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Buseinstieg bald nur noch vorn!!!!
geschrieben von Machete 
Für weitere Betrachtungen hier ein paar Zahlen aus dem Hamburger Abendblatt vom 17.2.2011:


Durch Schwarzfahrer entgangene Einnahmen: 20 Mio. Euro pro Jahr
Erhoffte Mehreinnahmen durch neue Maßnahmen: 6 Mio. Euro pro Jahr

Bisherige Kosten für den Prüfdienst: 6,5 Mio. Euro pro Jahr
Erwischte Schwarzfahrer in 2010: 256.000
Kosten für Prüfdienst werden durch Einnahmen von Schwarzfahrern nicht gedeckt.

Zusätzliches Personal bei Hochbahn und S-Bahn: 0

Und dazu noch Zahlen aus dem HVV-Zahlenspiegel 2009:

Verbundfahrgäste: 656 Mio. pro Jahr
Verkehrseinnahmen: 589 Mio. Euro pro Jahr

Aus diesen Zahlen lässt sich einiges berechnen:

Der bisherige Prüfdienst wäre kostendeckend, wenn von jedem erwischten Schwarzfahrer mindestens 25,40 Euro eingezogen würden. Dieser Betrag wird offenbar nicht erreicht, obwohl die Strafe sogar bei 40 Euro liegt.

Der Schaden durch Schwarzfahrer beträgt 3,4 Prozent der Gesamteinnahmen.

Auf jeden Verbundfahrgast entfallen 3 Cent entgangene Einnahmen durch Schwarzfahrer. (Ein Verbundfahrgast ist vermutlich eine Person, die eine Fahrt im Verbund unternimmt inkl. Umsteigen, aber ohne Rückfahrt.)

Durch die geplanten Maßnahmen erhoffte Mehreinnahmen pro Verbundfahrgast: 1 Cent!

Jetzt mal ehrlich: Der ganze Aufwand für 1 Cent pro Fahrt im HVV, also in der Regel 2 Cent pro Tag, an dem man HVV fährt? Dafür den jahrzehntelangen freizügigen Einstieg in den Bus abschaffen und mehrmals am Tag die Fahrkarte herausholen?

Oder andersrum: Wenn es für das Vorzeigen der Fahrkarte 1 Cent bar auf die Hand gäbe, aber maximal 2 Cent pro Tag auch bei mehrmaligem Vorzeigen, wer würde das konsequent und regelmäßig machen? Ich nicht.
Zitat
DT4-Fan
[...] Zusätzlich wird man Schwarzfahrer darum bitten sich eine Fahrkarte zu kaufen.

Das ist hier in Berlin heute noch sone Sache.

Der Busfahrer muss drauf achten, dass denn auch ausschließlich vorne eingestiegen wird.
Und selbst wenn er drauf achtet .. und er bittet einen Fahrgast nach vorne der kein Ticket hat und sich weigert denn eins zu kaufen. ...

Worauf ich aus will .. bedenke was für ne Gesellschaft unterwegs ist.
Von den gewalttätigen Übergriffen auf Busfahrer hast du gehört ?!?

Ich wünsche es euch nicht, aber man sieht auch das der Vorneeinstieg eben einen risikohaften und nennenswerten Nachteil hat.


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Ich find diese Gesellschaft eh mehr als peinlich. Wieso schaffen es die Leute in aller Herren Länder gesittet vorne Einzusteigen, selbst da wo die Mentalität sehr freizügig ist.
In London, Eastbourne (generell in England ), auf Mallorca, in Palma genauergesagt, Barcelona, Madrid, Valencia (generell in Spanien), ja sie schaffen es sogar in Italien! Erlebt in Milano und Napoli/Sorrento.

Warum schaffen es also die Deutschen nicht? Und zwar meni ich damit generell die Gesellschaft und nicht irgendwie Chaoten, oder wie auch mal gerne gesagt wird "von den Asyllanten".
Entschuldigt, aber ich finde das einfach erbärmlich, dass so eine Diskussion ersteinmal entstehen muss!
Zitat
BVG_Berlin
Der Busfahrer muss drauf achten, dass denn auch ausschließlich vorne eingestiegen wird.
Und selbst wenn er drauf achtet .. und er bittet einen Fahrgast nach vorne der kein Ticket hat und sich weigert denn eins zu kaufen. ...

