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Buseinstieg bald nur noch vorn!!!!
geschrieben von Machete 
Zu wer kontrolliert wo: Ich hatte vor ein par Jahren sogar mal die VHH-Kontrolleure in der S3 an der Veddel.
Wenn Prüfdienst nur mitfährt ist das manchmal auch lustig. Schon erlebt: 603 Dammtor Richtung Rathaus, Prüfdienst steht im Bus auf dem Kinderwagenplatz. Uniform an, wo groß "Prüfdienst" draufsteht. Wir kommen an die Haltestelle, beide Türen auf. Von denen die hinten eingestiegen sind, also direkt bei den FP´s hat mindestens einer ein Ticket bekommen. Hat uns gefreut!
Zitat
Jan Gnoth

Die Ansagen in Nürnberg sind auch automatisch, da können die Fahrer je nach Andrang im eigenen Ermessen zwischen Bitte vorne einsteigen und Fahrausweis vorzeigen und Bitte an allen Türen einsteigen wählen.

Laut Wikipedia hat Nürnberg vier S-Bahnlinien, drei U-Bahnlinien und sechs Straßenbahnen. Also zahlenmäßig mehr Linien als Hamburg, obwohl es viel kleiner als Hamburg ist. Alle wichtigen Verkehrslinien werden also in Nürnberg anscheinend mit Bahnen bedient, nur auf den unwichtigen werden Busse fahren, so dass ein Vorneeinstieg sicher viel einfacher ist.

Da Hamburg aber auf Straßenbahn- oder U-bahntauglichen Linien Busse fahren lässt, wage ich zu behaupten, dass die Situation in Nürnberg nicht mit Hamburg zu vergleichen ist. Bei der Straßenbahn in Nürnberg wird es doch auch keinen zwingenden Einstieg beim Fahrer geben, oder?

Genauso unsinnig wie die Umstellung der U-bahn auf Vorneinstieg wäre aus meiner Sicht die Umstellung von M5, M20 und M25 auf zwingenden Vorneinstieg.
Zitat
Boris
Hallo Jan,

Zitat
Jan Gnoth
Das steht in Hamburg nirgendwo, sollte aber so die Regel werden.

Dann schreib' das auch so, dass das Dein Wunsch ist und nicht so, als ob es eine Tatsache wäre.



Grüße
Boris


Hallo,

ich sehe nur zwei Probleme.

Erstens, das kommunizieren auch der Benutzung der anderen Türe

und

zweitens, die Leute wollen vorne einsteigen und bis die mitbekommen, das sie auch die anderen

Türe benutzen können, sind alle vorne drin.


Didier D.
Zitat
Didier D.
Hallo,

ich sehe nur zwei Probleme.

Erstens, das kommunizieren auch der Benutzung der anderen Türe

und

zweitens, die Leute wollen vorne einsteigen und bis die mitbekommen, das sie auch die anderen

Türe benutzen können, sind alle vorne drin.

Didier D.

Zudem frage ich mich, wie das zum Beispiel auf den schmalen Bussteigen in der Grindelallee beim M5 klappen soll. Es gibt ja zwei Möglichkeiten Alle müssen durch die erste Tür, dann verstopft dieses Menschenknäul den Bussteig, so dass die ausgestiegenen Fahrgäste nicht wegkommen, weil sie ja an der ersten Tür des Busses vorbeimüssen, um den Bussteig zu verlassen. Da der Mensch es in der Regel eilig hat gibts zwei Möglichkeiten. a) Die Ausgestiegenen drängeln sich schubsend durch die Menge der wartenden und nach ihrem Ticket kramenden Leute oder b) sie quellen eben abseits der Ampel seitlich über die Autofahrspuren zu ihrem Ziel. Beides Chaotisch und gefählich.

Der Vogel wird wahrscheinlich abgeschossen, wenn dann der Busfahrer in dieses Chaos hinein noch diese tolle Ansage, "Bitte auch hinten einsteigen" erschallen lässt, weil dann plötzlich die Masse der einsteigewilligen Leute sich durch die Menge der ihnen entgegenströmenden ausgestiegenen Passagiere drängelt. Wohlgemerkt alles auf einem Bussteig, der nur 1 (in Worten EINS) Meter breit ist.

