussteigen will. Da frage ich mich auch, ob der Busfahrer diesen möglichen Nichtzahlern helfen will. Ich erwarte nicht, dass der Busfahrer sich mit den Fahrgästen anlegt. Aber er könnte wenigstens die hintere Tür geschlossen lassen, um zu sehen, ob der Fahrgast freiwillig seinen Fahrausweis rausholt oder lieber zu Fuß weiter geht. Wie gesagt, kommt auf dem 494 zu genüge vor, dass es sich manche Jugendliche bei geschlossener Hintertür genauer überlegen, ob sie in den Bus einsteigen oder nicht. Freie Türwahl oder allgemeine Vorzeigepflicht werden da schon was ausmachen.
Jan Gnoth schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich sehe da keinen Unterschied. Alle
> Verkehrsbetriebe arbeiten eigenwirtschaftlich oder
> sollten es zumindest. Das heißt, die
> Verkehrsbetriebe sollen ihre Kosten in erster
> Linie aus Fahrgeldeinnahmen abdecken und nur dann
> öffentliche Zuschüsse erhalten, wenn die
> Fahrgeldeinnahmen die Kosten nicht abdecken.

Ach Jan, Du verstehst so ziemlich gar nichts vom HVV.


> Ja, in Deutschland, aber nicht in Großbritanien.

Dann solltest Du mal die Augen aufmachen.


> Es
> wäre wünschenswert, wenn auch in Hamburg ganztägig
> vorne eingestiegen und Fahrausweis vorgezeigt bzw.
> gekauft werden muss.

Willkommen in der Provinz!



Grüße,
Boris
Jan Gnoth schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber wenn du nicht zahlst, wird dich der
> Ladendetektiv schon darauf ansprechen.

Lesen und verstehen heißt es, also auch das Beispiel nicht verfälschen. Es ging dabei rein ums Bezahlen und nicht um mögliche Verdachtsmomente oder Taten.

ÖPNV Nutzen würde auf einen Laden übertragen so aussehen: Ich kaufe etwas im vierten Stock und muß in jedem Stockwerk und am Ausgang alles rausholen, vorzeigen und am besten noch das Wechselgeld zeigen können.


> Das ist kein pathologischer Kontrollzwang. Das ist
> lediglich ein Zeichen an die Fahrgäste, dass die
> Mitfahrt nicht kostenlos ist.

Wenn das Kontrollieren des Kontrolliervorgangs wegen interessiert schon.

Es ist vollkommen müßig diese Diskussion zu führen. Alle vorn rein- und rauszulassen ist so schon nicht reibungslos möglich, das zum Standard haben zu wollen ist einfach weltfremd.


> Wie gesagt, kommt auf dem 494 zu
> genüge vor, dass es sich manche Jugendliche bei
> geschlossener Hintertür genauer überlegen, ob sie
> in den Bus einsteigen oder nicht. Freie Türwahl
> oder allgemeine Vorzeigepflicht werden da schon
> was ausmachen.

Dann schreib doch mal der VHH, was sie dazu meint.

Aber wo Du von Kostendeckung sprichst, der kostendeckenste Bus ist immer der der nicht fährt. Alles andere kommt nicht einmal ansatzweise an das eingesparte Geld heran.



Grüße,
Boris
maraxla26 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Boris schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> Ende der 80er Jahre ist lang her. Heute werden
> Fahrer bespuckt oder sonstwelcher perverser Kram
> getrieben.
>
> Um das mal ganz klar zu sagen, Das sind
> Einzelfälle!!!

(...)

Es gibt genügend Linien im Großbereich, wo die ruppige und rücksichtslose Art und Weise einiger Fahrgäste tagtäglich vorkommt, und nicht vereinzelt. Eine gewisse Klientel wartet nur darauf, es darauf anzulegen. Dass diese Vorfälle im Kreis Pinneberg Einzelfälle sind, mag ja sein.

Schöne Grüße
Boris schrieb:
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> > Es wäre wünschenswert, wenn auch in Hamburg
> > ganztägig vorne eingestiegen und Fahrausweis
> > vorgezeigt bzw. gekauft werden muss.
>
> Willkommen in der Provinz!

Man sollte einfach mal damit anfangen.
Vielleicht zunächst beschränkt auf alle Linien außerhalb des Ringes A.
Regeln könnte man das dadurch, daß die Fahrgäste zum ganztägigen Fahrausweisvorzeigen aufgefordert werden und der Busfahrer per Durchsage bei hohem Fahrgastaufkommen entscheidet, ob er alle Türen zum Einsteigen freigibt -- und diese Möglichkeit dem Fahrer eben nur im Ring A freigegeben ist.