Dann kann der Fahrer den Prüfdienst rufen. Der Fahrgast kann nach vorne kommen, muss es aber nicht. Kommt der Fahrgast nach vorne und zeigt ein Ticket vor oder kauft ein solches, dann ist der Fall erledigt. Kommt der Fahrgast nicht nach vorne, ruft der Fahrer den Prüfdienst und dann zahlt der Fahrgast das erhöhte Beförderungsentgelt.

Zitat
BVG_Berlin
Von den gewalttätigen Übergriffen auf Busfahrer hast du gehört ?!?

Die sind in der Minderheit und werden es auch bleiben. In Städten, wo der abendliche und sonntägliche kontrollierte Vorneeinstieg auf den ganzen Tag ausgedehnt worden ist, sind die Übergriffe auf Busfahrer nur im geringfügigen Maße angestiegen. Das heißt, es hat einen Anstieg der Übergriffe auf Busfahrer gegeben, aber nicht mehr als 1%.

Zitat
BVG_Berlin
Ich wünsche es euch nicht, aber man sieht auch das der Vorneeinstieg eben einen risikohaften und nennenswerten Nachteil hat.

Der Vorteil am ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg ist, dass die Fahrgäste, die es bisher auf den freien Hinteneinstieg angelegt haben, jetzt lieber zu Fuß gehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.02.2011 15:07 von Jan Gnoth.
Mir persönlich ist es egal ob Fahrkartenvorzeigepflicht oder nicht. Hauptsache, es gibt hierfür endlich Klarheit.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
@ Jan Gnoth:

Hmm ich glaube du hast etwas falsche Ansichten was das betrifft oder!?

Wenn der Fahrgast hinten einsteigt - ja es sind ja nicht alle die hinten einsteigen ohne Fahrschein - dann hat sich eben hier in Berlin bei den Fahrern teilweise eine entweder gewisse Gleichgültigkeit eingestellt oder es ist eben ein wenig Angst und Respekt vor einem möglichen Übergriff.

Und mit deinem "Die sind in der Minderheit und werden es auch bleiben." ... sag mal spielst du dit nur so locker runter oder was?

JEDER ÜBERGRIFF AUF EINEN BUSFAHRER IST EINER ZU VIEL!!!



Das Verhältnis Fahrgast <> Busfahrer ist schon lange ziemlich gestört.
Aber Rücksicht und Respekt ist nicht schwer, es ist eben nur aus den Köpfen vieler entfallen.



Nur so viel: Ich setze mich gerne immer in Höhe der Mitteltür hin und weise Fahrgäste zurück nach draußen wenn sie versuchen hinten einzusteigen. Nicht selten erlebe ich das sie denn nicht nach Vorne zur 1. Tür gehen, sondern den Haltestellenbereich komplett verlassen.

So viel dazu ;)


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Zitat
BVG_Berlin
@ Jan Gnoth:

Hmm ich glaube du hast etwas falsche Ansichten was das betrifft oder!?

Nein, habe ich nicht.

Zitat
BVG_Berlin
Wenn der Fahrgast hinten einsteigt - ja es sind ja nicht alle die hinten einsteigen ohne Fahrschein - dann hat sich eben hier in Berlin bei den Fahrern teilweise eine entweder gewisse Gleichgültigkeit eingestellt oder es ist eben ein wenig Angst und Respekt vor einem möglichen Übergriff.

Möglich, dass einige Fahrer gleichgültig sind oder Angst vor einem Übergriff haben. Aber in den meisten Fällen zeigen die hinten eingestiegenen Fahrgäste dann einen Fahrausweis vor oder verlassen den Bus. Viele Fahrgäste aber verlassen gleich den Haltestellenbereich, wenn die hintere Tür gar nicht erst geöffnet wird und genau gegen diese Fahrgäste richtet sich auch die Aktion mit dem ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg.

Zitat
BVG_Berlin
Und mit deinem "Die sind in der Minderheit und werden es auch bleiben." ... sag mal spielst du dit nur so locker runter oder was?