Sorry, aber hat das der HVV schon mal ausprobiert? Bevor man so einen Unsinn in ganz Hamburg einführt, sollte man das mal in verschiedenen Versuchen im Vorwege irgendwo auf dem Busbahnhof mit 300 Freiwilligen ausprobieren. Und dabei bitte die Rollstühle und Kinderwagen nicht vergessen! Und das ganze bitte filmen und bei Youtube einstellen, damit wir uns im Vorwege mal ein Bild machen können, wie das Busfahren der Zukunft aussieht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.2011 22:37 von Harburger2.
Das mag zwar nicht direkt hier rein passen, aber da bei meinen Verbindung immer die 1 für die Info mit dem Vorneeinstieg gilt ist mir nun was bei einer Verbindungssuche für kommenden Samstag aufgefallen.

1 - Fahrradmitnahme möglich
2 - Fahrradmitnahme möglichseid 7.3.2011 gilt bitte Fahrkarte vorzeigen

Gemeint ist bei der Verbindung die Linie 236 nach Reinbek
Zitat
Harburger2
Zudem frage ich mich, wie das zum Beispiel auf den schmalen Bussteigen in der Grindelallee beim M5 klappen soll.

Wieso? Der HVV hatte doch schon vor zwei Monaten angekündigt, dass die M5 auf jeden Fall nicht in das System einbezogen wird...falls es überhaupt stadtweit eingeführt wird.

Siehe hier:
[www.nahverkehrhamburg.de]

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Der HVV will übrigens in Harburg bald systematische Fahrzeitmessungen einführen, um zu prüfen, ob die Busse durch die neue Regelung wirklich länger an den Haltestellen stehen als vorher.

[www.nahverkehrhamburg.de]

Morgen gibts übrigens offizielle Zahlen zum Projekt.

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Auf die Daten der Auswertung bin ich ja mal gespannt. Als Projektverantwortlicher würde ich die Zahlen aber natürlich auch so hindrehen, dass unterm Strich ein Erfolg steht, damit ich nicht blöd dastehe. Als täglicher Fahrgast, kann ich aber nur sagen, dass es in der Rushhour eine Zumutung für die Fahrgäste ist und es die Haltezeiten deutlich verlängert. Schwarzfahrerquoten sind sicher wichtig, können aber ja wohl nicht das einzige Kriterium sein. Wenn man einfach die Strafe für Schwarzfahrer, die zum zweiten mal erwwischt werden, von 60€ auf 300€ erhöht, müsste man die Quote auch stark senken können, bzw. die Einnahmen der Kontrolleure erhöhen können, ohne alle Fahrgäste diesen täglichen Zumutungen auszusetzen. Zudem kann man in der Rush hour eh jede noch so alte Fahrkarte hochhalten. Die werden alle als gültig anerkannt.

Allerdings frage ich mich, was systematische Fahrzeitmessungen sein sollen. Alle Busse sind da doch in einem elektronischen Kontrollsystem drin, welches die Ankunftszeiten an den Haltestellen anzeigt. Es würde mich wundern, wenn man die Fahrzeitverlängerungen nicht einfach aus diesem Computersystem abzapfen und auswerten kann. Wahrscheinlich liegen die Daten intern längst vor, man traut sich damit nur nicht nach draussen.
Zitat
Christian H.
Der HVV will übrigens in Harburg bald systematische Fahrzeitmessungen einführen, um zu prüfen, ob die Busse durch die neue Regelung wirklich länger an den Haltestellen stehen als vorher.

Also alle mal ein bisschen mehr Gemütlichkeit an den Tag legen, damit diese alltägliche Schikane von 90-95% der Fahrgäste gestoppt werden kann. Zum Beispiel ist bei mir oftmals ein anderes als das aktuelle Ticket ganz vorne im Sichtfenster. Da kann man sicherheitshalber nochmal selbst nachschauen, ob es das richtige ist, wenn man beim Fahrer steht und es vorzeigt.
Ich hatte am Freitag oder Montag in der Welt Kompakt übrigens gelesen, dass der Vorne Einstieg nun wohl doch in ganz Hamburg eingeführt werden soll. Wenn ich den Bericht hier im Netz finde, verlinke ich das noch.

Laut Weltkompakt war das bis jetzt nur die Überlegung, die jedoch schon ziemlich possitiv / negativ klang
Hier die offizielle erste Zwischenbilanz zum "Einstieg vorn":

Schwazfahrerquote sinkt von 6,6 auf 1,7 Prozent, bzw. von 4,8 auf 1,9 Prozent.
Gleichzeitig wurden 24 Prozent mehr Fahrkarten verkauft.