Mal wieder eines meiner Lieblingsbeispiele: Bei EMT Palma de Mallorca steigt kein Fahrgast freiwillig hinten ein -- Touristen, die das versuchen, werden ziemlich barsch vom Fahrer nach vorne komplimentiert. Diese Regelung wird auch dann gnadenlos durchgepaukt, wenn schon an der Starthaltestelle der Linie 15 (Playa de Palma, Balneario 3 <-> Palma, Kathedrale) mehr Fahrgäste stehen, als der Schlenkie Sitzplätze hat. Und dort fahren die Busfahrer an den Haltestellen, wo überwiegend Einheimische einsteigen, gnadenlos durch, wenn die Kiste voll ist.

Man könnte -- ähnlich wie in Spanien -- auch hier ein teilweise automatisches Kontrollsystem einführen: Dauernutzer (heutige Zeitkartenbesitzer) bekommen eine Fahrkarte mit Chip, die sie an einem Lesegerät vorbeiführen. Das Lesegerät gibt dem Fahrer per Licht- oder Tonsignal eine Meldung "der darf rein", um die übrigen Fahrgäste kümmert sich der Fahrer, in dem er Münzen oder Scheine gegen ein Stück Papier eintauscht.
Und dieses automatische System kann man später recht einfach auf die Schnellbahnen ausdehnen: Nur mit gültiger Zeitkarte gibt ein Drehkreuz den Zugang frei. Einzelfahrscheine müssen dem Lesegerät über einen Einzug ausgehändigt werden und werden nach dem Einlesen eines aufgedruckten Strichcodes und dem Abgleich des im Papier vorhandenen Wasserzeichens erkannt und dann die Zugangssperre freigegeben. Damit wäre auch eine Kontrolle der Einzeltickets hinsichtlich Überschreitung der Gültigkeitsdauer sehr einfach möglich, die in Hamburg i.d.R. 2 Stunden gelten. Um jetzt den Aufschrei "was ist bei Verspätungen?" zu verhindern, stellt man die Lesegeräte so ein, daß sie bei einer Zweistundengültigkeit erst nach zweieinhalb Stunden Alarm schlagen.

Und wenn man sich hier auf ein bundeseinheitliches -- oder noch besser: europaweites -- System einigen kann, verschlüsselt man im ersten Ziffernblock des Strichcodes die Stadt oder den Verkehrsverbund, im zweiten die Kartenart (Einzel, Kinder, Tageskarte) und zum Schluß vor der Prüfziffer die Uhrzeit. Zwangsläufig darf man kein EAN-13-System verwenden, es müßte schon ein 15- oder mehrziffriges System sein, da EAN-13 bereits für Konsumgüter an Scannerkassen vergeben ist.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,

> Man sollte einfach mal damit anfangen.

Warum sollte oder müßte man das?

Keine der Stellen, die das wirklich betrifft, ist mit dem jetzigen Verfahren unzufrieden oder wollte dies in nächster Zeit geändert sehen. Weder HVV, noch HHA. Und man fährt Umsatzsteigerungen ein.

Warum also dieses System zerstören, ohne Not, nur aus Prinzip?