Ich spiele das überhaupt nicht runter. Fakt, dass ich es bisher nur einmal gesehen habe, dass auf den Busfahrer übergegriffen worden ist. Da ist ein Fahrgast an einer Haltestelle vorne eingestiegen, hat ein Klappmesser gezückt und dem Busfahrer erklärt, dass er keine Fahrkarte bräuche und wenn einer dieser Prüfer das Gegenteil behauptet, er diesen Prüfer dann mit dem Messer kitzeln würde.
Der Busfahrer hat das nickend zur Kenntnis genommen ("ist in Ordnung") und ist dann zur nächsten Haltestelle weiter gefahren. An dieser Haltestelle ist der Fahrgast dann von 2 in grün gekleideten Herren aus dem Bus rausgeholt worden.
In allen anderen Fällen, die ich beobachtet habe, sind die Fahrgäste bei geschlossener Hintertür gar nicht erst in den Bus eingestiegen oder haben nach dem Einstieg an der hinteren Tür behauptet, sie wären in den falschen Bus eingestiegen, als der Busfahrer sie zum Fahrausweis vorzeigen nach vorne gerufen hat. In diesem Fall hat der Busfahrer den Prüfdienst gerufen und die hinten eingestiegenen Fahrgäste haben das erhöhte Beförderungsentgelt bezahlt.

Zitat
BVG_Berlin
JEDER ÜBERGRIFF AUF EINEN BUSFAHRER IST EINER ZU VIEL!!!

Ist es auch. Aber es werden durch den ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg nicht wesentlich mehr.

Zitat
BVG_Berlin
Nur so viel: Ich setze mich gerne immer in Höhe der Mitteltür hin und weise Fahrgäste zurück nach draußen wenn sie versuchen hinten einzusteigen. Nicht selten erlebe ich das sie denn nicht nach Vorne zur 1. Tür gehen, sondern den Haltestellenbereich komplett verlassen.

Genau auf diese Fahrgäste zielt die Aktion mit dem ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg auch ab. Diese Fahrgäste die bei geschlossener Hintertür fluchtartig den Haltestellenbereich verlassen, überlegen sich das Schwarzfahren bei allgemeiner Vorzeigepflicht genauer als bei freier Türwahl und genau diese Fahrgäste sollen mit dem ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg vergrauelt werden.
Hallo Pille,

so unterschiedlich können die Menschen sein. Ich finde die Gesellschaft merkwürdig, in der Leute alle logischen und sachlichen Argumente vom Tisch wischen und rein emotional einem "kontrollieren Vorneeinstieg" nachhängen.

Alle sachlichen und notwendigen Argumente wurden hier schon von verschiedenen Leuten (zuletzt Ingo Lange) vorgebracht. Wirtschaftlich ist das Mumpitz, das sieht man schon an dem Ausnehmen von Umsteigepunkten.

Drücken wir es einmal platt aus, alles zu kontrollieren ist aus der Kaiserzeit. Die ist lange vorbei und der ÖPNV wird schon lange ganz anders finanziert. Da heißt es effizient aus- und einzusteigen und nicht das Geld in unnötige Vorstellungen zu versenken.

Gesittet sollten sich die Leute überhaupt untereinander benehmen, das wäre wirklich etwas!



Grüße
Boris
Zitat
Pille
In London, Eastbourne (generell in England ), auf Mallorca, in Palma genauergesagt, Barcelona, Madrid, Valencia (generell in Spanien), ja sie schaffen es sogar in Italien! Erlebt in Milano und Napoli/Sorrento.

Warum schaffen es also die Deutschen nicht? Und zwar meni ich damit generell die Gesellschaft und nicht irgendwie Chaoten, oder wie auch mal gerne gesagt wird "von den Asyllanten".
Entschuldigt, aber ich finde das einfach erbärmlich, dass so eine Diskussion ersteinmal entstehen muss!

Du als Halbspanier weißt es sicherlich auch:
Selbst in den Touristenhochburgen klappt es, daß die Deutschen gesittet vorne einsteigen, wenn sie aus ihrer Heimat das wilde Einsteigen in die nächstliegende freie Tür gewöhnt sind.
Zumindest auf Mallorca, wo auf jeden Fall von EMT Palma vernünftige Stadtbusse (überwiegend die mit dem Stern drauf) eingesetzt werden, knallen die Busfahrer gnaden- und kommentarlos Hinteneinsteigern die Tür vor der Nase zu!