Übrigens: Die Einsteige-Regelung soll frühestens im kommenden März auf das restliche HVV-Gebiet ausgedehnt werden. Das hat der HVV noch einnmal bestätigt.
Siehe: [www.nahverkehrhamburg.de]

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Na, auf die Testphase bin ich ja mal gespannt. Aber ich gehe davon aus, dass man das Berechnungssystem so auslegen wird, dass als Ergebnis rauskommt, dass es kaum Verzögerungen gibt. Wahrscheinlich nimmt man als Basis einfach alle Busse von morgens um 4 bis abends um 12 und sagt, dass nur ein geringer Prozentsatz verspätet sei. Da geht dann das Chaos in der Rushhour in der Statstik unter, weil der Vorneinstieg mittags um 13 Uhr natürlich problemlos ist.

Irgendwie zeugt es doch von Unfähigkeit, wenn die in der Testphase bisher die Fahrzeitverlängerungen nicht gemessen haben. Ich kann doch keinen Test anfangen und nur die Zahlen messen, die mir passen und die negativen nicht messen und dann sozialistische Jubelmeldungen über meinen Erfolg herausgeben, dass die Schwarzfahrerquote um X % gesunken sei. Dass die Schwarzfahrerquote sinkt, ist doch logisch, das braucht man eigentlich gar nicht messen. Die Fahrzeitverlängerungen sind doch der eigentlich interessante Wert, wobei sich die Zumutungen insbesondere für ältere Menschen, die sich solange sie keinen Gehwagen haben, nun durch den ganzen Bus drängeln müssen natürlich eh nicht messen lassen.

Warum macht man nicht eine Fahrgastbefragung in der rushhour: "Finden sie den Vorneinstieg gut, wenn dadurch die Fahrkarten um 2 Cent billiger werden, weil es weniger Schwarzfahrer gibt?"
Immer locker bleiben - Berichte über massenweise Abwanderungen von unzufriedenen Fahrgästen aufgrund verlängerter Fahrtzeiten & verpasster Anschlüsse gibt es doch bisher gar nicht, da es wohl auch nicht dazu gekommen ist. Ist alles eine Frage der Gewöhnung - für alle Beteiligten.

Die bisher erzielten Mehrverkäufe sprechen dagegen eine deutliche Sprache:

- Die Zahl der im Bus verkauften Fahrkarten ist in beiden Gebieten - ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr - um 24 Prozent gestiegen.
- Das Absatzplus beruht im Wesentlichen auf dem Mehrverkauf von Kurzstreckenkarten.
- Im März und April wurden im Bereich Bergedorf und Harburg 700 zusätzliche HVV-Abokarten verkauft.

Hier der Link zum ganzen HVV-Bericht: [www.hvv.de]


PS: Ich bin heute Vormittag mit dem 6er durch die Mö Richtung HafenCity gefahren und wurde kontrolliert. Um mich herum haben sich gleich mal 4 Leutchen über die Aufnahme ihrer Personalien "gefreut". Dabei ist die City doch gar kein sozialer Brennpunkt...
Zitat
Railjet

Die bisher erzielten Mehrverkäufe sprechen dagegen eine deutliche Sprache:

- Die Zahl der im Bus verkauften Fahrkarten ist in beiden Gebieten - ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr - um 24 Prozent gestiegen.
- Das Absatzplus beruht im Wesentlichen auf dem Mehrverkauf von Kurzstreckenkarten.
- Im März und April wurden im Bereich Bergedorf und Harburg 700 zusätzliche HVV-Abokarten verkauft.

...

Jetzt könnte man natürlich die Gegenfrage stellen, wieviele Leute sagen zum Fahrer 1,30 und fahren aber in Wirklichkeit für 2,80 - ok, ist trotzdem eine Mehreinnahme, weil die vermutlich vorher nicht bezahlt haben.
Und wieviele Leute haben sich eine Abo-Startkarte gekauft, die sie dann ewig vorzeigen, ohne dass es bei der Sichtkontrolle auffällt, weil sie damit durch die Gegend fahren, bis sie nach einem halben oder dreiviertel Jahr mal in eine richtige Kontrolle geraten?
Ja, trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast. Diese Jubelzahlen vom HVV muss man aus meiner Sicht mit Vorsicht genießen. Vor einem Jahr war Wirtschaftskrise. Wenn nun mehr Fahrkarten als vor einem Jahr verkauft wurden, muss das nicht nur am Vorneeinstieg liegen. Hierfür müsste der HVV erstmal nachweisen, dass in den Monaten vor der Umstellung keine Erhöhung des Fahrkartenverkaufes gegenüber dem Vorjahr bestand.