Viele Grüße,
Boris
Noch einfacher = Bei jeder Monatskarten-Verkaufsstelle ein vom Tierarzt eingewiesener Mitarbeiter, der einen Chip ins linke Handgelenk einpflanzt. Wird im Bus am Eingang gelesen. Kein Ärger mehr mit den Leuten, die angeblich ihre Monatskarte vergessen haben. ;-)
Boris schrieb:
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> Ach Jan, Du verstehst so ziemlich gar nichts vom
> HVV.
>
Hast du mitbekommen, was vor einigen Jahren in den Gemeinden an der A1 los war? Anfang der 90er Jahre fuhr die A1 zwischen den Hauptverkehrszeiten Mo-Fr von 9 bis 16 Uhr nur alle 40 Minuten. Zu unattraktiv fanden die Anliegergemeinden und forderten einen durchgehenden 20-Minuten-Takt, worauf die AKN den Gemeinden eine entsprechende Kostenaufstellung vorgelegt hat. Die Gemeinden haben dieser Kostenaufstellung zugestimmt und einen entsprechenden Zuschuss gezahlt, worauf die AKN dann auch fortan durchgehend im 20-Minuten-Takt gefahren ist. Gleichzeitig gaben die Gemeinden Fahrgastzählungen und Kontrollen in Auftrag, um zu ermitteln, ob die AKN durch die zusätzlichen Fahrten auch mehr Geld einnimmt. Als die Gemeinden durch die Fahrgastzählungen und Fahrausweiskontrollen festgestellt haben, dass seit der Einführung des durchgehenden 20-Minuten-Taktes mehr Fahrausweise verkauft worden sind, haben die Gemeinden die Zuschüsse eingestellt, weil man zu der Feststellung gekommen ist, dass sich der der durchgehende 20-Minuten-Takt durch die zusätzlich verkauften Fahrausweise selber trägt. Daraufhin hat die AKN gedroht, den 20-Minuten-Takt wieder auf 40 Minuten auszudünnen, sollten die Anliegergemeinden nicht weiter bezuschussen. Es gab einen heftigen Streit zwischen AKN und Gemeinden, der damit endete, dass sich AKN und Gemeinden geeinigt haben, dass die AKN regelmäßig Kosten und Einnahmen vorstellt und die Gemeinden ihre Zuschüsse von der Anzahl der verkauften Fahrausweise abhängig machen. Verkauft die AKN nachweislich viele Fahrausweise, zahlen die Gemeinden wenig oder auch gar nicht. Verkauft die AKN weniger Fahrausweise, zahlen die Gemeinden entsprechend mehr. Das heißt, die Gemeinden bezuschussen die AKN, achten aber auch darauf, was die AKN zuvor durch Fahrscheinverkäufe eingenommen hat. Eine ähnliche Regelung gilt für den Busverkehr in Norderstedt, wo die Stadt Norderstedt nur das bezuschusst, was nicht durch Fahrscheinverkäufe eingenommen worden ist.

> Willkommen in der Provinz!
>
Wieso willkommen in der Provinz? In einigen anderen deutschen Großstädten funktioniert das auch, dass nur dann hinten eingestiegen werden darf, wenn die Busfahrer ausdrücklich dazu auffordern. Dafür haben die Busse sogar Außenlautsprecher bekommen, damit die Busfahrer bei starkem Andrang auch zum Einstieg an der hinteren Tür auffordern können. Dieses funktioniert wunderbar. Die Fahrgäste wissen, dass sie nur dann hinten einsteigen dürfen, wenn der Busfahrer ausdrücklich dazu auffordert und ansonsten vorne einsteigen und Fahrausweis vorzeigen bzw. kaufen müssen. Ich denke, das dürfte auch in Hamburg praktikabel sein, dass der Einstieg an der hinteren Tür nur dann gestattet wird, wenn die Busfahrer bei starkem Andrang ausdrücklich dazu auffordern. Wobei in der HVZ in der Innenstadt häufiger Gebrauch davon gemacht wird als am Stadtrand.
Jan Gnoth schrieb:
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> Hast du mitbekommen, was vor einigen Jahren in den
> Gemeinden an der A1 los war?

Und hast Du schon mitbekommen, daß der HVV nicht nur aus Anliegergemeinden der A1 und aus Norderstedt besteht? Hier hat der HVV auch nicht das erste Sagen. Die Situation im Umland ist also eine ganz andere, was Dir aufgefallen sein sollte.


> In einigen
> anderen deutschen Großstädten funktioniert das
> auch, dass nur dann hinten eingestiegen werden
> darf, wenn die Busfahrer ausdrücklich dazu
> auffordern.

Da Du so unter der Situation in Norderstedt und Hamburg so zu leiden scheinst, zieh' doch in diese "Deligierstädte" und ergötze Dich daran. Ein System zur Mobilisierung einer Stadt sieht anders aus und darf weiterhin in Hamburg erlebt werden.

Mich wundert, daß Du nach Deinen sonstigen Äußerungen hier, die Entscheidungen von Politikern kritisierst. Kommt also nur aufs Thema an, bis Ole auch bei Dir irrt.



Grüße,
Boris
Also ohne elektronisches Ticket (bevorzugt: berührungslos aus sehr kurzer Entfernung auslesbar, daher aus Datenschutzgründen nicht personalisiert) halte ich das Ganze für komplett sinnlos und - ich sage es nochmal, weil ich es immer noch für angebracht halte - reine Schikane.