Auf den kanarischen Inseln funktioniert das ebenso problemlos. Aufgrund der dort fast ausschließlich eingesetzten Irizar-Busse, die mehr Reisebuscharakter haben als daß sie Stadtbusse sind (neben einigen alten Hochflur-Linienbussen, die aus aller Herren Länder zusammengekauft sind), ist mir dort sogar aufgefallen, daß sich vor Ankunft des Busses eine geordnete (oft doppelreihige) Schlange bildet, die geduldig auf Einlaß wartet (doppelreihig, weil sich Zeitkartenbesitzer selber reinstempeln können). Eingestiegen wird nach meinen Beobachtungen bei doppelreihiger Schlange nach dem holperigen Reißverschlußprinzip (zwei Kartenbesitzer auf einen Barzahler).

Und wenn es anderswo auf der Welt problemlos funktioniert, warum -- in Gottes Namen -- soll das in Hamburg nicht auch funktionieren???
Natürlich bedarf es einer gewissen Gewöhnungsphase -- aberderMensch ist Gewohnheitstier, und wenn sich das ständige Fahrkartenrauskramen auf der Kurzzeitfestplatte der Menschen eingebrannt hat, weiß ebendiese Spezies auch ganz genau, wo die Fahrkarte steckt und muß nicht mehr die komplette Tasche danach umpflügen...

Diese ewige Bedenkeritis ist typisch Hamburgisch -- bloß keine Veränderungen, das könnte ja schlecht für uns sein...

Dasselbe gilt auch für die Stadtbahn -- würde die ohne ewige Diskussion einfach mal gebaut, hätten wir schon heute ein wirtschaftliches Netz (wenn man etwa 2001, als die Pläne schon mal planfeststellungsfähig waren, weitergebaut hätte.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Diese ewige Bedenkeritis ist typisch Hamburgisch -- bloß keine Veränderungen, das könnte ja schlecht für uns sein...

Nö, das wurde in Berlin genau so heiß diskutiert und dann trotz zahlreichen Bedenken trotzdem eingeführt. Jetzt hält man halt den Betrieb an bedeutenden Umsteigehaltestellen damit auf und verursacht durch den Fahrzeugmehrbedarf vermutlich ähnliche Kosten wie man durch diejenigen einspart, die zu blöd sind, dem Fahrer irgendeinen bunten Papierfetzen vorzuzeigen und deshalb auf das Schwarzfahren verzichten. Letztlich ist die Sichtkontrolle so wie sie hier "funktioniert" eine Farce, da eh alles durchgewunken wird. In meinem Portemonnaie steckt im Sichtfenster oft schon irgendeine (manchmal gar die aktuelle) Fahrkarte vorn, manchmal auch eine Visitenkarte oder ähnliches, was ggf. noch nicht mal für uns lesbare Schriftzeichen enthält. Darauf angesprochen wurde ich noch NIE.
Mittlerweile wird nicht nur auf Haltestellenaushängen auf der vorne Einsteigen in Harburg hingewiesen, sondern auch mit Tür Aufklebern in den Bussen undHaltestellenansagen, zB am Bf Harburg, S Harburg Rathaus, Lübbersweg und Winsener Straße (Nord).
Werden in Neuwiedenthal und Neugraben auch diese Kontrollen durchgeführt? Gehört ja auch zum Bezirk Harburg. In Wilhelmsburg und Veddel nicht, da sie zum Bezirk Mitte gehören oder?!
Ich als Busfahrer sage euch folgendes: Ich werde täglich beleidigt, ich wurde angespuckt und mir wurden schon Fäuste unter die Nase gehalten! Warum? Weil ich es wagte lediglich mich nach Fahrkarten zu erkundigen! Es ist ein Irrglaube, wenn ich nur vorne die Türen öffne, dass ich dadurch mehr einnehme. Wie sieht denn die Realität aus? Die Tür geht auf, binnen von Sekunden werden mir Fahrkeiten gezeigt, wo ich entweder ein Bild sehe, aber nicht die Zonen erkennen kann, es werden Fahrkarten (aus Bus/U-Bahn) gezeigt, wo ich aus 2m Entfernung noch nicht mal erkennen kann, von wann die Karte ist. Manche Fahrgäste fummeln ihre Karten doch gar nicht mehr aus ihren Portmonnaies raus, sodass ich ein schwarzes rasterförmiges Gitternetz mit irgendwas dahinter sehe usw....oder habe ich durch absichtlich falsch vorgezeigte Fahrkarten irgendeinen Euro mehr eingenommen? Die Kollegen wissen, wie hoch das Gewalt/Streitpotenzial der Leute doch ist, also was machen wir? Freundlich nicken, uns verarschen lassen, aber bestimmt nicht mehr Geld einnehmen. Im Endeffekt sollen wir die Karten ja noch nicht mal kontrollieren, sondern nur sichten, ob überhaupt was vorhanden ist. Und schriftlich vorgegeben ist sogar:" In Grenzfällen, soll der Fahrgast passieren können, denn der Fahrplan hat Vorrang!" Warum also das ganze Theater, wenn noch nicht mal auf allen Buslinien kontrolliert werden soll! Beispiel: der Metrobus 12 fährt von Bergedorf los...Kontrolle...er erreicht Mümmelmannsberg und Billstedt...Kontrolle einstellen! Ich lach mich tot! Metrobus 5 - Karte nicht vorzeigen, Metrobus 25 - Karte zeigen, U-Bahn nicht zeigen...! Während ich vorne gucken, huschen hinten 5 Leute rein und jetzt? Durchsage"bitte nach vorne kommen"...nichts passiert! Stehen bleiben und um Hilfe rufen? Fahrt abbrechen? Nach hinten gehen und Leute suchen und Zeit verplempern und mich dabei zum Affen machen?
Also an alle Nicht Bus-Lenker...bleibt auf dem Boden mit irgendwelchen Theoriegedudel!
Zitat
Busserwisser
Also an alle Nicht Bus-Lenker...bleibt auf dem Boden mit irgendwelchen Theoriegedudel!