Das gleiche gilt für die Jubelmeldung der 700 Abos. Da die keine Bezugsgröße mit angeben, worauf sich die 700 genau beziehen, ist die Zahl doch eigentlich wertlos. Worauf bezieht sie sich? Auf das Vorjahr? Oder sind es 700 Abos mehr als Kündigungen? Das kann ebenfalls an der Konjunktur liegen, die vor einem Jahr noch nicht so gut war wie jetzt. Wer in Kurzarbeit zuhause sitzt, braucht keine Abokarte, oder? Also, solange die Zahlen so intransparent und statistisch unsauber dargestellt sind, sollte man die mit ganz langen Fingern anfassen. Dass die Projektleitung ihr Projekt schönrechnet, ist doch nicht auszuschließen, oder?

Und man muss aus meiner Sicht gegenrechnen, wie sich die Fahrzeiten in der Rushhour verlängern und in wieweit ggf. mehr Busse angeschafft werden müssen, um die Fahrpläne einzuhalten. Dann sind die tollen Mehreinnahmen auch ganz schnell wieder weg.

Dass bisher so viele Schwarzfahrer in den Bussen saßen liegt vielleicht auch an der mangelnden Kontrolle. Ich bin in meinem Leben ca. 100 mal in der Bahn kontrolliert worden, aber eben noch NIE im Bus. Wenn also hamburgweit bekannt ist, dass in Bussen viel weniger kontrolliert wird als in der Bahn steigt natürlich die Schwarzfahrerquote, oder? Wenn man also in den Problemvierteln Bergedorfs und Harburgs mal ein paar Kontrollteeams durchschicken würde, dann würde man die Schwarzfahrerquote auch ohne diese tägliche Hamsterdressur der Fahrgäste deutlich senken können.
Es wird ja auch gejubelt, weil man noch nicht alles Ausgewertet hat. Die Fahrtzeiten hat man ja noch gar nicht untersucht, diese kommt erst noch und so lange kann man noch sagen, dass dieses Projekt gut funktioniert.

[www.hvv.de]

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Hallo,

immerhin ist man bei aller Propaganda doch entwaffned ehrlich. Ehrlich, dass das Einsteigen vorn großer Mumpitz ist:
Zitat
HVV Pressemitteilung
"Auch wenn die Zahl der Schwarzfahrer in den Pilotgebieten nach den Anfangserfolgen im Laufe des Jahres wieder leicht ansteigen sollte,..."

Nachdem die Drohung nicht mehr funktioniert, wird man also wieder so kostenlos fahren können, wie bisher. Den Druck durch angeblich verstärkte Kontrollen gibt's nicht, weil man die sich nach der Pilotphase wohl lieber wieder spart. Die Sichtkontrolle bringt offenbar nichts (sonst könnte eine Steigerung der "Schwarzfahrten" ja nicht erwartet werden). Ehrlich, aber ein ganz schönes Armutszeugnis für eine angeblich so tolle Aktion.

Hier sind - und diesmal stimmt's - die über 90 Prozent ehrlichen Fahrgäste mal wieder die Dummen. Kein Gewinn für sie, nur Nachteile.



Grüße
Boris

P.S. Soll ja auch Fahrer geben, die keine Beschwerdestelle für die Sache kennen. So kann man natürlich auch einen vollen Erfolg erzielen. ;-)))
Zitat
Harburger2
Laut Wikipedia hat Nürnberg vier S-Bahnlinien, drei U-Bahnlinien und sechs Straßenbahnen. Also zahlenmäßig mehr Linien als Hamburg, obwohl es viel kleiner als Hamburg ist. Alle wichtigen Verkehrslinien werden also in Nürnberg anscheinend mit Bahnen bedient, nur auf den unwichtigen werden Busse fahren, so dass ein Vorneeinstieg sicher viel einfacher ist.

Auch in Nürnberg gibt es Stellen und Zeiten, wo die Busfahrer von dem automatisierten Ausruf "Bitte an allen Türen einsteigen" häufiger Gebrauch machen als auf anderen.

Zitat
Harburger2
Wahrscheinlich nimmt man als Basis einfach alle Busse von morgens um 4 bis abends um 12 und sagt, dass nur ein geringer Prozentsatz verspätet sei. Da geht dann das Chaos in der Rushhour in der Statstik unter, weil der Vorneinstieg mittags um 13 Uhr natürlich problemlos ist.