Es kann problemlos umgangen werden und wird dies auch regelmäßig. Ich selbst teste dies regelmäßig im Selbstversuch und zeige - auch wenn ich das richtige Ticket habe - das erstbeste vor. Erfolgsquote: 100%. Mit anderen Worten, ich wurde trotz hunderter Busfahrten NOCH NIE aufgefordert das richtige Ticket vorzuzeigen, irgendein Ticket reicht stets aus. Dies bezieht sich auf verschiedene Städte in ganz Deutschland. Es mag sein, dass einige wenige potenzielle Schwarzfahrer davon abschrecken lassen, aber diejenigen, die dieses Prinzip durchschaut haben, werden dafür umso seltener kontrolliert. Selbstverständlich kann man durch die geringeren Kontrollen im Fahrzeug selbst sich dann auch die Schwarzfahrerquote schön rechnen. Von - aufs Jahr gerechnet - größeren Fahrgeldeinnahmen habe ich dagegen noch nie gelesen.

In London geht man übrigens gerade die gegenteilige Entwicklung und traut den Fahrgästen eine gewisse Selbständigkeit zu. Mit Einführung der Gelenkbusse wurde auf den meisten innerstädtischen Linien der Vordereinstieg und der Ticketverkauf im Bus abgeschafft und stattdessen Automaten an den Haltestellen aufgestellt.

Interessantes Detail aus New York: hier wird ein elektronisches Ticket beim Fahrer eingelesen und im Fahrgastraum auf einem Display anzeigt, ob es sich um den regulären Tarif oder ein Schüler- oder sonst wie ermäßigtes Ticket handelt. Vermutlich gab es da wohl mal Mißbrauchsfälle, aber datenschutzrechtlich ist das dann doch bedenklich. Ich selbst habe es mal in Lübeck erlebt, dass ein Fahrer auf einer Travemünder Stadtteillinie grundsätzlich jedem Fahrgast einen ermäßigten Kurzstreckenfahrschein verkauft hat. Keine Ahnung, warum, vielleicht wollte er sich das Geldwechseln ersparen, der kostete nämlich glatt einen Euro.
Boris schrieb:
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> Und hast Du schon mitbekommen, daß der HVV nicht
> nur aus Anliegergemeinden der A1 und aus
> Norderstedt besteht? Hier hat der HVV auch nicht
> das erste Sagen. Die Situation im Umland ist also
> eine ganz andere, was Dir aufgefallen sein
> sollte.
>
Das ganze ist ein Beispiel, dass der ÖPNV sich durchaus selbst finanzieren kann und muss. Natürlich kommen die Gemeinden an Zuschüssen nicht vorbei, aber dieses Beispiel der A1 zeigt, dass der Zuschuss durchaus gering gehalten werden kann. Bei mir auf dem 494 hat der Bürgermeister von Norderstedt vor einigen Jahren ganz stolz bilanziert, dass aufgrund entsprechender Fahrscheinverkäufe auf dem 494 der städtische Zuschuss für den 494 von einem 6stelligen Betrag auf einen 5stelligen Betrag reduziert werden konnte.
Lopi2000 schrieb:
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> In London geht man übrigens gerade die
> gegenteilige Entwicklung und traut den Fahrgästen
> eine gewisse Selbständigkeit zu. Mit Einführung
> der Gelenkbusse wurde auf den meisten
> innerstädtischen Linien der Vordereinstieg und der
> Ticketverkauf im Bus abgeschafft und stattdessen
> Automaten an den Haltestellen aufgestellt.

Haben die Bendys nicht extra wieder einen Schaffner an der hintersten Tür bekommen?
Somit kann doch ganz vorne oder ganz hinten eingestiegen werden...

Gruß Ingo
Hallo Jan,

> Das ganze ist ein Beispiel, dass der ÖPNV sich
> durchaus selbst finanzieren kann

Nicht tragbar, wenn man etwas erreichen will. Im Gegensatz zum Umland, was den ÖPNV als Sparstrumpf begreift, hat Hamburg gelernt, wie wichtig ungestörte Mobilität ist. Kein Preis den man bezahlt, sondern ein Riesengewinn zur Lebensqualität!

Wer ÖPNV als Kostenfaktor sieht, den man möglichst gering halten muß (noch nicht mal zu Kaisers Zeiten lebte man so hinter dem Mond), hat verloren. Möglichst barrierefreie Nutzung des ÖPNVs ist angesagter und wichtiger denn je (sowohl für Wirtschaft als auch Natur)!


> und muss.

Das ist Quatsch und neoliberale Rumträumerei von Nichtnutzern. Autofreie Sonntage rechnen sich nicht, wie auch Abokarten. Beides wird gemacht um zu werben und Planungssicherheit zu haben. Nicht umsonst erwähnt man immer die große Abonnentenzahl und unisono mit dem e-Ticketing die Beschleunigungsmöglichkeiten des Abfertigung. Und das würde man hören, wenn man HVV und HHA fragt. Daher ist sowas vielleicht was für Provinzen und die Städte, die sich dazu machen, aber offenbar nichts für den VDV Vorsitzenden.