Aus meiner (Berliner) Sicht ist dieses unsinnige Fahrkartenvorzeigen jedoch leider kein Theoriegedudel sondern eine lästige Pflicht, die mich dazu bringt, möglichst frühzeitig wieder auf die Monatskarte zu verzichten und überwiegend zu radeln. Für mich persönlich gut, weil die Bewegung ja auch fit hält, aber für die Verkehrsunternehmen ungünstig, weil ihnen jährlich allein durch mich 150 Euro an Fahrgeld entgehen, wenn ich auf zwei Monatskarten verzichte.

Sicher ist dies nicht der einzige Faktor, aber es ist definitiv ein Grund und wie es so schön heißt: steter Tropfen hölt den Stein.

Die Kontrollen selbst empfinde ich als Fahrgast als ebenso unsinnig wie von Dir beschrieben. Ich gehöre inzwischen auch zu denen, die sich nicht die Mühe machen, die Fahrkarte hinter dem Gitter im Portemonnaie hervorzukramen, denn die Fahrkarte ist sowohl von nahem als auch von weitem in der Bewegung genauso gut durch das Gitter zu entkennen wie ohne: von nahem ausreichend leserlich, von weitem in der Bewegung quasi gar nicht.
Zitat
Busserwisser
Ich als Busfahrer sage euch folgendes: Ich werde täglich beleidigt, ich wurde angespuckt und mir wurden schon Fäuste unter die Nase gehalten! Warum? Weil ich es wagte lediglich mich nach Fahrkarten zu erkundigen! Es ist ein Irrglaube, wenn ich nur vorne die Türen öffne, dass ich dadurch mehr einnehme. Wie sieht denn die Realität aus? Die Tür geht auf, binnen von Sekunden werden mir Fahrkeiten gezeigt, wo ich entweder ein Bild sehe, aber nicht die Zonen erkennen kann, es werden Fahrkarten (aus Bus/U-Bahn) gezeigt, wo ich aus 2m Entfernung noch nicht mal erkennen kann, von wann die Karte ist. Manche Fahrgäste fummeln ihre Karten doch gar nicht mehr aus ihren Portmonnaies raus, sodass ich ein schwarzes rasterförmiges Gitternetz mit irgendwas dahinter sehe usw....oder habe ich durch absichtlich falsch vorgezeigte Fahrkarten irgendeinen Euro mehr eingenommen? Die Kollegen wissen, wie hoch das Gewalt/Streitpotenzial der Leute doch ist, also was machen wir? Freundlich nicken, uns verarschen lassen, aber bestimmt nicht mehr Geld einnehmen. Im Endeffekt sollen wir die Karten ja noch nicht mal kontrollieren, sondern nur sichten, ob überhaupt was vorhanden ist. Und schriftlich vorgegeben ist sogar:" In Grenzfällen, soll der Fahrgast passieren können, denn der Fahrplan hat Vorrang!"