Das Chaos in der Rushhour geht in der Statistik nicht unter, weil in der Rushhour der freie Einstieg weiterhin erlaubt werden kann.
Ein paar Anmerkungen:

HVV: "Fahrkartenkontrollen im April 2011 ergaben, dass in Bergedorf der Anteil der Schwarzfahrer im Vergleich zum April 2010 von 4,8 Prozent auf 1,9 Prozent ... zurückgegangen ist."

So niedrig war der vorher? Bisher wurde doch immer von zweistelligen Schwarzfahrerquoten gesprochen, um den Einstieg vorne zu rechtfertigen... aber scheinbar lag der Wert auch vorher nur leicht über dem HVV-Mittelwert von 3,5 %: Wann kommt denn dann der kontrollierte Vordereinstieg bei den Schnellbahnen?
Aber mal ehrlich, vielleicht sollte sich der HVV bei seinen ehrlichen Fahrgästen bedanken. Ich fahre nun seit etwa 25 Jahren mal mehr mal weniger häufig und zu den unterschiedlichsten Zeiten mit den VHH-Linien in Reinbek, kontrolliert wurde ich bisher 3 mal. Bei dieser Kontrolldichte habe ich bisher dem HVV die zweistelligen Schwarzfahrerquoten geglaubt.


HVV: "Die Zahl der im Bus verkauften Fahrkarten ist in beiden Gebieten - ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr - um 24 Prozent gestiegen."

Klingt natürlich dramatisch viel... ist aber nichts anderes als die Umschreibung des oben genannten Rückgangs der Schwarzfahrerquote um 2,9 % in Bergedorf... oder anders ausgedrückt der Anteil der Barzahler unter den Fahrgästen ist von 10 auf 13 % gestiegen... oder noch anders ausgedrückt, statt 8 Verkaufsvorgängen pro Fahrt gibt es jetzt 10. Klingt jetzt nicht mehr so beeindruckend, oder?


HVV: "Das Absatzplus beruht im Wesentlichen auf dem Mehrverkauf von Kurzstreckenkarten."

Aha, der Fahrgast konnte bisher schon die unterschiedlichen Kontrolldichten von Bus und Schnellbahn unterscheiden... will man nach Hamburg mit der S-Bahn kaufte man sich eine Tageskarte schon im Bus... in der S-Bahn besteht ja ne reele Chance, kontrolliert zu werden, aber im Bus selbst passiert ja nichts. Vielleicht hätte ja einfach eine Erhöhung der Kontrolldichte im Bus bereits den beobachteten Effekt gehabt, ohne alle ehrlichen Kunden in diesem Ausmaß zu drangsalieren. Leider wird diese Option, höhere Kontrolldichte ohne Vordereinstieg nicht in einem Pilotbezirk untersucht, wozu auch, das hätte ja nur zusätzliche objektive Vergleichsmöglichkeiten ergeben.
Ansonsten warte ich ja nur noch auf dem Moment, wo der zahlende Fahrgast einfach beim Fahrer "die billigste Karte" bestellt. Aber der HVV geht ja schon selber davon aus, dass irgendwann die Schwarzfahrer merken, mit der einmal gekauften Kurzstreckenkarte immer wieder einsteigen zu dürfen.


HVV: "Im März und April wurden im Bereich Bergedorf und Harburg 700 zusätzliche HVV-Abokarten verkauft."

Die mir unverständlichste Aussage der gesamten Propaganda- ähh. Pressemitteilung überhaupt, weil sie irgendwie allen Neu-Abonnenten unterstellt, vorher Schwarzfahrer gewesen zu sein. Abgesehen davon sagt mir mein gesunder Menschenverstand, ein notorischer Schwarzfahrer mit der kriminellen Energie, so häufig zu fahren, dass sich eine Abo-Karte lohnt, der lässt sich nicht durch diesen Vordereinstieg beeindrucken.
Diese Zahl ist so vollkommen zusammenhanglos in den Raum gestellt, dass ich mich echt frage, was der HVV damit bezwecken will. Sind 700 neue Abos viel oder wenig? Wie stehen die im Verhältnis zum allgemeinen Fahrgastzuwachs bzw. zum HVV-weiten Abo-Wachstum. Wenn diese 700 Abos wirklich mehr wären als statistisches Grundrauschen, dann hätte der HVV geschrieben:" 20 % mehr Abo-Abschlüsse in Harburg und Bergedorf. Hamburgweit ist nur eine leichte Zunahme um 2 % zu verzeichnen."