Grüße,
Boris



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2008 15:32 von Boris.
Boris schrieb:
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> Wer ÖPNV als Kostenfaktor sieht, den man möglichst
> gering halten muß (noch nicht mal zu Kaisers
> Zeiten lebte man so hinter dem Mond), hat
> verloren.

Vor allem gilt es ja noch einzubeziehen, dass der ÖPNV auch hilft, Geld zu sparen. Berlin hat u.a. durch seinen hervorragenden ÖPNV die geringste Autobesitzerquote bundesweit. Würden wir uns da dem Bundesdurchschnitt anpassen, wären erhebliche Straßenausbauprogramme etc. erforderlich, um nicht im Chaos zu versinken.
was ist hier nur los? was man hier liest ist teilweise echt der hammer, der nothan das sagt schon der name ist im NOTfall zu betätigen, ich glaube man könnte für so etwas sogar strafrechtlich verfolgt werden.

Die meisten fahrgäste sind doch eh pünktlich an den haltstellen, da kann es ja wohl nicht so schwer sein seine karte schon rechtzeitig rauszusuchen.

wenn das ganze system zu 100% funktionieren würde ginge es sogar schneller, da vorne alle einsteigen und hinten alle aussteigen würden, ich kann mich manchmal nur kaputt lachen wie alle hinten warten bis alle raus sind und dann in den bus steigen und ich der vorne eingestiegen ist schon einen guten sitzplatz bekommen habe.
Bus-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... ich
> glaube man könnte für so etwas sogar
> strafrechtlich verfolgt werden.

ja, wegen freiheitsberaubung etc. vielleicht als fahrer. wenn ich mich gegen dessen willkür zur wehr setze, dagegen als kunde wohl kaum. es wird ja auch nichts beschädigt oder so. lediglich der fahrer muss sich von seinem hohen ross erheben, um die tür wieder zu schließen. das ist aber angemessen angesichts seiner willkürmaßnahme. insofern würde ich sogar von einer beschwerde gegen den fahrer absehen.

>
> Die meisten fahrgäste sind doch eh pünktlich an
> den haltstellen, da kann es ja wohl nicht so
> schwer sein seine karte schon rechtzeitig
> rauszusuchen.

mir reicht es vollkommen aus, auf rückfrage durch den fahrer anzufangen zu suchen. dann kann ich mein gepäck in ruhe abstellen. schließlich habe ich mir die regelung nicht ausgedacht, dann brauche ich mir auch keine gedanken machen, wie ich mich da einbringen kann, um diesen schwachsinn zu optimieren.
Wenn aussteigen "hinten" im Bus vorgegeben ist, dann hat der Fahrer auch diese Tür zu öffnen. Wieso soll ich als Fahrgast mit gültigem Fahrausweis dann wieder nach vorne laufen, nur weil der Fahrer das Verhindern von Schwarzfahrten zu seinem persönlichen Hobby gemacht hat?

Dann schickt doch mehr Kontrolleure auf die Straße. Oder bringen die noch nicht einmal ihr Gehalt ein durch das "erhöhte Beförderungsentgelt".

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> mir reicht es vollkommen aus, auf rückfrage durch
> den fahrer anzufangen zu suchen. dann kann ich
> mein gepäck in ruhe abstellen. schließlich habe
> ich mir die regelung nicht ausgedacht, dann
> brauche ich mir auch keine gedanken machen, wie
> ich mich da einbringen kann, um diesen schwachsinn
> zu optimieren.

der fahrer hat sich diese Regelung auch nicht ausgedacht!

genau durch so ein eigensinniges verhalten bekommt dann der fahrer verspätung
im übrigen erkennt JEDER sobald er den bus betritt die AGBs der VU an. wenn nicht darf er nicht einsteigen/mitfahren.

Am sonntag auf der 25 hst. kellinghusenstrasse, der fahrer öffnet tür um die leute aussteigen zu lassen, 3 steigen vorne ein 2 hinten. Der fahrer bittet die beiden freundlich nach vorne um die sichtkonntrolle durchzuführen, da poltert der eine von beiden los"warum öffnest du denn erst hinten?" darauf der fahrer(immer noch freundlich) um meine fahrgäste aussteigen zu lassen antw.: "ach labber nicht"
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