Richtig, ihr braucht die Fahrkarten nur zu sichten und nicht zu kontrollieren. Es geht nicht darum, dass ihr jeden Fahrgast mit vorgezeigten ungültigen Fahrausweis in hohem Bogen aus dem Bus werft. Es geht nur darum, dass denjenigen der Hinteneinstieg erschwert wird, die es darauf anlegen, sich bei euch an der Kontrolle vorbei zu mogeln. Diese jenigen sind nicht zu unterschätzen. Schau dir einmal an, wie das unter Norderstedter Jugendlichen verbreitet ist, lieber an der hinteren Tür einsteigen zu wollen und bei verschlossener Hintertür plötzlich fluchtartig den Haltestellenbereich zu verlassen, obwohl es nicht Sonntag und auch noch vor 21 Uhr ist.

Zitat
Busserwisser
Warum also das ganze Theater, wenn noch nicht mal auf allen Buslinien kontrolliert werden soll! Beispiel: der Metrobus 12 fährt von Bergedorf los...Kontrolle...er erreicht Mümmelmannsberg und Billstedt...Kontrolle einstellen! Ich lach mich tot! Metrobus 5 - Karte nicht vorzeigen, Metrobus 25 - Karte zeigen, U-Bahn nicht zeigen...! Während ich vorne gucken, huschen hinten 5 Leute rein und jetzt? Durchsage"bitte nach vorne kommen"...nichts passiert! Stehen bleiben und um Hilfe rufen? Fahrt abbrechen? Nach hinten gehen und Leute suchen und Zeit verplempern und mich dabei zum Affen machen?

Das hängt davon ab, wie voll der Bus ist und wie gut du im Plan bist. Wenn Bus mäßig gefüllt ist und ich gut im Plan bin, würde ich zunächst Durchsage "Bitte nach vorne kommen" machen. Kommen diese Fahrgäste dieser Aufforderung nach und zeigen einen Fahrausweis vor, ist der Fall erledigt. Kommen diese Fahrgäste dieser Aufforderung nicht nach, würde ich einen Prüfer anfordern. Sowas habe ich tatsächlich schon einmal erlebt: Mann steigt Sonntags hinten in den Bus ein, als gerade eine Mutter mit Kinderwagen ausgestiegen war. Fahrer macht Durchsage "Bitte nach vorne kommen", Mann reagiert nicht. Fahrer funkt Leistelle an und fährt nach einigen Minuten zur nächsten Haltestelle weiter. Dort steht ein Wagen von der HOCHBAHN-Wache. Die Mitarbeiter der HOCHBAHN-Wache steigen in den Bus ein und kontrollieren den an der Haltestelle zuvor hinten eingestiegenen Mann: Der Mann zahlt das erhöhte Beförderungsentgelt!
Sollte der Bus aber voll und ich nicht im Plan sein, würde ich Durchsage machen, dass der Einstieg an der hinteren Tür nicht gestattet ist, aber die hinten eingestiegenen Fahrgäste nicht weiter nach vorne rufen. Auch dieses habe ich schon einmal beobachtet, dass Fahrer Durchsagen gemacht haben, dass der Einstieg an der hinteren Tür nicht gestattet sei, die hinten eingestiegenen Fahrgäste aber trotzdem nicht ausdrücklich nach vorne gerufen haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.2011 20:29 von Jan Gnoth.
@ Busserwisser:

Volle Zustimmung zu allen Punkten. Ich habe das ungute Gefühl, dass wir demnächst häufiger in der Zeitung von Übergriffen lesen werden - auch wenn ich natürlich hoffe, dass es nicht eintritt.
Berlin macht es vor .. zum Schutze der Busfahrer hoffe ich aber Hamburg nicht nach.