HVV: "Die Fahrgäste haben sich gut auf die neue Situation eingestellt."

Das stimmt, der HVV hat ja wie bereits bei der Schwarzfahrerquote vorher festgestellt, die besten Fahrgäste der Welt. Treu ergeben wird vorne eingestiegen, auch wenn hinterrücks darüber gemeckert wird. Dies ist aber auch gefährlich, egal wie viele Türen der Fahrer in der Rush-Hour öffnet, die Mehrzahl der Fahrgäste denkt, der Fahrer will sein Ticket sehen und zwängt sich durch die Schikanen im vorderen Beeich des Busses.


HVV: "Außerdem wollen die Unternehmen noch genauer prüfen, wie und ob sich der Einstieg vorn nachhaltig auf die Fahrzeiten auswirkt."

Es scheint wohl größere Probleme zu geben, ansonsten hätte hier gestanden: "Die Pünktlichkeit konnte auch dank des verbesserten Fahrgastflusses im Raum Bergedorf von 92,8 auf 96,7 % gesteigert werden."
Schön, dass die Fahrzeiten und Pünktlichkeiten noch genauer untersucht werden sollen, doof ist nur, dass die VHH dies leider objektiv gar nicht machen kann, da ein Großteil der Fahrzeiten ohne Not Ende März verlängert wurden. Hätte ein ehrliches Interesse an einem Fahrzeitenvergleich bestanden, hätte man mit den Fahrzeitanpassungen bis zur ZOB-Eröffnung warten können.


Was der HVV lieber nicht erwähnt, mich aber interessieren könnte:
- Fahrgastzahlen: Es wurde weit und breit über zusätzlich verkaufte Fahrkarten berichtet, nicht aber über die tatsächliche Fahrgastentwicklung (aus den automatischen Fahrgastzählsystemen). Ist das Fahrgastwachstum unauffällig, rückläufig oder steigt es sogar. Ich persönlich z.B. fahre weniger, insbesondere mit Kleinkind und / oder Kinderwagen ist mir das Gehühner mit Fahrkarte rauskramen und gleichzeitig aufs Kind achten oder hinten mit Kinderwagen einsteigen und nach vorne zitiert zu werden einfach zu blöd. Und ich weiß, dass ich nicht der einzige Wahlfreie bin, dem das so geht.
- Beschwerden: Wie hat sich die Anzahl der Beschwerden entwickelt. Interessant hierbei nicht nur, wie viele sich konkret über den Vordereinstieg beschwert haben sondern auch die Entwicklung anderer Beschwerdegründe, z.B. über das Fahrpersonal oder die Pünktlichkeit.
Zitat
janf
Ein paar Anmerkungen:
...

Was der HVV lieber nicht erwähnt, mich aber interessieren könnte:
...
- Beschwerden: Wie hat sich die Anzahl der Beschwerden entwickelt. Interessant hierbei nicht nur, wie viele sich konkret über den Vordereinstieg beschwert haben sondern auch die Entwicklung anderer Beschwerdegründe, z.B. über das Fahrpersonal oder die Pünktlichkeit.

In diesem Zusammenhang wäre auch mal interessant zu erfahren, inwieweit sich der Vorneeinstieg auf die Pausenzeiten / Standzeiten der Busfahrer auswirkt. Denn:
Wenn ein Bus später in den Busbahnhof einfährt, muss er das natürlich wieder gutmachen, in dem er weniger steht. Dadurch müssen auch die Fahrer mehr Fahrzeit leisten,aber solch eine Zahl ist sicherlich nur betriebsintern interessant.
Dennoch:
Schon jetzt finde ich es ungerecht, dass Fahrer auf Linien in Außenbezirken wie z.b. (nur als Bsp. bitte nicht zu persönlich nehmen) 276 / 176er relativ entspannt ihre Runden drehen können und auch bei einem möglichen Vorneeinstieg wenig Mehraufwand zu befürchten hätten,
während die Metrobusse, die im Bezirk Wandsbek rumgurken erheblich mehr Fahrtzeit in Kauf nehmen müssten, aufgrund des höheren Fahrgastaufkommens.
Natürlich wechseln die Busse ihre Linien, aber trotzdem gibt es da jetzt schon bezirksabhängig große Unterschiede.

Diese eh schon kaum zu vermeidende Ungerechtigkeit würde sich durch den Vorneeinstieg massiv verstärken.
Dieses Thema wurde beendet.