Besserwisser: Klasse für dein Beitrag .. am besten kopieren und den hohen Tieren der Hochbahn und Co vorlegen.
Schön wie Du als Busfahrer mal einen Einblick in die Realität gibst. *Daumenhochmodus*


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Ich meine, klar kommt es ab und an zu übergriffen auf Busfahrer, seh ich ein. Aber nun den Teufel an die Wand zu malen, frei nach dem Motto "wir werden vermutlich mehr übergriffe erleben" halte ich für überzogen. In allen Gegenden in denen ich bereits auch Nachts fuhr, von Jenfeld über Steilshoop bis nach Veddel und Wilhelmsburg sowie Harburg und Neugraben gab es sowas nicht. In Berlin mag es sowas geben und in Einzelfällen auch bei uns, aber das passiert.
Des Weiteren ist es der Job eines Busfahrers die Karten zu sichten, wenn es der Arbeitgeber verlangt und komischerweise gab es, wenn ich es mitbekommen hatte, Zoff mit Busfahrern wenn eben auch diese extrem angepisst waren. Schlecht gelaunt Leute angemacht haben, doch die Fahrkarte zu zeigen. Ganz anders ist es, wenn man mit Freundlichkeit den Menschen gegenübertritt
und vor allem selbstsicher. Wenn man aber so ankommt wie einige Busfahrer die gar keinen Bock auf ihren Beruf haben, was man auch in deren Mienenspiel sieht, dann reizt man das angreifende Klientel nur unnötig.

Bitte das nicht als schönrederei verstehen, aber ich halte es für überzogen zu sagen, dass gerade beim vorne Einsteigen es zu mehr Gewaltdelikten kommt. Wer von Haus aus aggressiv ist, mangels Perspektive im Berufsleben und allgemein im Leben, der würd greift Busfahrer nicht nur deswegen an.
Zitat
Pille
Ich meine, klar kommt es ab und an zu übergriffen auf Busfahrer, seh ich ein. Aber nun den Teufel an die Wand zu malen, frei nach dem Motto "wir werden vermutlich mehr übergriffe erleben" halte ich für überzogen. In allen Gegenden in denen ich bereits auch Nachts fuhr, von Jenfeld über Steilshoop bis nach Veddel und Wilhelmsburg sowie Harburg und Neugraben gab es sowas nicht. In Berlin mag es sowas geben und in Einzelfällen auch bei uns, aber das passiert.
Des Weiteren ist es der Job eines Busfahrers die Karten zu sichten, wenn es der Arbeitgeber verlangt und komischerweise gab es, wenn ich es mitbekommen hatte, Zoff mit Busfahrern wenn eben auch diese extrem angepisst waren. Schlecht gelaunt Leute angemacht haben, doch die Fahrkarte zu zeigen. Ganz anders ist es, wenn man mit Freundlichkeit den Menschen gegenübertritt

Tut mir Leid, wenn ich das so schreiben muss, aber es ist bereits in all den von Dir genannten Stadtteilen ( und nicht nur dort ) zu Übergriffen auf die Fahrer gekommen.
Zum 2. Teil des Zitats ein Beispiel: Letztes Jahr abends in Hummelsbüttel: Die 24 steht an ner Haltestelle, will grade abfahren. Der Fahrer sieht, dass noch jemand angerannt kommt, und macht noch mal die Tür auf. Als Dank steigt das Individuum ein, und verprügelt ihn, und versucht die Kasse zu stehlen. Der wurde, soweit mir bekannt ist, geschnappt.
Ist es nicht auch in Berlin zur mehr Übergriffen seit der Einführung des vorne Einsteigen gekommen. Ich glaube schon und man darf die Angriffe nicht schön reden. Jeder Angriff auf einen Busfahrer ist einer zu viel!

Daher kann ich dir Nils und Busserwisser zustimmen.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Pille
Bitte das nicht als schönrederei verstehen, aber ich halte es für überzogen zu sagen, dass gerade beim vorne Einsteigen es zu mehr Gewaltdelikten kommt.

Das liegt aber doch in der Natur der Sache: Im Kern geht es um einen kleinen Personenkreis, der zum Schwarzfahren wie zu Tätlichkeiten neigt. Wenn man diesen Personenkreis nun hinten einsteigen lässt, treffen sie dort eben nicht auf den Fahrer. Man könnte dies zwar als Kapitulation vor der Gewalt betrachten, aber letztlich würde es schon einige (vor allem kleinere) Gewaltdelikte gegen das Fahrpersonal verhindern und zwar diejenigen, die spontan und als Reaktion auf die Aufforderung einen Fahrschein vorzuzeigen, entstehen. Und dies dürfte ein Großteil der körperlichen Angriffe auf Fahrer sein.
Dieses Thema wurde beendet.